Als Pflegefachmann oder Pflegefachfrau nimmst du neben dem Arzt eine wichtige Position bei der Pflege und Behandlung von kranken, behinderten oder alten Menschen ein. Du bist erste:r Ansprechpartner:in für Patient:innen und kümmerst dich um ihr Wohlergehen.
Du kümmerst dich zum Beispiel um die Medikamentengabe, legst Infusionen, versorgst Wunden und legst Verbände an. Du bereitest aber auch operative Eingriffe und diagnostische Maßnahmen vor und assistierst Ärzten und Ärztinnen dabei. Braucht ein:e Patient:in Hilfe, bist du zur Stelle und unterstützt die Person beim Aufstehen, bei der Körperpflege oder beim Essen und Trinken.
Im ersten Lehrjahr der Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann stehen grundlegende Themen im Vordergrund, die den Einstieg in die Pflegewelt erleichtern. Du lernst unter anderem die Anatomie und Physiologie des menschlichen Körpers kennen, beschäftigst dich mit den Grundlagen der Gesundheits- und Krankenpflege sowie mit rechtlichen und ethischen Aspekten der Pflege.
Welche Fächer hat man in der Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann ansonsten?
Die Ausbildung zur Pflegefachkraft umfasst eine Vielzahl von Fächern, die sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fertigkeiten vermitteln. Zu den theoretischen Fächern gehören Anatomie, Physiologie, Gesundheits- und Krankheitslehre sowie Recht und Ethik. Außerdem lernst du Pflegemethoden, Hygienevorschriften und Kommunikationstechniken.
Auch Sozialkunde, Ernährungs- und Arzneimittellehre spielen eine wichtige Rolle. Ergänzt werden die praxisorientierten Inhalte durch Fächer wie Pflegeplanung, Notfallversorgung und Dokumentation. Diese Vielfalt bereitet dich umfassend auf die Anforderungen des Berufs vor.
Du bist während und nach deiner Ausbildung zur Pflegefachkraft aber auch ein:e wichtige:r Gesprächspartner:in und hast ein Ohr für jedes noch so kleine Anliegen. Weil du deine Patient:innen über einen längeren Zeitraum begleitest, kannst du ihren Genesungs- und Entwicklungsprozess am besten verfolgen und dokumentieren.
Aber auch verwaltende Aufgaben gehören zu deinem Job. Du dokumentierst Behandlungs- und Pflegemaßnahmen, erstellst Abrechnungen und Pflegepläne, kontrollierst das Material- und Arzneimittellager und sorgst bei Bedarf für Nachbestellungen.
Pflegefachkräfte müssen sich auf wechselnde Arbeitszeiten einstellen. Schichtdienst gehört zum Arbeitsalltag, Nachtwachen und Wochenendeinsätze kommen regelmäßig vor. Und auch Bereitschaftsdienste können je nach Arbeitgeber erforderlich sein. Zur Arbeitskleidung gehören in der Regel weiße Kittel bzw. sogenannte Kasacks, Baumwollhosen und Clogs. Schutzhandschuhe und Mundschutz sind deine ständigen Begleiter. Beschäftigung findest du nach der Ausbildung zum bzw. zur Pflegefachmann oder -frau je nach Ausbildungsschwerpunkt in Kliniken und Krankenhäusern, in Facharztpraxen, in Senioreneinrichtungen, bei ambulanten Pflegediensten, in der Kurzzeitpflege, in Einrichtungen für behinderte Menschen oder in Hospizen.
Die früheren Ausbildungsberufe Altenpfleger:in, Gesundheits- und Krankenpfleger:in und Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger:in wurden am 1. Januar 2020 in dem Ausbildungsberuf Pflegefachmann/-frau zusammengefasst.
Eine Voraussetzung, um als Pflegefachmann/-frau arbeiten zu können, ist die dreijährige Ausbildung an einer Berufsfachschule. Du besuchst im Wechsel die Pflegeschule und die Krankenstationen einer Klinik oder eines Krankenhauses.
Die praktische Ausbildung umfasst 2.500 Stunden, der theoretische Unterricht 2.100 Stunden. In dieser Zeit beschäftigst du dich zum Beispiel mit folgenden Fragen: Welche Krankheiten gibt es und welche Ursachen haben sie? Wie können Erkrankungen festgestellt und behandelt werden? Was ist bei der Aufnahme von Patient:innen zu beachten, wie verlegt und entlässt man sie? Worauf kommt es bei der Pflege und Behandlung von Patient:innen an? Und wie läuft die Zusammenarbeit mit Ärzt:innen ab? Zudem setzt du dich in den ersten beiden Jahren mit rechtlichen Grundlagen und ethischen Fragen auseinander. Am Ende des zweiten Ausbildungsdrittels wartet eine Zwischenprüfung auf dich.
In der Regel setzt du im dritten Ausbildungsjahr die generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft fort (du bist danach für alle Fachrichtungen geeignet). In Einzelfällen kannst du dich – wenn du zu Beginn deiner Ausbildung einen Vertiefungseinsatz in der Altenpflege oder Kinderkrankenpflege gewählt hast – auf eine der beiden Fachrichtungen Altenpflege und Gesundheits- und Kinderkrankenpflege (Pädiatrie) festlegen. Am Ende der dreijährigen Ausbildung legst du die staatliche Prüfung ab.
Du möchtest wissen, welches Gehalt dich während der Ausbildung zum Pflegefachmann oder zur Pflegefachfrau im Durchschnitt erwartet? Auf der Seite rund ums Gehalt findest du alle wichtigen Informationen. Außerdem zeigen wir dir, mit welchem Gehalt du nach der Ausbildung rechnen kannst und welche regionalen Unterschiede möglich sind.
Um an einer Pflegeschule angenommen zu werden, musst du in der Regel mindestens einen mittleren Bildungsabschluss mitbringen. Allerdings können auch Bewerber:innen mit Hauptschulabschluss zugelassen werden, sofern sie eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung von mindestens zweijähriger Dauer oder eine Ausbildung als staatlich anerkannte:r Pflegehelfer:in nachweisen können.
Häufig findet ein Auswahlverfahren statt, ebenso wichtig sind entweder ein bestimmter Notendurchschnitt auf deinem Abschlusszeugnis oder mindestens gute Leistungen in naturwissenschaftlichen Fächern.
Weil du nah am Menschen arbeitest, musst du für die Ausbildung zum bzw. zur Pflegefachmann/-frau durch ein ärztliches Attest nachweisen, dass du keine ansteckenden Krankheiten hast und körperlich fit bist. Außerdem solltest du Interesse an Biologie, Chemie und Mathe haben. Schließlich spielt der menschliche Körper mit seinen Funktionen und Erkrankungen in deinem Job eine große Rolle.
Ebenso wichtig ist, dass du Medikamentendosierungen berechnen und Abrechnungen korrekt erstellen kannst. Und auch Physik wird dir beim Bedienen und Verstehen von medizinischen Geräten immer wieder begegnen.
Für die Ausbildung zur Pflegekraft solltest du den Kontakt zu Menschen mögen und darfst keine Berührungsängste haben – auch, weil du immer wieder mit schweren Verletzungen oder sterbenden Patient:innen zu tun hast. Wenn es stressig wird, bewahrst du einen kühlen Kopf? Sehr gut, denn in Notfällen kommt es genau darauf an.
Statt hektisch zu werden, musst du ruhig handeln und im Sinne deiner Patient:innen Verantwortung übernehmen. Trotzdem solltest du im Umgang mit kranken oder alten Menschen sensibel, einfühlend und emotional belastbar sein. Apropos belastbar: Körperlich ist der Job durchaus auch anstrengend. Vor allem dann, wenn du Patient:innen umbetten oder anheben musst.
Um keine neuen Entwicklungen in deinem Arbeitsbereich zu verpassen, haben Pflegefachkräfte eine große Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten.
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