Der Start ins Berufsleben ist für Jugendliche spannend, und gleichzeitig herausfordernd. Es gibt einfach so viele Möglichkeiten. Und wenn es um die eigenen Stärken und Wünsche geht, herrscht oft große Verunsicherung. Hier kommt ihr als Eltern ins Spiel.
Ihr seid diejenigen, die eure Kinder sehr gut kennen, ihre Stärken und Schwächen einschätzen können, nur das Beste wollen und immer ehrlich sind. Ihr seid ideale "Berater" und könnt gute Ratschläge geben, eurem Kind wertvolle Informationen mitgeben und sinnvolle Kontakte vermitteln. Wichtig: Weil das Thema Berufswahl nicht besonders beliebt ist, solltet ihr keinen Druck ausüben und nichts erzwingen. Macht lieber immer wieder Gesprächsangebote und Vorschläge, wie die ersten Schritte in Richtung Traumberuf aussehen können. Wir helfen euch dabei und verraten, wie ihr euren Nachwuchs sinnvoll im Berufswahlprozess unterstützen und zu mehr Selbstständigkeit verhelfen könnt.
Gut zu wissen: Fachleute empfehlen, die Berufswahl schon zwei Jahre vor dem Schulabschluss anzugehen. Spätestens ein Jahr vorher sollten sich Jugendliche Gedanken machen und Pläne schmieden. Wer sich frühzeitig entscheidet, kann die Zeit optimal nutzen, Chancen ergreifen und Bewerbungsfristen einhalten. Und: Hilfe bei der Berufswahl kann euer Kind nicht nur durch euch erfahren, sondern auch durch Freunde, Geschwister, Lehrkräfte und professionelle Berufsberater.
Der erste Schritt in der Berufswahl ist die Selbsteinschätzung: Was kann ich? Was will ich? Welche Wünsche, Talente und Lieblingsfähigkeiten habe ich? Beim Beantworten dieser Fragen könnt ihr als Eltern durchaus helfen. Ihr wisst, was euer Nachwuchs gut kann und gerne macht. Dabei spielen übrigens auch schulische Fächer und Hobbys eine entscheidende Rolle. Schreibt eure Tochter oder der Sohn leidenschaftlich gerne Tagebuch? Ist Sport sein oder ihr Ding? Schraubt euer Kind vielleicht gerne am Fahrrad herum? Oder kümmert sich gerne und oft um die Kinder anderer Leute? Jeder Hinweis von euch kann hilfreich für die Reise in Richtung Berufswelt sein.
Im zweiten Schritt geht es ums Informieren und Ausprobieren: Welche Berufe passen zu meinen Fähigkeiten? Passt eine Ausbildung oder ein Studium besser zu mir? Und machen mir die Aufgaben auch wirklich Spaß? Helft eurem Kind, an zuverlässige Infos zu kommen und motiviert es, Tage der offenen Tür oder Berufswahlmessen aufzusuchen. Auch Praktika und ein Schnupperstudium sind in dieser Phase sinnvolle Möglichkeiten. Übrigens: Ein Gap Year sollte immer mitgedacht werden. Die Optionen sind vielfältig, es verschafft ein Jahr mehr Zeit und kann dabei helfen, sich der beruflichen Wünsche klar zu werden.
Im dritten Schritt der Berufswahl steht die Entscheidung an. An diesem Punkt ist in der Regel schon klar, welche Berufe zu den eigenen Wünschen und Fähigkeiten passen und ob es lieber eine Ausbildung oder ein Studium sein soll. Doch wie gelangt euer Kind zu einer Entscheidung, mit der es hinterher auch wirklich glücklich ist? Auch hier kommt ihr als Eltern ins Spiel. Besprecht, welche Faktoren bei der Wahl eine entscheidende Rolle spielen können: Ein gut bezahlter Job klingt toll. Wenn allerdings der Spaß fehlt, wird das Ganze schnell zur Belastung. Besonders gefragte bzw. beliebte Berufe scheinen zukunftssicherer zu sein als rar gesäte – aber wer weiß schon, ob diese in zehn Jahren durch künstliche Intelligenz ersetzt werden? Unser Tipp: Das Bauchgefühl ist genauso wichtig wie die Vernunft, wenn es um die Entscheidungsfindung geht. In jedem Fall sollte euer Kind Spaß an den mit dem Beruf verbundenen Aufgaben hat (natürlich gibt es in jedem Job auch nicht ganz so angenehme Aufgaben).
Sollte es tatsächlich so sein, dass sich im Rückblick eine Entscheidung als falsch herausstellt, ist das kein Weltuntergang! Es gibt sinnvolle Alternativen und ein kleiner Schlenker im Lebenslauf ist für zukünftige Arbeitgeber kein Ausschlusskriterium. Mit diesem Wissen lässt sich die Entscheidung für den Wunschberuf viel leichter treffen.
Die Entscheidung ist getroffen, jetzt muss sich euer Kind "nur noch" bewerben. Aber wie genau muss eine Bewerbung heutzutage aussehen? Was muss rein, was kann und was geht gar nicht? Wenn ihr euch einen ersten Überblick verschaffen wollt, um hinterher bestmöglich bei der Bewerbung helfen zu können, findet ihr hier alle wichtigen Infos.
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