Das Studium der Sportwissenschaften beschäftigt sich vor allem mit der wissenschaftlichen Sichtweise auf das aktive Sporttreiben. Hier stehen Module wie Anatomie und der menschliche Bewegungsapparat im Vordergrund. Du erforschst beispielsweise, wie ein Sportler eine Übung am effektivsten ausführt, um optimale Resultate zu erzielen. Diese Art des Sport-Studiums beinhaltet Teile des Leistungssports und befasst sich zudem mit Gesundheit und Prävention. In Vorlesungen und Seminaren eignest du dir Wissen in Naturwissenschaften, Medizin und Psychologie, aber auch in Sportgeschichte, Pädagogik und Soziologie an. Außerdem beschäftigst du dich mit Trainings- und Bewegungswissenschaft. Du lernst die theoretischen und didaktischen Grundlagen einzelner Sportarten kennen und besuchst praktische Kurse in Ballsportarten, Leichtathletik, Turnen und anderen Disziplinen.
Das Sportwissenschaften-Studium im Rahmen der Lehrerausbildung vermittelt den Studierenden das nötige Know-how, um Kinder und Jugendliche im Sportunterricht anzuleiten. Dazu gehören vor allem pädagogische Seminare in den Erziehungswissenschaften und Didaktik. Wenn du als Lehrer arbeiten möchtest, musst du neben Sport ein weiteres Fach belegen, weil du an den meisten Schulen in Deutschland nur mit zwei Fächern unterrichten darfst. Wichtig: Deine zweite Wahl muss auf ein Schulfach fallen. Dabei kannst du dich beispielsweise für Deutsch, Englisch, Mathematik oder Religionslehre entscheiden. Bei der zuständigen Studienberatung deiner Hochschule erfährst du mehr über die Kombinationsmöglichkeiten der Studiengänge.
Wer Sport studieren möchte, kann sich an den meisten Hochschulen nur zum Wintersemester einschreiben. Die Regelstudienzeit für das Sportwissenschaften-Studium dauert sechs Semester. Für einen Studienplatz muss man häufig einen praktischen Aufnahmetest bestehen. Die Sporteignungsprüfung findet ein bis zweimal jährlich an zahlreichen Standorten statt. Zum Teil kann man sich mit den Testergebnissen an verschiedenen Orten bewerben, aber nicht jede Hochschule erkennt jede Prüfung an. Meist müssen die Bewerber an ein oder zwei Tagen bestimmte Leistungen in verschiedenen Disziplinen erbringen: In der Regel in Leichtathletik, Turnen, Schwimmen und einer Ballsportart. Viele Unis haben zusätzlich zur Eignungsprüfung einen Numerus Clausus, der meist bei Zwei liegt. Manche Hochschulen verlangen statt des Eignungstests ein Motivationsschreiben und Praktika oder einen Übungsleiterschein.
In den ersten Semestern des Bachelors ist das Studium überall ähnlich aufgebaut. Typische Fächer sind Anatomie, Physiologie, Trainingswissenschaft und Forschungsmethoden. Später unterscheidet es sich, je nachdem, welche Schwerpunkte die Hochschulen setzen. Viele Sportstudiengänge sind auf ein bis zwei Themenfelder ausgerichtet, etwa Sportmanagement, Prävention, Leistungssport oder Sport und Freizeit. Nachdem Du alle Module erfolgreich abgeschlossen und deine Bachelorarbeit bestanden hast, darfst du dich Bachelor of Arts (B.A.) nennen. Da das Sport-Studium teilweise verschiedenen Fakultäten angehört, kannst du je nach Universität auch den akademischen Grad des Bachelor of Science (B.Sc.) erhalten. Um als Lehrer arbeiten zu können, musst du nach deiner Studienzeit noch das ein- bis zweijährige Referendariat absolvieren.
Absolventen des Sport-Studiums haben vielfältige Berufsaussichten. Dein Schwerpunkt im Studium entscheidet über deine berufliche Zukunft. Das Studium auf Lehramt bereitet dich auf eine Laufbahn in der Schule vor. Je nach Schulform unterscheiden sich deine Aufgaben. Während du für Oberstufenschüler wissenschaftliche Texte vorbereitest, förderst du jüngere Kinder am besten mit Spiel- und Gruppenaktivitäten. Wenn du keine Lehrerlaufbahn anpeilst, stehen dir weitere Türen offen. Da die Forschung innerhalb der Sportwissenschaft stetig wächst, benötigen öffentliche und private Einrichtungen Lehrpersonal. Als Dozent kannst Du eigene Projekte leiten und Seminare sowie Vorlesungen halten. Für eine Zukunft in der Forschung solltest du einen möglichst hohen akademischen Grad anstreben.
Auch ein Quereinstieg in andere Bereiche ist denkbar. Du kannst beispielsweise im Sportmanagement oder in der Marketingabteilung von Sportartikelherstellern arbeiten. Ebenso suchen Sportverbände und Reha-Kliniken qualifiziertes Personal wie Sportpädagogen oder Sportpsychologen. Da du über sportpraktische Kenntnisse verfügst, bietet sich eine Tätigkeit als Trainer in Fitnessstudios an. Außerdem kannst du dich als Personal Trainer selbstständig machen.
Wer sich für ein Studium der Sportwissenschaften entscheidet, sollte vor allem fit sein – körperlich und auch geistig. Denn das Studium ist von Anfang an sowohl in der Praxis als auch in der Theorie stetig herausfordernd.
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