Als Erzieherin für Jugend- und Heimerziehung bist du für die Betreuung von Kindern und Jugendlichen in familienergänzenden oder familienersetzenden Einrichtungen verantwortlich. Du arbeitest beispielsweise in Kinder- und Jugendheimen, wo du deinen Schützlingen als Bezugsperson hilfst. Deren Verhalten beachtest du genau und entwirfst Erziehungs- und Hilfepläne. Du begleitest ihre persönliche Entfaltung sowie die schulische oder berufliche Entwicklung. Außerdem organisierst du die Beschäftigung in der Freizeit und in den Ferien und sorgst für Körperpflege, Bekleidung und Essen. Und: Du bist für das Anfertigen von Berichten zuständig, in denen das Verhalten und die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen festgehalten werden.
Deine Arbeitszeit verbringst du in erster Linie in Klassenzimmern, Spiel-, Ess-, Schlaf-, Gymnastik-, Besprechungs- und Aufenthaltsräumen, im Freien sowie in Büros. Eine Beschäftigung findest du in Kinder-, Jugendwohn- und Erziehungsheimen, Tagesstätten für Menschen mit Behinderung, Jugend- und Familienberatungsstellen sowie in Internaten, Sonder- und Gesamtschulen.
Eine Voraussetzung, um als Erzieherin für Jugend- und Heimerziehung arbeiten zu können, ist die zwei- bis fünfjährige schulische Ausbildung. Das bedeutet, dass die Ausbildung an einer Berufsfachschule (BFS) stattfindet. Dort wirst du in allgemeinbildenden Fächern wie Wirtschafts- und Sozialkunde oder Deutsch unterrichtet. Außerdem beschäftigst du dich im theoretischen und praktischen Unterricht zum Beispiel mit folgenden Bereichen: Psychologie, Soziologie, musisch-kreative Gestaltung, Pädagogik, Sozialarbeitswissenschaft, Didaktik und Methodik, Rechts- und Berufskunde, Medienpädagogik, Religion und Ethik sowie Umwelt- und Gesundheitserziehung.
Ein wichtiger Teil deiner Ausbildung sind Praktika, in denen du theoretische Inhalte umsetzt und anwendest. Als angehende Erzieherin für Jugend- und Heimerziehung absolvierst du beispielsweise Praktika in sozialpädagogischen Einrichtungen, deren Aufbau und Organisation du kennenlernst.
Am Ende deiner Ausbildung führt ein bestellter Prüfungsausschuss eine Abschlussprüfung durch. Du wirst schriftlich beispielsweise in den Fächern Psychologie, Sozialarbeitswissenschaft und Didaktik der sozialpädagogischen Praxis geprüft. Es findet auch eine mündliche Prüfung statt. Außerdem beweist du dein Können in und Wissen über Erziehungsarbeit in einer Facharbeit mit anschließendem Kolloquium.
Du möchtest wissen, welches Gehalt dich während der Ausbildung im Durchschnitt erwartet? Auf unserer Seite rund ums Gehalt findest du alle wichtigen Informationen. Außerdem zeigen wir dir, mit welchem Gehalt du nach der Ausbildung rechnen kannst und welche regionalen Unterschiede möglich sind.
Die Berufsschule entscheidet, welche Bewerber zur Ausbildung zugelassen werden. Laut Bundesagentur für Arbeit wird normalerweise ein mittlerer Abschluss vorausgesetzt.
Für die abwechslungsreiche Arbeit als Erzieherin für Jugend- und Heimerziehung musst du körperlich und nervlich belastbar sein. Du setzt deine guten Kommunikationsfähigkeiten ein – dabei musst du sowohl Einfühlungsvermögen und Kontaktbereitschaft zeigen, aber auch konfliktfähig sein und dich durchsetzen können. Da du Kenntnisse im Lesen und Schreiben vermittelst und bei Hausaufgaben hilfst, sind gute Deutschkenntnisse in diesem Beruf sehr wichtig. Bei kreativen Betätigungen und dem Singen und Musizieren sind außerdem künstlerische Fähigkeiten, Kreativität und musikalische Kenntnisse hilfreich. Wenn du über Durchhaltevermögen, Verantwortungsbewusstsein sowie eine sorgfältige und selbstständige Arbeitsweise verfügst, wirst du in diesem Beruf gut zurechtkommen.
Um keine neuen Entwicklungen in deinem Arbeitsbereich zu verpassen, hast du als Erzieherin für Jugend- und Heimerziehung eine große Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten.
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