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Fürs Studium bewerben

Bewerben fürs Studium an der Uni oder Hochschule: Wer sich einen Studienplatz sichern möchte, sollte bei der Bewerbung gezielt vorgehen. Wir erklären dir, wie man sich für ein Studium an einer Uni oder Hochschule bewirbt und wann der beste Zeitpunkt dafür ist, sich fürs Studium zu bewerben.

Bewerben fürs Studium: Darum geht es

  • In Studiengänge ohne Zulassungsbeschränkung kannst du dich einfach einschreiben.
  • Für zulassungsbeschränkte Studiengänge gilt: Die ersten 30 Prozent der zur Verfügung stehenden Plätze werden entsprechend der Abiturdurchschnittsnote (Numerus clausus) vergeben.
  • Weitere 10 Prozent der Zulassungen erfolgen über eine zusätzliche Eignungsquote (ZEQ). Diese Quote berücksichtigt Eignungskriterien, die unabhängig von deinen Schulnoten sind (z. B. Berufsausbildung, Ergebnisse aus Studieneignungstests etc.). Beachte, dass es aktuell zumindest für medizinische Fächer keine Wartesemester mehr gibt – deine „Wartezeit“ spielt hier also keine Rolle mehr im Auswahlverfahren.
  • Bei lokal zulassungsbeschränkten Studiengängen werden dir je nach Bundesland und Hochschule dagegen weiterhin deine Wartesemester angerechnet. Nur in Mecklenburg-Vorpommern und Thüringen gibt es generell keine Wartesemester mehr.
  • Als Wartezeit zählt jedes Semester nach dem Abitur, in dem du nicht studiert hast.
  • Die restlichen 60 Prozent können die Hochschulen selbstständig nach eigenen Kriterien verteilen. Das können sein: Berufspraxis, Noten in bestimmten Fächern, ein fachspezifischer Test, ein Auswahlgespräch, eine Ortspräferenz oder die Kombinationen dieser Kriterien.
  • Übrigens: Man kann sich auch für mehrere Studiengänge an verschiedenen Unis gleichzeitig bewerben oder aber für mehrere Studiengänge an der gleichen Uni – das ist eine super Möglichkeit für dich, dir verschiedene Optionen offen zu halten.
  • Immer eine Chance: das Nachrückverfahren oder die Restplatzvergabe. Plätze, die nicht angenommen wurden, werden an übriggebliebene Bewerber:innen verteilt.
  • Für das Fach Medizin gibt es den so genannten Medizinertest, den viele Unis als Auswahlkriterium einsetzen.

Bevor du damit loslegst, dich für ein Studium zu bewerben, solltest du in Erfahrung bringen, ob dein Wunschstudiengang zulassungsbeschränkt ist oder nicht.

Es gibt nämlich auch jede Menge Studiengänge, in denen es mehr Plätze als Bewerber:innen gibt. In solche zulassungsfreien Studiengänge kannst du dich einfach einschreiben bzw. fürs Studium anmelden, ganz ohne Bewerbung.

Alles, was du brauchst, ist dein Abi-Zeugnis oder eine andere Hochschulzugangsberechtigung, einen gültigen Personalausweis und den Nachweis, dass du krankenversichert bist.

Dein Studienplatz ist dir also sicher – wenn du die Fristen einhältst: Zum Sommersemester kannst du dich an den meisten Hochschulen bis zum 31. März immatrikulieren, zum Wintersemester hast du bis zum 30. September Zeit. Diese Fristen gelten für sogenannte Erstimmatrikulierte und sind nur ein Richtwert. Schau auf jeden Fall auf der Homepage der Uni nach, bei der du dich bewerben möchtest, um die genauen Daten in Erfahrung zu bringen.

An der Uni bewerben: Örtliche Zulassungsbeschränkung

Bei besonders beliebten Städten und Fächern kommst du in der Regel um eine Bewerbung fürs Studium nicht herum. Hier sind die Studienplätze knapp – und daher zulassungsbeschränkt.

Wenn du beispielsweise an der Uni Köln BWL studieren und dich entsprechend bewerben willst, sollte dein Abi-Schnitt eine 1 vor dem Komma haben, um den NC zu knacken. Denn dieser Studiengang gehört zu den Fächern mit örtlicher Zulassungsbeschränkung.

Hierbei legen die Hochschulen fest, welche Anforderungen die Bewerber:innen erfüllen müssen, um einen Studienplatz zu bekommen. Entscheidendes Kriterium ist fast immer die Abi-Durchschnittsnote. Nur wenige Hochschulen – in der Regel kleinere oder private Hochschulen – führen Auswahlverfahren durch oder verlangen ein Motivationsschreiben. In diesem solltest du klarstellen, warum du dich für ein bestimmtes Fach interessierst, warum du ausgerechnet an der betreffenden Hochschule studieren möchtest und warum du für dieses Studium besonders geeignet bist.

Man kann sich übrigens nicht nur an mehreren Unis für das gleiche Fach bewerben, sondern auch an einer Hochschule für mehrere Studiengänge: Wer sich also nicht zwischen Informatik und Wirtschaftsinformatik entscheiden kann, bewirbt sich erst mal für beides! Die Bewerbungsfristen für Studiengänge mit örtlicher Zulassungsbeschränkung enden meist am 15. Januar bzw. 15. Juli.

Örtliche Zulassungsbeschränkung über hochschulstart.de

Einige Hochschulen haben ihr Bewerbungsverfahren für Studiengänge mit örtlicher Zulassungsbeschränkung an die Stiftung für Hochschulzulassung abgegeben. Sie nehmen am sogenannten Dialogorientierten Serviceverfahren teil.

Folglich wirst du sehr oft auf die Website von hochschulstart.de stoßen, wenn du dich für ein Studium anmelden bzw. bewerben möchtest.

Ziel dieses Angebotes ist es, eine zentrale Vergabestelle für Studienplätze zu schaffen, die dafür sorgt, dass tatsächlich alle verfügbaren Studienplätze vergeben werden. Waren die Teilnehmerzahlen der Hochschulen zu Beginn noch übersichtlich, haben im Wintersemester 2016/17 mehr als die Hälfte der 180 deutschen Hochschulen mit zulassungsbeschränkten Studiengängen an dem Verfahren teilgenommen.

Wenn du dich fragst, wann du dich in diesem Fall fürs Studium bewerben solltest: Auch hier endet die Bewerbungsphase am 15. Januar bzw. am 15. Juli.

Bewerben fürs Studium: Bundesweit zulassungsbeschränkte Fächer

Ganz ähnlich geht es bei der Bewerbung fürs Studium über die Servicestelle Hochschulstart zu, die für die bundesweit zulassungsbeschränkten Fächer Medizin, Pharmazie sowie Tier- und Zahnmedizin zuständig ist.

Wie bereits erwähnt, werden seit der Reform 2022 diese Studienplätze nicht mehr nach Wartesemestern vergeben. Stattdessen werden 10 Prozent der verfügbaren Plätze nach der Zusätzlichen Eignungsquote (ZEQ) vergeben. Bei diesem Vorgehen zählt nicht nur dein Schulabschluss, sondern insbesondere auch deine persönliche Eignung.

Möglich sind insgesamt 100 Punkte, die du erreichst, indem du einen Studieneignungstest erfolgreich absolvierst oder dich in einem Auswahlgespräch beweist. Auch eine Berufsausbildung und entsprechende Erfahrung in der Praxis können dir helfen.

Dabei entscheiden die Hochschulen selbst darüber, wie viele Punkte es pro Kriterium gibt und wie genau sich die ZEQ zusammensetzt.

Wie bewirbt man sich konkret für ein Studium mit bundesweiter Zulassungsbeschränkung?

Bei der zentralen Bewerbung über hochschulstart.de stellst du einen Antrag für nur ein Fach und gibst an, an welchen Hochschulen du am liebsten studieren möchtest.

Mit der Ortspräferenz kannst du deine Chancen auf einen Platz im Traumstudium erhöhen, wenn du eine nicht ganz so überlaufene Uni an erster Stelle wählst. Auch hier musst du Bewerbungsfristen einhalten: Für das Wintersemester gilt der 31. Mai für "Alt-Abiturient:innen" und der 15. Juli für diejenigen, die ihr Abi nach dem 16. Januar des Bewerbungsjahres gemacht haben.

Wer erst im Sommersemester anfangen möchte, kann sich bis zum 15. Januar Zeit mit seiner Bewerbung fürs Studium lassen. Beachte aber, dass du dich nicht für jedes Studium im Sommersemester anmelden kannst. Die meisten Studienfächer starten nämlich immer im Wintersemester.

Verpasst du es, dich innerhalb der Fristen für dein Wunsch-Studium zu bewerben, musst du zunächst einmal bis zum nächsten Wintersemester bzw. Jahr warten.

Diese Übergangszeit kannst du entweder mit einem Gap Year oder auch mit einem Freiwilligen Ökologischen Jahr überbrücken. Natürlich gibt es zahlreiche Wege, deine Zeit sinnvoll zu nutzen.

Du kannst währenddessen auch jobben gehen und etwas Geld für dein bevorstehendes Studium ansparen.

Bewerben fürs Studium mit Wartezeit?

Örtlich zulassungsbeschränkte Studiengänge werden mitunter auch über die Wartezeit vergeben (bis auf die vorher genannten bundesweit zulassungsbeschränkten, medizinischen Fächer). Dieses Kriterium ist – auch wenn viele das denken – völlig unabhängig vom Numerus clausus und deiner Abi-Note.

Das Prinzip ist einfach: Wer unter den Bewerbenden für einen Studiengang die meisten Wartesemester hat, bekommt den Platz – so lange, bis 20 Prozent aller Studienplätze vergeben sind. Als Wartesemester zählt jedes Semester zwischen Abitur und Bewerbung, in dem du nicht an einer deutschen Hochschule eingeschrieben bist. Solange du nicht immatrikuliert bist, zählt ein Halbjahr als ein Wartesemester.

Das heißt: Pro Jahr sammelst du so zwei Wartesemester ganz automatisch, ohne dass du dies extra beantragen musst. Diese kannst du dann nutzen, um dich nachher für dein Wunsch-Studium zu bewerben. Insbesondere bei einigen Studiengängen, die einen relativ hohen Numerus clausus voraussetzen, kann es sich lohnen, einige Wartesemester anzusparen.

Das bereits erwähnte Gap Year, das Freiwillige Soziale Jahr (FSJ) oder auch das Freiwillige Ökologische Jahr (FÖJ) zählen ebenfalls als Wartesemester.

Wenn du also zwischendurch etwas anderes studierst, nutzt du zwar deine Wartezeit sinnvoll, verbaust dir aber den Weg, über diese Quote an einen Studienplatz zu kommen.

Nachrücken und Losverfahren

Wo viele Studienplätze aufgrund von Mehrfachbewerbungen frei bleiben, erhöht sich die Chance für Nachrücker:innen.

Dazu gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten: Wenn du dich bereits bei einer Uni beworben hast, aber zunächst leer ausgegangen bist, kann es dir passieren, dass drei Wochen später doch die Zulassung in deinem Briefkasten landet.

Im Nachrückverfahren werden die nicht angenommenen Studienplätze an die übrig gebliebenen Bewerbenden vergeben. Bleiben auch nach dem Nachrückverfahren noch Plätze frei – was durch das Einschreibechaos der vergangenen Semester keine Seltenheit ist – werden die Studienplätze fürs Losverfahren freigegeben. Unter www.freie-studienplaetze.de findest du jeweils circa sechs Wochen vor Semesterstart eine Datenbank mit freien Studienplätzen.

Du kannst dich über das Losverfahren dann noch für das Studium bewerben – und mit etwas Glück dein Studium beginnen, obwohl du die ursprünglichen Zulassungsbedingungen gar nicht erfüllst.

Mit dem Medizinertest fürs Studium bewerben

Wer Medizin studieren möchte, tut gut daran, vor der Bewerbung den Test für medizinische Studiengänge (TMS) abzulegen.

Aktuell berücksichtigen über 30 Unis diesen Studierfähigkeitstest als Auswahlkriterium. Eine detaillierte Übersicht, welche Unis das sind, findest du beispielsweise hier. Das Testergebnis wird mit deiner Note verrechnet – du kannst deine Chancen auf einen Studienplatz mit dem TMS also deutlich erhöhen!

Tipp: Besser zum Sommersemester an der Uni bewerben

Wenn dein Wunschstudiengang auch zum Sommersemester beginnt, hast du bessere Chancen auf einen Studienplatz, wenn du dich zu diesem Zeitpunkt bei der Uni bewirbst. Traditionell bewerben sich die meisten Studierwilligen nämlich zum Wintersemester – im Frühjahr hast du also weniger Konkurrenz zu befürchten.