Dich zieht es raus aufs Land und du liebst den Umgang mit Tieren, möchtest aber vielleicht nach dem Schulabschluss auch erstmal ins Ausland gehen? Kein Problem: Verbinde beides mit einer Farm- und Rancharbeit. Das Spannende daran: Hier ist kein Angebot wie das nächste. Ob Pferderanch, Organic Farm oder Baumschule – aus einer Vielzahl an Möglichkeiten kannst du dir das zu dir passende Abenteuer aussuchen.
Den echten Farmalltag erleben, eine neue Sprache lernen und Natur und Tier ganz nah sein – das ermöglicht dir die Farm- und Rancharbeit. Dabei lebst du zwischen drei und sechs Monate auf einer Farm oder Ranch bei einer Gastfamilie und hilfst bei den täglichen Aufgaben. Bei manchen Programmen ist ein Sprachkurs integriert, bei anderen sind gute Sprachkenntnisse bereits Voraussetzung. Je nach Programm erhältst du neben Kost und Logis auch etwas Geld für deine Mitarbeit.
Eine Farm ist vergleichbar mit einem deutschen Bauernhof. Hier liegt der Schwerpunkt auf der Landwirtschaft, Tiere sind jedoch nicht ausgeschlossen. Auf einer Ranch steht hingegen die Viehzucht - meist mit Pferden, Rindern oder Schafen - im Mittelpunkt. Außerdem gibt es Ranches, die sich auf reine Pferdezucht spezialisieren. Wenn du besonders viel Freude an Pferden hast, ist das ganz bestimmt etwas für dich.
Wie auch bei Au-Pair-Programmen sind die USA das beliebteste Ziel für Farm- und Ranchaufenthalte. Klar, immerhin gibt es dort sehr viele Farmen und Ranches. Typische Aufgaben der Farmhelfer sind das Füttern und die Pflege von Pferden, Rindern und anderen Tieren, das Ausreiten und die Mithilfe beim Viehtrieb und der Erntearbeit. In den USA erwarten dich aber auch andere spannende Möglichkeiten: Du kannst dich zum Beispiel auf Vegan-Farmen für Tierschutzprojekte einsetzen, in Krokodil- oder Obstfarmen arbeiten oder ein mehrmonatiges Praktikum in einem Weinbaubetrieb absolvieren. Grundsätzlich kannst du eine Ranch- oder Farmarbeit in den USA im Rahmen von Work and Travel, als Volunteer, Praktikant oder Tourist machen.
Ganz ähnlich ist es in Kanada: In dem großen Land nördlich der USA gibt es ebenfalls verschiedenste Möglichkeiten, sich einzubringen – zum Beispiel auf einer Pferde-, Rinder- oder Schafranch oder einer Farm, auf der Pferde gezüchtet und trainiert werden. Zudem gibt es Gemüse- und Früchtefarmen, Mixed Farms, auf denen verschiedene landwirtschaftliche Produkte erzeugt werden, Vineyards (Weinbaubetriebe) und Guest Ranchs. Hier verbringen Menschen ihren Urlaub – besonders in der Sommersaison.
Auch in Australien gibt es viele Angebote, auf einer Farm mitzuwirken. Hier heißen Höfe mit Tierzucht meist „stations“, also etwa „sheep station“ (Schafranch). In den schönen, aber auch rauen Outbacks packst du tatkräftig mit an – zum Beispiel bei der Pferdepflege, beim Treiben von Rindern mit dem Motorrad oder Pferden, beim Traktor fahren, bei Bauarbeiten oder der Reparatur von Zäunen. Aber auch Schafe zu scheren und Kühe zu melken könnte zu deinen Aufgaben gehören.
Neben diesen Ländern finden sich auch großartige Möglichkeiten in Neuseeland sowie in vielen Ländern Südamerikas. Wer nicht ganz so weit reisen möchte, findet aber auch auf unserem Kontinent tolle Angebote für Farmarbeit – zum Beispiel in Irland, Schottland, Norwegen und Island.
Kurz möchten wir auch auf die WWOOF eingehen: Die Abkürzung steht für "World-Wide Opportunities On Organic Farms". Hierbei handelt es sich um ein internationales Netzwerk, zu dem mittlerweile mehr als 6000 ökologische Farmen und Bauernhöfe aus 100 Ländern angehören.
Beim WWOOFen geht es darum, deine Hilfe auf ökologischen Farmen anzubieten und im Gegenzug eine Unterkunft und tägliche Mahlzeiten zu bekommen. Somit ist es eine preiswerte Möglichkeit am Leben in einem Familienbetrieb teilzunehmen. Ganz nebenbei lernst du jede Menge über ökologischen Landbau und nachhaltiges Leben. Das ist natürlich immer davon abhängig, welche Farm du wählst und an welchen Arbeiten du dich beteiligst.
In jedem teilnehmenden Land gibt es eine eigene Organisation, die für das „WWOOFen“ zuständig ist. Wenn du also Interesse an einer Mitarbeit in Kanada hast, registriere dich bei WWOOF Canada.
Wie der Name vermuten lässt, sind Farm- und Ranchstays der Farm- und Rancharbeit sehr ähnlich, gehen aber eher in Richtung Aktivurlaub: Hier ist der Aufenthalt meist etwas kürzer, du hast weniger Arbeitsstunden und dadurch mehr Freizeit. Dennoch übernimmst du auch eigene Aufgaben und erhältst dafür einen Schlafplatz und Mahlzeiten. Wenn du richtig die Seele baumeln lassen möchtest, kannst du im Übrigen auch einen Farm- und Ranchurlaub machen. Du kannst natürlich trotzdem den Tieren nah sein und bei der Arbeit mit anpacken, wenn du möchtest.
Mach dir klar, worauf genau du Lust hast, wie lange du im Ausland bleiben möchtest, was dir Spaß machen könnte und wie belastbar du bist. Manche Aufgaben sind körperlich anstrengend, hinzu kommen vielleicht sehr frühes Aufstehen und Temperaturen, die du nicht gewöhnt bist. Suche dir dann das Programm aus: Hinter vielen stehen Reiseveranstalter, die dich an den passenden Anbieter vermitteln, deinen Aufenthalt von A bis Z organisieren, sich um das eventuell nötige Visum kümmern und die dir vor und während deines Abenteuers bei Fragen und Problemen zur Seite stehen. Die Kosten für diesen Service variieren je nach Agentur und Angebot. Alternativ kannst du dich um die Organisation auch selbst kümmern und so auch schon direkt in Kontakt mit dem Hof treten. Das ist natürlich günstiger, dafür musst du mit einem großen Aufwand rechnen. Für die meisten Programme musst du übrigens volljährig bzw. unter 35 Jahre alt sein.
Du siehst: Es gibt unzählige Angebote für einen Farm- oder Ranchaufenthalt im Ausland. Bestimmt ist das passende für dich dabei. Wann startest du ins Auslandsabenteuer?
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