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Steuererklärung als Student – darauf solltest du achten

Steuern sind nicht jedermanns Sache, weil sie ziemlich komplex und nicht sofort verständlich sind. Dennoch solltest du dich als Student mit ihnen beschäftigen und wissen, worauf du bei einer Steuererklärung achten solltest. Dann kannst du nämlich von vielen Vorteilen profitieren.

Steuererklärung Student Steuern sparen

Darum gibt es Steuern

Viele werden es wissen, manche aber vielleicht auch nicht: Steuern sind grundsätzlich dazu da, um den Staat zu finanzieren. Dieser kann mit dem eingenommenen Geld zum Beispiel Staatsschulden und internationale Kooperationen (unter anderem Beiträge an die Vereinten Nationen) bezahlen. Aber auch Politiker sowie Beamte und Angestellte (zum Beispiel bei öffentlichen Behörden, bei der Bundeswehr oder der Polizei) bekommen auf diesem Weg ihr Gehalt, zudem werden die Renten, das Arbeitslosengeld und die Sozialhilfe für hilfsbedürftige Bürger sichergestellt. Natürlich gibt es noch viele weitere Kosten, die der Staat decken muss – zum Beispiel für den Umweltschutz, Forschungsprojekte und Baumaßnahmen.

Das hat es mit der Steuererklärung auf sich

Jeder, der hierzulande etwas verdient, muss einen Teil seines Gehalts in Form von Steuern an das Finanzamt zahlen. Um herauszufinden, wer wie viel an den Staat zu zahlen hat, gibt es die Steuererklärung. Nicht jeder ist verpflichtet, eine solche Erklärung abzugeben. Menschen, die Krankengeld oder Arbeitslosengeld bekommen und auch Geringverdiener sind beispielsweise befreit. Ob du zu den Geringverdienern zählst, hängt von der jährlich festgesetzten Höhe des Grundfreibetrags ab: Wer im Jahr 2021 als Single weniger als 9.744 Euro bzw. als Verheirateter oder eingetragener Lebenspartner gemeinsam weniger als 19.488 Euro verdient, wird von der Einkommenssteuer befreit. Das trifft oft auch auf Studenten zu, die sich in erster Linie durch Nebenjobs etwas dazu verdienen und unter der genannten Grenze bleiben. 

Wann sich eine Steuererklärung als Student lohnt

Trotzdem kann es sich lohnen, eine Steuererklärung als Student abzugeben. Um das beurteilen zu können, spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Wir erklären dir, welche das sein können:

  • Sonderausgaben: Wer sich im Bachelorstudium befindet und vorher keine Ausbildung gemacht hat, kann bis zu 6.000 Euro Sonderausgaben pro Jahr in der Steuererklärung als Student geltend machen. Das lohnt sich aber nur dann, wenn du mehr als den Grundfreibetrag von 9.744 Euro pro Jahr verdienst. Zu den Sonderausgaben zählen zum Beispiel eigene Versicherungen, die gezahlte Kirchensteuer, Spenden oder Mitgliedsbeiträge und natürlich alle Studienkosten. Der Vorteil: Sonderausgaben werden von der Summe deines zu versteuernden Einkommens abgezogen, dadurch reduzieren sich also deine fälligen Steuern. Sie können allerdings immer nur im Jahr ihres Entstehens von der Steuer abgesetzt werden.
  • Werbungskosten: Duale Studenten, Studenten im Masterstudium und Studenten im Bachelorstudium mit vorheriger mindestens 12-monatiger Ausbildung können statt Sonderausgaben so genannte Werbungskosten in der Steuererklärung geltend machen. Darunter fallen zum Beispiel Ausgaben für Bücher, Schreibkram und den Semesterbeitrag oder, bei privaten Hochschulen, für die Studiengebühren. Aber auch Autofahrten zur Uni, Sprachkurse und Umzugskosten können hier angegeben werden. Die Werbungskosten können sehr nützlich sein, etwa dann, wenn du sie für den Vorlustvortrag nutzen kannst.
  • Verlustvortrag: Das Finanzamt verrechnet jedes Jahr dein Einkommen mit deinen Ausgaben (Werbungskosten). Für den übrig bleibenden Betrag musst du Steuern zahlen. Es kann allerdings sein, dass deine Ausgaben höher sind als deine Einnahmen. Dann merkt sich das Finanzamt jedes Jahr deinen so genannten Verlustvortrag vor. Den kannst du dir wie ein Sparschwein vorstellen, das du nach deinem Studium auflösen und mit den in deinem ersten Job anfallenden Steuern verrechnen kannst. Du kannst also in deinem ersten Berufsjahr Geld sparen, wenn du in den Jahren davor eine Steuererklärung als Student trotz niedrigem Einkommen abgegeben hast.
  • Pauschbeträge: Damit nicht für jede noch so kleine Ausgabe bei der Steuererklärung ein Beleg eingereicht werden muss gibt es Pauschbeträge. Diese Pauschale wird vom zu versteuernden Einkommen abgezogen. Für Umzugskosten liegt der Betrag bei 820 Euro, für Werbungskosten bei 1.000 Euro, für die Pendlerpauschale 0,30 Euro pro Kilometer. Alles was an Kosten über diese Beträge hinausgeht, muss per Beleg nachgewiesen werden können. Also: Belege unbedingt bis zum Ende Aufbewahrungsfrist aufheben.

Diese Steuerformulare benötigst du als Student 

Auf den Seiten des Bundesministeriums für Finanzen findest du alle Steuerformulare, die es gibt. Gehe über den Reiter "Steuerformulare" zum Menüpunkt "Einkommenssteuer" und wähle den Ordner mit dem entsprechenden Jahr aus. Für die Steuererklärung als Student reicht es in der Regel, wenn du den Mantelbogen "005 - ESt 1 A (2020) - Einkommensteuererklärung 2020 (Hauptvordruck ESt 1 A) für unbeschränkt steuerpflichtige Personen", das Formular "055_Anlage N (Jahr) - für Einkünfte aus nichtselbständiger Arbeit" und gegebenenfalls das Formular "013 - Anlage Sonderausgaben (2020)" herunterlädst. Besitzt du Kapitalvermögen (zum Beispiel Aktien) ist zudem das Formular "040 - Anlage Kap (2020) - für Einkünfte aus Kapitalvermögen / Anrechnung von Steuern!" notwendig.  Übrigens: Wenn du deine Steuerklärung als Student über das elektronische Steuerverfahren (ELSTER) abgibst, kannst du von der Plausibilitätsprüfung profitieren und rechtzeitig mögliche Unstimmigkeiten korrigieren.

Hier gibt’s mehr Infos zur Steuerklärung als Student

Du möchtest dich umfassender mit dem Thema beschäftigen? Dann wirst du im Internet fündig. Es gibt einige Seiten, die sich speziell mit Steuerthemen für Studenten beschäftigen. Auf der Webseite www.steuerstudies.de zum Beispiel findest du verschiedene Steuerbeispiele mit bereits vorausgefüllten Steuerformularen. Hier werden komplexe Zusammenhänge leicht verständlich und anschaulich erklärt.