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Studentenwerk

Wenn du dich über ein Studium informierst, läuft dir auf den Seiten der Hochschulen das eine oder andere Mal sicher folgende Institution über den Weg: das Studentenwerk. Aber was hat es damit eigentlich genau auf sich und inwiefern kannst du von den Angeboten des Studenten- oder auch Studierendenwerks profitieren? Wir verraten es dir.

Das Studentenwerk ist dein Freund und Helfer im universitären Kontext. Zusammengefasst lässt sich sagen, dass es dich in allem unterstützt, was außerhalb der akademischen Inhalte liegt. Ziel der Studentenwerke ist es, allen Studenten ein erfolgreiches Studium zu ermöglichen und das unabhängig von sozialer Herkunft, Geschlecht oder Gesundheitszustand. Leider ist es auch heute noch so, dass Studienanfänger überwiegend aus Akademikerhaushalten kommen. Dem möchte das Studentenwerk entgegenwirken und schreibt Chancengleichheit deshalb groß. Das Studentenwerk ist also Anlaufstelle für die sozialen, wirtschaftlichen, gesundheitlichen, aber auch kulturellen Belange seiner Studenten.

Das Studentenwerk in Zahlen und Fakten

Vorweg: Das eine Studentenwerk gibt es gar nicht. Stattdessen haben wir in Deutschland eine ganze Landschaft aus derzeit 57 Studentenwerken. Zwar gibt es den Dachverband Deutsches Studentenwerk (DSW), allerdings agieren die einzelnen Einrichtungen selbstständig und unabhängig voneinander. Sie sind durch Ländergesetze geregelt und überwiegend Anstalten des öffentlichen Rechts. Sie können je für eine oder auch mehrere Hochschulen oder für eine Stadt oder ein größeres Gebiet verantwortlich sein. Daher sind ihre Größe und Mitarbeiteranzahl teils sehr unterschiedlich. Unabhängig davon sollen allen Studenten aber die gleiche Förderung angeboten werden. Möglich ist das unter anderem durch den Semesterbeitrag, der in Deutschland statt teurer Studiengebühren an staatlichen Hochschulen gezahlt wird. Den erhält nämlich das verantwortliche Studentenwerk, verteilt ihn unter anderem an die Verwaltung und den AstA, behält aber auch einen Teil für die eigene Arbeit.

Das Studentenwerk ist aus studentischen Selbsthilfeeinrichtungen entstanden und kann auf eine 100-jährige Geschichte zurückblicken. Seitdem ist es deutlich expandiert. Mittlerweile betreiben die Studentenwerke insgesamt über 950 Mensen und Cafeterien, bieten über 190.000 Wohnplätze und sind in ca. 200 deutschen Hochschulstädten vertreten. Dabei betreuen sie mehr als 2,5 Millionen Studenten an über 300 Hochschulen.

Studentenwerk heißt Chancengleichheit für alle

Studentenwerke sind also dafür da, jedem Studenten - ganz gleich, welchen Background er mitbringt - ein Studium zu ermöglichen. Häufig ist die Frage nach der Möglichkeit eines Studiums vor allem eine finanzielle. Daher bieten die Studentenwerke Unterstützung in den Bereichen Wohnen und Studienfinanzierung. Die durchschnittliche monatliche Miete aller Wohnheimplätze liegt unter 250 Euro und ist damit in vielen Städten deutlich unter dem dortigen Mietspiegel. Leider sind die Wartelisten oftmals recht lang. Aber auch dann lässt dich das Studentenwerk nicht im Stich: Häufig gibt es auch über die Wohnheimplätze hinaus weitere Wohnungsvermittlungsdienste.

Selbst bei geringer Wohnmiete ist das Studium noch eine teure Angelegenheit. Lebenserhaltungskosten werden oftmals unterschätzt. Dabei kann allein der tägliche Bedarf an Lebensmitteln, Kleidung, Hygieneartikel oder auch Kultur ganz schnell ganz teuer sein. Studenten können sich daher bei finanziellen Fragen und in Notlagen vom Studentenwerk beraten lassen. Für Notfälle können die Einrichtungen sogar spezielle Härtefall-Darlehen ausstellen. Sie beraten in Sachen BAföG, Studien- und Bildungskredit und helfen dir die Anträge abzuwickeln.

Das Studentenwerk berät aber nicht nur bei finanziellen Fragen, sondern in allen Lebenslagen. So kannst du dich auch in mental schweren Zeiten an die Einrichtung wenden. Einige Studentenwerke haben eine eigene psychologische Beratung und können dir bei Prüfungsstress, Zukunftsängsten oder anderen dich bedrückenden Situationen helfen. Chancengleichheit für ALLE Studenten bedeutet natürlich auch für solche, deren Studium aufgrund von körperlichen oder sozialen Bedingungen besonders herausfordernd ist. Studentenwerke sind somit auch Anlaufstelle bei der Beratung von Studenten mit Behinderung. Außerdem haben viele der Einrichtungen eine eigene Kinderbetreuung und betreuen internationale Studenten.

Das bietet das Studentenwerk sonst noch

Zum Studentenleben gehört natürlich auch Freizeit, Kultur und Unterhaltung. Auch hier bieten viele Studentenwerke ein breitgefächertes Angebot für den Ausgleich zum Studien- und Lernalltag. Sie fördern studentische Projekt wie beispielsweise Theatergruppen, organisieren Veranstaltungen, aber auch Vorträge oder Kurse von kreativen Workshops bis hin zu Prüfungsmanagement. Ein Blick in die kulturellen Angebote deines Studentenwerks lohnt sich also - zumal sie oftmals wenig bis gar kein Geld kosten. Die Studierendenwerke betreiben außerdem die Hochschulgastronomie. Auch deswegen ist die Auswahl in vielen Mensen und Cafeterien so günstig. Und das Vorurteil vom schlechten Mensaessen ist mittlerweile eher ein Mythos. Viele Hochschulen haben inzwischen ein vielfältig wechselndes Angebot bis hin zu veganen Alternativen.

Die einzelnen regionalen Studentenwerke arbeiten zwar unabhängig voneinander, allerdings werden sie durch den Dachverband Deutsches Studentenwerk auf Fachtagungen und Fortbildungen beraten. Das ist auch insoweit relevant, da der DSW die Interessen der Studenten gegenüber der Politik, der Öffentlichkeit und den Spitzenverbänden von Hochschule und Wirtschaft vertritt. Er bringt also noch mal eine ganz neue Perspektive mit. Außerdem bringt er seine Expertise in die Gesetzgebung von Bund und Ländern ein und setzt sich damit für die Belange der Studenten auf bundesstaatlicher Ebene ein.

 

Dein Studium steht kurz bevor? Dann schau dich doch mal nach weiteren Informationen in unseren Rubriken Studium finanzieren oder Studium So funktioniert’s um!