Studieren und dabei eine Fremdsprache besonders gut zu lernen war schon immer dein Traum? Vielleicht konkret auf Französisch studieren? Wenn du das in Frankreich tun willst, solltest du die Kosten für Studium, Lebenshaltungskosten und sonstige Ausgaben vorher unbedingt einmal durchrechnen. Oft gibt es Finanzierungsmöglichkeiten wie ein Stipendium oder einen Auslandskredit. Wir helfen dir bei der Orientierung:
Studiengebühren (Immatrikulationsgebühren)
Studiengebühren gibt es in Frankreich eigentlich schon seit 2011 nicht mehr, dafür zahlst du aber einmal jährlich Immatrikulationsgebühren, die je nach Hochschule und angestrebtem Studium variieren können. Hinzu kommt für dich dann noch ein einmaliger Beitrag beim Studierendenwerk (CROUS), der vor der Anmeldung an der Hochschule zu zahlen ist. Dieser Pflichtbeitrag (Contribution Vie Etudiante et de Campus) liegt bei 92€.
Da Bildung in Frankreich staatlich subventioniert wird, fallen die Studiengebühren im internationalen Vergleich immer noch vergleichsweise gering aus. Für einen Bachelor-Studiengang musst du beispielsweise mit circa 170 Euro Einschreibungsgebühren rechnen, für ein Master-Studium mit 243 Euro und für ein Doktoranden-Studium mit 380 Euro. Wenn du ERASMUS Student bist, dann hast du Glück, denn dann entfallen für dich in der Regel die Studiengebühren an den staatlichen Hochschulen.
Du hast dich für eine private Hochschule oder eine prestigeträchtige Grande École entschieden? Dann musst du mit bedeutend höheren Gebühren rechnen. Allein die Aufnahmeprüfung kann dort bis zu 1.400 Euro kosten. An der Wirtschaftshochschule EDHEC solltest du zusätzliche 14.000 Euro Studiengebühren jährlich einkalkulieren. Bei den Grandes Écoles sind sogar bis zu 20.000 Euro pro Jahr möglich. Eine gute Übersicht über die Studiengebühren findest du hier.
Bei integrierten binationalen Studiengängen zahlst du in der Regel nur die Studien- bzw. Semestergebühren deiner Heimathochschule. Erasmus-Studierende müssen im Normalfall an ihrer Gast-Hochschule keine Studiengebühren bezahlen.
Versicherung
In Frankreich gilt für Studenten Versicherungspflicht. Ohne diese kannst du dich gar nicht an der Universität in Frankreich einschreiben. Versicherungsansprüche sind durch die Sozialversicherungsabkommen der Europäischen Union geregelt. Damit es im Krankheitsfall in jedem Fall zu einer Kostenübernahme kommt, solltest du dir eine Europäische Krankenversicherungskarte ausstellen lassen. Die Auslandskrankenversicherung wird in der Regel auch von den gesetzlichen und privaten Versicherungen in Deutschland für das europäische Ausland angeboten. Kläre vor Beginn des Studiums unbedingt, welche Krankheitsfälle abgedeckt sind. Teure Rücktransporte beispielsweise sind zumeist nicht eingeschlossen. Sollten die Leistungen deiner Versicherung also nicht ausreichen, kannst du zusätzlich noch eine private Auslandskrankenversicherung abschließen, die in der Regel eine Laufzeit von 48 Monaten hat. Darin enthalten sind dann auch ambulante, stationäre Behandlungen etc. sowie der Rücktransport nach Deutschland. Wenn du nicht nur im Krankheitsfall gut versichert sein willst, kannst du zusätzlich auch noch eine Haftpflicht- oder Gepäck- oder Reiserücktrittsversicherung abschließen.
Lebenshaltungskosten
Zu den Lebenshaltungskosten zählen alle monatlichen Ausgaben wie Miete samt Nebenkosten, Nahrungsmittel, Bekleidung, Sport- und Freizeitaktivitäten sowie notwendige Anschaffungen von der Unilektüre bis hin zu Kopien, Stiften usw. Je nachdem wo du studierst, können die Lebenshaltungskosten sehr variieren. In Paris liegen sie mit 1.000 Euro sehr hoch, in anderen Städten fallen sie mit Kosten zwischen 500 und 800 Euro geringer aus. Du benötigst zum Studium in jedem Fall den Nachweis, dass du die finanziellen Mittel hast, den Aufenthalt in Frankreich zu finanzieren.
So könnten deine monatlichen Lebenshaltungskosten aussehen:
- Unterkunft: zwischen 150 und 600 Euro
- Verpflegung: zwischen 210 und 300 Euro
- ÖPNV (Bus, Metro): zwischen 20 und 60 Euro
- Internet/Handy: zwischen 20 und 40 Euro
- Sport/Freizeit/Reisen: variiert
- Insgesamt: zwischen 600 und 1.000 Euro plus Studiengebühren (s.o.)
Je nachdem wo du während deines Studiums wohnst – im Studentenwohnheim (hier ist es am günstigsten), in einer WG oder in einer eigenen Wohnung –, können sich deine Lebenshaltungskosten entweder radikal reduzieren oder erhöhen. Entscheidend ist auch die Region, in der die Hochschule liegt.