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Medizinertest - TMS-Test für medizinische Studiengänge

Viele Schüler:innen träumen davon, später einmal Arzt oder Ärztin zu werden und streben ein Medizinstudium an. Die Hürden sind allerdings hoch, denn es braucht sehr gute Noten oder eine lange Wartezeit plus eine medizinische Vorbildung. Auch der freiwillig absolvierte Medizinertest kann die Chancen auf einen Studienplatz erhöhen.

Medizinertest TMS Test

Der Weg zum Medizinstudium

Wenn du Arzt oder Ärztin werden willst, musst du ein Studium der Humanmedizin absolvieren. Der Weg bis zu einem der begehrten Studienplätze kann allerdings sehr lang und steinig sein: Auf 11.000 Studienplätze kommen durchschnittlich mehr als 40.000 Bewerber:innen. Wer nicht mindestens einen Abitur-Notendurchschnitt von 1,3 hat (30 Prozent der Plätze werden über die Note vergeben), der wird es schwer haben, seinen Wunschstudienplatz zu bekommen.

Bis zum Jahr 2022 gab es die Möglichkeit, durch das Ansammeln von Wartesemestern den Abitur-Notendurchschnitt zu verbessern und so einen Studienplatz zu ergattern. Viele haben daher vor dem Studienbeginn einen Freiwilligendienst abgeleistet oder aber eine medizinische Ausbildung absolviert. Heute kommen stattdessen 10 Prozent der Plätze in der zusätzlichen Eignungsquote (ZEQ) zur Vergabe. Im Gegensatz zur früheren Wartezeitquote erfolgt die Vergabe nun nicht mehr nach einheitlichen bundesweiten Kriterien, sondern jede Universität legt ihre eigenen Gewichtungen fest.

Bei 60 Prozent der Studienplätze sind die hochschuleigenen Auswahlverfahren entscheidend. Neben der Abiturnote und einem Auswahlgespräch fließen oft auch die Ergebnisse eines speziellen Tests für medizinische Studiengänge, des sogenannten TMS-Medizinertests in die Bewertung ein. Dieser ist freiwillig und kann nur einmalig durchlaufen werden. Auch für die ZEQ wird der Medizinertest berücksichtigt, abgesehen von wenigen Ausnahmen: Die Universität Hamburg nutzt den HAM-Nat, und die Universität Magdeburg hat sich dieser Praxis angeschlossen. Daher ist es auf jeden Fall ratsam, am TMS teilzunehmen, denn ohne den TMS oder mit einem schlechten Ergebnis wird die Bewerbung schwierig.

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Was genau ist der Medizinertest (TMS)?

Die Abkürzung TMS steht für "Test für medizinische Studiengänge". Mit ihm wird die Studierfähigkeit der Bewerber:innen auf den Prüfstand gestellt. Schüler:innen, die zum Beispiel keine sehr guten Abiturnoten mitbringen, können ihre Interessen und Fähigkeiten auf diesem Weg beweisen. Im Gegensatz zu Schulnoten sind die Ergebnisse des Medizinertests für Hochschulen sehr gut vergleichbar. Deshalb nutzen die meisten Hochschulen den TMS auch für ihre Bewerber:innenauswahl.

In den rund 5 Stunden der TMS-Prüfungszeit (mit Pausen, Registrierung und Einführung sind es 9 Stunden) geht es inhaltlich unter anderem um naturwissenschaftliche Fragestellungen. Du musst mit verschiedenen Größen, Einheiten und Formeln umgehen können, deine Merk- und Konzentrationsfähigkeit unter Beweis stellen oder Übungen rund um die visuelle Wahrnehmung und das räumliche Vorstellungsvermögen meistern. Auch das Erfassen und Auswerten komplexer Informationen, wie zum Beispiel Diagramme oder Tabellen sind Teil des Medizinertests. Medizinische Fachkenntnisse brauchst du dagegen nicht. Der Test besteht fast vollständig aus Multiple-Choice-Fragen, bei denen verschiedene Antwortmöglichkeiten vorgegeben werden und von denen eine oder mehrere angekreuzt werden müssen. 

Wie sind die Anmeldefristen für den TMS?

Der Medizinertest findet viermal im Jahr an verschiedenen Standorten in Deutschland statt – immer jeweils zweimal im Frühjahr und im Herbst. Die Online-Anmeldung läuft über einen persönlichen Account im TMS-System. Dort findest du stets die aktuellen Zeiträume zur Anmeldung. Wer sich zum Beispiel für den Medizinertest am 2. oder 3. November 2024 anmelden will, hat zwischen dem 1. Juli und dem 16. August 2024 Zeit. Die Gebühr beträgt derzeit 100 Euro und muss bereits während der Registrierung zum Test bezahlt werden. Die offizielle Einladung zum TMS erfolgt dann in der Regel ca. anderthalb Monate später. Der Test kann nur einmal im Leben gemacht werden. Das Ergebnis ist dann einige Monate später abrufbar und dauerhaft gültig, egal wann du dich auf einen Medizin-Studienplatz bewirbst.

Vorbereitung auf den Medizinertest

Mit Auswendiglernen wirst du hier keinen Erfolg haben. Schon alleine deswegen, weil die Testinhalte sich jedes Jahr ändern. Nur die Art der Aufgaben bleibt gleich. Du musst kein fachliches Vorwissen mitbringen: Du kannst dir zwar Begriffe aus naturwissenschaftlichen Fächern aneignen, einen Vorteil bringt dir das aber in der Regel nicht. Auch spezielle Trainingskurse, die von einigen Anbietern beworben werden, steigern deine Erfolgschancen nicht. Allerdings kannst du dich mit den Aufgabengruppen und Bearbeitungsstrategien vertraut machen.

Zu Übungszwecken gibt es eine ganze Reihe an Möglichkeiten. Im Buchhandel sind Originalversionen des TMS erhältlich, du kannst aber auch andere Trainingsbücher nutzen. Es gibt welche mit umfangreichem Lernmaterial und Testsimulationen, die bei der Vorbereitung helfen. Wichtig ist, dass du deine Zeit gut einteilen kannst und dir bei der langen Bearbeitungszeit immer wieder mit Entspannungstechniken kleine Pausen gönnst. Übrigens: Der Test ist so konzipiert, dass nur 50 Prozent der Aufgaben innerhalb der Zeit lösbar sind. Lass dich also nicht von schwierigen Aufgaben abschrecken.

Was müssen Teilnehmer:innen am Testtag mitbringen?

Es gibt ein paar Dinge, die du unbedingt am Tag des Medizinertests mitbringen musst. Das ist zum Beispiel die Testeinladung, die du über deinen Account zugesendet bekommen hast. Außerdem ist ein Personalausweis oder ein Reisepass im Original verpflichtend. Um die Aufgaben lösen zu können, darfst du lediglich zwei schwarze Fineliner und einen Textmarker verwenden. Bis auf Buntstifte zu Hilfszwecken sind keine weiteren Stifte erlaubt.

Mehr Infos

Infos rund um den Medizinertest

Übungsmaterial für den TMS

Quiz: Hast du das Zeug zum Mediziner?

Studium Gesundheit und Pflege