Möchtest du dich für die öffentliche Sicherheit im Allgemeinen und für die Sicherheit deiner Mitmenschen einsetzen? Dann ist ein duales Polizei Studium vielleicht geeignet für dich. Du bekommst spannende Vorlesungen in Kriminalistik und Rechtswissenschaften. Daneben lernst du den praktischen Polizeialltag von Grund auf kennen – inklusive Streifendienst, Konflikt- und Schießtraining.
Denkst du darüber nach, ob ein duales Polizei Studium für dich geeignet ist? Tatsächlich gibt es ein paar Grundvoraussetzungen, die du mitbringen musst, um angenommen zu werden: Zuerst musst du ein bestimmtes Alter haben und brauchst eine Mindest-Körpergröße (in Niedersachsen zum Beispiel darfst du nicht älter als 31 Jahre sein und musst mindestens 1,63 Meter groß sein). Du musst die Staatsbürgerschaft Deutschlands oder eines anderen EU-Staates besitzen und darfst nicht vorbestraft sein. Auch Punkte in Flensburg sind nicht zulässig. Außerdem ist körperliche Fitness Pflicht, die du mit Sport- und Schwimmabzeichen nachweisen musst. Auch ein ärztliches und gegebenenfalls augenärztliches Attest musst du vorlegen können.
Du solltest für das Polizei Studium eine große Portion Analysefähigkeit mitbringen, gut argumentieren können und psychisch belastbar sein. Wenn du dich schnell reizen lässt, panisch wirst oder zu schüchtern bist, ist der Polizeiberuf eher nichts für dich. Du solltest verantwortungsbewusst und teamfähig sein, soziale Kompetenz haben sowie Menschenkenntnis und Kommunikationsfähigkeit mitbringen. Natürlich ist auch persönlicher Mut gefragt – aber du darfst nicht vergessen, wo die Grenzen sind. Daneben darfst du nicht vergessen, dass du für den Staat arbeiten wirst. Die öffentliche Sicherheit und die Aufrechterhaltung von Recht und Ordnung sollten dir also tatsächlich wichtig sein.
Für ein Polizei Studium bewirbst du dich an einer kooperierenden (Fach-)Hochschule oder direkt bei einer Polizeibehörde oder der Bundespolizei. Du brauchst das Abitur oder die Allgemeine Fachhochschulreife. Auch mit einer abgeschlossenen Ausbildung und dreijähriger Berufserfahrung kannst du zugelassen werden. Alle Informationen findest du auf den Internetseiten der Polizeibehörden der Bundesländer. Meistens sind neben Gesundheits- und Schulzeugnis auch ein Motivationsschreiben, dein Lebenslauf und Führerschein Klasse B gefordert. Und Vorsicht: Auch auffällige Tattoos oder Ohr-Tunnel können die Polizei-Karriere eventuell unmöglich machen. Wenn du alle Voraussetzungen erfüllst, wirst du zu einem Auswahlverfahren eingeladen. Nun musst du in der Regel in einem Intelligenztest, einem Diktat und einem persönlichen Gespräch überzeugen, eine polizeiärztliche Untersuchung und einen Sporttest machen.
Je nach Hochschule kannst du den dualen Studiengang Polizeivollzugsdienst, Gehobener Polizeivollzugsdienst, Schutzpolizei oder Polizeikommissar studieren. Das Polizei Studium dauert meistens sechs Semester. In den ersten Semestern geht es um die rechtswissenschaftlichen und kriminalwissenschaftlichen Grundlagen. Später hast du dann auch die Möglichkeit, individuelle Vertiefungsrichtungen zu belegen – und dich zum Beispiel auf Kriminalistik oder eine andere Fachrichtung zu fokussieren.
Das Polizei Studium ist immer ein dualer Studiengang. Die Ausbildung ist fester Bestandteil des Studiums und theoretische und praktische Phasen wechseln sich regelmäßig ab. Das Polizei Studium schließt in der Regel mit einem Bachelor of Arts ab. Danach kannst du ein weiterführendes Master-Studium anschließen, das meist zwei bis vier dauert.
Nach deinem erfolgreichen Abschluss als Polizeivollzugsbeamter steigst du sofort in deiner ausbildenden Polizeibehörde ein. Schon mit der Zulassung zum Polizei Studium hast du die Anstellung als Polizei- beziehungsweise Kommissar-Anwärter oder Beamter auf Widerruf erworben. Nach einer vierjährigen Zeit als Polizeikommissar hast du beispielsweise die Möglichkeit, zum Polizeioberkommissar mit ersten Führungsaufgaben aufzusteigen. Danach kämen der Polizeihauptkommissar und der Erste Polizeihauptkommissar als höchste Position im gehobenen Polizeivollzugsdienst. Damit könntest du zum Beispiel als Kommissariatsleiter oder Fachbereichsleiter einer polizeilichen Bildungseinrichtung arbeiten. Mögliche Arbeitsstellen sind auch die Hunde- oder Reiterstaffel, die Schutzpolizei oder Spezialeinheiten wie das SEK.
Unter Umständen kannst du auch eine Laufbahn an der Hochschule oder Akademie einschlagen, auf deinem Spezialgebiet weiter forschen, unterrichten und deine Ergebnisse publizieren. Für Führungspositionen wie den Polizeirat wird in der Regel ein Masterabschluss vorausgesetzt. Weiterführende Studien bieten sich etwa in Kriminologie, Kriminalistik und Polizeiwissenschaft an.
Das Polizei Studium wird von Beginn an vergütet. Die Höhe des Einkommens ist nach dem Bundesbesoldungsgesetz festgeschrieben. Du kannst monatlich – mit kleinen Differenzen zwischen den Bundesländern – mit etwa 1.200 Euro rechnen.
Direkt nach dem Studienabschluss schwankt die Besoldung zwischen 2.340 und 2.700 Euro. Ein Hauptkommissar verdient etwa 3.800 Euro.
Will man z.B. Kommissar oder Kommissarin bei der Polizei werden, also in den gehobenen Dienst, benötigt man ein Studium an einer Polizeihochschule. Levin ist 21 Jahre alt und studiert seit 2 Jahren im dualen Studiengang “Polizeivollzugsdienst” an der Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung (kurz HSPV) in Dortmund.
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