Merken

Journalist:in werden - nur mit Journalismus Studium?

Mit Journalismus Studium oder Ausbildung ans Ziel: So wirst du Journalist:in - inklusive hilfreicher Tipps zum Berufsstart.

In der Ausbildung zum Journalisten bzw. zur Journalistin lernst du, wie du Texte, Bilder und Videos für unterschiedliche Medien erstellst und veröffentlichst. Wir zeigen dir verschiedene Wege in die Branche und beantworten dir so die Fragen: Wie wird man eigentlich Journalist:in? Und was macht ein:e Redakteur:in im Berufsalltag? Außerdem verraten wir dir etwas zum Gehalt im Journalismus und welches Studium dich in den Beruf bringt.

Twitter, YouTube, Instagram – noch nie war es so einfach, Texte, Bilder und Videos zu veröffentlichen. Aber reicht das auch aus, um ein:e Journalist:in zu sein?

Für spannende Themen recherchieren, interessante Menschen kennenlernen und immer auf Reisen sein - so stellen sich viele den Beruf des bzw. der Journalist:in vor. Doch was macht ein:e Redakteur:in wirklich im Arbeitsalltag?

Tatsächlich ist das Berufsbild sehr vielseitig und trotz eines leichten Rückgangs auf der Beliebtheitsskala immer noch sehr attraktiv für viele Berufseinsteiger:innen. Journalist:innen arbeiten etwa für Zeitungen und Magazine, in Nachrichtenagenturen und Online-Redaktionen.

Gerade durch die digitalen Medien hat sich das journalistische Tätigkeitsfeld enorm erweitert. Neben dem klassischen Schreiben von Artikeln gehören auch das Redigieren und Korrigieren von Texten, das Planen neuer Themen, das Lesen und Auswählen von Pressemitteilungen sowie die Teilnahme an Redaktionssitzungen und Außenterminen zum Arbeitsalltag. Wenn du also gerne Journalist:in werden willst, solltest du ein grundlegendes Interesse an diesen Aufgaben mitbringen.

Längst ist es normal, dass Journalist:innen selbst Bilder für einen Artikel machen und sogar kleinere Audio- und Videobeiträge schneiden. In jedem Fall solltest du als Journalist:in gut mit Stress umgehen können, denn die digitalen Medien verlangen News in Echtzeit.

Durch welches Studium kann ich Journalist:in werden?

„Journalist:in“ ist keine geschützte Berufsbezeichnung, sodass sich praktisch jede Person als Journalist:in bezeichnen kann, sobald er oder sie Texte veröffentlicht.

Eine feste Anstellung als Journalist:in zu bekommen, wird ohne Ausbildung oder Journalismus-Studium allerdings schwierig. Für alle, die Journalist:in werden möchten, bieten Universitäten, Fachhochschulen und Journalistenschulen entsprechende Studiengänge an.

Fachhochschulen und Journalistenschulen verbinden Theorie und Praxis stärker miteinander als Universitäten (mehr zu den Unterschieden erfährst du in unserem Beitrag Hochschule vs. Universität).

Zu den Studiengängen, mit denen du später Journalist:in werden kannst, zählen unter anderem Journalismus, Journalistik, Publizistik, Online-Journalismus, Medienwissenschaft und Kommunikationswissenschaft.

Da du dich als Journalist:in meist auf ein Ressort spezialisierst, lohnt es sich aber auch, das dazu passende Fach zu studieren, etwa Geschichtswissenschaft, Politikwissenschaft oder Jura.

Egal, was du studierst, journalistische Fähigkeiten solltest du dir in jedem Fall so früh wie möglich aneignen, sei es als freie:r Mitarbeiter:in oder als Praktikant:in während deines Studiums. Du hast auch die Möglichkeit, ein journalistisches Volontariat zu absolvieren, das dir viele Türen in der Branche öffnen kann. Darauf gehen wir in den folgenden Abschnitten noch genauer ein.

Journalist:in werden: Der Weg über die Journalistenschule

Es handelt es sich nicht um ein klassisches Studium, sondern um eine journalistische Ausbildung, vergleichbar mit einem Volontariat.

Das Studium an einer Journalistenschule ist sehr praxisorientiert und bildet dich in den Bereichen Print, Fernsehen, Hörfunk und Crossmedia aus. Renommierte Schulen sind zum Beispiel die Henri-Nannen-Schule, die Axel Springer Akademie, die RTL-Journalistenschule und die Deutsche Journalistenschule.

Da die Plätze dort sehr begehrt sind, musst du ein intensives Bewerbungsverfahren durchlaufen, um deine Ausbildung zum bzw. zur Journalist:in dort absolvieren zu können.

Der Klassiker: Volontariat

Während des Volontariats durchläuft der bzw. die angehende Journalist:in mehrere Redaktionen eines großen Verlags, mehrere Ressorts eines kleineren Verlags bzw. die verschiedenen Bereiche eines Medienunternehmens.

Das Volontariat (auch „Volo“ genannt) dauert zwischen eineinhalb und zwei Jahren und bereitet dich praxisnah auf den Berufsalltag vor. Häufig werden Volontär:innen wie normale Redakteur:innen eingesetzt, was laut Ausbildungsordnung aber eigentlich verboten ist.

Neben der praktischen Ausbildung in den Redaktionen oder Ressorts gehören zu einem geregelten Volontariat auch Volontärkurse.

Absolvent:innen einer Journalistenschule müssen in der Regel kein Volontariat mehr absolvieren, sondern können direkt als Redakteur:innen arbeiten.

Bei Hochschulabsolvent:innen sind „Volos“ als Einstieg in den Journalismus nach dem Studium sehr willkommen. Zwar braucht man formal nicht zwingend eine Vorbildung, tatsächlich aber werden Bewerber:innen mit einem abgeschlossenen Hochschulstudium bevorzugt.

Quereinstieg: Journalist:in werden per YouTube und Co.?

Mit der wachsenden Bedeutung digitaler Medien haben sich auch die Karrieremöglichkeiten für Journalist:innen erweitert.

Ist auch ein Quereinstieg in den Journalismus über Twitter, YouTube oder einen Blog erfolgversprechend? Am Ende zählt immer die Qualität und die ist im Leben meistens höher, wenn du etwas richtig gelernt hast.

Und wenn ein Artikel oder ein Beitrag zu einem Thema nicht journalistisch gut aufbereitet ist, wird er nicht viele Leser:innen finden. Im Gegenteil – Fehler wie eine unzureichende Hintergrundrecherche oder ein falsches Framing im Artikel werden unter Umständen öffentlich scharf kritisiert. Ein:e richtige Journalist:in werden kann also lange nicht jede Person sein, die sich in den sozialen Netzwerken so bezeichnet.

Egal, für welchen Weg du dich entscheidest, Leidenschaft und Neugier sind in diesem Beruf besonders wichtig. Viele Journalist:innen haben bereits als Schüler:innen bei der Lokalzeitung gejobbt und so erste Erfahrungen gesammelt.

Da Journalismus ein Handwerk ist, lautet auch hier die Devise: Learning by doing.

Versuche so viel Praxiserfahrung wie möglich zu sammeln. Dabei ist vor allem Eigeninitiative gefragt. Und wenn du dann noch Durchhaltevermögen, ein Gespür für Themen hast und engagiert bist, ist dein Weg der richtige, um Journalist:in zu werden.

Berufsaussichten und Gehalt im Journalismus

Eine wichtige Frage wollen wir natürlich nicht unbeantwortet lassen: Wie gut sind die Chancen auf einen Job nach dem Journalismus Studium bzw. der Ausbildung zum/zur Journalist:in?

Grundsätzlich gilt: In Zeitungsredaktionen und Redaktionen für verschiedene Magazine, sei es im Politik-, News-, Mode- oder Lifestylebereich werden immer junge, motivierte Journalist:innen gesucht.

Vor allem in Nachrichtenagenturen und Online-Redaktionen hast du nach einer erfolgreichen Ausbildung oder einem abgeschlossenen Studium gute Einstiegsmöglichkeiten. Wie bereits erwähnt, steht und fällt hier das meiste mit der praktischen Erfahrung, die du in deinen ersten Job mitbringst.

Das Gehalt im Journalismus variiert zum einen je nach Abschluss und zum anderen je nach Bereich, in dem du arbeitest. Wenn du eine leitende Position in einem renommierten Medienhaus ergatterst, verdienst du natürlich mehr als in einer kleineren Redaktion.

Durchschnittlich kannst du mit einem Bachelor mit einem Jahresgehalt von 32.500 Euro rechnen. Mit einem Masterabschluss liegt das Einstiegsgehalt bei etwa 37.750 Euro jährlich.

Je nach Unternehmensgröße, deiner Berufserfahrung und auch der Region, in der du arbeitest, sind das durchschnittlich 2.830 Euro Einstiegsgehalt pro Monat. Dieses Monatsgehalt kann mit zunehmender Berufserfahrung auf über 4.000 Euro pro Monat ansteigen.

Zudem solltest du beachten, dass soziale Netzwerke (z.B. YouTube) und andere digitale Medien immer wichtiger werden, während die klassischen Printmedien an Bedeutung verlieren.

Auf einen Blick: Das muss ich drauf haben, wenn ich Journalist:in werden möchte

  • Gute Allgemeinbildung
  • Interesse am aktuellen Tagesgeschehen
  • Kontaktfreudigkeit und Aufgeschlossenheit
  • Kommunikationsfähigkeit
  • Neugier
  • Flexibilität
  • Stressresistenz/Belastbarkeit
  • Sicherer Umgang mit der deutschen Sprache in Wort und Schrift
  • Fähigkeit, Sachverhalte rasch zu analysieren und anderen verständlich zu vermitteln
  • Durchhaltevermögen

Wenn du noch mehr darüber erfahren möchtest, was ein:e Journalist:in bzw. ein:e Redakteur:in so macht, verraten wir dir in einem anderen Beitrag 5 Dinge, die du im Journalismus Studium lernst.