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Wie viel darf man als Student:in verdienen?

Ein Studium kann für dich die schönste Zeit des Lebens bedeuten und dir zahlreiche Karriereperspektiven eröffnen. Allerdings ist die Studienzeit auch mit Kosten verbunden. Viele arbeiten deshalb nebenbei. Aber wie viel darf man als Student:in eigentlich verdienen? Hier bekommst du eine Antwort auf die Frage und erfährst, was die Vor- und Nachteile vom Arbeiten neben dem Studium sind.

Warum sollte ich als Student:in nebenbei arbeiten?

Zwar entscheidet sich ein immer größerer Prozentsatz der jungen Leute für ein Studium, dennoch gibt es nach wie vor Familien, welche sich dieses nicht leisten können oder wollen. Schließlich kostet ein Studium durchschnittlich 36.000 bis 75.000 Euro pro Jahr. Hierbei handelt es sich vor allem um typische Lebenshaltungskosten in dieser Zeit, etwa für die Wohnung, Ernährung, Versicherungen sowie die Studiengebühren

Hinzu kommt die Problematik, dass die Studierenden in dieser Zeit normalerweise keiner Vollzeitbeschäftigung nachgehen können. Ihre Möglichkeiten, diese Ausgaben aus eigener Kraft zu stemmen, sind somit begrenzt. Nun stellt sich aber die Frage: "Wie viel darf man als Volllzeitstudent:in überhaupt verdienen?" Es gibt heutzutage zahlreiche Möglichkeiten, um ein Studium durch Nebeneinkünfte zu finanzieren – und in der Regel findet sich immer eine passende Lösung für die individuelle Situation.

Während des Studiums arbeiten: Diese Möglichkeiten hast du

Durch ein duales Studium oder ein berufsbegleitendes Studium beziehungsweise Fernstudium kannst du Arbeiten und Studieren direkt miteinander kombinieren. Hast du dich hingegen für ein klassisches Vollzeitstudium an einer Hochschule oder Universität entschieden, kommen verschiedene Arbeitsmodelle infrage, um dieses zusätzlich zum BAföG oder stattdessen zu finanzieren:

 

  • Minijob: Beim Studieren stellt der Minijob eine gute Möglichkeit dar, um nebenbei steuerfrei bis zu 538 Euro im Monat zu verdienen. Für eine vollständige Finanzierung des Studiums reicht dieser zwar nicht aus, dafür musst du aber auch nur wenige Stunden pro Monat arbeiten.
  • Ferienjob: Viele Studierende nutzen die langen Semesterferien für eine kurzfristige Beschäftigung und um somit ausreichend Geld für das kommende Semester zu sparen. Dadurch kannst du dich besser auf das Studium konzentrieren – allerdings musst du deine Semesterferien „opfern“.
  • Selbständigkeit: Eine Alternative ist es, ein Gewerbe anzumelden oder als Freiberufler:in nebenbei zu arbeiten. Je nach ausgeübter Tätigkeit kannst du somit auf selbständiger Basis jobben und auf Rechnung arbeiten. 
  • Werkstudium: Wenn du als Werkstudent:in arbeitest, bist du gewissermaßen Student:in und Arbeitnehmer:in gleichzeitig. Dabei sammelst du wertvolle Erfahrungen, bekommst ein attraktives Gehalt und kannst dein theoretisches Wissen aus dem Studium in der Praxis anwenden. Das erhöht deine Chancen auf eine Übernahme nach deinem Abschluss. 

Prinzipiell gibt es also viele Möglichkeiten, als Student:in zu arbeiten. Vom kleinen Minijob über eine Beschäftigung in Teilzeit bis hin zum Aufbau einer Selbständigkeit sind deiner Kreativität hierbei keine Grenzen gesetzt. Dadurch kannst du nicht nur dein Studium finanzieren, und zwar unabhängig vom BAföG, sondern auch deine Karrierechancen verbessern.
 

Wie viel darf man als Student:in verdienen? Verdienst- und Arbeitszeitgrenzen

Du weißt jetzt, welche Möglichkeiten du hast, neben dem Studium Geld zu verdienen, aber natürlich kannst du nicht einfach unendlich viel arbeiten und Geld verdienen. Hier sind ein paar wichtige Punkte, die du beachten solltest, im Überblick:

Minijob

  • Steuerfrei bis 538 Euro im Monat: Auf Minijob-Basis kannst du bis zu 538 Euro im Monat steuerfrei verdienen.

Werkstudium

  • Jährlicher Steuerfreibetrag: Als Werkstudent liegt der jährliche Steuerfreibetrag bei 11.604 Euro. Erst wenn du diesen Betrag überschreitest, musst du Steuern zahlen.
  • Arbeitspensum: Du darfst nicht mehr als 20 Stunden pro Woche arbeiten. Arbeitest du mehr, kannst du nicht mehr in der gesetzlichen Familienversicherung bleiben.

Arbeiten am Wochenende, nachts oder in den Semesterferien

  • Wochenende und Nachtarbeit: Die 20-Stunden-Regel gilt grundsätzlich für Arbeit während der Woche. Am Wochenende und nachts kannst du zusätzlich arbeiten, wenn die Beschäftigung auf nicht mehr als 26 Wochen befristet ist.
  • Semesterferien: Während der Semesterferien darfst du Vollzeit arbeiten, ohne dass die 20-Stunden-Regel gilt. 

Deine Nachteile beim Arbeiten als Student:in

Selbst der beste Nebenjob für Studenten und Studentinnen bringt leider auch gewisse Nachteile mit sich. Angenommen, du möchtest als Student:in arbeiten und hast eine perfekte Beschäftigung gefunden – auf welche möglichen Nachteile musst du dich trotzdem gefasst machen?

Anrechnung auf das BAföG

Solltest du BAföG beziehen, aber dieses reicht nicht aus oder du willst nebenbei Geld verdienen, musst du mit dem Arbeiten als Student aufpassen. Denn sobald du mehr als den Freibetrag von 6.680 Euro im Jahr verdienst (Stand 2024), wird der Betrag von deinem BAföG abgezogen. Zudem darfst du nicht zu viel Vermögen anhäufen. Ab einem Vermögen von 15.000 Euro im Jahr musst du mit Kürzungen rechnen. Ab 30 Jahren sind es bis zu 45.000 Euro.

Mehr Stress während des Studiums

Durch den Bologna-Prozess ist das Studium deutlich strenger und damit auch stressiger geworden als zuvor. Für dich bedeutet das häufig eine 40-Stunden-Woche rein für dein Vollzeitstudium. Da bleibt natürlich wenig Zeit zum Arbeiten. Ein Nebenjob bedeutet für Student:innen somit noch mehr Stress und Belastung – und dies wird vielen Studierenden mittlerweile zum Verhängnis, wenn es um ihre Gesundheit geht.

Lesetipp: Das kannst du essen, um Stress im Studium zu reduzieren.

Zeiteinteilung wird zur Herausforderung

Dein Fokus sollte ganz klar auf dem Studium liegen. Was deine Zeiteinteilung betrifft, gibt dein Stundenplan hier bereits einen klaren Rahmen vor. Da gibt es Vorlesungen, Seminare und andere verpflichtende Veranstaltungen, die du nicht versäumen solltest. Somit wird es umso schwieriger, in den Lücken dazwischen und in deiner übrigen freien Zeit und Platz für einen Nebenjob zu organisieren. Eine Beschäftigung zu finden, die sich dazu passend aufteilen lässt und ein Unternehmen, das dir ausreichend Flexibilität bietet, ist gar nicht so leicht zu finden.

Keine entspannten Semesterferien

Eine alternative Lösung stellt für viele Studierende zudem das Arbeiten in den Semesterferien dar. So können sie sich während des Semesters voll und ganz auf ihr Studium konzentrieren, dafür aber in den Ferien auf ihre Beschäftigung.  Dadurch hast du jedoch keine entspannten Erholungszeiträume mehr, welche vor allem nach einer stressigen Prüfungsphase wichtig sind.

Doppelbelastung – nicht nur in der Prüfungsphase

Mit der Doppelbelastung ist ein weiteres wichtiges Stichwort gefallen. Denn nicht nur zeitlich, sondern auch psychisch kann die zusätzliche Arbeit zum Problem werden. Vor allem, wenn du in der Prüfungsphase all deine Energie und Konzentration für das Lernen brauchst und unter einem großen Leistungsdruck stehst, kann die zusätzliche Arbeit zur doppelten Belastung werden. 
 

Kritische Prüfungsphase: Welche Alternativen gibt es zur Studienfinanzierung?

Du siehst: Die Kombination aus Arbeit und Vollzeitstudium birgt einige Nachteile, vor allem in der anstrengenden Prüfungszeit. Bestenfalls kannst du mit deinem Arbeitgeber oder deiner Arbeitgeberin eine Vereinbarung treffen, wonach du während der Prüfungsphase weniger oder überhaupt nicht arbeiten musst, dafür deine Stunden aber zum Beispiel in den Semesterferien aufstockst.

Wenn du gerade keine Zeit zum Arbeiten hast, stellt sich für dich allerdings die Frage, wie du diesen Zeitraum überbrücken und dennoch dein Studium finanzieren kannst.

Hierfür kannst du dir möglicherweise Geld leihen. Beziehst du kein oder nicht ausreichend BAföG, kannst du etwa deine Eltern oder andere Vertrauenspersonen fragen, ob sie dir einen kleinen Privatkredit geben, den du anschließend an die Prüfungsphase in kleinen Raten wieder zurückzahlst, eben sobald du wieder (mehr) arbeiten kannst.

Eine alternative Option ist ein offizieller Studienkredit. Dieser richtet sich optimal an den Bedürfnissen von Studierenden aus und beträgt meistens zwischen 2.000 und 10.000 Euro. Dieses Geld kann für viele verschiedene Zwecke genutzt werden, beispielsweise für die Bezahlung der Studiengebühren, für mehr finanzielle Unabhängigkeit von den Eltern oder eben, um (zeitweise) weniger arbeiten zu müssen. 
 

Deine Vorteile beim Arbeiten neben dem Studium

Während des Studiums zu arbeiten, kann dir allerdings auch verschiedene Vorteile bieten.

Berufserfahrungen sammeln

Die Erfahrungen stehen auf der Liste der Vorteile ganz oben. Wenn Studierende nämlich während ihres Studiums arbeiten, können sie bereits wichtige Berufserfahrungen sammeln. Dadurch heben sie sich nach ihrem Abschluss im Bewerbungsprozess von den anderen Absolvent:innen ab.

Persönlich weiterentwickeln und Fähigkeiten ausbauen

Zudem hast du durch deinen (Neben-) Job die Möglichkeit, deine Soft Skills zu verbessern. Ganz automatisch lernst du den Umgang mit Kolleg:innen und bist mit vielen Situationen konfrontiert, denen du im Studium (noch) nicht begegnest. Auch hier kannst du dir also einen wertvollen Vorsprung „erarbeiten“. Deine Hard Skills kannst du ebenfalls trainieren – dazu sollte der Job allerdings möglichst in deinem speziellen Fachbereich liegen.

Orientierung für das Berufsleben

Wenn du als Student:in arbeitest, hast du die Möglichkeit, herauszufinden, was du beruflich machen möchtest. Du kannst dich also schneller und besser orientieren, wenn es an deinen konkreten Berufseinstieg geht. Bereits eine studentische Tätigkeit gibt dir bereits wichtige Einblicke in ein Unternehmen und eine Branche. Und selbst, wenn du dabei negative Erfahrungen machst, hilft dir das bei der späteren Entscheidung: Dann weißt du zumindest schon, was für eine Arbeit für dich nicht infrage kommt.

Mehr oder zusätzliches Geld

Der letzte Vorteil liegt auf der Hand: Durch einen Job als Student:in kannst du bereits vor deinem Abschluss Geld verdienen. Ob du dies für deinen Lebensunterhalt benötigst, dir davon besonderen Luxus leistest oder etwas als Sicherheitspolster zurücklegst – du nimmst diesen Punkt aktiv in die Hand und kannst die Höhe deines Einkommens selbst noch beeinflussen. Bist du während des Studiums schon Arbeitnehmer:in, zahlst du in dieser Zeit bereits Beiträge für die Arbeitslosenversicherung oder für die Rentenversicherung. Auch davon kannst du später profitieren.
 

Fazit

Du siehst: Es gibt viele Möglichkeiten, um dein Studium zu finanzieren, und einige davon lassen sich sogar miteinander kombinieren. Hast du also den Wunsch zu studieren, so lässt sich dieser gewiss auch in deinem Fall irgendwie umsetzen. Wichtig ist, dass du dich vorab über die Möglichkeiten informierst, wie viel Geld du für dein Studium benötigst und wie du diese Ausgaben stemmen kannst. Dies solltest du schon bei der Studienwahl berücksichtigen. Die Antwort auf die Frage: "Wie viel darf man als Student:in verdienen?" kennst du jetzt.

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