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Nach der Ausbildung: Private Haftpflichtversicherung abschließen

Spätestens nach Abschluss deiner Ausbildung oder deines Studiums brauchst du eine eigene Haftpflichtversicherung. Wir sagen dir, worauf du achten musst.

Haftpflichtversicherung

Eine Haftpflichtversicherung braucht jeder, darüber gibt es keine zwei Meinungen. Sie springt zum Beispiel ein, wenn du einen Unfall verschuldest und dabei ein teurer Schaden entsteht oder sogar jemand verletzt wird. Solange du minderjährig bist, bist du bei deinen Eltern in deren privater Haftpflichtversicherung mitversichert. Bist du bereits volljährig, entscheidet dein Berufsstatus darüber, ob du eine eigene Versicherung brauchst oder nicht: Solange du in der Ausbildung bist, bleibst du über die Haftpflicht deiner Eltern abgesichert - wenn sie eine Familienversicherung haben. Lebst du beispielsweise nur bei Vater oder Mutter mit einem sogenannten Singletarif, bist du nicht darüber abgesichert.

So verstehst du das, was dir die Versicherung sagen will

Stehst du am Ende deiner Ausbildung oder deines Studiums, ist es Zeit, sich über eine eigene, private Haftpflichtversicherung Gedanken zu machen. Wenn du dich das erste Mal mit Versicherungen beschäftigst, kommen dir viele Regelungen und Formulierungen vielleicht unverständlich vor. Unsere Erklärungen helfen zu verstehen, was die Versicherung dir eigentlich sagen will. Die folgenden Infos sind angelehnt an das Produkt der Gothaer, allerdings kannst du sie auch bei vielen anderen Versicherungen in ähnlicher Form finden.

 

  • Der Betrag, den die Versicherung hinter dem Fachbegriff Deckungssumme notiert, ist der maximale Leistungsbetrag, den die Versicherung im abgedeckten Schadensfall bezahlt. Die Deckungssumme gilt in aller Regel übergreifend, das heißt, sie gilt für Vermögens-, Sach- und Personenschäden. Wie hoch die Deckungssumme ausfällt, ist je nach Vertrag unterschiedlich, in jedem Fall aber sollte die Deckungssumme im zweistelligen Millionenbereich liegen. Dies ist nötig, um Schäden abzudecken, die beispielsweise als Folge eines Brands oder nach einem Fahrradunfall auf dich zukommen könnten.
  • Vielleicht haben deine Eltern in ihrer Versicherungspolice einen Absatz zur Deliktunfähigkeit stehen, allerdings ist dieser Passus auch für dich eine denkbare Option. Deliktunfähigkeit bedeutet, dass du als Kind bei deinen Eltern mitversichert warst (beispielsweise trotz Single-Tarif), aber auch, dass deliktunfähige Erwachsene abgesichert sind. Das heißt zum Beispiel, dass ein Schaden, der sich in Folge eines Schwindelanfalls ereignet, auch abgesichert ist.
  • Die sogenannte Forderungsausfalldeckung wird nicht von jeder Versicherung angeboten oder ist – je nach Art des Tarifs – auf eine so genannte Mindestschadenhöhe beschränkt. Deswegen solltest du an dieser Stelle genau hinsehen. Diese Klausel sorgt dafür, dass du auf deinen Kosten nicht sitzen bleibst, auch wenn dir ein Schaden zugefügt wird, den der Schuldige nicht begleichen kann, beispielsweise weil er zahlungsunfähig ist (oder weil er keine Versicherung hat).

 

Den zweiten Blick solltest du auf diese Details richten

Diese drei genannten Hauptfaktoren fallen dir bei jeder Versicherung direkt auf den ersten Blick auf. Doch auch die vielen kleinen Details, die die eine Versicherung von der anderen unterscheiden, solltest du berücksichtigen.

Praktisch und in den meisten Fällen empfehlenswert sind diese Versicherungsdetails:

  • Eine Absicherung für geliehene (oder gemietete) Dinge und Gefälligkeitsschäden. Dieser Punkt ist definitiv zu empfehlen, denn hier haftet die Versicherung beispielsweise dann, wenn du deinen Kumpels beim Umziehen hilfst und dabei einen Schaden verursachst.
  • Verlust von Schlüsseln. Achtung: Private und berufliche Schlüssel sind meist getrennt voneinander aufgeführt. Wichtig ist dieses Detail dennoch, denn wenn du in einem Haus mit Schließanlage wohnst oder arbeitest, kann ein Verlust deines Schlüssels sonst mit horrenden Kosten verbunden sein – beispielsweise dann, wenn alle Mieter oder Kollegen neue Schlüssel benötigen.
  • Der sogenannte Neuwert-Satz ist eine klare Leistung aus dem Premium-Sektor, denn er sorgt dafür, dass die Geschädigten nicht nur den Zeitwert für den Gegenstand erhalten, sondern den Neuwert. Aus dem Premium-Sektor kannst du diese Leistungen für dich überdenken:
  • Auch Schäden, die du dem Auto deines Freundes beim Be- und Entladen zufügst, gelten häufig als Leistungen aus dem Premium-Bereich. Sie gibt es nur, wenn du höhere Versicherungsbeiträge bezahlst.

Die Abwehr sogenannter "unberechtigter" Ansprüche ist Bestandteil jeder Haftpflichtversicherung und bedeutet, dass deine Versicherung zunächst einmal prüft, ob du wirklich haften musst. An dieser Stelle sparst du dir – für einen privaten Schadensfall – beispielsweise eine Rechtsschutzversicherung, weil die private Haftpflichtversicherung diese Rolle übernimmt. Auch Mietsachschäden sowie Schäden, die du während deiner ehrenamtlichen Tätigkeit ausübst, sind (größtenteils) mit abgesichert.

Bist du Trainer einer Kindermannschaft, muss der Verein für diese Aufgabe allerdings eine extra Versicherung abschließen, schließlich hast du damit eine recht verantwortungsvolle Aufgabe. Besonders wichtig könnte für dich auch der Passus zu vorübergehenden Auslandsaufenthalten sein. Die Gothaer nennt hier europaweit keine Grenzen und weltweit drei bis fünf Jahre. Das wird für dich dann relevant, wenn du dich entschließt, durch die Welt zu tingeln. Möglichkeiten, um ins Ausland zu geben, gibt es – beispielsweise im Rahmen eines Gap Years – schier unbegrenzt viele. Besonders beliebst ist nach wie vor das Work and Travel-Modell.