Bundesfreiwilligendienst & Freiwilliges Soziales Jahr

Dauer: 12 Monate
Alter: 16 – 26
Gebühren: 0 Euro
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Bundesfreiwilligendienst & Freiwilliges Soziales Jahr: Das erwartet dich

  • Bundesfreiwilligendienst (BFD): Der BFD steht Menschen aller Altersklassen offen und bietet ähnliche Einsatzbereiche wie das FSJ, jedoch auch zusätzliche Optionen wie Umwelt- oder Integrationsprojekte.
  • Freiwilliges soziales Jahr (FSJ): Du engagierst dich in sozialen (z. B. Krankenhäuser, Kitas), kulturellen (z. B. Theater, Museen), politischen (z. B. Stiftungen, Bildungseinrichtungen) oder denkmalpflegerischen (z. B. Restaurierung, Archäologie) Bereichen.
  • Seminare: Alle paar Wochen besuchst du Fortbildungen, die dich fachlich und persönlich weiterbringen.
  • Vergütung: Du erhältst ein monatliches Taschengeld von bis zu 644 Euro.
  • Zeugnis: Am Ende deines Dienstes bekommst du ein Zertifikat, das deine Bewerbungsunterlagen aufwertet.
Bundesfreiwilligendienst

Fakten

Dauer
12 Monate
Alter
16 – 26
Gebühren
0 Euro
Gehalt
Bis zu 644 Euro monatlich

Das Gap Year im Detail

Das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ)

Das FSJ bietet jungen Menschen zwischen 16 und 26 Jahren die Möglichkeit, sich in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zu engagieren und dabei wertvolle Erfahrungen zu sammeln. Die Einsatzmöglichkeiten sind dabei vielfältig und umfassen:

  • Soziale Einrichtungen: Engagement in Krankenhäusern, Kindergärten, Altenheimen oder bei Rettungsdiensten.
  • Kulturelle Einrichtungen (FSJ Kultur): Mitarbeit in Theatern, Museen, Bibliotheken oder Radiosendern. In einigen Bundesländern ist diese Form des Freiwilligendienstes besser bekannt unter dem Namen „Freiwilligendienst in Kultur und Bildung (FWD)“.
  • Politische Institutionen (FSJ Politik): Einblicke in politische Prozesse durch Tätigkeiten in politischen Stiftungen, Bürgerbüros, Verwaltungen oder Nichtregierungsorganisationen.
  • Denkmalpflege (FSJ Denkmalpflege): Praktische Arbeit in der Restaurierung, Archäologie oder im historischen Handwerk zur Erhaltung des kulturellen Erbes.

Das FSJ kannst du nicht nur in Deutschland, sondern auch im Ausland absolvieren. Die Dauer beträgt in der Regel 12 Monate, kann jedoch je nach Einsatzstelle zwischen 6 und 18 Monaten variieren.

Der Bundesfreiwilligendienst (BFD)

Den 2011 eingeführten Bundesfreiwilligendienst kannst du ausschließlich in Deutschland absolvieren. Allgemein steht er Menschen aller Altersgruppen offen. Er bietet ähnlich vielfältige Einsatzmöglichkeiten wie das FSJ. Zusätzlich zu den bereits genannten Bereichen können Freiwillige im BFD auch in folgenden Bereichen tätig werden:

  • Umwelt & Naturschutz: Mitarbeit in ökologischen Projekten, Naturschutzgebieten oder Forstämtern.
  • Sport: Unterstützung in Sportvereinen, bei Veranstaltungen oder in der Sportförderung.
  • Integration: Arbeit mit Geflüchteten, Unterstützung bei Sprachkursen und interkulturellen Projekten.
  • Zivil- und Katastrophenschutz: Mitarbeit bei Feuerwehren, Rettungsdiensten oder im Bevölkerungsschutz.

Die Dauer des BFD beträgt in der Regel 12 Monate, variiert aber je nach Einsatzstelle zwischen 6 und 24 Monaten. Für Freiwillige über 27 Jahre besteht die Möglichkeit, den Dienst in Teilzeit mit mindestens 20 Stunden pro Woche zu absolvieren. Ein FSJ kann in der Regel nur einmal absolviert werden, während der BFD nach einer Wartezeit von fünf Jahren erneut geleistet werden kann.

Weitere Informationen und eine Einsatzstellensuche gibt es auf der offiziellen Website des Bundesfreiwilligendienstes.

Viele gute Gründe für ein Freiwilligenjahr

Ein Freiwilligendienst ermöglicht es, praktische Erfahrungen zu sammeln, soziale Kompetenzen zu stärken und sich beruflich zu orientieren. Viele entscheiden sich nach dem Abitur, der mittleren Reife oder einer abgeschlossenen Ausbildung für ein Gap Year, um sich beruflich zu orientieren oder Wartezeiten sinnvoll zu überbrücken.

Durch die Mitarbeit in gemeinwohlorientierten Einrichtungen lernen Freiwillige verschiedene Arbeitsabläufe kennen, unterstützen Fachkräfte und bringen eigene Ideen ein. Sie erweitern zudem ihr Netzwerk, verbessern ihre Teamfähigkeit und entwickeln Problemlösungskompetenzen. Begleitende Seminarwochen bieten die Möglichkeit, sich mit Themen wie Kommunikation, Projektmanagement oder fachlichen Inhalten auseinanderzusetzen und praxisnahe Workshops zur Persönlichkeitsentwicklung zu besuchen. Diese Erfahrungen tragen nicht nur zur persönlichen Weiterentwicklung bei, sondern verbessern auch die Chancen auf dem Arbeitsmarkt.

Am Ende deines Freiwilligendienstes bekommst du ein Zeugnis, das du deinen Bewerbungsunterlagen beilegen kannst, um künftige Arbeitgeber:innen zu beeindrucken. Soziales Engagement wertet deine Bewerbung enorm auf – egal, in welchem Bereich du dich später mal vorstellen wirst.

Bewerbungsprozess für das FSJ und den Bundesfreiwilligendienst

Die Bewerbung für ein FSJ oder den Bundesfreiwilligendienst erfolgt in der Regel direkt bei anerkannten Einsatzstellen oder über entsprechende Trägerorganisationen. Da die Bewerbungsfristen variieren können, ist es ratsam, sich frühzeitig – etwa sechs bis neun Monate vor dem gewünschten Starttermin – zu bewerben.

Das FSJ wird von anerkannten Trägern der freien Wohlfahrtspflege, Kirchen oder anderen gemeinnützigen Organisationen organisiert, während der BFD vom Bund, vertreten durch das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA), koordiniert wird.

Bewerbungsprozess:

  1. Bewerbungsunterlagen: Erstelle aussagekräftige Bewerbungsunterlagen, die in der Regel ein Anschreiben, einen Lebenslauf und relevante Zeugnisse umfassen. Manche Träger oder Einsatzstellen haben spezifische Anforderungen.
  2. Einreichung der Bewerbung: Reiche deine Bewerbung direkt bei der gewünschten Einsatzstelle oder über einen Träger ein. Einige Organisationen bieten Online-Bewerbungsportale an, während andere postalische Bewerbungen bevorzugen.
  3. Vorstellungsgespräch: Nach Sichtung der Unterlagen laden viele Einsatzstellen die Bewerber:innen zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch ein, um sich gegenseitig kennenzulernen und offene Fragen zu klären.
  4. Vertragsabschluss: Bei gegenseitigem Interesse wird eine Vereinbarung zwischen dir, der Einsatzstelle und gegebenenfalls dem Träger geschlossen, die die Rahmenbedingungen des Dienstes festlegt.

Leben & Finanzen während des Freiwilligendienstes

Das Taschengeld im Bundesfreiwilligendienst und dem FSJ beträgt aktuell bis zu 644 Euro pro Monat. Dieser Betrag wird jährlich angepasst und orientiert sich an acht Prozent der in der allgemeinen Rentenversicherung geltenden Beitragsbemessungsgrenze. Die tatsächliche Höhe des Taschengelds variiert jedoch je nach Einsatzstelle, finanziellen Möglichkeiten des Trägers und Umfang der Tätigkeit (Vollzeit oder Teilzeit).

Zusätzlich zum Taschengeld erhalten viele Freiwillige weitere geldwerte Leistungen. Dazu gehören beispielsweise kostenlose Unterkunft, insbesondere in Krankenhäusern, Altenheimen oder sozialen Einrichtungen, Verpflegung oder Essenszuschüsse sowie Dienstkleidung oder entsprechende Geldersatzleistungen.

Neben der finanziellen Unterstützung profitieren Freiwillige von weiteren Vorteilen:

  • Sie erhalten einen Dienstausweis, mit dem sie ermäßigte Fahrkarten für den öffentlichen Nahverkehr sowie Vergünstigungen in Museen, Schwimmbädern oder Volkshochschulen nutzen können.
  • Während des Dienstes sind sie vollständig sozialversichert, das heißt, sie sind kranken-, renten-, unfall-, pflege- und arbeitslosenversichert.
  • Wer unter 25 Jahre alt ist, hat während des Freiwilligendienstes weiterhin Anspruch auf Kindergeld.
  • In bestimmten Fällen besteht die Möglichkeit, zusätzlich Wohngeld oder eine Förderung nach dem Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) zu beantragen.

Einstieg Reality-Check

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Verantwortung übernehmen

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