Merken

Kleine Gläser, großer Dom

Du möchtest gerne in die Stadt am Rhein ziehen, und fragst dich: „Wat ess“ typisch „kölsch“? Wir haben die Antwort, und können so viel schon mal vorweg nehmen: „Dat Kölsch“, der FC und der Karneval natürlich!

Fangen wir mit der schwierigen Seite an, denn studieren und leben in Köln, das heißt vor allem: Du hast dich für eine Millionenstadt mit Flair entschieden. Und da wollen viele andere auch hin. Wohnraum ist also knapp bemessen. Wenn du dich beim Studierendenwerk an seinen rund 50 Standorten in und um Köln um einen Wohnheimplatz bewerben willst (der obendrein nicht für Studierende aller ansässigen Hochschulen erreichbar ist), dann bewirbst du dich am besten schon ein Jahr vorher für eine Bude. Falls du nicht für einen solchen Wohnheimplatz berechtigt bist, hilft dir das kstw-Projekt „Mein Zuhause in Köln“ bei der Zimmersuche. Im Schnitt liegt die Miete für ein WG-Zimmer in der Stadt am Rhein bei knapp 370 Euro. Das ist zwar mehr als im Bundesschnitt, aber auch nicht so teuer wie beispielsweise in Hamburg, München oder Frankfurt. Immerhin. Und wenn du bereit bist, dich bei deinem Vermieter im Haus zu engagieren, dann gibt es auch das Projekt „Wohnen für Hilfe“ der Kölner Stadtverwaltung: Da werden Wohnplätze vermittelt, bei denen du deine Miete sozusagen abarbeitest und nichts dafür bezahlen musst.

Typisch Köln: Das Bier heißt wie der Dialekt

Okay, du hast ein Dach überm Kopf gefunden. Dann kannst du ja jetzt losziehen und das Kölner Nachtleben erkunden! Denn die Stadt ist bekannt für ihre Brauhaus- und Kneipenkultur. Das Bier heißt hier übrigens wie der Dialekt („Kölsch“). Und noch ein paar andere Wörter solltest du lernen, wenn du hier neu bist: Der Kellner in so einer Kölsch-Kneipe heißt nämlich „Köbes“, und die kleinen 0,2er-Gläser, in denen er das Bier serviert, heißen „Stangen“. Weil in so eine Stange nicht viel reinpasst, wird in der Regel automatisch nachgeschenkt vom Köbes, wenn deine Stange leer ist. Du willst kein Kölsch mehr? Dann leg den Bierdeckel aufs Glas. Wenn du mit Freunden losziehst, bestellt ihr am besten einen „Kranz“ aus zehn „Stangen“. Oder am besten gleich ein „Pittermännchen“: Da sind dann zehn Liter „Kölsch“ drin, und bis ihr es geleert habt, könnt ihr auch alle „Kölsch“ sprechen und das „Kölsche Jrundjesetz“ mit seinen 11 Artikeln aufsagen, wetten? Artikel 1 lautet: „Et es wie et es“ („Es ist, wie es ist“) und stimmt garantiert immer! Und wenn alles nichts mehr hilft, dann besinnst du dich auf Artikel 11 und lachst darüber: „Do laachs de disch kapott!“

Und dazu einen Halven Hahn, bitte!

Klar ist: Das Kölsch ist ein klares („blankes“) Vollbier. Nicht naturtrüb, aber dafür mit knapp 5 Prozent Alkoholgehalt. Auf Dauer kann man da recht schummrig von werden. Deshalb solltest du dir ein paar typische Kölner Spezialitäten dazu gönnen, wenn du die Stadt erkunden und einen klaren Blick für ihre Schönheit behalten willst: Ganz oben auf der Speisekarte steht natürlich der „Halve Hahn“. Und der ist kein halbes Hähnchen! Er kommt sogar seit über 100 Jahren schon ohne Fleisch aus, denn hierbei handelt es sich um ein belegtes Roggenbrötchen mit Butter, Käse, Senf und saurer Gurke. „Himmel un Äd“ („Himmel und Erde“) hingegen ist ein durchaus bodenständiges Fleischgericht aus Blutwurst, Kartoffelbrei mit Zwiebeln und Apfelkompott. In der fünften Jahreszeit bekommt man „Nonnenfürzchen“, ein tropfenförmiges Mürbegebäck, beim Bäcker. Aber auch sonst haben die Speisen in Köln mitunter komische Namen und Inhaltsstoffe: Ein Eisbein ist ein „Hämmchen“ und ein Kartoffelpuffer ist ein „Rievkooche“. Sauerbraten wird durchaus auch mal aus Pferdefleisch gemacht. Und natürlich ist in einer multikulturellen Metropole meist auch der Weg zum nächsten Kebab-Laden nicht weit. Einen davon betreibt sogar die Fußball-Ikone Lukas Podolski, der schon seit seiner Kindheit bekennender Döner-Fan ist!

Atemlos durch die Nacht. Oder so…

Das Nachtleben in Köln ist berühmt: Zig Bars und Discotheken sind über das ganze Stadtgebiet verteilt. Da die LGBT-Szene in Köln besonders stark vertreten ist, wird in jeder Hinsicht so bunt gefeiert, wie man es sich nur vorstellen mag. Dazu passt natürlich auch, dass die Kölner als traditionell weltoffen, launig und froh gestimmt gelten. Das gilt für die vielen Straßenfeste und den Christopher Street Day, der hier „Cologne Pride“ heißt, gleichermaßen, vor allem aber natürlich für den Karneval. Ohne den geht in Köln nichts: Der „Fastelovend“ lockt zahllose Besucher in die Stadt. Wer nichts mit der Feierlaune zwischen dem 11.11. und Aschermittwoch am Hut hat, muss auswandern: Der Karneval hat hier eine Tradition, die bis in die Römerzeit zurückreicht. Also macht man am besten mit und lernt, was ein Nubbel ist, wer hinter dem Dreigestirn aus Prinz Karneval, Kölner Jungfrau und Kölner Bauer steckt und was damit gemeint ist, wenn man „Kölle Alaaf“ ruft!

Kultur wird groß geschrieben

In Köln kannst du aber nicht nur ein Fass aufmachen, die Stadt ist auch für kulturell interessierte Leute ein Genuss: Vom Live-Musik-Event auf kleinen Club-Bühnen wie im legendären „King Georg“ bis hin zu den großen Namen der Pop- und Rock-Welt in der „Lanxess Arena“ ist die Bandbreite schier endlos. Eine Besonderheit ist im Kulturleben der Stadt übrigens die große Häufung von Rock- und Pop-Bands, die ihre Songs im heimischen Dialekt singen und die man lernen muss, wenn man ordentlich abfeiern will: Sänger wie der derb-deftige Jürgen Zeltinger und Bands wie die Bläck Fööss, Höhner, Brings und BAP haben den Dialekt in der Musikwelt hoffähig gemacht und sind zeitlos beliebt damit geblieben. Am besten, du fängst mit „Viva Colonia“ an.

Aber auch die Museumslandschaft der Stadt reicht vom Museum Ludwig mit seiner fantastischen Pop-Art-Sammlung über die beeindruckende Glassammlung im Römisch-Germanischen Museum bis zum „Dufthaus 4711“, wo du der Geschichte des berühmten Kölner Duftwässerchens 4711 nachschnuppern kannst.

Ein Kulturgut ist zudem der 1. FC Köln, der Fußballverein mit dem Geißbock „Hennes“ als Maskottchen. Im Grunde ist es fast egal, in welcher Liga die Kölner gerade kicken. Hauptsache, sie verlieren nicht gegen den Erzrivalen Borussia Mönchengladbach. Der FC und die einige Ligen darunter spielende Fortuna Köln werden innig geliebt von ihren Fans.

Und klar, wer den Dom nicht erlebt hat, hat Köln verpasst: Die Kathedrale ab Mitte des 13. Jahrhunderts gebaut und erst mehr als 600 Jahre später fertiggestellt. Der Blick von der Besucherplattform in knapp 100 Metern Höhe und nach mehr als 500 Stufen Aufstieg ist einmalig schön. Der Dom ist eines der wichtigsten Gebäude in Deutschland und zählt zum Weltkulturerbe. Das ist natürlich alles enorm interessant und wissenswert. Man kann aber auch einfach nur davor auf der Treppe zum Hauptbahnhof hin oder der Domplatte sitzen, ein Eis essen und den Straßenkünstlern bei der Arbeit zuschauen.

Et hätt noch immer jot jejange: Duales Studium in Köln

Studium oder Praxis? Hochschule oder Unternehmen? Ganz ehrlich: Wieso entscheidest du dich nicht einfach für beides? Es gibt zahlreiche Möglichkeiten um ein duales Studium in Köln zu beginnen. Komme gern zur nächsten Einstieg Köln und informiere dich live vor Ort!