Psychologie studieren
5 Eigenschaften, die du mitbringen solltest
Es gibt in Deutschland über 1,7 Millionen Beamtinnen und Beamte. Aber was heißt das eigentlich, wenn man verbeamtet wurde? Und welche Vorteile oder Nachteile ergeben sich daraus? Wir erklären dir, was du über das Thema wissen solltest!
Beamtinnen und Beamte arbeiten im öffentlichen Dienst – also beispielsweise als Lehrer:innen in der Schule, bei der Polizei, bei der Bundeswehr, in Gerichten oder in der Verwaltung. Dies ist ein besonderer Status im Beruf, der dich von Angestellten unterscheidet. Im Gegensatz zu ihnen musst du für die Verbeamtung einen Eid ablegen und dich dazu verpflichten, sich bei ihrer Arbeit immer an bestimmte Grundsätze zu halten. Damit gemeint sind vor allem das Allgemeinwohl, eine neutrale Einstellung und die Einhaltung der geltenden Gesetze.
Nach der Verbeamtung befindest du dich dann in einem „öffentlich-rechtlichen Dienst- und Treueverhältnis zum Staat“, wie es offiziell bei der Bundesregierung heißt.
Der sicherlich größte Vorteil heißt Sicherheit. Als Beamtin oder Beamter bist du auf Lebenszeit unkündbar. Du musst keine Angst davor haben, dass beispielsweise das Unternehmen, für das du arbeitest, in finanzielle Probleme gerät und dich entlassen muss. Solange du dich an die geltenden Gesetze hältst, musst du keine Angst um deinen Arbeitsplatz haben. Das ist auch in anderen Bereichen gut: Banken beispielsweise wissen genau, wie sicher die Arbeitsplätze nach der Verbeamtung sind, und vergeben dementsprechend gute Kredite.
Vom Staat werden zudem viele Fortbildungsmöglichkeiten angeboten, sodass du als Beamtin oder Beamter immer mit neusten Entwicklungen im Arbeitsgebiet in Berührung kommst.
Wichtig ist bei jedem Job das Gehalt – du möchtest schließlich für deine Arbeit gerecht bezahlt werden. „Besoldung“ ist der besondere Name für das Gehalt von Beamtinnen und Beamten.
Für Beamtinnen und Beamte gibt es Besoldungsgruppen – je nach Amt, Ausbildung und Laufbahn. Zu Beginn seiner Beamtenkarriere wirst du hier kategorisiert und in eine bestimmte Besoldungsgruppe eingeordnet. Je besser deine Ausbildung ist, desto höher dein Grundgehalt. Zudem wird die Besoldung im Laufe der Zeit aufgrund von wachsender Arbeitserfahrung erhöht. Ähnlich wie bei einem Tarif wird die Besoldung für Personen mit Beamtenstatus regelmäßig angepasst, beispielsweise an die Inflation. Mehr Geld auch Zuschläge für Ehepartner und Kinder.
Nach der Arbeit erhältst du keine Rente, so wie andere Angestellte, sondern eine Pension. Diese ist in der Regel höher als die „normale“ Rente. Dazu hat das schon während der Arbeitszeit Vorteile: Hier musst du von deinem Sold keine Sozialversicherungsbeiträge bezahlen und behältst so am Ende (Netto) wesentlich mehr von deinem eigentlichen Gehalt (Brutto) übrig.
Jeder Mensch in Deutschland braucht eine Krankenversicherung – auch Beamtinnen und Beamte. Hier ist die Wahl einer privaten Krankenversicherung besonders empfehlenswert – denn in einer privaten Krankenversicherung hast du das Anrecht auf Beihilfe.
Konkret heißt das: Du musst nur 20-50% deiner Krankenversicherung selber bezahlen. Den restlichen Anteil übernimmt dein „Dienstherr“, also der Staat also als dein Arbeitgeber. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Beamte für die private Krankenversicherung.
Trotzdem musst du auch hier immer aufpassen, für welche Krankenversicherung du dich entscheidest. Achte dabei vor allem auf die Höhe der Selbstbeteiligung und darauf, welche Leistungen für dich besonders wichtig sind.
Übrigens: Schon während deiner Ausbildung zur Beamtin oder zum Beamten (also als Beamtenanwärter) hast du bereits Anspruch auf Beihilfe.
Wie du siehst, ist die Karriere mit Beamtenstatus verlockend, da es viele Vorteile gibt. Doch im Austausch für diese Vorteile musst du auch einige Nachteile akzeptieren.
Zum Teil hast du in diesen Berufen lange Arbeitszeiten, wobei Überstunden nicht bezahlt werden. Auch beim Thema „Arbeiten in Teilzeit“ sind die Dienstherren hier oft nicht besonders flexibel.
Du kannst nicht streiken, wenn du mit deinen Arbeitsbedingungen unzufrieden bist. Der Streik ist für Arbeitnehmer eines der wichtigsten Mittel, um für die eigenen Wünsche einzutreten und für höheres Gehalt oder bessere Bedingungen zu kämpfen. Als Beamtin oder Beamter hast du diese Möglichkeit nicht.
Hinzu kommt oft ein schlechtes Image im Vergleich zu anderen Berufsgruppen. Besonders Beamtinnen und Beamte in der Verwaltung sind nicht sonderlich gut angesehen, da man dem Beamtentum Langsamkeit und Ineffizienz nachsagt. Auch wenn es hier bekräftigende Beispiele gibt, aber es gibt auch in der Verwaltung viele Beamtinnen und Beamte, die wichtige Arbeit gut erledigen. Und wenn du zum Beispiel als Lehrer:in oder Polizist:in arbeitest, wirst du in deinem Arbeitsalltag mit Sicherheit vielen stressige Situationen begegnen.
Ein weiterer Nachteil ist, dass du dir deinen Arbeitsort oft nicht frei auswählen kannst. In der Regel wird für dich entschieden, wo du arbeiten musst. Auch der Wechsel zu einem anderen Ort oder in eine andere Position ist nicht immer einfach: Du kannst es zwar beantragen, musst aber bestimmte Bedingungen erfüllen, damit der Wechsel klappt.
Die oben bereits beschriebene Besoldung nach der Verbeamtung ist gut und das Beamtentum bringt viele positive Effekte für deine Finanzen mit sich. Aber es sollte nicht unerwähnt bleiben: Du tauschst die Sicherheit deines Arbeitsplatzes gegen die Möglichkeit, dir jederzeit einen neuen Job mit einem besseren Gehalt suchen zu können. In der freien Wirtschaft sind die Gehälter bei vergleichbaren oder gleichen Abschlüssen oft höher als bei Beamtinnen oder Beamten.
Hier eine Auswahl an Berufen & Studiengängen, durch die du Beamtin oder Beamter werden kannst:
Lehramt Sozial-, Gesellschafts- und Geisteswissenschaften
Lehramt: Mathematik/Naturwissenschaften
Duales Studium Verwaltungsinformatik
Duales Studium Diplom-Finanzwirt:in
Polizist /in bei der Landespolizei
Gehobener Auswärtiger Dienst - Diplom Verwaltungsfachwirt/in
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