Was in der Industrie hergestellt werden soll, durchläuft von der Anlieferung der Rohstoffe bis zum fertigen Endprodukt zahlreiche Stationen und Anlagen. Wie diese Anlagen funktionieren, ist eine Aufgabe für Ingenieure. Allerdings muss irgendwer …
- planen, wie die Prozesse überhaupt für maximale Effizienz ablaufen sollen.
- die nötigen Anlagen auswählen, sie aufbauen und einstellen, damit die Pläne aufgeben.
- Im Betrieb die Abläufe überwachen und dokumentieren.
Diese Aufgaben sind das tägliche Brot eines Produktionstechnologen. Vielleicht einer der vielfältigsten Industriejobs, zumindest, was die möglichen Arbeitgeber anbelangt. Denn, einfach gesprochen, jeder Industriebetrieb benötigt diese Fachleute. Da kommt dir die dreijährige Ausbildung zupass. Denn sie lehrt den Beruf grundständig, ohne tiefgreifende Spezialisierungen.
Dadurch bist du als fertig ausgelernter Produktionstechnologe eine Person, die überall arbeiten kann. Solange es Industrie gibt, wirst du deshalb praktisch eine Jobgarantie haben.
Bioniker
Du weißt vielleicht aus dem Biologie-Unterricht, dass die Natur nicht nur eine unglaubliche Kreativität und Lösungsorientiertheit aufweist, sondern überdies sehr vieles „erfindet“, was als Grundlage für eine technische Umsetzung hervorragend geeignet ist.
Nehmen wir beispielsweise den Wabenbau, wie er unter anderem durch Bienen praktiziert wird. Was die fleißigen Insekten hier in Form von Zellen mit sechseckigen Hohlräumen produzieren, hat aus physikalischen Gründen ein optimales Verhältnis zwischen
- Wandstärke,
- Volumen und
- Stabilität.
Keine andere Bauform ist bei einer gegebenen Stabilität des Ausgangsmaterials so leicht und bietet trotzdem viel Raum. Ein Beispiel für die buchstäbliche Perfektion der Natur. Doch erst seit wenigen Jahrzehnten kopiert der Mensch dieses Konzept, indem er künstliche Wabenkernkonstruktionen anfertigt – ohne diese wäre beispielsweise der moderne Flugzeugbau undenkbar.
Warum wir dir dieses Beispiel so detailliert beschreiben, hat direkt mit diesem Beruf zu tun. Denn mitnichten ist der Bioniker damit befasst, robotische Gliedmaßen oder Ähnliches zu entwickeln. Vielmehr ist es seine Aufgabe, die Natur für den Menschen zu kopieren.
- Extrem reißfeste Materialien, die auf dem Prinzip der Spinnenseide basieren,
- der Klettverschluss,
- Oberflächen mit dem sogenannten Lotus-Effekt:
All diese und noch viel mehr Beispiele sind das direkte Ergebnis der Arbeit von Bionikern.
Klingt spannend, ist es auch. Denn als Bioniker musst du sowohl die Natur lieben und kennen als auch gewillt und befähigt sein, ihre Vorgehensweisen auf menschliche Bedürfnisse und technische Realitäten anzupassen. Der einzige Weg in diesen faszinierenden Beruf ist deshalb ein Studium der Bionik – hier gibt es grundständige und weiterführende Studiengänge.
Darin lernst du nicht nur alles über den biologischen Teil der Naturwissenschaften, sondern zudem eine große Menge Technik, Physik und Chemie. Definitiv kein einfaches Fach. Dafür aber darfst du dir sicher sein, insbesondere von den Forschungsabteilungen in Industriebetrieben wirklich mit Kusshand genommen zu werden. Denn der Mensch fängt gerade erst an, diesen faszinierenden Teil der Natur für sich zu entdecken – obwohl strenggenommen Leonardo Da Vinci mit seinen von der Natur abgeschauten Konstruktionen der erste Bioniker war.
Fazit
Dass die Industrie in Deutschland keine Zukunft mehr habe, ist definitiv nichts, was du irgendjemandem glauben solltest, der es dir weismachen möchte. Die Industrie als solche hat in Deutschland noch eine sehr glänzende Zukunft vor sich. Allerdings steht natürlich auch hier die Zeit nicht still und stehen alle Zeichen in Richtung Industrie 4.0. Wenn du dort also dabei sein möchtest, solltest du dich unbedingt in eine Richtung orientieren, die in diesem speziellen Umfeld jetzt schon gesucht und morgen dringend benötigt wird.