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Studiengang oder Hochschule wechseln

Es kann passieren, dass dir dein gewähltes Studienfach doch nicht so gut liegt, wie du vielleicht anfangs gedacht hast. Das ist aber kein Grund zur Sorge! Wir erklären dir, wann es sinnvoll ist, den Studiengang oder die Hochschule zu wechseln, und was dabei zu beachten ist!

Studiengang oder Hochschule wechseln: Begriffsunterscheidungen

Wenn du nur ein Fach oder eine Fächerkombination an der Hochschule verändern möchtest, an der du bereits eingeschrieben bistso ist das einStudienfachwechsel. Der angestrebte Abschluss wie zum Beispiel der Ein-Fach-Bachelor oder Zwei-Fach-Bachelor bleibt gleich.

Wenn du von einem Ein-Fach-Bachelor an derselben Hochschule zu einem Zwei-Fach-Bachelor wechseln willst, handelt es sich aber um einen Studiengangwechsel. Willst du die Uni wechseln, aber den gleichen oder einen anderen Studiengang an einer anderen Hochschule studieren, ist das ein Hochschulwechsel.

Gründe, den Studiengang zu wechseln

Es gibt viele verschiedene Gründe, warum ein Studiengangwechsel sinnvoll seinn kann. Schüler:innen stellen sich manche Studienfächer vielleicht anders vor, als sie dann wirklich sind. So können entweder die vermittelten Inhalte nicht dein Fall sein oder aber die Bedingungen in dem Studienfach stimmen für dich einfach nicht.

Es kann auch sein, dass du erst nach einer gewissen Wartezeit einen Platz für dein Wunsch-Studium bekommst und deswegen die vorläufige Studienwahl über Bord wirfst. Manchmal ändern sich auch die persönlichen Interessen – dann hat es ebenso Sinn, den Studiengang zu wechseln. Oder du hast in der Anfangszeit deines Studiums ausschließlich schlechte Noten kassiert und überlegst aus diesem Grund etwas zu ändern. Auch der Umzug in eine andere Stadt aufgrund einer neuen Partnerschaft kann ausschlaggebend sein. Ein Wechsel des Studienortes wäre hier angebracht, insbesondere wenn du in deinem Studium viele Vorlesungen und Pflichtveranstaltungen hast und nicht immer pendeln kannst.

Ob die Gründe wirklich bedeuten, dass du den Studiengang wechseln solltest, kannst du in einem individuellen Beratungsgespräch bei einer speziellen Anlaufstelle für Berufsberatung oder der Studienberatung an deiner Hochschule herausfinden. Expert:innen in der Studienberatung stellen oft genau die richtigen Fragen und helfen dir so, den für dich richtigen Weg zu finden. Sie wissen außerdem, welche Fächer für dich in Frage kommen könnten und ob du dir deine bisher erbrachten Studienleistungen in einem anderen Fach anrechnen lassen kannst.

Wann es sinnvoll ist, den Studiengang zu wechseln

Befindest du dich in den ersten zwei Studiensemestern, kannst du recht problemlos dein Studium wechseln. Du hast noch nicht allzu viel Zeit verloren und dir die Probleme, die du hast, früh bewusst gemacht. So ein kleiner Stolperer im Lebenslauf führt bei Personaler:innen in der Regel zu keinem großen Aufschrei. Wenn du dich allerdings kurz vor deinem Studienabschluss befindest, solltest du dein Studium durchziehen. Dann hast du wenigstens schon einen Hochschulabschluss sicher in der Tasche und kannst in einem anschließenden Master andere Schwerpunkte wählen.

Wenn du schon einmal dein Studienfach geändert hast, ist ein weiterer Wechsel ebenso recht ungünstig – aus ganz verschiedenen Gründen. Bei einer Bewerbung könnte das eventuell keinen besonders guten Eindruck machen. Außerdem solltest du entscheidende Faktoren wie die Höchststudiendauer, Stipendien- und BAföG-Bedingungen, aber auch mögliche Änderungen hinsichtlich der Familienversicherung beachten.

Studienfach wechseln – darauf kommt es an

Wenn du dir sicher bist, dass du den Studiengang wechseln möchtest, dann musst du einige Faktoren bedenken. In Deutschland gibt es an öffentlichen Hochschulen für das Erststudium zwar keine Studiengebühren mehr, in vielen Bundesländern gilt allerdings folgende Regelung: Du darfst maximal vier Semester über der Regelstudienzeit liegen.

Solltest du BAföG bekommen, kannst du bis zum Ende des dritten Fachsemesters recht problemlos in ein anderes Fach wechseln. Wechselst du ein zweites Mal dein Fach, wirst du zwar weiterhin gefördert, es ändert sich aber die Art der Förderung. Die Anzahl der Semester deines zweiten Studienganges bekommst du am Ende deines Studiums nur als komplettes Darlehen (und nicht wie sonst zur Hälfte staatlich gefördert) – du musst später nach deinem Abschluss also deutlich mehr abbezahlen.

Im Falle einer beitragsfreien Familienversicherung wirst du erst Probleme bekommen, wenn du älter als 25 Jahre alt bist und eine Zeit lang an keiner Uni eingeschrieben bist. Das kann passieren, wenn du zum Beispiel die Universität bzw. Hochschule wechselst. Dann musst du dich für diese Zeit selbst krankenversichern. Im Zweifel hilft ein Anruf bei deiner Krankenkasse, sie wird dich über deine Möglichkeiten informieren und bei sehr kurzen Zeiträumen eventuell ein Auge zudrücken.

Verlängert sich deine Studienzeit durch einen oder mehrere Wechsel des Faches oder der Hochschule deutlich, musst du zudem Folgendes beachten: Du bist nur bis zu einem Alter von 29 Jahren studentisch pflichtversichert. In Sachen Kindergeld brauchst du dir während des Studiums bis zum 25. Lebensjahr keine Sorgen zu machen – das gilt auch für Übergangszeiten, die maximal 4 Monate dauern.

Als Stipendiat:in solltest du dich rechtzeitig über die Bedingungen informieren, die an das Stipendium geknüpft sind. Fachspezifische Förderungen fallen definitiv weg, wenn du den Studiengang wechselst. Manchmal werden Übergangssemester finanziert. Häufig entfällt der Förderanspruch mit dem Wechsel des Studiengangs oder der Hochschule. In einigen Fällen ist die Fortführung der Förderung aber nach einer rechtzeitigen Antragsstellung möglich. Auch hier gilt: Informiere dich rechtzeitig über die Bedingungen der Stiftung.

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