Schon mal darüber nachgedacht, in der Banken- und Versicherungsbranche Karriere zu machen? Wenn nicht, solltest du unbedingt darüber nachdenken – vorausgesetzt du hast Bock auf Mathe und interessierst dich für Wirtschafts- und Finanzthemen. Wir zeigen dir, welche Einstiegsmöglichkeiten es in das Finanzwesen gibt und welche Berufsinhalte dich erwarten.
Banken sind die erste Anlaufstelle, wenn es ums Bare geht. Sie verwalten unser Vermögen und sorgen dafür, dass wir es jederzeit einzahlen, abheben oder an andere überweisen können. Für alle Dienstleistungen, die eine Bank anbietet, gibt es Fachleute. Je nach Schwerpunkt kümmern sie sich um die Beratung der Kund:innen, um die Einschätzung von Risiken, die Schaffung neuer Finanzprodukte oder um die Verwaltung von Immobilien oder Wertpapieren. Finanzwesen-Berufe haben logischerweise auch viel mit Zahlen zu tun. Du solltest dich also nicht vor Mathe fürchten. Bei der Bank kannst du verschiedene Ausbildungen absolvieren, aber es gibt auch die Möglichkeit, durch ein Studium in die Branche einzusteigen.
Zu den bekanntesten Ausbildungsmöglichkeiten bei der Bank zählt der Beruf als Bankkaufmann oder Bankkauffrau. In diesem Beruf bist du für verschiedene Geschäftsbereiche in Kreditinstituten zuständig. In erster Linie berätst du Kund:innen über Finanzprodukte wie Kapitalanlagen, Kredite oder Versicherungen und wickelst nationalen und internationalen Zahlungsverkehr ab. Innerhalb des Unternehmens führst du außerdem Kontrollen im Rechnungswesen durch und stellst sicher, dass alle gesetzlichen Vorschriften und betrieblichen Richtlinien eingehalten werden. Dein Ausbildungsgehalt liegt zwischen 1.000 und 1.250 Euro, danach erwartet dich ein Einstiegsgehalt zwischen 2.900 und 3.500 Euro.
Bei Immobilienkaufleuten steht das Management der Immobilienverwaltung im Fokus. Sie arbeiten in den Immobilienabteilungen von Bausparkassen, Versicherungen oder Banken und sind für die Bewirtschaftung von Wohnungen, Grundstücken und Bürogebäuden zuständig. Mit dem Ziel, ihre Immobilien zu verkaufen oder zu vermieten, organisieren sie Beratungsgespräche, Besichtigungen sowie Kauf- und Verkaufsverhandlungen. Daneben arbeiten sie in der Planung und Betreuung von Sanierungs-, Modernisierungs- oder Neubauprojekten. Dein Ausbildungsgehalt liegt zwischen 1.000 und 1.290 Euro. Danach kannst du mit einem Einstiegsgehalt von bis zu 2.900 Euro rechnen.
Als Investmentfondskaufmann/-frau beschäftigst du dich mit Kapital-, Geld- und Wertpapiermärkten und hilfst Fondsmanagern, Fonds auszubauen und zu verwalten. Mit stetem Blick auf Börsenkurse, Wirtschaftspolitik und Immobilienmärkte treffen sie Entscheidungen, die das Vermögen ihrer Kunden möglichst schnell wachsen lassen. Sie betreuen Depots, wickeln Kundenaufträge ab und übernehmen Aufgaben in der Buchhaltung und im Controlling von Fonds. Neben der beratenden Funktion müssen die Vermögensexpert:innen tagtäglich Erträge kalkulieren und Steuern berechnen können. Während der Ausbildung verdienst du zwischen 1.075 und 1.325 Euro. Das Einstiegsgehalt liegt bei bis zu 3.450 Euro.
Im Studiengang Finanzwirtschaft setzt du dich mit betriebswirtschaftlichen Grundlagen auseinander. Neben allgemeiner Betriebswirtschaftslehre belegst du Kurse in Wirtschaftsmathematik, Statistik und Volkswirtschaftslehre. Zudem lernst du viel über Steuerrecht, Marketing und Controlling. Du erfährst, wie das Geschäft mit dem Geld funktioniert und welche Anlageformen es gibt. Das Risikomanagement bildet häufig einen Schwerpunkt im Studium. Denn in deinem späteren Job wird dein Einschätzungsvermögen zur Finanzierung, zu lohnenden Investitionen und deren Absicherung gefragt sein.
Im Fach Banking and Finance läuft es ähnlich ab. Zusätzlich zu den Kursen Betriebswirtschaft und Bankrecht werden auch Quantitative Methoden, Wirtschaftsinformatik sowie Kredit- und Vermögensmanagement gelehrt. Im fortgeschrittenen Studium gibt es Wahlpflichtfächer wie Kapitalmarkt, Finanzmarktökonometrie und Export Finance & Distressed Investment.
In dem Studiengang BWL-Bank oder BWL-Finanzwirtschaft kannst du im Rahmen eines dualen Studiums die praktische und akademische Ausbildung miteinander verbinden. An der Hochschule warten Kurse in Mathematik, Bankbetriebslehre und Steuerlehre auf dich, du lernst aber auch viel über Management, Controlling und Wirtschaftsenglisch. Die dualen Angebote unterscheiden sich je nach Bank und kooperierender Hochschule.
Obwohl sich die inhaltlichen Schwerpunkte dieser Studiengänge leicht unterscheiden, qualifizieren sie dich für ähnliche Berufe in verschiedenen Wirtschaftssektoren. Mit dem Studium kannst du als Bankkaufmann/-frau in traditionellen Banken und Finanzinstituten arbeiten, aber auch verschiedene Positionen in Versicherungsunternehmen, bei Finanzdienstleistern, in Beratungsfirmen, bei Investmentgesellschaften oder in den Finanzabteilungen großer Unternehmen.
Entscheide also basierend auf deinen persönlichen Vorlieben und Stärken, welcher Schwerpunkt dir am meisten zusagt. Möchtest du tiefer in die Welt des Bankrechts eintauchen oder ziehst du es vor, dich auf Aspekte wie Risikomanagement oder Kapitalmärkte zu konzentrieren?
Finanzwesen- und Versicherungs-Berufe sind eng miteinander verbunden, da beide Sektoren zentrale Aspekte des Wirtschaftssystems abdecken, die sich auf das Management und den Schutz von Vermögen konzentrieren. Jeder Mensch hat in der Regel mindestens eine Hand voll Versicherungen. Zu den Standardversicherungen gehören zum Beispiel die Krankenversicherung, die Haftpflichtversicherung und die Kfz-Versicherung. Neben Personen und Fahrzeugen können aber auch Reisen, Haushalte, Gebäude oder Unternehmen abgesichert werden. Kommt es zu einem Krankheits- oder Schadenfall, ist die Versicherung für die Kostendeckung zuständig und nicht die betroffene Person.
Welche Versicherungen sich wirklich lohnen, hängt in der Regel vom Leben jedes einzelnen Menschen ab. Weil sich nur wenige mit den Versicherungsarten und den damit verbundenen Rechten und Pflichten auskennen, gibt es Expert:innen, die ihre Kund:innen umfassend beraten können und wissen, welche Produkte Sinn ergeben. Auch in der Versicherungsbranche gibt es verschiedene Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten.
Bei Krankenkassen, Rentenversicherungsträgern oder Unfallversicherern sind Sozialversicherungsfachangestellte dafür zuständig, Fragen zur Mitgliedschaft zu klären und über Leistungsansprüche, Zusatzversicherungen und Vorsorgemöglichkeiten zu informieren. Als Azubi lernst du viele rechtliche Dinge und befasst dich mit dem Sozialgesetzbuch. Während der Ausbildung erhältst du eine Vergütung von etwa 1.168 bis 1.380 Euro, anschließend kannst du mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.000 und 2.925 Euro rechnen.
Als Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen arbeitest du bei Versicherungsgesellschaften, Finanzdienstleistern, Kreditinstituten oder in der Finanzabteilung eines Wirtschaftsunternehmens. Du bearbeitest Schaden- und Leistungsfälle, schließt neue Versicherungen ab, verwaltest Rechnungen, führst Marketingmaßnahmen durch und stellst Neukundenkontakt her. Wenn du sowohl Interesse an der Arbeit im Finanz- als auch im Versicherungssektor hast, ist dieser Ausbildungsberuf genau das Richtige für dich. Während deiner Ausbildung erhältst du eine Vergütung von 1.100 bis 1.300 Euro, danach kannst du mit einem Einstiegsgehalt von rund 3.250 Euro rechnen.
Kund:innenbetreuung und -beratung übernehmen auch Kaufleute für Dialogmarketing. Ihr Arbeitsplatz ist das Call-Center, wo sie mit Headset vor dem PC-Bildschirm sitzen. Im Telefongespräch nehmen sie das Anliegen des Kunden auf und übertragen es in eine spezielle Datenbank-Software, deren Handhabung sie während der dreijährigen Ausbildung erlernen. Über den telefonischen Kundenkontakt hinaus bearbeiten sie auch E-Mail-Anfragen und -Aufträge. In der Ausbildungszeit bekommst du zwischen 1.100 und 1.200 Euro ausgezahlt. Danach beläuft sich dein Einstiegsgehalt auf 1.900 bis 2.800 Euro.
Wenn du dich für höhere Aufgaben im Unternehmen qualifizieren oder Karriere in der Zentrale einer Versicherung machen willst, kann ein Studium hilfreich sein. Du kannst dich zwischen betriebswirtschaftlichen oder rechtswissenschaftlichen Studiengängen entscheiden, die sechs bis sieben Semester dauern.
Im Fach BWL mit der Fachrichtung Versicherungswirtschaft lernst du viel über Versicherungsrecht und Wirtschaftsmathematik, Buchführung und Bilanzierung, Tarifgestaltung und Prämienkalkulation, Controlling und Produktmanagement sowie Marketing und Vertrieb. Je nach Hochschule können die Studierenden im fortgeschrittenen Studium zwischen verschiedenen Versicherungszweigen und Funktionen von Unternehmen der Versicherungswirtschaft wählen. Manchmal ist auch ein Praxissemester integriert.
Im Studiengang Sozialversicherungsrecht stehen neben Kursen wie Volks-, Finanz- und Betriebswirtschaft vor allem rechtswissenschaftliche Kurse wie Staats- und Verfassungsrecht, Sozialverwaltungsrechts, Zivilrecht und öffentliches Dienstrecht im Vordergrund. Fast immer schließt du den sechssemestrigen Studiengang mit dem Bachelor of Laws ab.
Übrigens: Alle großen Versicherungen bieten mittlerweile in Kooperation mit Hochschulen duale Studiengänge an, die die praktische und akademische Ausbildung miteinander verbinden. Meist sind diese Studiengänge in Blöcke eingeteilt: Auf eine Studienphase an der Hochschule folgt stets der Praxiseinsatz im Unternehmen und so weiter. Am Ende hast du dann gleich zwei Abschlüsse in der Tasche: den Gesellenbrief von der Kammer und den Bachelor.
Für eine Karriere bei einer Bank oder bei einer Versicherung solltest du …
Eine Karriere im Versicherungs- oder Finanzwesen bietet dir attraktive Berufsperspektiven! Berufe mit Finanzen oder Versicherungsthemen erfordern ein gutes Zahlenverständnis, Interesse an wirtschaftlichen Zusammenhängen, ein sicheres Auftreten und die Freude am Umgang mit Menschen. Diese Branchen bieten vielfältige Möglichkeiten, in den verschiedensten Bereichen des Wirtschaftssektors zu arbeiten – sei es klassisch in einer Bank, in einem Versicherungsunternehmen oder bei einem Finanzdienstleister. Als Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen beispielsweise hast du die Chance, dich sowohl mit Finanz- als auch versicherungsspezifischen Themen auseinanderzusetzen und so zwei spannende Branchen miteinander zu vereinen.
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