Als Erzieher:in bist du für die Betreuung und Förderung von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen verantwortlich. Du analysierst ihr Verhalten und Befinden, um auf pädagogischen Grundlagen langfristige Erziehungspläne und Maßnahmen vorzubereiten. Dadurch nimmst du positiven Einfluss auf ihr Sozialverhalten und ihre individuelle körperliche und geistige Entwicklung. Du berätst und unterstützt bei privaten Problemen oder schulischen Aufgaben, regst zum Spielen an und förderst kreative Betätigungen. Die individuellen Maßnahmen besprichst du im Team oder mit Vorgesetzten. Außerdem informierst und berätst du Eltern und Erziehungsberechtigte.
Deine Arbeitszeit verbringst du in erster Linie in Klassenzimmern, Gymnastik-, Spiel-, Ess-, Schlaf-, Besprechungs- und Aufenthaltsräumen, im Freien und in Büros. Eine Beschäftigung findest du in Kinder-, Jugendwohn- und Erziehungsheimen, Kindergärten, Kinderkrippen, Horten, Familienberatungs- und Suchtberatungsstellen, Tagesstätten oder Wohnheimen für Menschen mit Behinderung oder in Erholungs- und Ferienheimen.
Eine Voraussetzung, um als Erzieher:in arbeiten zu können, ist die drei- bis vierjährige schulische Ausbildung. Die "klassische" Ausbildung dauert vier Jahre und gliedert sich in mehrere Phasen: Du bist ein Jahr am Berufskolleg, zwei Jahre an einer Fachschule für Sozialpädagogik mit mehreren Praxisphasen und machst am Ende ein Jahr lang dein Berufspraktikum. In der praxisintegrierten Ausbildung ist die Praxiszeit einschließlich des Berufspraktikums gleichmäßig in die drei Ausbildungsjahre integriert: die Praxis absolvierst du in einer Kita, die Therorie an einer Fachschule für Sozialpädagogik. Apropos Theorie: Hier lernst du alles, was du für den Beruf als Erzieher:in brauchst. Du beschäftigst dich zum Beispiel mit folgendebn Fragen: Welche Bedingungen, Normen und Regeln sind ausschlaggebend für das Verhalten von Kindern oder Jugendlichen? Wie gestaltest du pädagogische Beziehungen zu Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen? Was musst du bei Gruppenaktivitäten und Gruppenarbeit beachten? Welche finanziellen, gesellschaftlichen und rechtlichen Rahmenbedingungen gelten für verschiedene Institutionen? Wie funktioniert die Kooperation mit anderen Einrichtungen oder Institutionen? Außerdem stehen allgemeinbildende Fächer wie Wirtschafts- und Sozialkunde oder Deutsch auf dem Stundenplan.
Am Ende deiner Ausbildung führt ein bestellter Prüfungsausschuss eine Abschlussprüfung durch. Du wirst schriftlich beispielsweise in den Fächern Sozialkunde, Ökologie/Gesundheit und Deutsch geprüft. Du schreibst zudem mindestens zwei Aufsichtsarbeiten aus dem berufsspezifischen Bereich. In einem praktischen Teil wird unter anderem dein Können und Wissen in erzieherischen Aufgaben getestet. Gegebenenfalls findet auch eine mündliche Prüfung statt, beispielsweise um die Endnote genau zu bestimmen.
Du möchtest wissen, welches Gehalt dich während der Ausbildung im Durchschnitt erwartet? Auf unserer Seite rund ums Gehalt findest du alle wichtigen Informationen. Außerdem zeigen wir dir, mit welchem Gehalt du nach der Ausbildung rechnen kannst und welche regionalen Unterschiede möglich sind.
Die Berufsschule entscheidet, welche Bewerber zur Ausbildung zugelassen werden. Laut Bundesagentur für Arbeit wird normalerweise ein mittlerer Abschluss vorausgesetzt.
Die abwechslungsreiche Arbeit als Erzieher:in erfordert körperliche und psychische Belastbarkeit sowie eine gute Gesundheit. Besonders wichtig ist deine Kommunikationsfähigkeit: Du musst einerseits Einfühlungsvermögen und ein freundlich-gewinnendes Wesen zeigen, andererseits aber auch Durchsetzungsvermögen beweisen und mit Konflikten angemessen umgehen. Für die Vermittlung erster Lese- und Schreibkenntnisse sowie die Sprach- und Sprecherziehung ist es wichtig, dass du über gute Deutschkenntnisse verfügst. Du leitest Kinder zum Malen, Basteln oder Musizieren an, deshalb sind Grundkenntnisse in Kunst und Musik von Vorteil. Wenn du über eine selbstständige, sorgfältige und verantwortungsbewusste Arbeitsweise verfügst, wirst du in diesem Beruf gut zurechtkommen.
Um keine neuen Entwicklungen in deinem Arbeitsbereich zu verpassen, hast du als Erzieher:in eine große Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten.
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