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Gehobener Dienst: So wirst du Kommissar:in bei der Polizei

Beim Nachwuchs für den gehobenen Dienst der Polizei sind Abiturient:innen gefragt. Alle deutschen Bundesländer haben eigene Polizeihochschulen, die geeignete Kandidaten zu Polizeivollzugsbeamt:innen ausbilden – ein Teil von ihnen wird später als Polizei-Kommissar:in auf Verbrecherjagd gehen.

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Gehobener Dienst bei der Polizei: Fakten statt Fiktion

CSI, Navi-CIS, Criminal Minds, Criminal Intent – die Liste der Krimi-Serien, die im TV oder in den Mediatheken von Netflix und anderen Streaminganbietern zu finden sind, ist unglaublich lang. Wenn der 21-Jährige Sebastian Brandel abends eine dieser Serien einschaltet und den Ermittler:innen bei der Spurensuche zuschaut, erwartet er keine Tipps für sein späteres Berufsleben, sondern einfach gute Unterhaltung. „Die Serie hat keinen Bezug zur realen Polizeiarbeit“, meint der Student der Hochschule der Polizei in Hamburg, der sich auf eine Karriere im gehobenen Dienst bei der Polizei vorbereitet.

Bei dem, was ihm in seiner beruflichen Zukunft bevorsteht, verlässt er sich lieber auf seine Hochschulausbildung, in der Praktika, nachgestellte Szenarien wie Vernehmungen und Beweismittelsicherungen sowie Seminare zum Polizeirecht Hand in Hand gehen. „Im theoretischen Teil geht es zum Beispiel um die Frage, wann ein Diebstahl vorliegt und wann nicht“, beschreibt Sebastian, der derzeit noch das achtmonatige Grundstudium durchläuft.

Duales Studium: Direkteinstieg in die Kriminalpolizei

Das duale Polizei-Studium, das Sebastian absolviert, dauert insgesamt drei Jahre und bietet eine strukturierte Kombination aus Theorie und Praxis. Er verbringt die ersten zwei Jahre in Vollzeit an der Hochschule, unterbrochen von zwei halbjährigen Praktika in Polizeidienststellen. Auf die Frage, warum er sich für diesen Karriereweg entschieden hat, überlegt Sebastian kurz und antwortet dann: „Ich will viel mit Menschen zu tun haben.“ Sein Abitur ermöglichte ihm in Hamburg den Direkteinstieg in das Bachelor-Studium, in dem man unter den Studienrichtungen Schutzpolizei, Kriminalpolizei oder Wasserschutzpolizei wählen kann. Sebastian hat sich für die Kriminalpolizei entschieden.

Sicherheitsmanagement: Karriere zwischen Kriminalistik und Konzernsicherheit

An Sebastians Hochschule werden zurzeit rund 500 junge Leute unterrichtet. Doch nicht alle davon werden auf eine Polizeilaufbahn vorbereitet. Ein Teil studiert Sicherheitsmanagement, das auf eine Position im mittleren Management eines Sicherheitsdienstleisters vorbereitet. Berufliche Chancen bieten sich aber auch im Bereich Konzernsicherheit in Unternehmen, wo Terrorabwehr sowie Hafen- und Cybersecurity immer wichtiger werden.

„Um besser kooperieren zu können, sollen private und staatliche Ermittler:innen die Arbeitsbereiche des anderen kennen. Außerdem brauchen Sicherheitsmanager:innen für betriebsinterne Ermittlungen auch Kenntnisse in Kriminalistik“, erklärt die 20-Jährige Studentin Jessika Schmitz. Deshalb bestreiten Jessika und Sebastian das achtmonatige Grundstudium gemeinsam. Danach stehen für beide die ersten Praktika an – im Unternehmen oder in der Polizeidienststelle.

Aufnahmetest für den gehobenen Dienst der Polizei: Anforderungen und Hürden

Die Voraussetzungen für ein Polizeistudium unterscheiden sich von Bundesland zu Bundesland. In Baden-Württemberg etwa reicht das Abitur oder die Fachhochschulreife nicht aus. Dort muss man vor Beginn des Studiums erst eine polizeiliche Grundausbildung durchlaufen. Im Allgemeinen herrschen in Deutschland aber ähnliche Zulassungsbedingungen für den Einstieg in den Polizeidienst, die auch für Polizeistudierende gelten. Nicht zu unterschätzen sind die Aufnahmetests, bei denen die Intelligenz, die sportliche Eignung und die Einstellung zu fremden Kulturen und Religionen geprüft werden.

Für den polizeilichen Dienst gelten im Allgemeinen folgende Zulassungsbedingungen:

  • Gewährleistung, für die freiheitlich demokratische Grundordnung einzutreten
  • Geordnete wirtschaftliche Verhältnisse
  • Keine Tätowierungen im Gesicht, am Hals und an den Händen
  • Ein BMI zwischen 18 und 27,5 wird häufig vorausgesetzt, um die körperliche Eignung sicherzustellen.
  • Am Einstellungstag sollte das 37. Lebensjahr noch nicht vollendet sein.
  • Führerschein Klasse B
  • Besitz des Deutschen Sportabzeichens (mindestens Bronze)
  • Schwimmabzeichen (Gold) oder Deutsche Rettungsschwimmabzeichen (mind. Bronze)
  • Nachweis über Grundlagen der Textverarbeitung

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https://www.einstieg.com/kein-plan/berufe-quiz/teste-deine-faehigkeiten-fuer-den-polizei-dienst.html

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Berufsziel LKA: Karriere im gehobenen Dienst der Polizei

Wer glaubt, die Uniform sei an einer Polizeihochschule Pflicht, liegt falsch, Anwärter:innen für eine Laufbahn im gehobenen Dienst der Polizei, speziell in der Kriminalpolizei, werden „nie eine Uniform tragen“, wie Sebastian sagt. Da unterscheiden sich Fernseh-Kommissare wie Schimanski nicht von den „Spürhunden“ bei der Polizei. Sebastian hat sich für seine Polizeilaufbahn viel vorgenommen, bleibt aber bei seinen Zukunftsplänen auf dem Boden der Realität: „Ich würde gern für die Mordkommission im Landeskriminalamt (LKA) arbeiten, doch das ist unwahrscheinlich. Mein Ziel ist aber eine höhere Position im LKA oder dem Mobilen Einsatzkommando (MEK), das zum Beispiel die Observation von Verdächtigen übernimmt.“

Sollte Sebastian die Karriereleiter eines Tages noch weiter nach oben klettern wollen, kann er auch noch einen Master draufsatteln: entweder an der Polizeihochschule für den Höheren Dienst in Münster, die zum Beispiel Polizeidirektor:innen ausbildet, oder an der Universität Hamburg, die den Master in Kriminologie anbietet. Dann wird er endgültig wissen, wie viel die Held:innen aus den Krimis mit der Wirklichkeit gemein haben.

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