Wenn du dich mit dem Thema Ausbildung in einem Unternehmen beschäftigst, kommst du relativ schnell mit der Industrie- und Handelskammer – Abkürzung IHK – in Kontakt. Doch was ist die IHK eigentlich und welche Rolle hat sie in der Ausbildung, die du machst oder machen möchtest? Wir erklären dir hier die wichtigsten Fakten rund um die IHK!
In Deutschland funktionieren die Kammern nach dem "Vor Ort"-Prinzip. Von Aachen bis Würzburg und von Kiel bis Passau gibt es insgesamt 79 Industrie- und Handelskammern. Jedes Industrie-, Handels- oder Dienstleistungsunternehmen ist mit der offiziellen Gewerbeanmeldung automatisch Mitglied der IHK. Gemäß dem Solidaritätsprinzip kann jedes Unternehmen, ob groß oder klein im sogenannten "Parlament der Wirtschaft", der Vollversammlung einer IHK, die Richtlinien mitbestimmen. Gemeinsam vertreten die Unternehmen die Interessen der lokalen Wirtschaft gegenüber staatlichen Institutionen und bieten ihren Mitgliedern viele Informations- und Beratungsmöglichkeiten – zum Beispiel zu den Themen Finanzen, Steuern, Ausbildung und gesetzliche Vorgaben. Bestimmte Branchen haben eigene Kammern, zum Beispiel das Handwerk (HWK), die Freien Berufe oder die Landwirtschaft (LWK). Auch Anwälte und Ärzte organisieren sich in eigenen Kammern. Der Staat hat den Wirtschaftskammern zudem die hoheitliche Aufgabe der beruflichen Bildung übertragen. So kann die Ausbildung praxisnah gestaltet werden und passgenau an den tatsächlichen Fachkräftebedarf angepasst werden. Gut zu wissen: Nicht nur die Unternehmen können sich an die IHKs wenden, wenn sie Hilfe brauchen. Auch du kannst dich von der IHK in deiner Region beraten lassen, wenn du zum Beispiel auf der Suche nach einem passenden Ausbildungsplatz bist oder als Azubi Fragen hast.
In sogenannten Landesarbeitsgemeinschaften, wie zum Beispiel IHK NRW oder in der bundesweiten Vertretung, dem Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) stimmen sich die IHKs bei überregionalen Themen ab, organisieren gemeinsame Projekte und tauschen sich mit landes- oder bundespolitischen Entscheidern aus.
Du möchtest eine Ausbildung machen, weißt aber noch nicht wo und welche? Dann bist du auf der Website von IHK NRW genau richtig. Hier gibt es Tipps für deine Bewerbung,
Erfahrungsberichte von Azubis, aktuelle News rund um die Ausbildung und einen Link zur IHK-Lehrstellenbörse.
Du bist dir nicht sicher, ob du eine Ausbildung machen willst? Und noch weniger weißt du, welche Ausbildung genau zu dir passt und welches Unternehmen dich in einem bestimmten Beruf ausbilden kann? Bei all diesen Fragen sind neben den Berufsberatungen der Arbeitsagenturen die lokalen Industrie- und Handelskammern praktische Ansprechpartner. Über sie kannst du auch erfahren, wie eine bestimmte Ausbildung anderen ehemaligen Azubis gefallen hat, die bereits ihre Abschlussprüfung hinter sich gebracht haben. Und du findest zudem viele nützliche Tipps rund um das Thema Bewerbung. So kannst du schon mit deinen Bewerbungsunterlagen punkten und deine Chancen auf eine Ausbildungsstelle in deinem Wunschberuf erhöhen. Unser Tipp: Schau dir auch die von den IHKs herausgegebenen Broschüren an. Hier gibt es viele Infos zu Ausbildungsberufen, deinen Rechten und Pflichten als Azubi und vieles mehr.
Die Industrie- und Handelskammern stellen im hoheitlichen Auftrag des Staates sicher, dass deine Ausbildung allen Anforderungen entspricht. Dafür gibt es zum Beispiel die so genannten Ausbildungsordnungen und Ausbildungsrahmenpläne. Hier ist ganz genau festgelegt, wie die Ausbildung im Unternehmen ablaufen muss und welche Inhalte vermittelt werden. So soll gesichert werden, dass du nach deiner Ausbildung auch alle wichtigen Arbeitsschritte und Aufgaben kennengelernt hast, die du später im Beruf anwenden wirst. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung sollst du schließlich in jedem Unternehmen arbeiten können und nicht nur dort, wo du deine Ausbildung gemacht hast.
Die Ausbildungsberaterinnen und -berater der IHKs kontrollieren zudem jeden Ausbildungsvertrag darauf, ob deine Ausbildungsvergütung, deine Arbeitszeiten und deine Urlaubstage den rechtlichen Vorgaben entsprechen. Mit ihnen kannst du auch besprechen, ob es sinnvoll ist, deine Ausbildungszeit zu verkürzen und welche Teilzeitregelungen möglich sind. Erst wenn mit der zuständigen Kammer all dies abgesprochen ist, bist du auch offiziell eine Auszubildende oder ein Auszubildender. Du fragst dich was passiert, wenn es mal zu Unstimmigkeiten zwischen dir und deinem Ausbildungsbetrieb kommen sollte? Auch dann sind die Ausbildungsberater:innen der IHK die richtige Anlaufstelle. Sie helfen als neutrale Instanz bei der Lösung des Problems und wissen, wie du am besten mit der Situation umgehst.
Die IHK ist die Anlaufstelle für Unternehmen, Auszubildende aber auch für Schülerinnen und Schüler, die sich für eine Ausbildung interessieren.
Die ganze Ausbildung ist so geplant und mit den Inhalten der Berufsschule abgestimmt, dass du dich gut auf die bundesweit einheitlichen Abschlussprüfungen vorbereiten kannst. Um zu bestehen, musst du zwei Prüfungen absolvieren. Je nach Ausbildungsberuf stehen nach der Hälfte der Ausbildungszeit entweder eine Zwischenprüfung und zum Schluss eine Abschlussprüfung an oder die Abschlussprüfung ist in zwei bewertete Abschnitte aufgeteilt (Abschlussprüfung Teil 1 und Teil 2). Die IHK organisiert diese Prüfungen in mehr als 250 Ausbildungsberufen. Wie genau die IHK-Ausbildungsprüfungen ablaufen, hängt immer auch vom gewählten Ausbildungsberuf ab. Es können dich schriftliche, mündliche und praktische Teile erwarten. Erreichst du in der IHK-Zwischenprüfung bzw. der Abschlussprüfung Teil 1 gute Noten, kannst du deine Ausbildung vielleicht sogar um ein halbes Jahr verkürzen. Die IHK-Abschlussprüfung steht ganz am Ende deiner Ausbildung an. Abgefragt werden hier das schulische und betriebliche Wissen. Wenn du mindestens 50 von 100 Punkten erreichst, hast du deine Ausbildung mit einem Berufsabschluss erfolgreich bestanden. Gut zu wissen: Läuft der erste Prüfungsversuch nicht so gut, kannst du deine Ausbildung verlängern und es zum nächsten Prüfungstermin noch einmal versuchen. Du bist neugierig und willst wissen, wann welche Prüfungen in deiner Wunsch-Ausbildung stattfinden und welche Inhalte relevant sind? Dann ist die IHK vor Ort immer der beste Ansprechpartner!
Nach Bestehen deiner Abschlussprüfung bist du offiziell Anlagenmechaniker:in, Lacklaborant:in, Industriekaufmann oder -kauffrau, Verkäufer:in oder was auch immer. Selbstverständlich bekommst du auch ein offizielles Dokument ausgehändigt, das deinen IHK-Abschluss bescheinigt: Mit dem IHK-Zeugnis kannst du dich direkt nach der Ausbildung oder, wenn du erst einmal übernommen wirst, einige Zeit später in anderen Unternehmen bewerben. Auf der Urkunde stehen zum Beispiel Angaben zu deiner Person, Infos zum Abschluss und zum Ausbildungsberuf, mögliche Fachrichtungen, die Gesamtnote deiner Ausbildung und die Note der Berufsschule. In der Regel findet die Zeugnisübergabe im Rahmen einer Abschlussfeier statt.
Wenn deine Ausbildung abgeschlossen ist, heißt das nicht, dass du danach nichts mehr mit der örtlichen IHK zu tun hast. Sie kann dir beispielsweise dabei helfen, eine passende Fortbildung zu finden, um deine Karriere voranzubringen. Auch die Höhere Berufsbildung (zum Beispiel Techniker:in, Fachwirt:in, Betriebswirt:in, Industriemeister:in, Berufspädagoge oder -pädagogin) auf Bachelor- und Master Professional-Niveau ist eine gute Karriere-Option. Sie ist mit einem Studienabschluss gleichzusetzen und befähigt dich zu Aufgaben in allen Fach- und Führungsebenen. Die IHK hilft dir aber auch, wenn du dich nach der Ausbildung für den Weg in die Selbstständigkeit entscheidest.
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