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Studiengang, Studienfach oder Hochschule wechseln

Du hast dein Traum-Studium zumindest auf dem Papier schon gefunden? Sehr gut, allerdings merkt manch einer früher oder später, dass das gewählte Studienfach doch nicht so gut passt. Wir wissen wann ein Studiengang-, Studienfach- oder Hochschulwechsel Sinn macht und was zu beachten ist. 

Studiengang, Studienfach oder Hochschule wechseln

Wenn du nur ein Fach oder eine Fächerkombination an der Hochschule verändern willst, an der du bereits eingeschrieben bist, nennt man das einen Studienfachwechsel. Der angestrebte Abschluss wie zum Beispiel der Ein-Fach-Bachelor oder Zwei-Fach-Bachelor bleibt gleich. Wenn du von einem Ein-Fach-Bachelor an derselben Hochschule zu einem Zwei-Fach-Bachelor wechseln willst, handelt es sich um einen Studiengangswechsel. Willst du dasselbe oder ein anderes Fach an einer anderen Hochschule studieren, ist das ein Hochschulwechsel. 

Gründe für einen Studienfachwechsel

Es gibt viele verschiedene Gründe, warum ein Studienfachwechsel Sinn machen kann. Viele Schüler stellen sich Studienfächer oft anders vor, als sie letztendlich wirklich sind. So können entweder die vermittelten Inhalte nicht dein Fall sein oder aber die Bedingungen in dem Studienfach sind einfach schlecht. Es kann aber auch sein, dass du erst nach einer gewissen Wartezeit einen Platz in deinem Wunsch-Studium bekommst und deswegen die vorläufige Studienwahl über Bord wirfst. Manchmal ändern sich aber auch einfach die persönlichen Interessen – dann macht es ebenso Sinn, das Studienfach zu wechseln. Oder aber du hast in der Anfangszeit ausschließlich schlechte Noten kassiert und überlegst aus diesem Grund etwas zu ändern. Auch der Umzug in eine andere Stadt aufgrund von einer neuen Partnerschaft kann ausschlaggebend sein. Ob die Gründe wirklich ausreichend für einen Studienfachwechsel sind, kannst du in einem individuellen Beratungsgespräch herausfinden. Experten in der Studienberatung stellen oft genau die richtigen Fragen und helfen dir so, den für dich richtigen Weg zu finden. Sie wissen außerdem, welche Fächer für dich in Frage kommen könnten und ob du dir deine bisher erbrachten Studienleistungen in einem anderen Fach anrechnen lassen kannst.

Wann ein Studienfachwechsel Sinn macht

Befindest du dich in den ersten zwei Semestern kannst du recht problemlos in ein anderes Fach wechseln. Du hast noch nicht allzu viel Zeit verloren und dir die Probleme, die du hast, früh bewusst gemacht. So ein kleiner Stolperer im Lebenslauf führt bei Personalern in der Regel zu keinem großen Aufschrei. Wenn du dich allerdings kurz vor deinem Studienabschluss befindest solltest du dein Studium durchziehen. Dann hast du wenigstens schon einem Hochschulabschluss in der Tasche und kannst in einem anschließenden Master andere Schwerpunkte wählen. Wenn du schon einmal dein Studienfach geändert hast, ist ein weiterer Wechsel ebenso ungünstig – aus ganz verschiedenen Gründen. Bei einer Bewerbung macht das keinen besonders guten Eindruck, außerdem solltest du entscheidende Faktoren wie die Höchststudiendauer, Stipendien- und Bafög-Bedingungen aber auch mögliche Änderungen hinsichtlich der Familienversicherung beachten.

Studienfach wechseln – darauf kommt es an

Wenn du dir sicher bist, dass du dein Studienfach wechseln willst, dann musst du einige Faktoren bedenken. In Deutschland gibt es an öffentlichen Hochschulen für das Erststudium zwar keine Studiengebühren mehr, in vielen Bundesländern gilt allerdings folgende Regelung: Du darfst maximal vier Semester über der Regelstudienzeit liegen. Solltest du Bafög bekommen, kannst du bis zum Ende des dritten Fachsemesters recht problemlos in ein anderes Fach wechseln. Wechselst du ein zweites Mal dein Fach, wirst du zwar weiterhin gefördert, es ändert sich aber die Art der Förderung. Die Anzahl der Semester deines zweiten Studienganges bekommst du am Ende deines Studiums nur als komplettes Darlehen (und nicht wie sonst zur Hälfte staatlich gefördert) – du musst hinterher also deutlich mehr abbezahlen. Im Falle einer beitragsfreien Familienversicherung wirst du erst Probleme bekommen, wenn du älter als 23 Jahre alt bist und eine Zeit lang an keiner Uni eingeschrieben bist. Das kann passieren, wenn du zum Beispiel die Hochschule wechselst. Dann musst du dich für diese Zeit selbst krankenversichern. Im Zweifel hilft ein Anruf bei der Krankenkasse, die wird dich über die Möglichkeiten informieren und bei sehr kurzen Zeiträumen eventuell ein Auge zudrücken. Verlängert sich deine Studienzeit durch einen oder mehrere Wechsel des Faches oder der Hochschule deutlich, musst du zudem folgendes beachten: Du bist nur bis zu einem Alter von 30 Jahren studentisch pflichtversichert (monatlicher Beitrag von nur rund 80 Euro). In Sachen Kindergeld brauchst du dir während des Studiums bis zum 25. Lebensjahr keine Sorgen machen – das gilt auch für Übergangszeiten, die maximal 4 Monate dauern. Als Stipendiat solltest du dich rechtzeitig über die Bedingungen informieren, die an das Stipendium geknüpft sind. Fachspezifische Förderungen fallen bei einem Fachwechsel definitiv weg, manchmal werden Übergangssemester finanziert. Häufig entfällt der Förderanspruch mit dem Wechsel des Faches oder der Hochschule, manchmal ist die Fortführung der Förderung aber nach einer rechtzeitigen Antragsstellung möglich. Auch hier gilt: Informiere dich rechtzeitig über die Bedingungen der Stiftung.

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