Wirtschaftsingenieur Studium Uni, FH

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Das erwartet dich im Studium

  • Im Studium zum Wirtschaftsingenieur werden grundlegende mathematisch-naturwissenschaftliche und technische Kenntnisse des Ingenieurswesens vermittelt.
  • Außerdem lernst du die ökonomischen und rechtlichen Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften kennen.
  • Je nach Bundesland und Ausbildungsort variieren die Studieninhalte stark in ihrer Ausrichtung und Spezialisierung.
  • Du solltest keine Angst vor Mathematik und Physik haben sowie ein grundsätzliches Interesse an technischen Themen.
  • Solide Englischkenntnisse sind von Vorteil.

Das lernst du im Studium

Selten reicht es aus, Produkte und Lösungen von Ingenieuren lediglich aus der technischen Perspektive zu betrachten. Auch die wirtschaftlichen Aspekte von Neuentwicklungen sind für Unternehmen von großer Bedeutung. Hier treten Wirtschaftsingenieure in den Vordergrund. Sie besitzen das notwendige interdisziplinäre Wissen, um beide Seiten verstehen und im Blick behalten zu können. Sie haben einen qualitativen Anspruch an ein Produkt, kennen die technischen Hintergründe der Konstruktion und Funktionsweise. Gleichzeitig achten sie aber auch auf die wirtschaftlichen Ansprüche von Controlling, Vertrieb und Marketing. Auf diese Weise unterstützen sie den Austausch und die Zusammenarbeit zwischen den beiden Fachbereichen. Wirtschaftsingenieure koordinieren also die verschiedensten Interessen in einem technischen Entwicklungsprozess. Ergebnis ihrer Arbeit ist ein sowohl technisch als auch ökonomisch umsetzbares Konzept für Produktions-, Fertigungs- und Vermarktungsabläufe. In der Fahrzeugindustrie kommen so beispielsweise Maschinenbauer, Logistiker und Wirtschaftswissenschaftler zusammen. Die einen konstruieren die Produktionsanlagen, andere kümmern sich um die Zulieferung der benötigten Teile und Dritte kalkulieren die Kosten. Wirtschaftsingenieure arbeiten mittendrin: Sie koordinieren Abläufe, steuern die Kommunikation und sorgen so für einen reibungslosen Betriebsablauf.

Aufgrund des interdisziplinären Charakters deckt das Wirtschaftsingenieur-Studium inhaltlich ein breites Spektrum an Themengebieten ab. Das Grundgerüst ist dabei immer gleich. Zum einen vermittelt der Studiengang grundlegende mathematisch-naturwissenschaftliche und technische Kenntnisse des Ingenieurswesens, zum anderen die ökonomischen und rechtlichen Grundlagen der Wirtschaftswissenschaften. Zu den Pflichtmodulen können Betriebswirtschaftslehre, Mathematik, Physik, Jura, Buchführung, Fertigung und Werkstoffe, Projektmanagement, Qualitätssicherung, Kommunikationswesen, Logistik und Marketing gehören. Je nach Bundesland und Ausbildungsort variieren die Studieninhalte jedoch stark in ihrer Ausrichtung und Spezialisierung. Während sich einige Studiengänge eher auf die Wirtschaftswissenschaften konzentrieren, steht in anderen die technische Perspektive auf die behandelten Sachverhalte im Vordergrund. Meist setzen die Studenten durch die Wahl ihrer Module erst in den höheren Fachsemestern einen Schwerpunkt. Manche Hochschulen legen jedoch sogar von Beginn an eine Vertiefungsrichtung fest.  So bietet die RWTH Aachen vier gesonderte Studiengänge des Wirtschaftsingenieurswesens an, die sich jeweils einer bestimmten Fachrichtung widmen: dem Bauingenieurwesen, der Elektrischen Energietechnik, dem Maschinenbau und der Werkstoff- und Prozesstechnik. Weitere Spezialisierungsrichtungen an anderen Hochschulen können das Verkehrswesen, Informations- und Kommunikationssysteme, Controlling oder technische Chemie sein.

Wie ist das Studium aufgebaut?

Das Wirtschaftsingenieur-Studium kannst du an verschiedenen Hochschulen studieren. An Fachhochschulen gestaltet sich die Ausbildung meist praxisorientierter als an Universitäten. Sie weisen zudem eher einen Bezug zur Wirtschaft auf. An Universitäten, vor allem an technisch orientierten, gehen die Studieninhalte oft mehr in Richtung Ingenieurswissenschaften mit dem dazugehörigen Fachwissen in Naturwissenschaften und Technik. Du kannst Wirtschaftsingenieurswesen auch dual studieren. An der Europäischen Fachhochschule erfolgt diese Ausbildungsform zum Beispiel im Blockmodell. Das bedeutet, dass die Studenten in jedem Semester 12 bis 13 Wochen an der Hochschule und 13 bis 14 Wochen in einem Unternehmen verbringen. Auf diese Weise schließen sie neben dem Bachelor auch eine berufliche Ausbildung ab. Alternativ kannst du die Praxisphasen aber auch als Training-on-the-Job durch verschiedene Praktika absolvieren. Die Regelstudienzeit für das grundständige Studium Wirtschaftsingenieurswesen beträgt sechs bis acht Semester. Abhängig vom Ausbildungsstandort erlangen Absolventen den Grad Bachelor of Engineering, Bachelor of Science oder Bachelor of Business and Engineering. Fast überall gehören Praktika oder Praxisübungen zum Studienprogramm, die in den höheren Fachsemestern absolviert werden. Manche Hochschulen setzen neben dem Abitur oder der Fachhochschulreife voraus, dass Studienbewerber bereits im Vorfeld ein Praktikum nachweisen können. Häufig kann dieses Vorpraktikum aber auch während des Grundstudiums abgeleistet und nachgereicht werden. Der Zugang zu einer Hochschule ist an manchen Standorten zusätzlich durch einen Numerus Clausus (NC) begrenzt, der jährlich variiert. Er kann zwischen 1,4 und 3,3 liegen. 

Zu diesen formalen Voraussetzungen für Wirtschaftsingenieur-Studium kommen persönliche hinzu. Studenten dieser Fachrichtung sollten keine Angst vor Naturwissenschaften wie Mathematik und Physik sowie ein grundsätzliches Interesse an technischen Themen haben. Um einen eventuellen Nachholbedarf auf diesen Gebieten auszugleichen, bieten viele Hochschulen Vorkurse an. Diese sind nicht verpflichtend, bieten aber die Möglichkeit, das eigene Wissen zu testen und bei Bedarf auszubauen. Zudem sind solide Englischkenntnisse ein großer Vorteil. Zum einen, weil an manchen Hochschulen ein Teil der Vorlesungen auf Englisch stattfinden, zum anderen, weil die Sprache auch im Berufsalltag häufig Gebrauch findet. Zuletzt helfen aufgrund der Schnittstellen- und Vermittlungsfunktion Sozialkompetenz und Organisationstalent bei der Ausübung der späteren Tätigkeiten.

Spätere Berufe und Branchen

Wirtschaftsingenieure finden nach dem erfolgreich abgeschlossenen Studium in den unterschiedlichsten Bereichen Arbeit. Mögliche Branchen für eine Anstellung sind die Fahrzeug- oder Elektroindustrie, der Maschinenbau oder das Bauwesen. Hier können Absolventen je nach den persönlichen Interessen und der Spezialisierung in Bereichen wie Logistik, Vertrieb und Marketing, Einkauf, Controlling, Qualitätssicherung, Projektplanung, Produktion und Fertigung oder Entwicklung tätig sein.

Einstieg Reality-Check

Fit in Englisch

Fit in Mathe

Gute Schulnoten

Organisationstalent

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Check machen

Wirtschaftsingenieurwesen studieren

Caro studiert Wirtschaftsingenieurwesen (M. SC.) mit technischer Fachrichtung Maschinenbau an der TU Darmstadt. Für ihre Masterarbeit stehen Vorversuche bei einem Maschinenbauunternehmen an. Im Rahmen ihrer Masterarbeit untersucht Caro eine neue Zusammensetzung von Prozessschritten. Gelingen die Vorversuche nicht, dann muss sie sich ein neues Thema für die Masterarbeit suchen. Das wäre der Super-GAU!

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