Ausbildung 2025
So gelingt dein Karrierestart!
Nach dem Abschluss deiner Ausbildung bist du bereit, in den von dir erlernten Beruf einzusteigen. Aber was kann man nach der Ausbildung machen, wenn man nicht die nächsten 50 Jahre dasselbe tun möchte? Wenn du Lust auf eine Weiterbildung nach der Ausbildung hast und mehr Verantwortung übernehmen möchtest, stehen dir verschiedene Wege offen.
Hältst du dein Abschlusszeugnis nach der Ausbildung in den Händen, wirst du erst einmal Lust auf möglichst stressfreies Arbeiten haben. Und das ist auch gut so. Ohne den Gedanken an Prüfungen lässt es sich schließlich viel besser arbeiten. Aber ziemlich schnell wirst du dich vielleicht fragen: „Was tun nach der Ausbildung?“
Im besten Fall hast du bereits im Vorfeld ein Übernahmegespräch geführt und dir überlegt, ob eine Übernahme für dich in Frage kommt. Solltest du allerdings direkt danach Lust auf noch mehr Lernstoff haben oder nach zwei oder drei Jahren Berufserfahrung neue Herausforderungen wollen, hast du je nach Job verschiedene Möglichkeiten. Wir zeigen dir, welche Weiterbildungsmöglichkeiten dir nach der Ausbildung offenstehen.
Wenn du dich in deinem Ausbildungsbetrieb wohlgefühlt hast und gerne dort weiterarbeiten möchtest, stehen die Chancen gut, dass du übernommen wirst. Viele Betriebe bieten ihren ehemaligen Auszubildenden die Möglichkeit, in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis überzugehen. Laut § 24 des Berufsbildungsgesetzes (BBiG) wirst du nach dem erfolgreichen Abschluss deiner Ausbildung automatisch in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen, sofern dein Betrieb dich weiterhin beschäftigen möchte.
Allerdings kann es auch sein, dass zunächst eine erneute Probezeit von bis zu sechs Monaten vereinbart wird. Diese Probezeit soll beiden Seiten – dir und dem Betrieb – die Möglichkeit geben, zu überprüfen, ob die Zusammenarbeit weiterhin gut funktioniert. Eine zweite Probezeit kann vereinbart werden, da ein Ausbildungsverhältnis rechtlich gesehen nicht mit einem regulären Arbeitsverhältnis gleichzusetzen ist.
Falls du nicht von deinem Ausbildungsbetrieb übernommen wirst oder dich entscheidest, einen neuen beruflichen Weg einzuschlagen, ist es wichtig, rechtzeitig mit dem Bewerbungsprozess zu beginnen. Ein Unternehmenswechsel nach der Ausbildung kann dir die Möglichkeit bieten, neue Erfahrungen zu sammeln und mehr Verantwortung zu übernehmen. Insbesondere in größeren Unternehmen ergeben sich oft zusätzliche Karrierechancen und Möglichkeiten zur Weiterbildung nach der Ausbildung.
Damit du nahtlos in den nächsten Job starten kannst, solltest du spätestens sechs Monate vor deiner Abschlussprüfung mit dem Schreiben von Bewerbungen beginnen. Neben einem überzeugenden Bewerbungsanschreiben spielt auch dein Lebenslauf eine zentrale Rolle. Achte darauf, deine Ausbildung und relevante Erfahrungen klar darzustellen, um potenziellen Arbeitgebenden zu zeigen, dass du gut vorbereitet bist.
Beim Wechsel in ein neues Unternehmen ist es üblich, dass auch dort zunächst eine Probezeit von bis zu sechs Monaten vereinbart wird. Diese befristete Probezeit gibt sowohl dir als auch dem neuen Arbeitgeber die Möglichkeit, festzustellen, ob ihr gut zueinander passt. Nutze diese Zeit, um dich bestmöglich einzuarbeiten und zu zeigen, dass du den Anforderungen des neuen Jobs gewachsen bist.
Der Meister ist eine Weiterbildung nach der Ausbildung, bei der du noch einmal die Schulbank drückst. Den so genannten fachinternen Meister kannst du schon direkt nach der bestandenen Gesellenprüfung angehen. Willst du einen Meister in einem fachfremden Berufsfeld machen, musst du mindestens drei Jahre Berufserfahrung vorweisen können. Machst du ihn in Vollzeit, also ohne nebenbei in deinem Betrieb zu arbeiten, benötigst du ein Jahr. Absolvierst du den Meister in Teilzeit, solltest du mindestens zwei Jahre, eher drei bis vier Jahre dafür einplanen.
Die Kosten sind zwar recht hoch (3.000 bis 10.000 Euro), du kannst aber von Fördermöglichkeiten (Meister-Bafög) und von der Unterstützung durch deinen Arbeitgeber profitieren. Zudem ist dein Gehalt als Meister in der Regel um einiges höher als deine Ausbildungsvergütung. Nach der bestandenen Meisterprüfung bekommst du den Meisterbrief überreicht. Da diese Weiterbildung auch international anerkannt ist, eröffnen sich dir damit auch Wege ins Ausland.
Wenn du nach deiner abgeschlossenen Ausbildung studieren willst, kannst du das ganz ohne die Hochschulreife tun. Eine generelle Voraussetzung ist, dass du ausreichend Berufserfahrung gesammelt hast. Die Bundesländer haben sich auf einheitliche Standards geeinigt: Bewerber mit erfolgreich abgeschlossener mindestens zweijähriger Berufsausbildung und anerkanntem Fortbildungsabschluss (z.B. Handwerksmeister, Techniker oder Fachwirte) erhalten die Allgemeine Hochschulzugangsberechtigung. Das heißt, sie können prinzipiell an jeder beliebigen Hochschule, egal ob Uni oder Fachhochschule, jedes beliebige Fach studieren – ohne Abitur. Bewerber mit Berufsausbildung, aber ohne Fortbildungsabschluss, benötigen mindestens drei Jahre Berufspraxis, um die Hochschulzugangsberechtigung zu bekommen. Danach stehen ihnen allerdings nur Studiengänge offen, die zu ihrer beruflichen Vorbildung passen.
Es klingt verlockend, hat aber auch Nachteile: Wer sich selbstständig machen will, muss erst einmal richtig ranklotzen. Und zwar so lange, bis genug Kunden die Auftragsbücher füllen und das Geschäft läuft. 14-Stunden-Tage sind da erstmal keine Seltenheit, und manchmal kommt trotzdem nur sehr wenig Geld rein. Zudem musst du als Selbstständige:r mit verärgerten Kund:innen, technischen Problemen oder fehlenden Aufträgen umgehen können.
Das kann vor allem am Anfang richtig hart sein und funktioniert nur, wenn du auch wirklich Spaß an deinem Beruf hast und motiviert an die Sache herangehst. Überlege dir also gut, ob du den Schritt wagen möchtest und entscheide nicht vorschnell. Wenn du allerdings den Mut aufbringst und Lust auf die eigene Firma hast, kannst du nach ein paar Jahren von vielen Vorteilen profitieren und eventuell sogar Mitarbeitende einstellen.
Lesetipp: In unserem Ratgeber findest du 4 Tipps für einen erfolgreichen Start in die Selbstständigkeit.
Solltest du nach deiner Ausbildung weder von deinem Ausbildungsbetrieb übernommen werden noch einen Arbeitsvertrag bei einem anderen Unternehmen unterschrieben haben, ist es wichtig, dich umgehend arbeitslos zu melden, sobald du deine Abschlussprüfung bestanden hast.
In den meisten Fällen hast du nach der Ausbildung Anspruch auf Arbeitslosengeld. Voraussetzung dafür ist, dass du in den letzten 30 Monaten vor deiner Arbeitslosigkeit mindestens zwölf Monate lang pflicht- oder freiwillig versichert warst. Dies trifft auf die meisten Berufsausbildungen zu. Das Arbeitslosengeld 1 beträgt in der Regel etwa 60 Prozent deines letzten Bruttoeinkommens, oder 67 Prozent, wenn du Kinder hast. Da das Ausbildungsgehalt jedoch oft recht niedrig ist, fällt auch das Arbeitslosengeld entsprechend geringer aus. Daher solltest du prüfen, ob du zusätzlich Anspruch auf Bürgergeld hast.
Neben der finanziellen Unterstützung bietet dir das Arbeitsamt auch Berufsberatung an. Man unterstützt dich aktiv bei der Suche nach einer neuen Arbeitsstelle und hilft dir, einen passenden Job nach deiner Ausbildung zu finden.
Es stehen dir zahlreiche Möglichkeiten nach der Ausbildung offen, um deine berufliche und persönliche Entwicklung weiter voranzutreiben. Wenn du das Gefühl hast, dass dir deine bisherige Ausbildung noch nicht ausreicht, kannst du dich für eine Weiterbildung als Meister:in, Techniker:in oder – im kaufmännischen Bereich – als Fach- oder Betriebswirt:in entscheiden. Diese Qualifikationen bieten dir die Chance, mehr Verantwortung zu übernehmen und deine Karriere auf die nächste Stufe zu heben.
Außerdem hast du auch ohne Abitur die Möglichkeit, nach der Berufsausbildung ein Studium aufzunehmen. Mit einer abgeschlossenen Ausbildung kannst du dich für verschiedene Studiengänge einschreiben, die deine beruflichen Perspektiven erweitern.
Eine weitere attraktive Option ist ein Auslandsaufenthalt, sei es in Form eines Gap Years oder durch internationale Berufserfahrung. Hierbei sammelst du wertvolle Lebenserfahrung, die deinen Lebenslauf bereichert und dir auf deinem zukünftigen Karriereweg weiterhilft.
Die Ausbildung ist der erste Schritt in deine berufliche Laufbahn, aber es gibt viele Wege, wie du danach weitermachen kannst. Ob du in deinem Ausbildungsbetrieb bleibst, einen Unternehmenswechsel anstrebst, dich für eine Weiterbildung entscheidest oder sogar den Schritt in die Selbstständigkeit wagst – die Möglichkeiten sind vielfältig. Eine Weiterbildung nach der Ausbildung eröffnet dir neue Karrierechancen, sei es durch den Meistertitel, ein Studium oder internationale Erfahrungen. Auch wenn der Weg nicht immer einfach ist, können dir die richtigen Entscheidungen langfristig viele Türen öffnen. Überlege dir gut, was für dich am besten passt, und nutze die Chancen, die dir zur Verfügung stehen, um deine berufliche Zukunft aktiv zu gestalten.
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