Studieren in der Schweiz? Der kleine Alpenstaat erfreut sich mittlerweile großer Beliebtheit. Im Wintersemester 2019/20 zog es 11.100 Deutsche an die Universitäten der Schweiz. Wenn du die hohen Lebenshaltungskosten nicht scheust, kannst du dich auf exzellente Hochschulen freuen.
Die Schweiz ist nicht nur als Urlaubsland beliebt. Mittlerweile zieht es jährlich viele Studierende aus Deutschland an die renommierten Hochschulen der Schweiz in Basel, Bern, Lausanne, Zürich oder Genf. Wenn du beispielsweise an der Fächergruppe Wirtschaft, Verwaltung und Recht interessiert bist, dann ist die Eidgenössische Technische Hochschule Zürich die erste Adresse in der Schweiz. Die Hochschule belegt in diesen Fächern den elften Rang und spielt damit in der gleichen Liga wie die Unis von Yale oder Berkeley. Wenn du Sprachen liebst, ist das Studieren in der Schweiz empfehlenswert, denn je nach Region spricht man hier Deutsch, Französisch oder Italienisch. Viele Universitäten der Schweiz bieten Studiengänge in diesen Sprachen an. Auch Englisch gehört an einigen Hochschulen Unis zur üblichen Unterrichtssprache. Für ein Studium in der Schweiz musst du allerdings ganz schön tief in die Tasche greifen. Die Lebenshaltungskosten sind hier weitaus höher als in anderen europäischen Ländern und liegen rund 20 Prozent über dem deutschen Preisniveau.
Anders als an vielen deutschen Hochschulen sind die Unis in der Schweiz dafür aber sehr gut ausgestattet, weniger überlaufen und du wirst besser von deinen Professoren betreut. Ein Blick in die Studienlandschaft lohnt in jedem Fall. Besonders das Medizinstudium der Schweiz ist interessant und zudem gibt es einige Fördermöglichkeiten.
In der Schweiz gibt es 12 anerkannte universitäre Hochschulen, 8 Fachhochschulen, 20 pädagogische Hochschulen sowie zwei eidgenössische Technische Hochschulen und vier Forschungsanstalten. Die Hochschulen der Schweiz haben eine lange Tradition: Die Uni Basel wurde 1460 gegründet und ist die älteste Hochschule des Landes. Zürich ist mit circa 45 000 Studierenden die größte Studentenstadt der Schweiz. Das Studiensystem ist mit dem deutschen vergleichbar: Es gibt dreijährige Bachelor- und zweijährige Masterstudiengänge. Unterteilt ist das Studienjahr wie bei uns in zwei Semester - allerdings sprechen die Schweizer von einem Herbst- und Frühlingssemester.
Für ein Studium an den Universitäten und den eidgenössischen Technischen Hochschulen brauchst du wie bei uns die Allgemeine Hochschulreife. Fachhochschulen verlangen die Fachhochschulreife. Von einigen Ausnahmen abgesehen sind alle Fächer in der Schweiz zulassungsfrei, das heißt, dass du keinen bestimmten NC brauchst.
Grundsätzlich entscheidet jede Hochschule jedoch über die Zulassungsbedingungen und den Bewerbungsablauf. In Fächern mit knappen Aufnahmekapazitäten beziehungsweise hoher Nachfrage steht es den Universitäten frei, die Zulassung für ausländische Studenten zu beschränken. In medizinischen Fächern ist die Zulassung ausländischer Studenten gesondert geregelt. Du solltest dich also rechtzeitig an deiner Wunsch-Uni über die individuellen Voraussetzungen informieren. Die Webseiten der Hochschulen geben in der Regel Auskunft über das Studienangebot und die Studienbedingungen. Deine Studienleistungen werden auch in Deutschland anerkannt.
Die Schweizer Hochschulen erheben Studiengebühren, die zwischen 450 Euro und 3.700 Euro pro Semester liegen. Die Gebühren setzen sich aus den Semestergebühren und dem Kollegiengeld zusammen. Das Kollegiengeld beinhaltet die Unfallkasse, Bibliothek und alle studentischen Organisationen. Einige Hochschulen verlangen zudem zusätzliche Gebühren von ausländischen Studenten. Das Studium in der Schweiz ist also nicht gerade billig. Wenn du die Kosten nicht alleine tragen kannst, solltest du dich über Möglichkeiten der Studienfinanzierung informieren. An den Hochschulen gibt es entsprechende Beratungsstellen. Zwar gibt es so genannte kantonale Stipendien (die Schweizer Kantone entsprechen in etwa unseren Bundesländern), diese dürfen von ausländischen Studenten aber in der Regel nicht beansprucht werden. Es lohnt sich dennoch in der Stipendiendatenbank des DAAD nach Möglichkeiten zu forschen: www.daad.de
Medizin studieren ohne NC? In der Schweiz ist das möglich. Als Zulassungsvoraussetzung ist im Alpenstaat allerdings ein Eignungstest üblich, der sogenannte EMS (Eignungstest für das Medizinstudium in der Schweiz). Dieser muss sowohl von Schweizer als auch von Bewerbern aus dem Ausland absolviert werden. Die Zahl der Anwärter ist in der Regel deutlich höher als die Anzahl der verfügbaren Studienplätze, die Hürde durch den EMS entsprechend hoch. Da der Run auf die begehrten Studienplätze der Human-, Zahn- und Tiermedizin aus Deutschland mittlerweile groß ist, gibt es auf Empfehlung des Hochschulrats nun noch eine zusätzliche Hürde: Erst mit einem Mindestnotendurchschnitt von 2,0 wirst du als deutscher Bewerber zum Medizinstudium in der Schweiz zugelassen. Durch einen längeren Aufenthalt im Land oder durch einen Partner mit Schweizer Staatsbürgerschaft erhöhen sich deine Chancen auf einen Studienplatz. Folgende Hochschulen der Schweiz kommen für das Medizinstudium in Frage: Universität Basel, Bern, Fribourg, Genève, Lausanne, Neuchâtel und Zürich.
Die Bewerbung für das Medizinstudium erfolgt dann elektronisch auf der Seite Swissuniversities. Achte darauf, dass du die Anmeldefrist der jeweiligen Hochschule einhältst.
In der Schweiz gibt es vier Landessprachen: Schweizerdeutsch, Französisch, Italienisch und Rätoromanisch. Je nachdem, in welchem Teil der Schweiz du studierst, musst du auch entsprechende Sprachkenntnisse mitbringen. Für einen Studienaufenthalt im französischsprachigen Teil der Schweiz beispielsweise müssen deine Sprachkenntnisse vor Beginn des Studiums so gut sein, dass du problemlos an den Lehrveranstaltungen teilnehmen kannst. Je nach Hochschule musst du vor der Einschreibung eine entsprechende Sprachprüfung bestehen.
Für die Einreise in die Schweiz benötigst du einen gültigen Reisepass oder Personalausweis. Als Studierender der EU ist zudem eine Aufenthaltsbewilligung erforderlich, die du innerhalb der ersten Woche beantragen musst und die dann ein Jahr gültig ist. Das gilt für jeden, der in der Schweiz arbeitet oder sich länger als drei Monate im Land aufhält. Die Bewilligung erteilen die kantonalen Migrationsämter. So eine Genehmigung ist unter anderem Voraussetzung für die Eröffnung deines Bankkontos.
Mit deinem Mietvertrag musst du dich innerhalb von 14 Tagen bei der lokalen Einwohnerbehörde melden und dort deine Immatrikulationsbescheinigung, ein Passbild sowie eine Bankbescheinigung vorlegen. Damit – alternativ mit einer Bürgschaft deiner Eltern -musst du nachweisen, dass du über die finanziellen Mittel verfügst, in der Schweiz zu studieren. Als deutscher Studierender darfst du 15 Stunden wöchentlich neben dem Studium arbeiten, während der Semesterferien 100 Prozent.
Wenn du länger in der Schweiz studierst, ist eine Krankenversicherung gesetzlich vorgeschrieben. Für die Schweiz gelten ähnliche Regelungen, wie innerhalb der Europäischen Union. Die Europäische Versicherungskarte, die du dir vor deinem Studium bei deiner Krankenkasse besorgen solltest, ist auch für die Schweiz gültig. Wenn du unsicher bist, welche Leistungen in der Schweiz genau übernommen werden, erkundige dich noch einmal explizit bei deiner Kasse.
Das Leben und Studieren in der Schweiz ist teuer. Monatlich solltest du bis zu 1.500 Euro für Lebensmittel, Miete und Lernmittel veranschlagen. Hinzu kommen die Studiengebühren, die zwischen 450 und 3.700 Euro pro Semester liegen. Eine übersichtliche Aufstellung der einzelnen Posten findet sich auf den Seiten der Schweizer Berufsberatung. So zählt Zürich mittlerweile zu den teuersten Metropolen der Welt. Hier musst du monatlich mit einer Miete von 800 Euro rechnen. Insgesamt ist für ein Studienjahr in der Schweiz also je nach Studienstandort durchschnittlich mit Kosten zwischen 19.000 und 28.000 Euro zu rechnen.
Die Universitäten der Schweiz verfügen über ein gut ausgebautes Netz an Wohnheimen, die Zimmer bereits zwischen 300 und 450 Euro monatlich anbieten. Eine gute Übersicht zur Suche von WG-Zimmern, Wohnungen und anderen Möglichkeiten wie Couchsurfing findet sich auf den Seiten des DAAD. Solltest du grenznah zur Schweiz wohnen, ist das Pendeln an eine Hochschule der Schweiz sicherlich die kostengünstigere Variante.
Studieren in der Schweiz ist sehr teuer, aber trotzdem möglich. Du kannst es mit Auslands-BAföG oder einem Stipendium finanzieren. Dich erwarten exzellente und gut ausgestattete Hochschulen in einem kulturell wie landschaftlich vielseitigem Land.
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