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Studieren in Frankreich: Das musst du vorher wissen

Viele verbinden mit Frankreich gutes Essen, das Meer oder tolle Urlaube. Unser Nachbarland zeichnet sich aber auch durch die vielen ausgezeichneten Hochschulen aus. Da Frankreich ein EU-Mitgliedstaat ist, gibt es viele Vorteile, dort zu studieren (u.a. Anerkennung der ECTS-Leistungspunkte, europäische Krankenversicherung, visumfreier Aufenthalt für EU-Bürger:innen).

Du möchtest auf Französisch studieren und hast bereits eine Uni im Blick? Wir informieren dich rund um das Thema Studieren in Frankreich.

  • Was kostet Studieren an einer Universität in Frankreich? Rechne vor deinem Auslandsstudium alle Posten für Lebenshaltung, Versicherung und Studium gut durch.
  • Es gibt viele Finanzierungsmöglichkeiten für das Studieren in Frankreich: Informiere dich über die zahlreichen Stipendien und Auslands-BAföG.
  • Die Allgemeine Hochschulreife und gute Französischkenntnisse sind die wichtigsten Voraussetzungen für ein Studium in Frankreich.
  • Die Bewerbung an den französischen Hochschulen findet für Erstsemester über eine zentrale Online-Plattform statt.
  • In Frankreich gibt es circa 6.000 Hochschulen: Grundsätzlich ist zwischen drei Hochschulformen zu unterscheiden: Université, IUT und Grande École.
  • Wie ist das Studium an französischen Hochschulen aufgebaut? Wir informieren über Studienlänge und Abschlüsse.
  • Studieren in Frankreich? Alle guten Gründe, die dafür sprechen, auf einen Blick.
  • Deutsche und französische Hochschulen im Vergleich: kleine, aber feine Unterschiede.

Warum in Frankreich studieren?

Du liebst die französische Sprache, französisches Essen und die französische Kultur? In den Ferien bist du schon immer gerne nach Frankreich gefahren? Dann hast du ja schon genug Gründe, die für ein Studium an einer Universität in Frankreich sprechen. Die international anerkannte Hochschullandschaft ist ein weiterer guter Grund für ein Studium in Frankreich. Auch bei späteren Bewerbungen auf eine Stelle rund um Sprachen kann dein Auslandsstudium in deiner Vita einen positiven Eindruck auf potentielle Arbeitgeber machen. Bis zu 300.000 internationale Student:innen machen sich jährlich an die namhaften Hochschulen des Landes auf. Vielleicht bist du im nächsten Jahr ja auch dabei? 

Diese drei Wege führen dich nach Frankreich:

  • Individuelle Einschreibung (komplettes Studium)
  • Erasmus-Austausch für ein oder zwei Semester
  • Deutsch-französische Studiengänge mit Doppelabschluss

Diese zehn Gründe sprechen (unter anderem) für ein Studium in unserem französischen Nachbarland:

  • Weltweit anerkannte Abschlüsse
  • Ein exzellentes, auf alle Bedürfnisse abgestimmtes Hochschulwesen
  • Fast 200 deutsch-französische Studiengänge mit Doppelabschluss
  • Zulassungsfreie Studiengänge ohne NC (Universitäten)
  • Französisch, eine Sprache von internationaler Bedeutung, aber auch Programme auf Englisch
  • Niedrige Studiengebühren
  • Diverse Möglichkeiten zur finanziellen Unterstützung
  • Sehr gute Berufsaussichten
  • Spitzenforschung
  • Die französische Lebensart

CAMPUS FRANCE DEUTSCHLAND

Der offizielle Service der Französischen Botschaft in Deutschland

Als offizieller Service der Französischen Botschaft in Deutschland bietet dir das Infobüro Campus France:

  • Persönliche Studienberatung
  • Begleitung vor, während und nach dem Studienaufenthalt (Bewerbungsverfahren, Wohnungssuche, Finanzierung…)
  • Veranstaltungen zum Studium in Frankreich  

Die Webseite von Campus France Deutschland enthält eine Vielfalt von Artikeln, die dich bei der Vorbereitung deines Aufenthalts in Frankreich bzw. deinen Projekten im Allgemeinen unterstützen können. Du kannst dort viele Tipps zu den Studien- bzw. Semestergebühren je nach Hochschultyp sowie die Lebenshaltungskosten finden.  

KONTAKT: info.berlin@campusfrance.org I 030 885 902 85/86

Studieren in Frankreich, was kostet das?

Studieren und dabei eine Fremdsprache besonders gut zu lernen war schon immer dein Traum? Vielleicht sogar konkret auf Französisch studieren? Wenn du das in Frankreich tun willst, solltest du die Kosten für Studium, Lebenshaltungskosten und sonstige Ausgaben vorher unbedingt einmal durchrechnen. Oft gibt es Finanzierungsmöglichkeiten wie ein Stipendium oder einen Auslandskredit. Wir helfen dir bei der Orientierung:

Studiengebühren (Immatrikulationsgebühren)

Studiengebühren gibt es in Frankreich eigentlich schon seit 2011 nicht mehr. Dafür zahlst du aber einmal jährlich Immatrikulationsgebühren, die je nach Hochschule und angestrebtem Studium variieren können. Hinzu kommt für dich dann noch ein einmaliger Beitrag beim Studierendenwerk (CROUS), den du vor der Anmeldung an der Hochschule zahlst. Dieser Pflichtbeitrag (Contribution Vie Etudiante et de Campus, kurz CVEC) liegt im Studienjahr 2023/2024 bei 100 Euro. 

Da Bildung in Frankreich staatlich subventioniert wird, fallen die Studiengebühren im internationalen Vergleich immer noch recht gering aus. Für einen Bachelor-Studiengang musst du beispielsweise mit circa 170 Euro Einschreibungsgebühren rechnen, für ein Master-Studium mit 243 Euro und für ein Doktoranden-Studium mit 380 Euro. Wenn du ERASMUS Student:in bist, dann hast du Glück, denn dann entfallen für dich in der Regel die Studiengebühren an den staatlichen Hochschulen.

Du hast dich für eine private Hochschule oder eine prestigeträchtige Grande École entschieden? Dann musst du mit bedeutend höheren Gebühren rechnen. Allein die Aufnahmeprüfung kann dort über 1.000 Euro kosten. An der Wirtschaftshochschule EDHEC solltest du in etwa zusätzliche 14.000 Euro Studiengebühren jährlich einkalkulieren. Bei den Grandes Écoles sind sogar bis zu 20.000 Euro pro Jahr möglich. Eine gute Übersicht über die Studiengebühren findest du hier.

Bei integrierten binationalen Studiengängen zahlst du in der Regel nur die Studien- bzw. Semestergebühren deiner Heimathochschule. Erasmus-Studierende müssen im Normalfall an ihrer Gast-Hochschule keine Studiengebühren bezahlen.

Versicherung

In Frankreich gilt für Student:innen Versicherungspflicht. Ohne versichert zu sein, kannst du dich gar nicht an einer Universität in Frankreich einschreiben. Versicherungsansprüche sind durch die Sozialversicherungsabkommen der Europäischen Union geregelt. Damit es im Krankheitsfall in jedem Fall zu einer Kostenübernahme kommt, solltest du dir eine Europäische Krankenversicherungskarte ausstellen lassen. Die Auslandskrankenversicherung wird in der Regel auch von den gesetzlichen und privaten Versicherungen in Deutschland für das europäische Ausland angeboten.

Kläre vor Beginn des Studiums unbedingt, welche Krankheitsfälle abgedeckt sind. Teure Rücktransporte beispielsweise sind zumeist nicht eingeschlossen. Sollten die Leistungen deiner Versicherung also nicht ausreichen, kannst du zusätzlich noch eine private Auslandskrankenversicherung abschließen, die in der Regel eine Laufzeit von 48 Monaten hat. Darin enthalten sind dann auch ambulante, stationäre Behandlungen sowie der Rücktransport nach Deutschland. Wenn du nicht nur im Krankheitsfall gut versichert sein willst, kannst du zusätzlich auch noch eine Haftpflicht-, Gepäck- oder Reiserücktrittsversicherung abschließen.

Lebenshaltungskosten

Zu den Lebenshaltungskosten zählen alle monatlichen Ausgaben wie Miete samt Nebenkosten, Nahrungsmittel, Bekleidung, Sport- und Freizeitaktivitäten sowie notwendige Anschaffungen von der Unilektüre bis hin zu Kopien, Stiften usw. Je nachdem wo du studierst, können die Lebenshaltungskosten stark variieren. In Paris sind sie mit 1.000 Euro (ohne Miete) sehr hoch, in anderen Städten fallen sie mit 500 und 800 Euro geringer aus. Du benötigst zum Studium in jedem Fall den Nachweis, dass du die finanziellen Mittel hast, den Aufenthalt in Frankreich zu finanzieren.

So könnten deine monatlichen Lebenshaltungskosten für eine mittelgroße Stadt in Frankreich exemplarisch aussehen: 

  • Miete: zwischen 930 und 1300 Euro
  • Verpflegung: zwischen 250 und 400 Euro
  • ÖPNV (Bus, Metro): zwischen 30 und 75 Euro
  • Internet/Handy: zwischen 20 und 50 Euro
  • Sport/Freizeit/Reisen: variiert

Je nachdem wo du während deines Studiums wohnst – im Studentenwohnheim (hier ist es am günstigsten), in einer WG oder in einer eigenen Wohnung –, können sich deine Lebenshaltungskosten entweder radikal reduzieren oder erhöhen. Entscheidend ist auch die Region, in der die Hochschule liegt.

DIE DEUTSCH-FRANZÖSISCHE HOCHSCHULE (DFH)

Die deutsch-französischen Studiengänge der DFH sind dein Sprungbrett für eine internationale Karriere.

Du studierst zu etwa gleichen Teilen an einer deutschen und einer französischen Hochschule. Am Ende erlangst du beide Abschlüsse. Im Netzwerk der DFH stehen dir über 190 bi- und trinationale Studiengänge in fast allen Fachbereichen zur Auswahl und das in über 130 Städten in Deutschland und Frankreich sowie weiteren Ländern. Du studierst in einer deutsch-französischen Gruppe, wirst gut betreut und kannst dich unter optimalen Bedingungen auch persönlich weiterentwickeln. Während des Auslandsaufenthalts unterstützt dich die DFH monatlich mit 300€. Nach dem Studium finden 70% der DFH-Absolvent*innen innerhalb von drei Monaten eine Stelle die ihrer Ausbildung entspricht, meist mit internationalem Bezug. 93% von ihnen würden einen DFH-Studiengang weiterempfehlen!

Die DFH wird von den Regierungen Deutschlands und Frankreichs finanziert.

KONTAKT: einschreibung@dfh-ufa.org, 0681 938 12 100

Studieren in Frankreich: Finanzierungsmöglichkeiten

Falls das Geld für ein Studium in Frankreich nicht ausreicht, gibt es eine Reihe von Fördermöglichkeiten:

  • BAföG beispielsweise kannst du als Student:in auch im Ausland beziehen. Deinen Antrag solltest du möglichst sechs Monate vor Beginn deines Auslandsstudiums eingereicht haben. Für einen BAföG-geförderten Aufenthalt in Frankreich ist das Amt in Bingen zuständig. In der Regel gibt es beim Auslands-BAföG auch noch Zuschläge.
  • Zahlreiche Stipendien, Sprachkurse oder Praktika für ein Studium in Frankreich vergibt auch der DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst). Sobald du sicher einen Platz an einer Partnerhochschule hast, kannst du dich dort in der Online-Stipendiendatenbank umschauen und auf ein Förderprogramm bewerben.
  • Auch das DFJW, das Deutsch-Französische Jugendwerk, bietet zahlreiche Stipendien für das Studieren in Frankreich an.
  • Für Auslandssemester bietet das EU-Programm Erasmus + finanzielle Unterstützung. Es ist das weltweit größte internationale Stipendienprogramm, Hochschulen aus 33 europäischen Staaten beteiligen sich daran. Die Fördersumme beträgt je nach Zielland zwischen 150 und 500 Euro im Monat und wird zwischen drei und zwölf Monate lang gezahlt. Außerdem müssen Erasmus-Studierende an ihrer Gast-Hochschule keine Studiengebühren bezahlen.
  • Eine ganze Reihe von Fördermöglichkeiten findest du auf der Website campusfrance.org. Abgesehen von Studienstipendien werden hier auch nützliche Hinweise auf staatliche Fördermittel wie Wohn- und Kindergeld gegeben.

Hast du eine Hochschule gefunden, an der du Französisch studieren möchtest, empfiehlt es sich, eine Beratung in Anspruch zu nehmen, um das richtige Stipendium zu finden. Mit ein bisschen Glück deckt das Stipendium die gesamten Kosten deines Studiums ab. Falls du über kein Stipendium oder einen Kredit verfügst, hast du als internationaler Student das Recht, 20 Stunden in Teilzeit zu arbeiten, um dir dein Studium selbst zu finanzieren.

Voraussetzungen für ein Studium in Frankreich

Grundvoraussetzung für das Studieren in Frankreich ist die allgemeine Hochschulreife (dem französischen baccalauréat gleichgestellt) oder das europäische bzw. deutsch-französische Abitur, DELF / DALF sowie ein Nachweis deiner Kenntnisse der französischen Sprache. Kannst du im Französisch-Leistungskurs eine ausreichende Note nachweisen, befreit dich das automatisch von der Sprachprüfung. Manche Hochschulen prüfen die Französischkenntnisse in eigenen Tests oder verlangen Sprachbescheinigungen und Bewerbungsschreiben. Einige Fächer – medizinische oder sozialwissenschaftliche beispielsweise – sind nur zugänglich, wenn du ein spezifisches Abitur gemacht hast. Darum empfiehlt es sich, die Zulassungsqualifikationen, die im Einzelnen vorausgesetzt werden, mit der Hochschule abzuklären. Für die Grande École, die französische Eliteschule, wird oft ein bac+2 Level vorausgesetzt, was dem dritten Jahr der universitären Ausbildung entspricht.

Das erforderliche Sprachniveau ist je nach Studiengang unterschiedlich. Deswegen solltest du dich im Voraus beim Service de scolarité (Studierendensekretariat / Immatrikulationsbüro) oder beim Service des relations internationales (Akademischen Auslandsamt) erkundigen, welche Anforderungen die jeweilige Universität bezüglich der Französischkenntnisse stellt.

Bei der Bewerbung für einen Erasmus-Austausch geht jede deutsche Universität anders mit den Sprachvoraussetzungen um. Oft werden entweder an der Heimatuniversität oder direkt vor Ort im Partnerland Intensivsprachkurse zur Vorbereitung des Erasmus-Aufenthalts angeboten.

Französisch studieren in Frankreich: Die Bewerbung

Wenn du in Frankreich studieren willst, ist es ratsam, alle notwendigen Unterlagen schon sehr zeitig zusammen zu haben, da die Bewerbungsfrist im Vergleich zu Deutschland schon früh beginnt. Für die Einschreibung zum 1. Jahr des Bachelors heißt das für dich als Studienanfänger konkret, dass du dich zwischen Januar und März bereits für das Wintersemester bewirbst, welches im September beginnt. Alle Anmeldeunterlagen sollten spätestens bis zum 3. April eingereicht sein. Das Anmeldeverfahren für Erstsemester läuft seit 2018 über die zentrale landesweite Online-Plattform parcoursup. Die Verteilung der Studienplätze erfolgt dann zwischen Mitte Mai und Ende Juli.

Für andere Jahrgänge der Bachelor- und Masterstudiengänge gelten anderen Einschreibungsfristen: Die Unterlagen müssen direkt an der jeweiligen Hochschule angefordert werden, die Fristen sind von Uni zu Uni anders, frühes Nachfragen ist also in jedem Falle empfehlenswert. Detaillierte Informationen zur Immatrikulation findest du bei Campus France.

Wichtig zu wissen: In Frankreich kannst du dich an mehreren Universitäten bewerben, sowohl für den gleichen als auch für andere Studiengänge. EU-Abiturienten werden bei der Bewerbung an allen Universitäten vorrangig behandelt. Du kannst dich nur zum Wintersemester an einer französischen Uni einschreiben, es sei denn, du bist Erasmus-Student, dann darfst du als Austauschstudent auch im Sommersemester anfangen.

Studium in Frankreich – Hochschulformen und Aufbau

In Frankreich gibt es zwei Studienarten:

  • Ein Kurzstudium (BTS, BUT, DEUST, BTSA) dauert in der Regel zwei bis drei Jahre. Es handelt sich dabei um fach- oder berufsorientierte Abschlüsse, die einen schnellen Einstieg ins Berufsleben ermöglichen, gleichzeitig aber auch die Grundlage für ein Aufbaustudium sein können.
  • Ein längeres Studium wird an den Universitäten, an den Grandes Écoles (Elitehochschulen) und an den spezialisierten Hochschulen (z.B. für Kunst) angeboten und dauert in der Regel mindestens fünf Jahre.

Es ist auch möglich, in Frankreich auf Englisch zu studieren. Mehr als 1.700 Programme werden in französischen Hochschuleinrichtungen teilweise oder ganz auf Englisch angeboten.

In Frankreich gibt es circa 3.000 staatliche und 3.000 private Hochschulen. Zu unterscheiden ist grundsätzlich zwischen drei verschiedenen Hochschulformen und einigen spezialisierten Hochschulen:

Université (Forschung und Lehre)

Die Universités bieten ein sehr umfangreiches Angebot an Studiengängen, unterteilt in Fachbereiche (UFR – unité de formation et de recherche) beziehungsweise Fakultäten. Das ist vergleichbar mit deutschen Universitäten. Wenn du also Französisch studieren möchtest, kannst du dies an der „Faculté des lettres, arts et sciences humaines“ (Geistes- und Sozialwissenschaften) tun. Sportwissenschaften, Medizin, Informatik, Pharmazie, Natur- und Ingenieurwissenschaften studierst du in Frankreich an der „Faculté des sciences et technologiques“.

Instituts Universitaires de Technologie (IUT)

Diese sind den staatlichen Universitäten angegliedert, bilden aber relativ selbständige Einheiten. Viele von ihnen bieten berufsqualifizierende Studiengänge an oder bereiten auf den sogenannten Concours vor, wenn man in den öffentlichen Dienst möchte. 

Grandes Écoles (Écoles Supérieures)

Diese (Elite-)Schulen, an der künftige Führungskräfte ausgebildet werden sollen, sind meist auf eine oder wenige Fachrichtungen spezialisiert. Für die Aufnahme musst du ein spezielles Aufnahmeverfahren (Concours) durchlaufen, auf das du dich an den lycées (Classes Préparatoires) vorbereiten kannst. Vorsicht ist geboten bei privaten Hochschulen, die sich „Grande École“ nennen, aber keine staatlich anerkannten Abschlüsse verleihen.

Écoles spécialisées

An diesen Hochschulen kannst du Studiengänge wie Kunst, Musik, Architektur oder Medizin studieren. In einem Aufnahmeverfahren durchläufst du verschiedene Prüfungen (schriftliche Prüfungen, Bewerbungsschreiben sowie ein Vorstellungsgespräch).

Studieren in Frankreich: Aufbau des Studiums

Das Studium in Frankreich ist in drei große Abschnitte unterteilt, die sogenannten „cycles“. Diese entsprechen ungefähr dem deutschen Grund-, Haupt- und Aufbaustudium. Der sogenannte Bologna-Prozess zur europaweiten Vereinheitlichung von Studiengängen hat auch das französische Hochschulsystem stark verändert. Das dreigliedrige Studiensystem setzt sich aus den Studienabschlüssen Licence, Master und Doctorat zusammen, wegen der drei akademischen Grade oft kurz auch LMD-System genannt. Ebenso üblich ist das Kürzel „3-5-8“, denn die jeweiligen Abschlüsse kannst du in Frankreich nach drei, fünf bzw. acht Jahren Studium erlangen. Zusätzlich ist die Schreibweise „bac+3“, „bac+5“, „bac+8“ geläufig, was die Anzahl der Studienjahre nach dem Bac (Abitur) kennzeichnet. Alle Lerneinheiten des Studiums werden mit ECTS- oder Leistungspunkten (crédits/credit points) bewertet. Grundsätzlich gibt es folgende Abschlüsse:

  • Bachelor: Dreijähriges Studium (Licence)
  • Das Masterstudium ist in zwei Phasen unterteilt: Master recherche (forschungsorientiert) und Master professionnel (berufsorientiert). Dauer: zwei Jahre (danach: Möglichkeit des Zugangs zu einem Promotionsstudium)
  • Doctorat: circa drei Jahre

Wenn du dich detailliert über das französische Bildungssystem und die verschiedenen Hochschulabschlüsse informieren möchtest, kannst du das hier tun: Campus France.

Unterschiede Studium: Frankreich - Deutschland

Zwischen den Hochschulen in Frankreich und Deutschland gibt es einige Unterschiede, die vielleicht nicht auf den ersten Blick erkennbar sind. In Frankreich wird beispielsweise nicht zwischen Universitäten und Fachhochschulen differenziert. Hier gibt es universitäre und außeruniversitäre, staatliche und private Hochschulen. 

Generell ist das Studium in Frankreich verschulter als an deutschen Hochschulen: Der Unterricht findet meist als Frontalunterricht statt, es wird weniger diskutiert, dafür gibt es aber eine höhere Anzahl von Prüfungen, über die Studenten „ausgesiebt“ werden. Leistungen über Präsentationen und Hausarbeiten zu erbringen, ist dort eher unüblich. In Frankreich gibt es auch keinen Numerus Clausus, was viele deutsche Studenten als großes Plus sehen. Die französischen Hochschulabschlüsse sind nicht ganz deckungsgleich mit den deutschen. Unser Bachelor beispielsweise entspricht der französischen Licence. 

Während wir bei der Bewertung ein Notensystem von „sehr gut“ bis „ungenügend“ haben, gibt es in Frankreich ein Punktesystem: 16 bis 20 Punkte entsprechen der deutschen Note „sehr gut“. 

Anders als in Deutschland ist der Master in Frankreich nicht zulassungsbeschränkt: Die Bachelorabsolvent:innen haben einen allgemeinen Zugang zum ersten Studienjahr, erst im zweiten Jahr findet dann wieder eine stärkere Selektion statt.

Der Semesteraufbau ist etwas anders als in Deutschland (hier hat man Sommersemester und Wintersemester). In Frankreich spricht man vom Akademischen Jahr, das in der Regel von September/Oktober bis Mai/Juni dauert. Zeitlich und organisatorisch bilden beide Blöcke des akademischen Jahres eine Einheit und beide sind auf die Abschlussexamina ausgerichtet. Mitte Januar wird das erste Semester mit einer Prüfungsphase abgeschlossen. Das zweite Semester beginnt im Februar und geht bis April oder Mai, danach erfolgen wieder Prüfungen. Der Studienbeginn im Sommersemester ist in Frankreich, anders als an einigen Hochschulen in Deutschland nicht möglich. Das geht generell nur im Wintersemester. Eine Ausnahme gilt für Studenten, die am Erasmus-Programm teilnehmen.