Was genau macht ein:e Justizfachangestellte:r? Justizfachangestellte sind bei Gerichten oder Staatsanwaltschaften für viele Aufgaben in der Verwaltung zuständig. Dabei haben sie mit unterschiedlichen Fachgebieten zu tun.
Sie übernehmen beispielsweise organisatorische Aufgaben rund um Zwangsvollstreckungen, Vormundschaften, Nachlassverfahren sowie Zivil-, Straf- und Ordnungswidrigkeitsprozesse. Sie berechnen, vermerken und überwachen Fristen, verwalten gerichtliche Akten, beglaubigen Schriftstücke und nehmen Eintragungen in Grundbüchern oder Handelsregistern vor.
Was macht man sonst so als Justizfachangestellte:r? Stehen Gerichtsverhandlungen an, übernehmen Justizfachangestellte deren Vorbereitung und laden die beteiligten Parteien ein. Neben der Bearbeitung des Posteingangs sind die Expert:innen für juristische Vorgänge auch dafür zuständig, angefallene Gebühren in Rechnung zu stellen und den Zahlungseingang zu überwachen.
In ihrem Arbeitsalltag arbeiten Justizfachangestellte eng mit Rechtsanwält:innen, Notar:innen, Richter:innen und Rechtspfleger:innen zusammen. Sind sie in einer Servicestelle tätig, informieren und beraten sie Bürger:innen vor Ort, per E-Mail und auch telefonisch.
Die Ausbildung dauert in der Regel 3 Jahre und erfolgt dual, das heißt, sie findet sowohl im Ausbildungsbetrieb als auch in der Berufsschule statt.
Diese duale Berufsausbildung ist eine der Voraussetzungen, um als Justizfachangestellte:r arbeiten zu können. Um eine entsprechende Ausbildung zum bzw. zur Justizfachangestellten zu starten, solltest du deine Bewerbung direkt an die Justizverwaltung des entsprechenden Bundeslandes schicken. Die Stellenangebote werden häufig auf den Websites der Landesjustizverwaltungen veröffentlicht. Dort findest du auch die genauen Voraussetzungen und Fristen.
Viele Bundesländer führen beispielsweise einen schriftlichen Einstellungstest durch, um die Eignung der Bewerbenden im Bewerbungsprozess zu prüfen. Der Test umfasst in der Regel Fragen zu Deutschkenntnissen, Mathematik und allgemeinem logischen Denken.
Während der praktischen Ausbildung durchläufst du dann verschiedene Abteilungen bei Gerichten und Staatsanwaltschaften und übernimmst nach und nach alle Aufgaben, die dich auch im späteren Berufsleben erwarten. In der Berufsschule werden dir theoretische Kenntnisse vermittelt, unter anderem in den Bereichen rechtliches Handeln, Büroorganisation und Wirtschafts- und Sozialkunde.
Du beschäftigst dich zum Beispiel mit folgenden Fragen: Wie unterscheiden sich Zivilprozesse von Straf- und Ordnungswidrigkeitsverfahren? Wie wichtig ist Datensicherheit? Laufen Kostenberechnungen ab? Welche Informations- und Kommunikationstechniken können Justizfachangestellte nutzen?
Falls du gute Leistungen erzielst, kannst du die Ausbildungszeit auch auf 2,5 Jahre verkürzen.
Vor Ende des zweiten Ausbildungsjahres legst du eine Zwischenprüfung ab, in der du einen schriftlichen Test bestehen musst. Die Abschlussprüfung erfolgt am Ende deiner Ausbildung zum oder zur Justizfachangestellten. Sie besteht aus einer schriftlichen Abfrage der Prüfungsthemen „gerichtliche Verfahrensabläufe“, „Büroorganisation“ sowie „Wirtschafts- und Sozialkunde“. Außerdem führst du zwei praktische Arbeitsaufgaben in den Fächern „Textverarbeitung“ und „fallbezogene Rechtsanwendung“ durch.
Du möchtest wissen, welches Gehalt dich während der Ausbildung zum/zur Justizfachangestellten im Durchschnitt erwartet? Auf unserer Seite rund ums Gehalt findest du alle wichtigen Informationen. Außerdem zeigen wir dir, mit welchem Gehalt du nach der Ausbildung rechnen kannst und welche regionalen Unterschiede möglich sind.
Möchtest du eine Ausbildung zum/zur Justizfachangestellten machen, musst du auf dem Papier keinen Mindestschulabschluss vorweisen können. Laut Bundesagentur für Arbeit bringen Ausbildungsanfänger:innen allerdings folgenden Schulabschluss mit:
Mittlerer Bildungsabschluss: 34%
Hochschulreife: 66%
Bewerberinnen und Bewerber für die Ausbildung zur/zum Justizfachangestellten sollten folgende Voraussetzungen erfüllen:
Weil du viele Schriftstücke und Protokolle erstellen musst, ist es wichtig, dass du dich gut mit der deutschen Sprache auskennst. Grammatik und Rechtschreibung sollten dir also ein Begriff sein. Mathe spielt bei der Berechnung von Kosten und Gebühren auch eine große Rolle, dementsprechend solltest du für deine Ausbildungsbewerbung als Justizfachangestellte:r ein gewisses Matheverständnis haben.
Und weil du nah am Gesetz arbeitest, solltest du auch ein Interesse an rechtlichen Themen mitbringen. In deinem Arbeitsalltag wirst du mit vielen Menschen zu tun haben – dementsprechend offen und freundlich solltest du sein.
Und weil dein Job eine verwaltend-organisatorische Tätigkeit ist, musst du selbstverständlich ein gewisses Interesse am Planen und ein Talent für Ordnung und Struktur haben. Außerdem solltest du bereit sein, bei anstehenden Terminen auch mal Überstunden zu machen. Wenn eine Frist abläuft, kann es nämlich auch mal stressig werden und deinen vollen Einsatz erfordern.
Um keine neuen Entwicklungen in deinem Arbeitsbereich zu verpassen, haben Justizfachangestellte eine große Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten.
Für Justizfachangestellte besteht außerdem die Möglichkeit der Weiterqualifizierung zum bzw. zur Gerichtsvollzieher:in oder zum/zur Justizfachwirt:in.
Dabei kann bei vorhandenen Voraussetzungen ein Wechsel in das Beamtenverhältnis auf Probe erfolgen.
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