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Berufe rund um erneuerbare Energien

So lässt sich Karriere mit Zukunftstechnologie verbinden

Die Energiewende in Deutschland ist in vollem Gange: Im Jahr 2020 stammte 46 Prozent des Stroms aus Solarenergie, Windkraft, Wasserkraft und Biomasse. Bis 2050 sollen diese Sektoren die Hauptenergiequellen darstellen und die deutschen Treibhausemmissionen um bis zu 95 Prozent reduzieren. Damit wächst hierzulande parallel ein neues Berufsfeld heran, auf dem gut ausgebildete Fachkräfte gefragt sind. Doch welche Jobmöglichkeiten bietet der Bereich der erneuerbaren Energien schon jetzt und wie können etablierte Berufe durch passende Weiterbildungen in die Branche einsteigen?

Typische Berufsbilder rund um erneuerbare Energien

Aktuell arbeiten deutschlandweit rund 300.000 Beschäftigte auf dem Feld der regenerativen Energien, Tendenz steigend. Seit der Jahrtausendwende hat sich die Anzahl der Arbeitnehmer in der Branche damit gut vervierfacht. Gleichzeitig verändern sich die Anforderungen:

Welche Berufsfelder im Öko-Energie-Sektor haben eine Zukunft?

Seit dem Start der Energiewende hatte vor allem die Entwicklung von Windkraft- und Solaranlagen hierzulande große Bedeutung. Im vergangenen Jahrzehnt verzeichnete aber besonders die heimische Photovoltaik-Industrie einen Einbruch, als viele Produktionsstandorte nach China verlagert wurden. In Zukunft liegen die beruflichen Trends eher bei der effizienten Speicherung von erneuerbaren Energien sowie bei der intelligenten Vernetzung. Gleichzeitig braucht die fortschreitende Energiewende eine gute Öffentlichkeitsarbeit. Hier eröffnen sich deshalb Arbeitsfelder im technischen Bereich, für Ingenieure, genauso wie in Politik und Kommunikation. Somit ergeben sich also vielfältige Herausforderungen für Absolventen ganz unterschiedlicher Ausbildungen und Studienfächer.

Wer sind die potenziellen Arbeitgeber?

An erster Stelle treten hier Energieerzeuger und Stromnetzbetreiber auf. Gute Chancen haben qualifizierte Bewerber sowohl bei lokalen Erzeugern als auch bei global aufgestellten Energiekonzernen. Auch Ingenieurs- und Planungsbüros, die Windparks konzipieren oder energetische Gutachten ausstellen brauchen kompetente Nachwuchskräfte. Dasselbe gilt für Unternehmen, die technische Komponenten für Kraftwerke herstellen, z.B. Batteriespeicher für Solarstrom, Windturbinen oder Biogasanlagen. Wer lieber auf dem Feld der Forschung tätig sein will oder im öffentlichen Bereich, der findet seinen Platz an einer Hochschule oder in einer kommunalen Energieberatungsagentur.

Welche Berufsbilder sind gefragt?

Diese Jobs prägen die Zukunft in Sachen nachhaltige Energieerzeugung. Mit dabei sind Ausbildungsberufe, akademische Berufe und Weiterbildungen:

1. Ingenieur/In für erneuerbare Energien (Studium)

Für Ingenieure mit Branchenwissen liegen die Berufschancen in erster Linie bei Anlagenbauern und Zulieferfirmen rund um Solarenergie, Wasser- und Windkraft sowie Biogas. Hier sind sie für die Anlagenentwicklung, den Bau, den Betrieb und die Wartung verantwortlich. Darüber hinaus finden sie Tätigkeitsfelder in Forschungsinstituten, öffentlichen Verwaltungen und bei Umweltschutzverbänden. Energieingenieure müssen nicht unbedingt ein Studium absolviert haben, das sich allein um erneuerbare Energien dreht. Auch ein Hochschulabschluss in Elektrotechnik, Umwelttechnik oder Umweltingenieurswesen bieten eine gute Basis für ihre Tätigkeit.

2. Fachagrarwirt/In für erneuerbare Energien (Weiterbildung)

Wer diese Qualifikation besitzt, gilt als Experte für den Betrieb von Biomasse-, Biogas- und Biokraftstoffanlagen. Die Grundvoraussetzung bildet zumeist eine agrarwirtschaftliche Ausbildung in der Gärtnerei, Winzerei, Tierwirtschaft oder Forstwirtschaft. Fachagrarwirte koordinieren dann Belieferung und Funktion von Anlagen, die ihre Rohstoffe durch Agrarbetriebe erhalten und meist in unmittelbarer Nähe zu landwirtschaftlichen Betrieben angesiedelt sind.

3. Fachwirt/In für Solartechnik (Weiterbildung)

Für sie steht der Vertrieb von Solaranlagen im Zentrum der Tätigkeit. Ganz gleich, ob Photovoltaikanlagen zur Stromerzeugung oder solarthermische Anlagen zur Wärmegewinnung - beide Techniken bringen regenerative Energiequellen in private Haushalte. Fachwirte für Solartechnik finden ihre Arbeitsstellen vorwiegend bei Anlagenherstellern, Vertriebsfirmen für Anlagentechnik und Betrieben für Elektroinstallation. Wer sich für den Beruf qualifizieren möchte, muss eine abgeschlossene Berufsausbildung im kaufmännischen oder technischen Bereich vorweisen, die durch Berufserfahrung im Vertrieb und Kundendienst abgerundet wird. Über die individuellen Zugangsvoraussetzungen entscheidet die zuständige Handwerkskammer, die auch die Prüfung abnimmt.

4. Ingenieur/In für Wasserwirtschaft (Studium)

Dieser Beruf dreht sich nicht um Wasserkraft, sondern um die Gewinnung, das Speichern, die Aufbereitung und Entsorgung von Wasser. Darüber hinaus ersinnen Wasserwirtschafts-Ingenieure Modelle, die Böden schützen, Gewässer sanieren oder Flussverläufe regulieren. Tätig sind sie meist bei Ingenieursbüros, Bauunternehmen, in der kommunalen Wasser- und Abwasserwirtschaft sowie in Behörden wie Schifffahrtsverwaltungen und Wasserwirtschaftsämtern.

5. Klimaschutzmanager/In (ohne geregelte Ausbildung)

Die Energiewende beginnt in jeder einzelnen Kommune. Dort treffen Klimaschutzmanager Entscheidungen und entwickeln Strategien, wie Energie eingespart und Emissionen reduziert werden können. Sie erarbeiten dafür ein lokales Gesamtkonzept mit konkreten Maßnahmen und evaluieren regelmäßig den Fortgang. Darüber hinaus sind sie für die Kommunikation der regionalen Klimaschutzmaßnahmen verantwortlich, um sie mit hoher Akzeptanz im Bewusstsein der Bevölkerung zu verankern. Für das Berufsbild „Klimaschutzmanagement“ gibt es aktuell keine verbindlich geregelte Ausbildung. Gute Zugangsvoraussetzungen bilden ein abgeschlossenes naturwissenschaftliches Studium mit Erfahrung in der Öffentlichkeitsarbeit.

6. Technische Assistenten für regenerative Energien / Energiemanagement (Ausbildung)

Die Technischen Assistenten arbeiten mit Ingenieuren zusammen in der Entwicklung von regenerativen Energietechniken. Die Nutzungsbereiche erstrecken sich dabei von Solarenergie, über Windkraft bis hin zu Erdwärme. Der Assistent konzipiert und baut dabei z.B. Schaltungen und prüft diese. Er erhebt Messdaten von elektrischen und nichtelektrischen Größen, wertet sie aus und dokumentiert sie. Technische Assistenten arbeiten zumeist in der Überwachung und Wartung von Energie-Anlagen, kümmern sich jedoch auch um den Vertrieb und die Kundenberatung.

7. Techniker für Umweltschutztechnik (Weiterbildung)

Mittelpunkt dieses Berufsfeldes bilden all jene technischen Maßnahmen, die Luft, Boden und Wasser vor Schadstoffen schützen sollen. Letztere beinhaltet nicht nur Chemikalien, sondern auch Erschütterungen, Lärm und Strahlenbelastungen. Techniker für Umweltschutztechnik messen und kalkulieren etwa Belastungen, die durch Feinstaub, Abgase, Verkehrslärm oder Radioaktivität entstehen. Gleichzeitig arbeiten sie mit an der Entwicklung umwelttechnischer Anlagen, Verfahren und Produkten. Den Rahmen bilden innerhalb ihrer Tätigkeit stets die geltenden Umweltschutzregelungen. Potenzielle Arbeitgeber sind in diesem Bereich vor allem Ver- und Entsorgungsbetriebe, die öffentlichen Verwaltungen, die kommunale Gewerbeaufsicht aber auch Unternehmen der chemischen und pharmazeutischen Industrie.

Welche Bereiche des Erneuerbare-Energien-Sektor bieten außerdem berufliche Chancen?

Für die gelungene Energiewende gilt es, in Zukunft ein zentrales Problem zu lösen: Wie lassen sich die Kapazitäten, die Sonne und Wind zu manchen Jahreszeiten im Überfluss zur Verfügung stellen, für die spätere Nutzung speichern?

Power-to-Gas und ein kluges Netz sichern in Zukunft die Versorgung

Ein mögliches Konzept heißt „Power-to-Gas“. Hier verwandelt der überschüssige Strom per Elektrolyse Wasser in Wasserstoff, der wiederum später zur Energiegewinnung verbrannt werden kann. Eine andere Perspektive steckt in der Entwicklung von Batterietechnologien für den Hausgebrauch. Ist dieses System optimiert, könnten auch Privathaushalte wirtschaftlich und effizient ihren selbst erzeugten Solarstrom für die spätere Nutzung speichern. Schließlich glauben viele Experten, dass die besten Perspektiven nicht in einer zentralen Energieversorgung, sondern in einer dezentralen Infrastruktur liegen. Hier könnten sich Einzelhaushalte als kleinste Bausteine zu einem „virtuellen Kraftwerk“ zusammenschließen und ihre Erzeugungs- und Verbrauchsspitzen gegenseitig ausgleichen. Dafür nötig: Ein intelligentes Stromnetz, das sogenannte „Smart Grid“. 

Forscher und Arbeitskräfte im Bereich der Speichertechnologie und der klugen Netztechnologie bewegen sich deshalb auf einem besonders zukunftsträchtigen Arbeitsfeld.

Schornsteinfeger: Nach wie vor gefragt

Der verrußte Glücksbringer mit Zylinder und Kaminkehrbürste ist hier ein überholtes Image – Schornsteinfeger gehören zweifellos zu den Zukunftsberufen auf dem Feld der regenerativen Energien.

Vom Kaminkehrer zum Energieberater

Das Kaminkehren nimmt heutzutage nur einen geringen Teil ihrer Arbeitszeit in Anspruch. Den Hauptteil ihres Arbeitstages widmen moderne Schornsteinfeger den Sicherheitsüberprüfungen von Heizsystemen, Abgas- und Lüftungsanlagen und sie beraten Kunden auf dem Feld der energieeffizienten und nachhaltigen Heizmethoden. Die Experten für Heizanlagen übernehmen die Wartung von Schornsteinen, Kaminen und Rauchgaskanälen. Dabei kümmern sie sich sowohl um alte und konventionelle Geräte als auch um moderne Anlagen, die mit erneuerbaren Energiequellen arbeiten. In der Verantwortung des Schornsteinfegers liegt hier die einwandfreie Funktion, welche die Sicherheit der Hausbewohner gewährleistet.

Was gehört im Detail zur Arbeit des Schornsteinfegers?

Praktisch gehört zu den Aufgaben, Rußablagerungen durch Abkratzen oder Abbrennen zu entfernen, aber auch die Abgastemperaturen und den Sauerstoffgehalt zu kontrollieren. Diese Maßnahmen dienen nicht nur dem Erhalt eines energieeffizienten Heizbetriebes, sondern auch dem Verhindern von Haus- und Wohnungsbränden. Sämtliche Daten dokumentieren Schornsteinfeger in Kehrplänen und Messbescheinigungen. Darüber hinaus sind sie berechtigt, Mängellisten und Prüfprotokolle für Behörden und Hausbesitzer auszustellen. Wer sich zu Umweltschutzmöglichkeiten und energieeffizientem Heizen beraten lassen will, kann ebenfalls die Dienstleistungen des Schornsteinfegers in Anspruch nehmen. Auch die Abnahme neu eingebauter Anlagen fällt anschließend in ihre Zuständigkeit.

Wohlige Stunden am Kamin – nicht ohne das OK des Schornsteinfegers

Gemütlichkeit liegt im Trend: In modernen Wohnräumen sorgen fest eingebaute Kamine und Kaminöfen gerade in der kalten Jahreszeit für eine stimmungsvolle Atmosphäre und warme Füße. Durch ästhetische Verkleidungen passen sich die Öfen dem Ambiente optimal an – doch hier stehen nicht allein Wohnkomfort und Stilfragen im Zentrum. Immerhin nutzen Scheitholzkamine, Kachelöfen und Pelletheizungen nachwachsende Rohstoffe, die nicht mehr Kohlendioxid emittieren, als der Baum in seiner Lebensspanne gebunden hat. Dazu kommt: Wer sich für den Kamin entscheidet, spart eventuell Öl oder Erdgas ein und reduziert damit zusätzlich Umweltbelastungen. Einzige Voraussetzung: Jeder bewegliche Kaminofen und jeder fest eingebaute Kamin muss vor Inbetriebnahme vom zuständigen Schornsteinfeger geprüft und abgenommen werden.

Der Experte in Sicherheitsfragen

Wer einen Kamin einbaut oder aufstellt, muss dabei den Ort beachten und das Ofenrohr professionell an den Schornstein anschließen lassen. Nur so lässt sich verhindern, dass Abgase in den Wohnraum dringen und zu gefährlichen Kohlenmonoxidvergiftungen führen könnten. Schornsteinfeger prüfen die Kamin-Installation daraufhin, ob alle Abgase nach draußen abziehen und die Sauerstoffversorgung im Raum gewährleistet ist. Außerdem kontrollieren sie das Umfeld des Aufstellungsorts auf mögliche Brandgefahren.

Was brauchen Einsteiger für den Beruf?

Keine Frage: Wer Schornsteine und Kamine in größeren Höhen warten muss, braucht neben handwerklichen Fähigkeiten auch ein gewisses Maß an Schwindelfreiheit, Fitness und Körperbeherrschung. Außerdem verlangt der Beruf sorgfältiges Handeln und Verantwortungsbewusstsein, da ein Schornsteinfeger stets nach den baurechtlichen Vorschriften seines Bereichs sowie den geltenden Emissionsschutzbestimmungen handeln muss, um die Sicherheit seiner Kunden zu garantieren. Da sich die Vorgaben zu Umwelt-, Klima- und Brandschutz regelmäßig ändern, sollte man lebenslang lernbereit bleiben. Schließlich brauchen Schornsteinfeger sowohl Begeisterung für ihren Fachbereich als auch eine kundenorientierte Mentalität, um jeden Hausbesitzer optimal in Energiefragen beraten zu können.

Studium vs. Ausbildung: Beide Berufswege sind möglich

Mit Blick auf ihre Zukunft fragen sich viele Schulabsolventen: Brauche ich einen Studienabschluss im Bereich regenerative Energien oder bieten Ausbildungsberufe die besten Perspektiven? Die Antwort: Beide Wege zeigen Berufsanfängern gute Perspektiven auf. „Der Arbeitsmarkt im Bereich der Erneuerbaren Energien ist in den letzten Jahren gewachsen“, so Ralf Beckmann, Experte der Bundesagentur für Arbeit, „zudem war die Nachfrage nach Akademikern auf vergleichsweise niedrigem Niveau.“ Das könnte sich mit den neu konzipierten Studiengängen, die viele Hochschulen aktuell anbieten, perspektivisch ändern. 

Per Studium in die Öko-Energie-Branche

Im Bachelor-Studiengang „Erneuerbare Energien“ können sich Absolventinnen in einem knappen, berufsqualifizierenden Studium essenzielle wirtschafts- und ingenieurswissenschaftliche Fähigkeiten aneignen. Die Ausbildung soll das interdisziplinäre Denken fördern, mit dem die angehenden Wirtschaftsingenieure den Industrie- und Energiesektor in Zukunft im Sinne der Nachhaltigkeit und der Ziele der Energiewende prägen werden. Aktuell bieten deutschlandweit rund 31 Hochschulen und technische Universitäten einen vergleichbaren Studiengang an. Bekannte Institute sind die TH Köln, die Universität Stuttgart und die Hochschule Trier mit dem Umweltcampus Birkenfeld.

Was sind die Studieninhalte?

Nach den naturwissenschaftlichen und mathematischen Grundlagen in den ersten beiden Semestern vertiefen die Studierenden in Modul-Seminaren ihre Fachkenntnisse in den Bereichen Photovoltaik, Windkraft und Bioenergie. Dabei umfassen die Inhalte z.B. physikalische Chemie, Thermodynamik, Mechanik, angewandte Elektrotechnik und technisches Englisch. Weitere Themen sind Immissionsschutz, Netztechnologie, Elektromobilität und regionale Energiekonzepte.

Wie geht es danach weiter?

Nach 6 Semestern und der erfolgreichen Verteidigung ihrer Bachelor Thesis haben Absolventen ihren ersten berufsqualifizierenden Abschluss in der Tasche. Wer seine Qualifikation ausbauen will, kann anschließend ein Masterstudium im Bereich Energiewissenschaften, Ingenieurswissenschaften. Wirtschaftswissenschaften oder Wirtschaftsingenieurswesen anhängen. Dies verbessert die Jobchancen und bietet später auch einen Schub für die Karriere.

Optimal für berufliche Weiterbildungen: Das duale Studium „Regenerative Energien / Energietechnik“

Wer bereits eine Ausbildung als Elektriker, Anlagenmechaniker oder Dachdecker abgeschlossen und seine Karriere in eine zukunftsträchtige Richtung vorantreiben will, kann „Regenerative Energien“ auch berufsbegleitend studieren. Voraussetzungen sind natürlich das Interesse für die Branche und gewisse Grundkenntnisse im naturwissenschaftlichen Bereich (Mathe, Physik). Der duale Studiengang kombiniert die praktische Ausbildung in den Bereichen Elektronik oder Anlagentechnik dann mit weitergehenden Blickwinkeln: Zum einen geht es um die Entwicklung technischer Neuerungen, zum anderen um die Vermarktung und den Verkauf der Produkte und Dienstleistungen. 

Welche Ausbildungsberufe fallen in den Bereich „erneuerbare Energien“?

Neben der Ausbildung zum Technischen Assistenten für regenerative Energien gibt es eine Reihe weiterer Ausbildungsberufe, die direkt mit den wichtigsten Energiequellen der Energiewende in Berührung kommen. Je nach Sektor sind unterschiedliche Fachkräfte nachgefragt:

Mit 42 Prozent sind die Elektroniker in der Branche besonders stark gefragt. Gute Aussichten haben auch Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik, Elektroanlagenmonteure, Mechatroniker und Mechaniker. Potenzielle Arbeitgeber legen jedoch viel Wert auf Zusatzqualifikationen im Bereich EDV sowie Teamfähigkeit und Selbstständigkeit.

Verdienstmöglichkeiten: So unterschiedlich wie die Berufe selbst

Weltweit machen Unternehmen im Bereich „Advanced Energy“ einen Umsatz von mehr als 450 Milliarden Dollar – in Deutschland ist der Photovoltaik-Sektor mit einem Umsatz von 1,5 Milliarden Euro daran der größte Teilhaber. Doch wie viel verdienen eigentlich Berufsanfänger in den unterschiedlichen Berufsfeldern?

  • Elektroniker: Berufsanfänger steigen mit rund 1500 und 2000€ brutto ein. Nach einigen Jahren Berufserfahrung können Arbeitnehmer mit einem Bruttogehalt zwischen 2.500 und 2.700€ rechnen.
  • Anlagenmechaniker: Hier liegt das Einstiegsgehalt zwischen 1.600 und 2.200€ brutto.
  • Technische Assistenten für regenerative Energietechnik: Ausgelernte dürfen sich über Einstiegsgehälter zwischen 1.800 und 2.400€ freuen. Mit gesammelter Berufserfahrung können Assistenten ihren Verdienst auf 2.800 bis 3.400€ brutto steigern.
  • Schornsteinfeger: Hier regelt der Zentralverband Deutscher Schornsteinfeger das Gehalt. Berufseinsteiger können mit 2.100€ brutto rechnen. Mit Aufstieg in eine höhere Lohngruppe als Meister steigt die Vergütung auf 3.450€ brutto an.
  • Klimaschutzmanager: Maßgeblich ist hier der Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes. Das Gehalt liegt monatlich zwischen 2.800 und 3.500€ brutto.
  • Ingenieur für Erneuerbare Energien: Wer einen Master-Abschluss vorweisen kann, steigt durchschnittlich mit 35.000€ Jahresgehalt ein und kann diese Summe nach 10 Jahren Berufserfahrung etwa verdoppeln. Die meisten Ingenieure im Bereich der erneuerbaren Energien verdienen monatlich zwischen 4.230 und 5.350€.

Fazit: Erneuerbare Energien bieten ein zukunftsfestes Arbeitsfeld

Wie Schauspiel-Ikone Jane Fonda schon betonte, hat die Menschheit keine zweite Welt im Kofferraum. Umso wichtiger ist es, dass Unternehmen und Staaten die Energiewende entschieden vorantreiben und die gesteckten Ziele am Ende auch erreichen. Durch diese Bestrebung eröffnen sich in den kommenden Jahren breite neue Berufsperspektiven – sowohl für Einsteiger in Ausbildung und Studium als auch für Berufstätige, die ihr Profil mit einer Weiterbildung in Richtung regenerative Energien fit für die Zukunft machen wollen. Auch althergebrachte Berufsbilder wie der Schornsteinfeger bleiben nicht von neuen Trends unberührt – vom Kaminkehrer hat sich der Glücksbringer in Schwarz zum Energieberater in Sachen Umweltschutz gewandelt. Wer also einen verhältnismäßig zukunftsfesten Berufsweg einschlagen möchte, findet hier wirklich gute Chancen.