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Zukunftsberufe in der Industrie

Jobs mit Sicherheit

Die Industrie stellt in den allermeisten Branchen die größten und oftmals umsatzträchtigsten Firmen. Allerdings sind nicht alle Berufe hierin noch auf Jahrzehnte sicher. Wir stellen dir jetzt einige vor, die es höchstwahrscheinlich sind.

Groß, größer, Industrie

Es gibt überall in der Privatwirtschaft und teilweise sogar auf staatlicher Ebene Organisationen, die wirklich groß sind. Allerdings ist das doch eher die Ausnahme – Firmen wie beispielsweise die Facebook-Mutter Meta mit ihren fast 72.000 Mitarbeitern weltweit sind definitiv nicht die Regel.

Diesbezüglich ist die Industrie nach wie vor nicht nur dasjenige Feld, in dem die Firmen typischerweise die meisten Mitarbeiter haben, sondern wo überdies solche Umsätze generiert werden, dass man problemlos vom wirtschaftlichen Herz mancher Nation sprechen kann. Du bist der Ansicht, deinen Berufsweg in einem solchen Umfeld suchen und finden zu wollen? Dann stellen wir dir jetzt Industrieberufe vor, denen besonders viel Zukunftspotenzial nachgesagt wird. Doch zuvor erst einmal eine wichtige Frage:

Industrie: Lohnt sich das heute noch?

Wenn du dich als junger Mensch über Ausbildung oder Studium mit dem Thema Berufswahl befasst und dabei die Industrie berührst, wirst du kaum umhinkommen, warnende Stimmen zu hören und vielleicht eher kritisch wirkende Faktoren herauszufinden. Überdies lässt sich das Thema kaum betrachten, ohne einen Blick auf den allgemeinen gesellschaftlichen Wandel zu werfen.

Folgendermaßen sieht hierbei die Sachlage aus: Die Industrie gehört immer zu den produzierenden Gewerben. Wenn sich jedoch Staaten beziehungsweise Volkswirtschaften weiterentwickeln, dann tendieren sie meist dazu, sich weg von einer produzierenden hin zu einer Dienstleistungsgesellschaft zu entwickeln.

Dieser Begriff wurde in den 1970er Jahren geprägt, als in vielen Staaten die zuvor seit teilweise der Beginn der Industrialisierung boomenden Betriebe, vor allem der sogenannten Schwerindustrie, eine Abwertung erfuhren. Der Grund:

  • Sich verändernde Lohn- und Produktionskosten,
  • Absinken der regionalen Nachfrage und
  • aufkommende Konkurrenten in bislang weniger industrialisierten Staaten.

Zuvor waren viele der wirtschaftsstärksten Länder automatisch Industrienationen. Unter den sich wandelnden Vorzeichen wanderten Industrien jedoch immer stärker in andere Länder ab, in denen es sich günstiger produzieren ließ. Zunächst war dies vor allem bei der Schwerindustrie der Fall. Ab den 1990ern mit der einsetzenden Globalisierung griff es jedoch auf weite Teile der gesamten Industrie über.

Irgendwann kam der Punkt, an dem die Industrie vielerorts nicht mehr die Hauptquelle der Wertschöpfung war, sondern eben Dienstleistungsbetriebe – das ist dann der Wendepunkt, an dem ein Land zu einer Dienstleistungsgesellschaft wird.

Diese Tatsache wird von manchen Leuten genutzt, um zu behaupten, Industrieberufe hätten generell (bei uns) keine Zukunft mehr. Der Grund: Die verbliebenen Industrien würden ebenfalls in den kommenden Jahrzehnten in andere Länder abwandern. Vielleicht hast auch du schon solche Argumente mitbekommen.

Zwar stehen wohl sicher noch einige Wanderungsbewegungen für die hiesige Industrie an. Allerdings sollte dir klar sein, dass sich das kaum pauschal beantworten lässt. Das gilt schon deshalb, weil „Industrie“ nur ein Oberbegriff ist, unter dem sich zahllose Branchen und Felder zusammenfinden.

Manches davon kann ausgelagert werden, anderes hingegen nicht. Speziell in Deutschland kommt noch eine im Vergleich mit anderen Ländern weiterhin sehr große, moderne und leistungsstarke Industrie hinzu, die den Wandel zur Dienstleistungsgesellschaft deutlich besser verkraftet hat als es andernorts der Fall war.

Wenn du dir beispielsweise ansiehst, wie wenig Industrie es im Mutterland der Industrialisierung, Großbritannien, heute noch gibt und dies mit Deutschland vergleichst, wirst du den Unterschied sehr schnell merken – definitiv nicht nur in Sachen Fahrzeugindustrie.

Fassen wir deshalb einige industrielle Tatsachen zusammen, die für dich als junger Mensch am Beginn des Berufswegs relevant sind:

  • Industrie ist längst hochtechnisiert, digitalisiert und unheimlich komplex. Je stärker dies in einem bestimmten Feld oder Beruf ausgeprägt ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit eines Outsourcings. Schlicht, weil die benötigte Workforce nur aus Ländern mit hohem Entwicklungsstand stammen kann. Umgekehrt sind deshalb jedoch nicht alle Industrieberufe gleichermaßen zukunftsträchtig. Je niedriger das Anforderungsprofil, desto schlechter ist das Standing.
  • Deutschlands Industrie wurde zwar ebenfalls durch die Globalisierung mitgenommen, jedoch gilt dies vor allem für die Schwerindustrie. Viele andere Industriebranchen sind bei uns bestens aufgestellt, beispielsweise die chemische Industrie. Insgesamt sind wir sogar einer der begehrtesten Industriestandorte weltweit.
  • Die Industrie ist immer von großen Betrieben mit mindestens einigen hundert Mitarbeitern geprägt. Es ist deshalb sowohl leichter, in der Masse mitzuschwimmen, als auch – leider – in dieser unterzugehen. Selbst, wenn jeder Industriebetrieb in Abteilungen unterteilt ist. Durch die enorme Größe der Firmen ist hier der Einzelne als „kleines Zahnrad“ teilweise weniger entscheidend als es in deutlich kleineren Firmen der Fall ist.
  • Um rentabel zu operieren, sind die meisten Industriebetriebe darauf angewiesen, 24/7 mit minimalen Stillständen zu arbeiten. In vielen diesbezüglichen Berufen musst du deshalb auf Schichtarbeit gefasst sein – mit allen sich daraus ergebenden Vor- und Nachteilen zwischen insgesamt mehr Freizeit und einem besseren Gehalt, aber ebenso den negativen körperlichen Auswirkungen ständig unterschiedlicher Arbeitszeiten.

Die Industrie ist definitiv ein völlig anderes Arbeitsfeld als andere Teile der freien Wirtschaft. Zudem muss dir der ständige Zwang zur Optimierung bewusst sein. Wer hierstillsteht, hat verloren. Das gilt nicht nur für ganze Firmen, sondern jeden einzelnen Mitarbeiter. Das heißt, das Ende deiner Ausbildung wird dir hier noch weniger als in jeder anderen Branche gestatten, dich auf dem Erreichten bis zur Rente ausruhen zu können. Dafür ist der Entwicklungsdruck in der Industrie, um am Puls der Zeit und vor der Konkurrenz zu bleiben, einfach viel zu stark.

Dafür winken dir jedoch Jobs, die wie nur wenige andere so dicht am Puls der Zukunft liegen und bei denen du dir zu jedem Feierabend bewusst sein kannst, wirklich etwas zur Wirtschaftsleistung des gesamten Landes beigetragen zu haben.

2. Zukunftsträchtige Industrieberufe

Nachdem du nun grundsätzlich etwas über die Industrie als heutiges und zukünftiges Arbeitsfeld erfahren hast, wird es Zeit, tiefer in die diesbezüglichen Berufe einzusteigen.

Energiemanager

Energie ist in der Industrie die wohl wichtigste Größe von allen. Denn der Energiehunger vieler Industriebetriebe ist gigantisch. Damit steht und fällt nicht nur eine riesige Säule der finanziellen Wirtschaftlichkeit, sondern sind überdies die Auswirkungen in Sachen Umwelt dementsprechend.  

Der ständige Spagat zwischen Leistungsfähigkeit und Umweltschutz ist deshalb hier eine immerwährende Aufgabe, die absolute Fachleute benötigt. Denn einerseits muss ein Unternehmen ständig mit maximaler Leistungsfähigkeit arbeiten, andererseits jedoch möglichst geringe Energiekosten haben und überdies die Umwelt nicht unnötig belasten.

Energiemanager sind unter diesen Vorzeichen die Profis eines jeden Betriebs. Ihre einzige Aufgabe ist es, ständig dieses Dreieck der Energie im Einklang zu halten, das heißt

  • Output,
  • Verbrauchskosten und
  • Umweltauswirkungen.

Ein täglicher Balance-Akt, bei dem du ständig die Notwendigkeiten deines Arbeitgebers mit denen der Umwelt in Einklang bringen musst – und dies anderen Führungskräften schlüssig vermitteln musst.

Typischerweise haben Energiemanager deshalb entsprechende Studiengänge absolviert. Meistens

  • Energie-, Ressourcenmanagement,
  • Energietechnik oder
  • Erneuerbare Energien.

Ein grundständiges Studium ist die Eingangsvoraussetzung. Möchtest du gar der Leiter der Abteilung Energiemanagement in einer Firma werden, funktioniert jedoch meistens nichts ohne ein weiterführendes Studium. Dafür winkt dir aber vor allem in Europa eine Jobgarantie: Keine andere Weltregion hat gleichzeitig so hohe Energiekosten und so starke Umweltschutzbestrebungen.

Elektroniker für Automatisierungstechnik

Die technische Weiterentwicklung der Industrie hat den typischen, niedrigqualifizierten Industriearbeiter zu einem Auslaufmodell gemacht – definitiv ein Job ohne große Zukunft. Übrigens nicht nur bei uns. Der Grund dafür: Seit etwa den 1970er Jahren wird die Industrie immer stärker automatisiert.

Heute haben deshalb viele Firmen ein Level erreicht, auf dem die eigentliche Produktion umfassend automatisiert erfolgt – der Hauptgrund dafür, warum heutige Industrie gleichzeitig so leistungsfähig und so wenig personalintensiv ist wie noch nie zuvor.

Tatsächlich lautet sogar das Endziel, zumindest die Produktion weitgehend ohne Menschen zu absolvieren, das ist der Erfolgsfaktor der Industrie 4.0; in vielen Unternehmen ist das bereits Realität. Allerdings ist die dahinterstehende Automatisierungstechnik teilweise extrem komplex. Hier treffen

  • Elektrik,
  • Elektronik
  • Digitaltechnik und
  • Mechanik

aufeinander. Denke beispielsweise an einen Produktionsroboter am Fließband eines Autozulieferers. Der Elektroniker für Automatisierungstechnik ist derjenige, der im Betrieb dafür sorgt, dass diese äußerst diffizilen Systeme ständig mit maximaler Leistungsfähigkeit arbeiten können.

Er ist dabei sowohl diejenige Person, die solche Systeme installiert als auch die Fachkraft, die sie wartet und – wenn nötig – repariert. Zwar heißt der Beruf Elektroniker, tatsächlich bist du dabei jedoch auch zu einem erklecklichen Teil Mechaniker.

Das Beste? Dieser wunderbar vielfältige Beruf ist nur an eine dreieinhalbjährige Ausbildung gekoppelt – und viele Firmen suchen jedes Jahr händeringend nach entsprechenden Azubis, weil die Automatisierung längst noch nicht abgeschlossen ist.

Mikrotechnologe

Die Produktion von Mikrotechnologie, also beispielsweise Computerchips, findet aufgrund der extrem geringen Abmessungen zwar vielfach automatisiert statt. Dennoch funktioniert hier nach wie vor nichts ohne Produktionsmitarbeiter – und es wird noch für eine unüberschaubar lange Zeit so bleiben.

Der Mikrotechnologe ist in diesem Sinn der moderne Produktionsarbeiter im digitalen Teil der Industrie. Hast du schon einmal Filmszenen mit vermummten Personen in Reinräumen gesehen? Das sind Mikrotechnologen. Das heißt, hier gehört es zu deinem täglichen Aufgabenspektrum, diejenigen Hardware-Bausteine zusammenzusetzen, ohne die unsere digitale Welt undenkbar wäre.

Vom Handy, das zusammengebaut werden muss, bis zu den digitalen Systemen innerhalb einer Produktionsanlage reicht hier die Bandbreite möglicher Arbeiten. Das heißt, in diesem Beruf, der in dreijähriger Ausbildung erlernt wird, bist du vornehmlich in solchen Industriebetrieben aktiv, die sich mit der Produktion und Entwicklung entsprechender Komponenten befassen.

Falls du dich gerade fragen solltest, ob die Produktion solcher Teile nicht eher in Asien stattfindet, können wir dich beruhigen: Deutschland hat hierbei eine überraschend große Selbstständigkeit und sogar einige hidden Champions zu bieten – etwa im Bereich Medizintechnik.

Technischer Produktdesigner

Wenn du beim Thema Produktdesign an Handtaschen oder Lebensmittelverpackungen denkst, dann denkst du zumindest zu eng. Denn Produktdesign ist ein deutlich größeres Feld, bei dem das rein optische Design je nach genauem Gebiet nur eine untergeordnete Rolle einnimmt. Hier spielt beispielsweise das Thema Usability eine sehr große Rolle oder etwa eine möglichst hohe Funktionalität.

In diesem Sinne ist der technische Produktdesigner ein herausragender Spezialist. Denn seine Aufgabe besteht darin, das, was Ingenieure, Konstrukteure und andere Entwickler ersonnen haben, zu einem praktisch machbaren System zu entwickeln – etwa durch das Erstellen von 3D-Modellen. Ein bisschen lässt sich dieser Beruf mit dem des Bauzeichners vergleichen: Der muss ebenfalls das umsetzen, was der Architekt sich ausgedacht hat.

Grundsätzlich hast du bei dieser dreieinhalbjährigen Ausbildung die Wahl zwischen zwei Fachrichtungen:

  • Maschinen- und Anlagenkonstruktion: Hierbei bist du also direkt in die Entwicklung von beispielsweise Produktionsmaschinen involviert.
  • Produktgestaltung und -konstruktion: Dabei geht es eher um Geräte für Endanwender – allerdings ist vom Flugzeug bis zur Kartonverpackung wirklich alles vertreten.

Was dir besser liegt, musst du entscheiden. Zukunftsträchtig sind definitiv beide Fachrichtungen.

Werkstoffprüfer

Was der Lebensmittelchemiker ist, der ständig Proben aus der laufenden Produktion entnimmt und analysiert, ist der Werkstoffprüfer in denjenigen Industrien, die Halbzeuge oder fertige Bauteile produzieren.

Vom Mauerstein über den Spezialstahl-Block bis zum Pipeline-Abschnitt gibt es hier tausende Möglichkeiten – und ebenso viele Möglichkeiten, durch die bei der Produktion etwas nicht ordnungsgemäß läuft.

Hier setzt der Werkstoffprüfer an. Im Rahmen der dreieinhalbjährigen Ausbildung lernst du wirklich alles, was du über die Werkstoffe deines Fachbereichs, deren Qualität und diesbezügliche Prüfmethoden und -hilfsmittel wissen musst. Danach bist du ohne Übertreibung eine der wichtigsten Personen eines ganzen Industriebetriebs. Denn einstellen können die Arbeiter der Produktionsanlagen vieles. Wenn es jedoch irgendwo hakt, wird ein Produkt hergestellt, das nicht die gewünschten Spezifikationen einhält. Dann wird es richtig teuer, weil Ausschuss produziert wird.

Du bist als Werkstoffprüfer der einzige Verhinderer solcher Situationen. Jeden Tag entnimmst du Produktproben, analysierst sie, vergleichst die Ist- mit den Soll-Werten und ob erstere im Rahmen der erlaubten Produktionsschwankungen liegen. Ferner bist du zudem ein wichtiger Experte, der die Firmenleitung über Materialzusammensetzungen berät und, falls etwas, schieflief, an der Prüfung auf Materialversagen beteiligt ist. Es lastet deshalb viel Verantwortung auf deinen Schultern, aber weil der Job so abwechslungsreich ist, macht er auch sehr viel Spaß.

Produktionstechnologe

Was in der Industrie hergestellt werden soll, durchläuft von der Anlieferung der Rohstoffe bis zum fertigen Endprodukt zahlreiche Stationen und Anlagen. Wie diese Anlagen funktionieren, ist eine Aufgabe für Ingenieure. Allerdings muss irgendwer …

  • planen, wie die Prozesse überhaupt für maximale Effizienz ablaufen sollen.
  • die nötigen Anlagen auswählen, sie aufbauen und einstellen, damit die Pläne aufgeben.
  • Im Betrieb die Abläufe überwachen und dokumentieren.

Diese Aufgaben sind das tägliche Brot eines Produktionstechnologen. Vielleicht einer der vielfältigsten Industriejobs, zumindest, was die möglichen Arbeitgeber anbelangt. Denn, einfach gesprochen, jeder Industriebetrieb benötigt diese Fachleute. Da kommt dir die dreijährige Ausbildung zupass. Denn sie lehrt den Beruf grundständig, ohne tiefgreifende Spezialisierungen.

Dadurch bist du als fertig ausgelernter Produktionstechnologe eine Person, die überall arbeiten kann. Solange es Industrie gibt, wirst du deshalb praktisch eine Jobgarantie haben.

Bioniker

Du weißt vielleicht aus dem Biologie-Unterricht, dass die Natur nicht nur eine unglaubliche Kreativität und Lösungsorientiertheit aufweist, sondern überdies sehr vieles „erfindet“, was als Grundlage für eine technische Umsetzung hervorragend geeignet ist.

Nehmen wir beispielsweise den Wabenbau, wie er unter anderem durch Bienen praktiziert wird. Was die fleißigen Insekten hier in Form von Zellen mit sechseckigen Hohlräumen produzieren, hat aus physikalischen Gründen ein optimales Verhältnis zwischen

  • Wandstärke,
  • Volumen und
  • Stabilität.

Keine andere Bauform ist bei einer gegebenen Stabilität des Ausgangsmaterials so leicht und bietet trotzdem viel Raum. Ein Beispiel für die buchstäbliche Perfektion der Natur. Doch erst seit wenigen Jahrzehnten kopiert der Mensch dieses Konzept, indem er künstliche Wabenkernkonstruktionen anfertigt – ohne diese wäre beispielsweise der moderne Flugzeugbau undenkbar.

Warum wir dir dieses Beispiel so detailliert beschreiben, hat direkt mit diesem Beruf zu tun. Denn mitnichten ist der Bioniker damit befasst, robotische Gliedmaßen oder Ähnliches zu entwickeln. Vielmehr ist es seine Aufgabe, die Natur für den Menschen zu kopieren.

  • Extrem reißfeste Materialien, die auf dem Prinzip der Spinnenseide basieren,
  • der Klettverschluss,
  • Oberflächen mit dem sogenannten Lotus-Effekt:

All diese und noch viel mehr Beispiele sind das direkte Ergebnis der Arbeit von Bionikern.

Klingt spannend, ist es auch. Denn als Bioniker musst du sowohl die Natur lieben und kennen als auch gewillt und befähigt sein, ihre Vorgehensweisen auf menschliche Bedürfnisse und technische Realitäten anzupassen. Der einzige Weg in diesen faszinierenden Beruf ist deshalb ein Studium der Bionik – hier gibt es grundständige und weiterführende Studiengänge.

Darin lernst du nicht nur alles über den biologischen Teil der Naturwissenschaften, sondern zudem eine große Menge Technik, Physik und Chemie. Definitiv kein einfaches Fach. Dafür aber darfst du dir sicher sein, insbesondere von den Forschungsabteilungen in Industriebetrieben wirklich mit Kusshand genommen zu werden. Denn der Mensch fängt gerade erst an, diesen faszinierenden Teil der Natur für sich zu entdecken – obwohl strenggenommen Leonardo Da Vinci mit seinen von der Natur abgeschauten Konstruktionen der erste Bioniker war.

Fazit

Dass die Industrie in Deutschland keine Zukunft mehr habe, ist definitiv nichts, was du irgendjemandem glauben solltest, der es dir weismachen möchte. Die Industrie als solche hat in Deutschland noch eine sehr glänzende Zukunft vor sich. Allerdings steht natürlich auch hier die Zeit nicht still und stehen alle Zeichen in Richtung Industrie 4.0. Wenn du dort also dabei sein möchtest, solltest du dich unbedingt in eine Richtung orientieren, die in diesem speziellen Umfeld jetzt schon gesucht und morgen dringend benötigt wird.