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Masterstudium

Du hast deinen Bachelorabschluss in der Tasche und fragst dich, ob ein zusätzliches Masterstudium sinnvoll ist? Wir liefern dir eine Entscheidungshilfe und erklären dir alles rund um den Masterstudiengang: Was kommt auf dich zu, wo liegen die Vorteile?

Was bringt dir ein Masterstudium?

Generell lässt sich sagen: Mit einem abgeschlossenen Masterstudium erhöhen sich deine Chancen auf ein höheres Einkommen und du verbesserst deine Aufstiegsmöglichkeiten im Job. Du hast eine Karriere an einer Hochschule im Blick und möchtest promovieren? Das ist in der Regel nur mit einem abgeschlossenen Masterstudium möglich. Auch wenn du eine Beamtenlaufbahn im höheren Dienst verfolgst, wird ein Master- oder Diplomabschluss vorausgesetzt. Mit dem Master in der Tasche wirst du zum Experten oder zur Expertin eines Fachbereichs und bist damit gefragt bei potenziellen Arbeitgebern, die Wert auf eine umfangreiche Bildung legen.

Was heißt eigentlich „Master“?

Der Master (aus dem lateinischen: Magister) ist die Bezeichnung für den zweithöchsten akademischen Grad und wird von Universitäten oder (Fach-)Hochschulen verliehen. Bachelor und Master wurden vor mittlerweile mehr als 20 Jahren im Rahmen des Bologna-Prozesses in Europa eingeführt. Ziel war es, Studiengänge und -abschlüsse europaweit zu vereinheitlichen. Einen Master kannst du nach einem Bachelorstudiengang an einer Hochschule erwerben.

Wie komme ich an einen Master-Studienplatz?

Viele Studienplätze im Masterstudium sind nur beschränkt verfügbar. Gerade größere Studienstädte haben das Problem, dass sie nicht alle Bewerber:innen zulassen können. Oft finden sich dafür an kleineren Hochschulen freie Plätze. Neben den zulassungsbeschränkten gibt es auch zulassungsfreie Studiengänge. Je nach Hochschule können sich die Zulassungsvoraussetzungen zum Masterstudium stark voneinander unterscheiden. Mache dich daher unbedingt vorher schlau!

Um einen der begehrten zulassungsbeschränkten Plätze zu ergattern, musst du dich bewerben. Die Kriterien für eine erfolgreiche Zulassung variieren je nach Hochschule. Entscheidend bei der Auswahl ist in der Regel deine Abschlussnote im Bachelor und die erreichte Summe deiner Creditpoints. Einige Hochschulen erwarten sogar ein zusätzliches Motivations- oder Empfehlungsschreiben. Falls erforderlich, solltest du dich also rechtzeitig bei deinen Dozent:innen darum bemühen und die Bewerbungsfristen im Blick behalten. Vereinzelt gibt es an den Hochschulen außerdem Auswahltests oder Vorstellungsgespräche. An Hochschulen, die zulassungsfreie Masterstudiengänge anbieten, benötigst du lediglich den Abschluss eines Erststudiums.

Unser Tipp: Erkundige dich genau, welchen Master du wo absolvieren möchtest und welche Ansprüche deine Wunschuni stellt! Zudem solltest du prüfen, ob dein Masterstudiengang staatlich anerkannt ist und welchen Ruf die Hochschule deiner Wahl genießt. Wenn du dich breit bewirbst, erhöhst du deine Chancen auf einen Master-Studienplatz.

Aufbau des Masterstudiums

Hast du dich einmal für eine Hochschule entschieden, beträgt die Regelstudienzeit für dein Masterstudium mindestens ein, höchstens zwei Jahre (2 bis 4 Semester). Ein Auslands- oder Praxissemester ist dabei meist schon mit eingeplant. Eine Ausnahme bilden Kunst- und Musikhochschulen: Hier gibt es aufgrund des hohen Praxisanteils konsekutive Studiengänge mit einer Gesamtregelstudienzeit von bis zu 12 Semestern.

Generell gibt es im Masterstudium meist weniger fest vorgeschriebene Pflichtveranstaltungen als im Bachelor. Neben dem Besuch von Lehrveranstaltungen schreibst du im Rahmen des Studiums eine wissenschaftliche Arbeit: die Masterarbeit (auch: Masterthesis). Damit weist du nach, dass du in der Lage bist, wissenschaftlich zu arbeiten, richtig zu zitieren sowie gründlich zu recherchieren. Die Masterarbeit umfasst zwischen 40 und 120 Seiten, der zeitliche Aufwand liegt zwischen drei und sechs Monaten. Du bist in dieser Zeit nicht auf dich allein gestellt: Dir steht ein Betreuer (den du dir selber suchen musst) zur Seite, der vier Wochen nach Abgabe der Arbeit Zeit für die Bewertung hat. Zusätzlich gibt es einen zweiten, unabhängigen Korrektor. Zu guter Letzt wird die Masterarbeit noch einer Plagiatsprüfung unterzogen, um sicherzustellen, dass wirklich alles aus deiner Feder stammt und du nirgends abgeschrieben hast. Es ist zudem üblich, dass zur Masterprüfung ein Masterkolloquium stattfindet, bei dem du dein Werk an der Hochschule präsentierst und zur Diskussion stellst.

Formen des Masterstudiums

Der konsekutive Master

An deutschen Hochschulen gibt es laut HRK (Hochschulrektorenkonferenz) circa 9.880 Masterstudiengänge. Davon sind rund 90 Prozent konsekutiv aufgebaut. Was das genau heißt? Konsekutiv heißt so viel wie „nachfolgend“. Und genau das ist er: Der konsekutive Master wird sofort an den Bachelor-Abschluss angeschlossen und in Vollzeit studiert. Du baust fachlich auf deinen Bachelorabschluss auf und vertiefst deine Kenntnisse. Der Vorteil liegt auf der Hand: Die Inhalte des Bachelor-Studiums werden fachlich fortgeführt, vertieft und gegebenenfalls auch fachübergreifend erweitert. Du erlangst als Master-Student:in im Studium fundierte wissenschaftliche Kenntnisse, um methodisch besser arbeiten zu können. Für den konsekutiven Master ist eine Neubewerbung erforderlich – entweder an derselben Hochschule, an der du den Bachelor erworben hast, oder an einer anderen Hochschule deiner Wahl. Es gelten strikte Zulassungsvoraussetzungen, die du durch bestimmte Leistungen im Bachelor-Studium erreichen muss (z.B. der Nachweis über Leistungen in bestimmten Modulen oder entsprechende Noten aus Leistungsüberprüfungen).

Laut Kultusministerkonferenz (KMK) sind für die konsekutiven Master-Studiengänge sieben verschiedene Abschlussbezeichnungen (akademische Grade) zulässig. Sie dienen der Vereinfachung und Übersichtlichkeit:

  • Master of Arts (M.A.) – Abschluss in den Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften
  • Master of Science (M.Sc.) - Abschluss im Bereich der Naturwissenschaften
  • Master of Engineering (M.Eng.) - Abschluss in Ingenieurwissenschaften
  • Master of Laws (LL.M)- Abschluss für die Rechtswissenschaften
  • Master of Fine Arts (M.F.A.) - Abschluss im Bereich der Freien Kunst (Grafik, Malerei)
  • Master of Music (M.Mus.) - Abschluss in musischen Fächern
  • Master of Education (M.Ed.) - Abschluss für das Lehramtsstudium

 

Der nicht-konsekutive Master

Der Begriff nicht-konsekutiver Master taucht hin und wieder noch auf, allerdings gibt es ihn strenggenommen seit 2008 nicht mehr. Nicht-konsekutiv heißt schlicht und einfach fachfremd, das heißt, dass du nach dem abgeschlossenen Bachelor im Master etwas ganz anderes studierst. So kannst du zum Beispiel nach einem abgeschlossenen Anglistik-Studium ein journalistisches Masterprogramm anschließen oder von einem Politologie-Bachelor zu einem Master in Umweltwissenschaften wechseln. Nach einem Beschluss der Kultusministerkonferenz aus dem Jahr 2008 zählen nicht-konsekutive Studiengänge mit fachlich anderen Inhalten als der Bachelor nun zu den konsekutiven Studiengängen.

 

Der weiterbildende Master

Weiterbildende Masterstudiengänge setzen qualifizierte berufspraktische Erfahrung von mindestens einem Jahr voraus. Sie unterscheiden sich neben den teils gesonderten Bezeichnungen der Abschlussgrade (Beispiel: Master of International Business – M.I.B oder Master of Social Work M.S.W) vom konsekutiven Masterstudium vor allem darin, dass sie zum einen kostenpflichtig sind und dass du sie neben deinem Beruf absolvierst. Die Studiengänge richten sich an berufstätige Akademiker:innen, sodass du in den vier Semestern deines weiterbildenden Masters vorwiegend in den Abendstunden oder am Wochenende in Blockseminaren studierst. Auch nach dem weiterbildenden Masterstudium bist du berechtigt, zu promovieren. Die weiterbildenden Masterprogramme sind oft auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarktes zugeschnitten, sodass es bei zahlreichen der wirtschaftswissenschaftlichen oder technischen Studienfächern Kooperationen zwischen Wirtschaftsunternehmen und einzelnen Hochschulen gibt.

Die Qual der Wahl

Je mehr Masterstudiengänge und Spezialisierungsmöglichkeiten es im eigenen Fachbereich gibt, desto schwerer fällt am Ende die Wahl. Bei beliebten Fächern wie BWL oder Maschinenbau gibt es an die 100 Auswahlmöglichkeiten. Ausschlaggebend bei der Wahl deines geeigneten Master-Programms kann neben persönlichen Interessen, Rankings oder Akkreditierungen noch sein, ob der Studiengang anwendungs- oder forschungsorientiert ist. Forschungsorientierte Master bereiten auf die Arbeit in der Wissenschaft vor. Ein gutes Beispiel dafür ist der Master Neuroscience, bei dem die Promotion direkt anschließt. Du arbeitest in Forschungsprojekten mit und kannst im Idealfall bereits nach einem Jahr promovieren. Unis, die forschungsorientierte Master anbieten, kooperieren gerne mit Forschungseinrichtungen, wie beispielsweise dem Max-Planck-Institut. Bei einem anwendungsorientierten Master richtet sich der Fokus eher auf praktische Berufsfelder, zum Beispiel auch in Kombination mit einem Praxissemester.

Unser Tipp: Besuche eine Fachmesse! Neben unseren Einstieg-Berufswahlmessen gibt es auch Master-Messen, auf denen du dich über die Master-Studiengänge aus allen Fachbereichen informieren kannst.

Finanzierung des Masterstudiums

Miete, Essen und Freizeit müssen auch im Masterstudium finanziert werden. Wenn du bereits im Bachelor BAföG erhalten hast, kannst du eventuell auch im Master darauf hoffen. Verschaffe dir einen ersten Überblick und prüfe mit dem BAföG-Rechner, ob du förderberechtigt bist. Weitere Finanzierungsmöglichkeiten, bestehen in einem Stipendium oder einem Studienkredit. Aber vielleicht hattest du ja schon im Bachelorstudium einen coolen Nebenjob und kannst diesen dann im Masterstudium fortsetzen.

 

Fazit: Das Thema Masterstudium ist sehr komplex, die richtige Wahl erfordert folglich viel Zeit und Planung. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die zusätzlichen Semester bis zum Master gut investierte Zeit sind, falls du eine Hochschulkarriere anstrebst, dein Einkommen erhöhen oder deine Aufstiegsmöglichkeiten im Job verbessern möchtest.