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Nicht nur 1,0-Schüler:innen können sich um ein Stipendium bewerben. Viel mehr Wert legen die Förderer und Förderinnen auf Engagement und die individuelle Eignung. Wir verraten dir, was alles in die Bewerbung um ein Stipendium gehört, wie dein Motivationsschreiben aussehen sollte und worauf es beim Bewerbungsschreiben fürs Stipendium wirklich ankommt. Wann sollte man sich am besten für ein Stipendium bewerben und wie genau bekommt man ein Stipendium? Worauf kommt es im Lebenslauf an? Hier findest du alle Antworten rund um das Thema Stipendium für Student:innen!
Wenn du dich mit der konkreten Bewerbung bei Stipendien-Programmen beschäftigst, hast du schon einen wichtigen Schritt hinter dir: Du hast dich für ein oder mehrere Programme unter den über 2.500 Stipendien und Förderprogramme in Deutschland entschieden.
Die Bewerbung für ein Stipendium unterscheidet sich dann im Grunde kaum von einer Bewerbung bei einem Unternehmen, denn die grundlegenden Regeln gelten auch hier: Halte die Fristen ein und achte auf die erwünschten Formalitäten (per E-Mail oder per Post, welche Dokumente sind erwünscht etc.). Außerdem sollte die Bewerbung vollständig und in fehlerfreiem Deutsch sein. Allerdings verlangen Stipendiengebende anders als Unternehmen häufig ein Motivationsschreiben und einen ausformulierten Lebenslauf bei der Bewerbung fürs Stipendium.
Ein Motivationsschreiben ist bei der Bewerbung fürs Stipendium eigentlich immer erwünscht, auch wenn es auf der Homepage nicht explizit gefordert wird. Es ersetzt in der Regel das Anschreiben und sollte möglichst auf eine Seite passen, auf keinen Fall aber länger als zwei Seiten sein.
Wie sollte das Schreiben aufgebaut sein, sodass man am ehesten ein Stipendium bekommt?
Zu Beginn benennst du dein Anliegen, dein Studienfach und deine Hochschule. Im Hauptteil begründest du dann, warum du dich genau bei dieser Stiftung bewirbst. Dabei solltest du nicht die finanzielle Motivation erwähnen, sondern Bezug auf die ideellen Werte der Stiftung nehmen.
Viele Stiftungen sind parteinah oder religiös und suchen Stipendiat:innen, die sich mit diesen Werten identifizieren können. Wenn du dich in deiner Freizeit in der Kirche oder einem gemeinnützigen Verein engagierst, ist das ein gutes Indiz dafür, dass du zum Programm passt und die Voraussetzungen für das Stipendium erfüllst.
Im Motivationsschreiben solltest du deutlich machen, was du dir von einem Stipendium erhoffst. Rücke dabei die persönliche Förderung durch beispielsweise Workshops, Seminare und Sprachkurse in den Mittelpunkt deiner Argumentation.
Du kannst dir ein bis zwei konkrete Veranstaltungen auf der Homepage der Stiftung aussuchen, bei denen du dich gerne einbringen würdest. Schließlich möchte eine Stiftung nicht nur monatlich dein Konto füllen, sondern auch etwas von dir zurückbekommen.
Was im Motivationsschreiben für das Stipendium außerdem nicht fehlen darf, sind deine Ziele und Berufswünsche. So sieht der Prüfende, was du im Leben erreichen möchtest und wobei er dich konkret unterstützen kann. Deine Ziele können ruhig ehrgeizig sein, du sollst aber trotzdem realistisch bleiben.
Diese Fragen solltest du unter anderem in deinem Motivationsschreiben beantworten:
Anstelle eines tabellarischen Lebenslaufs, der bei der Bewerbung Standard ist, verlangen viele Stiftungen einen ausformulierten Lebenslauf. Das macht natürlich viel mehr Arbeit, du hast aber damit die Chance, dich viel detaillierter vorzustellen.
Dazu nennst du alle wichtigen Stationen deines bisherigen Lebens, die auch in einem tabellarischen Lebenslauf auftauchen (Schulbildung, Praktika, Hochschule, Hobbys, Fremdsprachen, Zertifikate, etc.) und beschreibst sie. Du kannst Entscheidungen erklären und weniger glorreiche Abschnitte deines Lebens erläutern.
Trotz aller Ausführlichkeit sollte der Lebenslauf in deiner Stipendium-Bewerbung nicht mehr als vier Seiten umfassen.
Versuche aus Misserfolgen wie Sitzenbleiben oder einem Studienabbruch ein positives Fazit zu ziehen (Was hast du daraus gelernt?) und erwähne ruhig auch Freizeit, Hobbys oder ungewöhnliche Reisen.
Diese Fragen solltest du in deinem ausformulierten Lebenslauf beantworten:
Es gibt keine allgemeingültige Antwort auf die Frage, welche Voraussetzungen du für ein Stipendium erfüllen solltest.
Aber grundsätzlich gilt: Wer ein Stipendium haben will, sollte gute bis sehr gute Noten haben, sich sozial oder gesellschaftlich engagieren und klare berufliche Ziele haben.
Außerdem gibt es je nach Stipendium-Programm noch andere Voraussetzungen, zum Beispiel einen bestimmten Studiengang, einen bestimmten Herkunftshintergrund oder spezifische Interessensgebiete.
Insbesondere deine Persönlichkeit und Motivation sind oft ausschlaggebend. Die werden dann meistens in einem persönlichen Gespräch oder dem Motivationsschreiben bewertet.
Es kommt also vor allem darauf an, für welches Stipendium du dich bewerben möchtest.
Es gibt jede Menge Stipendienprogramme für Studierende. Das Deutschlandstipendium ist eins der bekanntesten und fördert Studierende aller Fachrichtungen, unabhängig vom Einkommen der Eltern.
Außerdem gibt es die Begabtenförderungswerke, zum Beispiel die Studienstiftung des deutschen Volkes oder die Konrad-Adenauer-Stiftung. Diese bieten nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch ein starkes Netzwerk und persönliche Förderung.
Abseits vom klassischen Stipendium für Studenten und Studentinnen gibt es spezielle Programme für bestimmte Studiengänge. Hier wäre beispielsweise das Software-Campus-Programm für IT-begeisterte Studierende oder das KAAD-Stipendium für internationale Studierende aus Entwicklungsländern zu nennen. Wie du siehst, gibt es bei der Fülle an Möglichkeiten für ein Stipendium für Studierende (fast) immer etwas Passendes!
Wann sollte man sich am besten für das gewünschte Stipendium bewerben?
Wir raten dir dazu, dir so früh wie möglich Gedanken über deine mögliche Bewerbung fürs Stipendium zu machen. – idealerweise sollte dies schon vor Beginn des Studiums oder im ersten Semester passieren.
Die meisten Stiftungen und Förderwerke haben nämlich feste Bewerbungsfristen, wie du dir bestimmt schon gedacht hast. Die Bewerbungsfristen liegen oft einige Monate vor Studienbeginn. Deshalb ist es eine gute Idee, sich frühzeitig zu informieren und die Bewerbungsunterlagen vorzubereiten.
Aber auch während des Studiums gibt es für Studenten und Studentinnen viele Möglichkeiten, ein Stipendium zu ergattern. Das gilt zum Beispiel für Auslandssemester, Forschungsprojekte oder Abschlussarbeiten. Du kannst dich also regelmäßig bewerben und so das ganze Jahr über Chancen nutzen und dein Glück versuchen!
Bei der Selbstreflexion und dem Eigenlob solltest du aber nicht übertreiben. Du musst bedenken, dass die Beurteilenden deiner Stipendienbewerbung jahrelange Erfahrung haben und schnell merken, wenn du zu dick aufträgst oder sogar unehrlich bist.
Viel angenehmer ist es, wenn du die Lesenden eigene Schlüsse ziehen lässt.
Wenn du zum Beispiel erwähnst, dass du seit fünf Jahren die Nachwuchsmannschaft deines Sportvereins trainierst, verrät das den Lesenden schon viel über deine Persönlichkeit und du kannst durch außerschulische Aktivitäten punkten. Dass du engagiert und verantwortungsbewusst bist, musst du dann nicht mehr explizit aufschreiben.
Um Wiederholungen in den Texten zu vermeiden, empfiehlt es sich, erst den Lebenslauf und dann das Motivationsschreiben fürs Stipendium zu verfassen. Schreibe erst einmal alles auf, was dich ausmacht, und suche dir dann für das Motivationsschreiben ein bis zwei Aspekte aus, die du besonders betonen möchtest.
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