Lifehacks für die Ausbildung
Tipps gegen Missgeschicke
Berufsschule? Berufsfachschule? Berufskolleg? Ja, was denn nun? Wir erklären dir die Unterschiede und welche Rolle diese Schulen für deine Ausbildung spielen.
Wer in Deutschland eine Berufsausbildung macht, wird meist nicht nur in seinem Ausbildungsbetrieb ausgebildet, sondern besuchtparallel dazu eine Berufsschule. Weil diese Art der Ausbildung zwei Ausbildungswege kombiniert, nennt man sie „duale Berufsausbildung“. Aber erst, wenn du einen gültigen Ausbildungsvertrag in der Tasche hast, kannst du dich an einer staatlichen Berufsschule anmelden.
Wenn du eine Ausbildung machen möchtest, musst du also zunächst eine Firma finden, die bereit ist, dich auszubilden. Die Berufsschule ist ein wichtiger und verpflichtender Bestandteil deiner dualen Ausbildung: Es ist die Schule, die du als Berufsschulpflichtige:r während deiner betrieblichen Ausbildung für zwei bis dreieinhalb Jahre besuchst und die dir die theoretischen Inhalte deines späteren Berufs vermittelt. Letztendlich kannst du in Absprache mit deinem Ausbildungsbetrieb die Berufsschule frei wählen. Sie sollte allerdings in der Nähe deines Wohnortes und deiner Firma liegen.
In der Regel wird an der Berufsschule ein Hauptschulabschluss erwartet. Hast du eine Schule in der Nähe deines Wohnortes mit deinem Fachbereich gefunden, triffst du dort auch Azubis aus anderen Betrieben und anderen Ausbildungsberufen. Grundsätzlich gibt es die sechs Fachbereiche Agrarwirtschaft; Gestaltung; Gesundheit, Erziehung und Soziales; Informatik; Technik/Naturwissenschaften; Ernährungs- und Versorgungsmanagement sowie Wirtschaft und Verwaltung.
Mehrere berufsbildende Schulen wie die Berufsschule, die Fachoberschule oder das berufliche Gymnasium sind oft unter einem Dach zu finden. Das sind meist Berufskollegs mit einem Schwerpunkt in einem bestimmten Fachbereich. In solchen Kollegs werden dann zusammengehörige Fächer wie Druck- und Medientechnik, Elektrotechnik, und Mechatronik unterrichtet.
Im Berufskolleg treffen Auszubildende der unterschiedlichsten Berufe aufeinander. Die Kombination von allgemeiner und beruflicher Bildung ist das Wesentliche am Berufskolleg. Hier kannst du vom Hauptschulabschluss über die Fachhochschulreife bis hin zur Allgemeinen Hochschulreife alle allgemeinbildenden Abschlüsse erwerben und zusätzlich noch einen beruflichen Abschluss Berufsschule machen oder beides zusammen.
Der Berufsschulunterricht findet an ein bis zwei Tagen wöchentlich statt. Insgesamt kommst du auf acht bis zwölf Wochenstunden. Je nach Ausbildungsberuf (das gilt insbesondere für die sogenannten Splitterberufe, also Berufe mit einer geringen Zahl von Auszubildenden) kann der Unterricht auch in Blöcken – in der Regel zwei Wochen am Stück – stattfinden, sodass du abwechselnd wochenweise am Stück an der Schule bist. Nach der Zeit an der Berufsschule arbeitest du dann an den restlichen Tagen oder während der Blockpausen wieder in deinem Ausbildungsbetrieb.
Die Klassen innerhalb der Berufsschule sind nach Ausbildungsberufen zusammengesetzt und haben neben allgemeinbildenden Fächern wie Deutsch, Mathematik, Politik, Sozialkunde, Religion, Englisch und Sport (diese werden berufsübergreifend unterrichtet) auch berufsspezifische Fächer. In der Ausbildung als Kaufmann/-frau im Einzelhandel beispielsweise können dir dann Fächer wie "Einzelhandelsprozesse", "Kaufmännische Steuerung und Kontrolle" oder "Kundenorientiertes Verkaufen" begegnen.
Was während deiner dualen Ausbildung in der Berufsschule auf deinem Stundenplan steht, ist in den Rahmenlehrplänen für den berufsbezogenen Unterricht festgelegt, die durch die ständige Konferenz der Kultusminister und Senatoren der Länder geschlossen wurden. Die Ausbildung in deinem Betrieb regelt wiederum der Bund durch eine Ausbildungsordnung. Während deiner Ausbildung führst du ein Berichtsheft, in dem du immer festhältst, was du im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule gelernt hast.
Bei einer dualen Ausbildung, die sich zwischen Betrieb und Berufsschule aufteilt, orientieren sich die Ferienzeiten in der Regel an den betrieblichen Vorgaben. Das bedeutet, dass du, während die Berufsschulen Ferien haben, weiterhin im Ausbildungsbetrieb arbeitest und dort regulär Urlaub beantragen musst.
Im Gegensatz dazu orientieren sich die Ferien bei einer vollschulischen Ausbildung an der Berufsfachschule an den regulären Schulferien des jeweiligen Bundeslandes. Du hast also während der offiziellen Schulferien frei, ähnlich wie Schülerinnen und Schüler an allgemeinbildenden Schulen.
Die Berufsschule endet mit dem Ende deiner dualen Ausbildung. Den Abschluss bildet eine Prüfung an der Industrie- und Handelskammer (IHK), der Handwerkskammer (HWK) oder einer Rechtsanwaltskammer oder Verwaltungsschule (auch Studieninstitut genannt). Wo die Prüfung stattfindet, ist abhängig von dem Fachbereich, in dem du deine Ausbildung gemacht hast.
Für alle Ausbildungsberufe gibt es eine Ausbildungsordnung, die auch die entsprechende Prüfungsordnung enthält. Am Ende deiner dualen Ausbildung erhältst du dann gleich mehrere Zeugnisse: ein Zeugnis vom Betrieb, eins von der Berufsschule und last but not least ein Zeugnis der zuständigen Stelle, also beispielsweise von der IHK oder HWK.
In Deutschland gibt es für die Zeugnisse traditionell noch die Bezeichnungen Gesellenbrief (für das Handwerk), Facharbeiterbrief (z. B. für die technischen Berufe) und das IHK-Prüfungszeugnis (für die kaufmännischen Berufe).
Neben der dualen Ausbildung an zwei Lernorten (Betrieb und Berufsschule) kannst du auch eine schulische Ausbildung an der Berufsfachschule machen. Im Gegensatz zur Berufsschule findet diese dann in Form von Vollzeitunterricht statt, d. h. anders als in einer dualen Ausbildung geht der oder die Auszubildende nur zur Schule und nicht abwechselnd zur Schule und zu seinem oder ihrem Ausbildungsbetrieb. Man nennt diese Ausbildung darum auch vollschulische Ausbildung.
Es gibt sowohl öffentliche als auch private Berufsfachschulen, besonders im Bereich Gesundheits- und Sozialwesen oder aus den technischen, kaufmännischen oder künstlerischen Bereichen. Beliebte Berufe sind Erzieher:in, Altenpfleger:in und Logopäd:in. Die Pflegeschulen sind oft direkt an Krankenhäuser angegliedert. Anders als an der Berufsschule vermittelt die Berufsfachschule sowohl theoretische als auch praktische Inhalte. Während der Ausbildung machst du mehrwöchige Praktika. Ein Ausbildungsgehalt wie bei der dualen Ausbildung gibt es nicht.
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