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PiA – praxisintegrierte Ausbildung zum/zur Erzieher:in

Du interessierst dich für eine Ausbildung zum/zur Erzieher:in und fragst dich, welche Möglichkeiten es gibt? Vielleicht ist PiA die richtige Wahl für dich. Die „Praxisintegrierte Ausbildung“ bietet eine verkürzte Ausbildungszeit und ein Ausbildungsgehalt – eine attraktive Alternative zur klassischen Erzieher:innen-Ausbildung.

pia Ausbildung Erzieher praxisintegrierte Ausbildung

Möglicherweise hast du ja schon einmal während deiner Ausbildungssuche von PiA gehört. Erstmals wurde PiA 2012 in Baden-Württemberg eingeführt, um dem Fachkräftemangel in Kindertageseinrichtungen entgegenzuwirken. PiA bietet eine dreijährige, vergütete Ausbildung zum/zur Erzieher:in, die Theorie und Praxis eng miteinander verknüpft. Dieses Modell hat sich als attraktive Alternative zur klassischen Erzieher:innen-Ausbildung etabliert und wird mittlerweile in vielen Bundesländern angeboten. PiA eignet sich dabei besonders für alle, die einen schnellen Einstieg in ein abwechslungsreiches und anspruchsvolles Berufsfeld rund um die Arbeit mit Kindern suchen.

Was bedeutet praxisintegrierte Ausbildung?

Bei PiA ist die Praxiszeit der herkömmlichen Erzieher:innen-Ausbildung einschließlich des Berufspraktikums gleichmäßig in die drei Ausbildungsjahre integriert. Daher stammt auch der Name „praxisintegriert“. Theorie und Praxis sind von Anfang an eng miteinander verknüpft: Du arbeitest also bereits während deiner Ausbildung zum/zur Erzieher:in – in der Regel an zwei Tagen in der Woche - in einer Kita. Die theoretischen Inhalte vermittelt dir die Fachschule für Sozialpädagogik.

Die Unterrichtszeit ist auf drei Jahre aufgeteilt, und sowohl der Lehrplan als auch der Stundenplan entsprechen der klassischen Fachschulausbildung zum/zur Erzieher:in. Ein wichtiger Unterschied: Bei PiA musst du sowohl einen Schul- als auch einen Praxisplatz vorweisen können.

Das alles klingt für dich nach einer dualen Ausbildung? Das trifft auf PiA allerdings nicht zu. Die praxisintegrierte Ausbildung fällt nicht unter das Berufsbildungsgesetz, und die Gesamtverantwortung für die Ausbildung bleibt weiterhin bei der Die praxisintegrierte Ausbildung ist keine duale Ausbildung im Sinne des Berufsbildungsgesetzes und die Gesamtverantwortung der Ausbildung bleibt weiterhin bei der Fachschule.

Vorteile von PiA im Vergleich zur traditionellen Erzieher:innen-Ausbildungen

PiA ist kein vollständig neuer Bildungsgang, hat aber im Vergleich zu den anderen Erzieher:innen- Ausbildungen einige Vorteile:

  • Vergütung: Ein wesentlicher Pluspunkt von PiA ist die durchgehende Vergütung während der gesamten dreijährigen Ausbildungszeit. Im Gegensatz dazu wird bei der klassischen Ausbildung erst im Anerkennungsjahr eine Vergütung gezahlt.
  • Dauer und Struktur: PiA kombiniert Theorie und Praxis über drei Jahre hinweg, ohne die üblichen Schulferien. Dadurch entfällt das Anerkennungsjahr, und die Ausbildung ist kompakter. Die klassische Ausbildung hingegen erstreckt sich über vier Jahre. Du kannst also ein ganzes Jahr früher in dein Berufsleben als staatlich anerkannte:r Erzieher:in starten.
  • Teilzeitausbildung: Für Personen mit familiären Verpflichtungen oder Quereinsteiger:innen bieten einige Fachschulen Teilzeitmodelle an. Diese dauern je nach Bundesland und Schule zwischen zwei und vier Jahren. Der Unterricht findet meist abends oder an Wochenenden statt, was eine bessere Vereinbarkeit mit anderen Verpflichtungen ermöglicht.

Die Zugangsvoraussetzungen für die verschiedenen Ausbildungswege sind ähnlich, können jedoch je nach Bundesland und Fachschule variieren. Es ist daher ratsam, sich im Vorfeld genau zu informieren, welche Voraussetzungen an der gewünschten Schule gelten. Außerdem ist es eine persönliche Entscheidung, welche Ausbildungsart die richtige für dich ist. PiA bietet Vorteile, ist aber nicht per se besser als eine klassische Erzieher:innen-Ausbildung.

PiA bietet eine Ausbildungsvergütung ab dem ersten Jahr

Die praxisintegrierte Ausbildung (PiA) zur/zum Erzieher:in bietet neben der engen Verzahnung von Theorie und Praxis den Vorteil einer Ausbildungsvergütung. In Tarifverhandlungen hat man sich 2018 darauf geeinigt, Auszubildende in Erziehungsberufen nach dem PiA-Modell einheitlich zu vergüten. Die Vergütung ist abhängig von Ausbildungsjahr und Wohnort (Tarif Ost/Tarif West). Demnach kannst du bereits im ersten Jahr deiner PiA mit einem Ausbildungs-Gehalt, zwischen 736 und 1.340 Euro, im letzten Ausbildungsjahr sogar zwischen 846 und 1.503 Euro rechnen. Informiere dich vor dem Beginn der Ausbildung, wie der jeweilige Tarif in deiner Region ist.

Auch wichtig zu wissen: Schulferien wie im „Vollzeitmodell“ hast du bei der PiA nicht, dafür aber wie in einem Angestelltenverhältnis Anspruch auf bis zu 30 Tage Jahresurlaub. Es wird sogar eine Sondervergütung in Form von Weihnachtsgeld gezahlt.

Für wen ist die praxisintegrierte Ausbildung zum/zur Erzieher:in interessant?

Die praxisintegrierte Ausbildung zum/zur Erzieher:in ist besonders für Quereinsteiger:innen interessant. Hast du also schon in einem anderen Beruf gearbeitet, möchtest dich aber neu orientieren und künftig lieber im pädagogischen Bereich arbeiten, ist PiA ein guter Weg - nicht zuletzt wegen der Ausbildungsvergütung. Außerdem sind die Aussichten, eine Stelle zu finden, aufgrund des Fachkräftemangels sehr hoch.

Auch wenn du bereits als Kinderpfleger:in oder Sozialassistent:in tätig bist, kannst du dich mit PiA weiter qualifizieren und deine beruflichen Chancen verbessern. Du kommst aus einem anderen pflegerischen oder medizinischen Beruf, der Altenpflege oder der Ergotherapie? In diesem Fall ist PiA eine tolle Option, deinen Arbeitsbereich zu verändern. Ein weiteres bemerkenswertes Ergebnis seit der Einführung des PiA-Modells ist der Anstieg der Männerquote in diesem traditionell frauendominierten Berufsfeld. Damit trägt die Ausbildung dazu bei, das Berufsfeld diverser zu gestalten.

Fazit: Darum kann sich die PiA für dich lohnen

PiA ist eine attraktive Alternative zur klassischen Erzieher:innen-Ausbildung, besonders für Quereinsteiger:innen. Die praxisnahe Ausbildung ermöglicht es dir, innerhalb von drei Jahren staatlich anerkannte:r Erzieher:in zu werden, und das mit durchgehender Ausbildungsvergütung. Die wichtigsten Vorteile auf einen Blick:

  • Vergütete Ausbildung – von Anfang an bekommst du einen Lohn
  • Verzahnung von Theorie & Praxis – direkter Einstieg in den Kita-Alltag
  • Kürzere Ausbildungsdauer – nur drei Jahre statt vier
  • Hervorragende Berufsaussichten – hoher Bedarf an pädagogischen Fachkräften
  • Ideal für Quereinsteiger:innen & Fachkräfte aus verwandten Berufen

Die Anforderungen sind hoch. Du wirst beim PiA-Modell eher berufserfahrenen, älteren Auszubildenden begegnen. Falls du gerade erst die Schule beendet hast, könnte die klassische Vollzeitausbildung mit schulischen Praxisphasen und längeren Ferien eine passende Alternative für dich sein. Überlege also gut, welches Modell am besten zu deiner Lebenssituation und deinen beruflichen Zielen passt.

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