Im Einzelhandel übernehmen Verkäufer die Verantwortung für alle Waren. Sie nehmen die Waren an, sortieren und räumen sie ein und versehen sie mit Preisen, um sie im Anschluss wieder zu verkaufen. Um welche Waren es sich dabei handelt, hängt vom jeweiligen Unternehmen ab. Kleidung, Schuhe oder Uhren werden im Bereich "Mode und Bekleidung" verkauft, im Bereich "Ernährung und Gesundheit" Nahrungsmittel und Getränke und im Bereich "Haushalt und Wohnen" sind Verkäufer für verschiedene Einrichtungsgegenstände und Unterhaltungselektronik zuständig.
Egal in welcher Branche, eines gilt immer: der Kunde ist König. Er steht im Mittelpunkt und soll so zufrieden sein, dass er häufiger ins Geschäft kommt und es sogar weiterempfiehlt. Dazu gehört eine fachgerechte Beratung und ein guter Service. Höflichkeit ist dabei das A und O. Verkäufer sind also auch Kundenberater und müssen das Sortiment sowie den Aufbau des Geschäfts in und auswendig kennen. Damit die Kunden die Auswahl wiederfinden, die sie erwarten, achten Verkäufer darauf, dass das Warensortiment stets aufgefüllt und gut sortiert ist, prüfen Lagerbestände und veranlassen gegebenenfalls Nachbestellungen.
Verderbliche Waren müssen natürlich ständig überprüft werden, da nur Waren an den Kunden ausgehändigt werden dürfen, die auch qualitativ einwandfrei sind. Sollte ein Kunde doch mal mit seiner erworbenen Ware unzufrieden sein, nehmen Verkäufer die Reklamation entgegen, tauschen diese um oder erstatten den Kaufpreis. Verkäufer führen auch kleinere Marketingaktionen durch, um die Bekanntheit und den Verkaufserfolg eines Produktes zu steigern und entsprechend zu präsentieren. Denn bevor ein Kunde das Geschäft betritt, muss er erstmal angeworben werden. Eine gut sortierte und ansprechende Warenauslage sowie ein schön gestaltetes Schaufenster helfen dabei.
Bevor der Kunde das Geschäft verlässt, geht es zur Kasse. Das Kassieren gehört ebenso wie die Beratung zu den Hauptaufgaben von Verkäufern. Waren müssen abkassiert, Rabatte oder verschiedene Gutscheine berücksichtigt und das richtige Wechselgeld rausgegeben werden. Dabei bedienen sie Registrier- und Scannerkassen und wickeln die Zahlungen entweder bar oder bargeldlos mit Kredit- oder Geldkarten ab. Am Ende des Tages müssen alle Einnahmen abgerechnet werden.
Der Tätigkeit als Verkäufer geht in der Regel eine zweijährige Ausbildung voraus. Dabei handelt es sich um eine sogenannte duale Ausbildung. Das heißt, dass die Ausbildung sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule stattfindet. Während deiner Zeit im Betrieb lernst du nach und nach alle Aufgaben kennen, die dir auch im späteren Arbeitsalltag begegnen werden.
Im ersten Ausbildungsjahr lernst du den Betrieb und das Sortiment kennen, erwirbst Grundlagen in Beratung, Verkauf, Marketing und Rechnungswesen und wirst in den Servicebereich der Kasse eingearbeitet. Schwerpunkt in der Berufsschule sind Waren präsentieren, Werben und den Verkauf fördern, Kundengespräche verkaufsorientiert zu führen und das Einzelunternehmen und repräsentieren. Zwischen dem ersten und zweiten Ausbildungsjahr steht die Zwischenprüfung an.
Im zweiten Jahr deiner Ausbildung zur Verkäuferin geht es darum, die bereits erworbenen Kenntnisse zu vertiefen und sich in einer der Wahlqualifikationseinheiten zu spezialisieren. Zur Auswahl stehen die Warenannahme und Lagerung, Marketingmaßnahmen, die Kasse oder Beratung und Verkauf. In der Berufsschule dominieren die Lernfelder Waren beschaffen, annehmen, lagern und pflegen, Geschäftsprozesse und erfassen und kontrollieren und besondere Verkaufssituationen zu bewältigen. Das zweite Lehrjahr endet mit der Abschlussprüfung vor der Industrie- und Handelskammer.
Du möchtest wissen, welches Gehalt dich während der Ausbildung im Durchschnitt erwartet? Auf unserer Seite rund ums Gehalt findest du alle wichtigen Informationen. Außerdem zeigen wir dir, mit welchem Gehalt du nach der Ausbildung rechnen kannst und welche regionalen Unterschiede möglich sind.
Wenn du dich für eine Ausbildung zum Verkäufer interessierst, brauchst du keinen bestimmten Schulabschluss. Theoretisch kannst du mit jedem oder sogar ohne Schulabschluss Verkäufer werden. Dennoch erwarten gut drei Viertel aller Ausbilder mindestens einen Hauptschulabschluss. Gute Noten in Mathe und Deutsch sind jeweils einem Drittel der Ausbildungsbetriebe wichtig. Im täglichen Umgang mit Kunden ist es nämlich wichtig, dass du dich gut ausdrücken kannst und dich bei Preisen und Rabatten nicht verrechnest. Ein kleinerer Teil der Betriebe legt auch Wert auf Englischkenntnisse.
Die meisten Arbeitgeber wünschen sich zudem von ihren Verkäufern Neugierde, Lernbereitschaft, Eigeninitiative und Entscheidungsfreude sowie Sorgfalt und Genauigkeit.
Ebenso wird eine freundliche und höfliche Art geschätzt. Denn selbst bei hektischem Betrieb oder im Gespräch mit einem aufgebrachten Kunden solltest du zuvorkommend sein und ruhig bleiben. Verkäufer sind oft den ganzen Tag auf den Beinen und sollten dementsprechend auch physisch belastbar sein. Wer lieber am Schreibtisch sitzen und keinen Kundenkontakt haben möchte, sollte sich einen anderen Beruf aussuchen. Außerdem arbeiten Verkäufer oft auch samstags, bekommen dafür aber einen anderen Tag unter der Woche frei. Für später Schichten und am Wochenende gibt es Gehaltszuschläge.
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