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Praktikum für Schüler:innen und Student:innen

Praktika sind insbesondere für Schüler:innen und auch für Student:innen sinnvoll. Zum einen machen sie sich gut im Lebenslauf, zum anderen sammelst du auf diese Weise jede Menge Arbeitserfahrung - beispielsweise dank deines Praxissemesters während des Studiums. Und: Sie zeigen dir, ob dein Traumjob auch wirklich hält, was er verspricht. Hier erfährst du alles darüber, wie lange ein Praktikum in der Regel dauert und wo du es vor, während und nach deinem Studium oder der Ausbildung absolvieren kannst.

Was bringt ein freiwilliges Praktikum?

  • Ein Sprung in die Praxis ist die beste Möglichkeit, um einen Beruf WIRKLICH kennenzulernen.
  • Du kannst spannende Kontakte knüpfen. Gute Kontakte in einer Branche können entscheidend sein, wenn du im Verlauf deiner beruflichen Karriere auf der Suche nach neuen beruflichen Möglichkeiten bist.
  • Praktika für Schüler:innen und Student:innen sind super für den Lebenslauf. Mit jeder Aufgabe, die du im Praktikum erledigst, steigt deine Qualifikation.
  • Du wirst nach einem Praktikum auf jeden Fall mehr wissen als vorher: Selbst wenn dir die Arbeit nicht so gut gefallen hat, weißt du immerhin, dass du diese Option bei der Berufswahl nicht mehr fokussieren solltest.
  • Studium und Schule sind meistens sehr theoretisch – im Praktikum kannst du dein Wissen praktisch einsetzen. Häufig ist im Studium auch ein sogenanntes Praxissemester vorgesehen – hier sammelst du das ganze Semester über praktische Erfahrungen.

Wie viele Praktika sind sinnvoll?

Auch wenn du mit einem Praktikum als Schüler:in nach dem Abi oder als Student:in nach dem Studium mit Berufserfahrung und Einblicken in den Arbeitsalltag bei potenziellen Arbeitgebenden punkten kannst, solltest du dich nicht wahllos und über die Maße als Praktikant:in beweisen.

Viele Personaler:innen setzen auf Bewerbende mit wenigen, dafür aber aussagekräftigen Praktika. Wer mehr als drei bunt zusammengewürfelte Kurzeinsätze in Unternehmen hinter sich hat, kann in seiner Berufswahl eher beliebig erscheinen.

Insgesamt lässt sich festhalten: Wenn dich ein Praktikum in deiner Berufsorientierung weiterbringt, ist es sinnvoll, egal, wie viele Praktika du zuvor gemacht hast.

Wichtiges für die Auswahl eines freiwilligen Praktikums

Welches Praktikum passt zu mir und wo kann ich es überall machen?

Die meisten Praktikant:innen versuchen über ein Praktikum vor, während oder nach dem Studium herauszufinden, wie der Arbeitsalltag in einem bestimmten Beruf aussieht.

Darum solltest du dich bereits im Vorfeld darüber informieren, ob du in deiner Zeit im Unternehmen nur Kaffee kochst und langweilige Aufgaben abarbeiten musst, oder ob du nach einer Einarbeitungsphase eigenständig Arbeiten mit einem gewissen Anspruch erledigen darfst.

Wenn ein Unternehmen aktiv sucht und du dich auf eine Stellenanzeige im Internet oder in der Zeitung bewirbst, solltest du dir die Ausschreibung genau ansehen. Wo genau willst du dein Praktikum machen? Passt die Stelle zu dir? Könntest du dir vorstellen, diese Arbeit auch als richtigen Job nach dem Studium zu machen? Ist die Stelle bezahlt? Wie lange dauert das Praktikum und wann soll es losgehen?

Auch wenn ein Unternehmen nicht aktiv nach Praktikant:innen sucht, kannst du dort anrufen oder per E-Mail anfragen, ob Praktikumsplätze vergeben werden. Dabei kannst du dir dann überlegen, wonach genau du fragst und welche Dauer eines Praktikums dir vorschwebt. In deiner Initiativbewerbung solltest du auch direkt schreiben, was du dir von diesem Schülerpraktikum oder dem Praktikum für dein Studium versprichst.

Ein Praktikum bei kleineren Unternehmen oder sogar Start-ups kann sinnvoll sein: Hier sind die Entscheidungswege kürzer und die Entscheidungsprozesse weniger kompliziert. Das heißt, dass deine Chancen besser sind, im Praktikum viele verschiedene Tätigkeiten kennenzulernen und sogar anspruchsvolle Aufgaben mit Verantwortung zu übernehmen.

Wenn du dir vorstellen kannst, nach der Ausbildung oder dem Studium im Ausland zu arbeiten, solltest du auch über ein Praktikum im Ausland nachdenken. Hier kannst du gleichzeitig einen Job ausprobieren und erste Erfahrungen für das Leben in einer neuen Umgebung sammeln.

Bewerbung für ein Praktikum vor, während oder nach dem Studium

Du bewirbst dich für ein Praktikum genau wie für einen normalen Job. Es gibt ein paar kleinere Unterschiede, aber prinzipiell kannst du die Tipps aus unserer Bewerbungs-Rubrik nutzen. Dort erklären wir dir zum Beispiel, worauf du bei einer Bewerbung für ein Schülerpraktikum achten solltest.

Achte darauf, dass die Bewerbung zu dem Praktikum passt, auf das du dich bewirbst. Wichtig ist auch, dass du Rechtschreib- und Grammatikfehler vermeidest. Kontrolliere vor dem Abschicken, ob du alles hast: Zu einer richtigen Bewerbung gehören mindestens ein Anschreiben, dein Lebenslauf und alle wichtigen Zeugnisse.

Bewirb dich am besten frühzeitig, denn viele Unternehmen – gerade die großen und namhaften – führen lange Wartelisten. Wer also auf ein Praktikum bei Siemens, der Deutschen Telekom oder einem anderen „Big Player“ schielt, sollte ruhig schon ein Jahr vor dem gewünschten Termin Kontakt aufnehmen und sich über die Bewerbungsmodalitäten informieren.

Bei kleineren Unternehmen kann es mit dem Praktikum fürs Studium dagegen auch schon mal ganz schnell gehen, und zwischen Erstkontakt und Praktikumsbeginn liegen manchmal nur ein paar Tage oder Wochen. Das hängt sowohl vom Bedarf der Firma als auch vom Bewerberaufkommen ab.

Wenn die Bewerbung erfolgreich war, wirst du wie bei einem richtigen Job auch vor einem Praktikum zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Bereite dich darauf gut vor. Überlege dir, welche Fragen du hast, warum du dich für ein Praktikum in diesem Unternehmen entschieden hast und was du erwartest.

Gibt es einen idealen Zeitpunkt?

Vielleicht fragst du dich, wie lange ein Praktikum üblicherweise dauert. Es gibt keine feste Dauer für ein Praktikum, es kommt hier ganz darauf an, welche Art von Praktikum du machen willst.

Während der Schulzeit stehen mindestens ein mehrtägiges Schnupperpraktikum und ein zwei- bis dreiwöchiges Schülerbetriebspraktikum an. Ein Praktikum für Schüler der 9. Klasse dient beispielsweise der Berufsorientierung und dauert in der Regel ein bis zwei Wochen. Es ist normalerweise auch unbezahlt, da es als Teil der schulischen Ausbildung gilt. Ziel ist es hier, erste Einblicke in die Arbeitswelt zu gewinnen und praktische Erfahrungen zu sammeln.

Aussagekräftiger sind allerdings freiwillige Praktika, die mehrere Wochen oder Monate dauern. Wenn du nicht gerade in den Sommerferien deine Zeit opfern willst, kannst du auch die Zeit nach dem Abi bzw. dem Schulabschluss für ein Praktikum einplanen. Eventuell überbrückst du auf diese Weise sogar die Wartezeit auf deinen Ausbildungs- oder Studienbeginn.

Bei manchen Studiengängen ist ein vorheriges Praktikum sogar Pflicht. Das gilt vor allem für technische Fächer. In anderen Fächern wie etwa in den Wirtschaftswissenschaften ist ein Praktikum erst im Hauptstudium nach Wahl des Schwerpunkts sinnvoll. Zwar ist Praxiserfahrung quer in allen Studienrichtungen wichtig, für alle nicht berufsqualifizierenden Abschlüsse wie etwa in den Geistes- und Sozialwissenschaften ist sie allerdings „überlebenswichtig“.

Aus diesem Grund ist hier ein Praktikum vor, während und eventuell auch nach dem Studium sehr zu empfehlen, um sich auf ein Berufsfeld zu spezialisieren und sich von der Masse abzuheben.

Wie lange sollte ein Praktikum dauern?

Bei der Frage, wie lange ein Praktikum normalerweise dauert, gibt es keine einheitliche Antwort. Hier musst du auch unterscheiden, ob es sich im ein Pflichtpraktikum im Rahmen deines Studiums oder um ein freiwilliges Praktikum handelt.

Damit du wirklich etwas lernen und nach einer Einarbeitungszeit vielleicht sogar Verantwortung übernehmen kannst, sollte dein Praktikum mindestens drei Wochen dauern. Bei einem kürzeren Einsatz im Unternehmen wirst du nur schwer den Arbeitsalltag kennenlernen und dich im Team einbringen können.

Damit du auch wirklich als Praktikant:in angelernt und nicht als billige Arbeitskraft ausgenutzt wirst, sollte dein Praktikum nicht länger als drei Monate dauern. Wenn du dich ein halbes Jahr lang als Praktikant:in beweisen willst, achte darauf, dass Lernelemente und -ziele im Praktikumsvertrag stehen – sie grenzen das Praktikum formal von einem gewöhnlichen Arbeitsverhältnis ab.

Einige Unternehmen legen Wert auf eine längere Praktikumsdauer, damit sich die Einarbeitung „lohnt“ und du einen umfassenden Einblick in die betrieblichen Abläufe erhältst. Dies gilt insbesondere für Pflichtpraktika während des Studiums, da oft eine Mindestdauer in der Prüfungsordnung oder im Studienverlaufsplan vorgeschrieben ist. Wenn du das Praktikum im Rahmen eines Praxissemesters absolvierst, beträgt die Dauer in der Regel ein Semester (ca. sechs Monate), kann aber je nach Hochschule und Studiengang variieren.

Bekommen Praktikant:innen ein Gehalt?

In der Regel lautet die Antwort: Ja.

Die Höhe des Gehalts kann allerdings von Unternehmen zu Unternehmen stark variieren. Im Durchschnitt verdienen Praktikant:innen laut einer aktuellen Studie rund 950 Euro im Monat.

Die monatliche Vergütung für Praktikant:innen in Deutschland kann jedoch je nach Branche und Unternehmensgröße unterschiedlich ausfallen. In der Lebensmittelbranche verdienen Praktikant:innen beispielsweise durchschnittlich etwa 1.000 € brutto pro Monat. In anderen Branchen können die Gehälter höher oder auch niedriger ausfallen.

Einen gesetzlichen Anspruch hast du allerdings nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen. Denn obwohl es seit ein paar Jahren den sogenannten Mindestlohn gibt, gilt dieser nicht unbedingt für alle Praktikant:innen.

Wer zum Beispiel unter 18 und ohne Ausbildung ist, im Rahmen des Studiums oder der Ausbildung ein Pflichtpraktikum absolviert oder nicht länger als drei Monate bleibt, hat keinen Anspruch auf Mindestlohn. Fair ist es, wenn dir dein Unternehmen für die Dauer des Praktikums mindestens eine Art Aufwandsentschädigung in Höhe von 400 bis 500 Euro zahlt.

Unbezahlte Praktika sind vor allem bei Pflichtpraktika während des Studiums verbreitet, da diese in erster Linie der Ausbildung dienen und gesetzlich vom Mindestlohn ausgenommen sind.

Bei freiwilligen Praktika kommt es wie gesagt auf die Dauer des Praktikums an: Für freiwillige Praktika, die länger als drei Monate dauern, gilt der aktuelle gesetzliche Mindestlohn. Ein kürzeres freiwilliges Praktikum zur Orientierung beispielsweise vor der Ausbildung oder dem Studium (bis zu drei Monaten) ist von dieser Regelung ausgenommen, so dass Unternehmen hier keinen Mindestlohn zahlen müssen.

Ein weiterer wichtiger Punkt beim Thema Vergütung ist die Familienversicherung bei Student:innen:

Du darfst im Rahmen der Familienversicherung bei deinen Eltern monatlich im Praktikum nicht mehr als 538 Euro (Stand: 2024) verdienen. Bekommst du mehr, beispielsweise durch ein höheres Praktikumsgehalt, wird eine eigene Krankenversicherung fällig, die meist deutlich teurer ist.

Ein weiterer wichtiger Unterschied betrifft Pflicht- und freiwillige Praktika:

  • Pflichtpraktikum: Einnahmen aus einem Pflichtpraktikum gelten rechtlich nicht als regulärer Verdienst, sondern als Ausbildungsvergütung. Das heißt, dass diese Einkünfte in der Regel nicht die Familienversicherung gefährden.
  • Freiwilliges Praktikum: Hier werden die Einkünfte wie ein normales Gehalt behandelt. Überschreitest du also die Einkommensgrenze, verlierst du den Status der Familienversicherung.

Wie sieht es mit den Steuern für ein Praktikum nach dem Abitur oder während des Studiums aus?

Grundsätzlich bist du als Praktikant:in nicht automatisch von der Steuer befreit. Es kommt darauf an, wie viel du während deines Praktikums verdienst:

Vergütungen aus einem Pflichtpraktikum sind in der Regel steuerfrei, da sie als Teil der Ausbildung gelten.

Verdienst du mehr als den Grundfreibetrag, musst du Einkommensteuer zahlen. Diese wird aber nur fällig, wenn dein Gesamteinkommen inklusive anderer Einkünfte wie Nebenjobs den Freibetrag übersteigt.

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