
Digitaler Bachelor:
Passt ein Fernstudium zu mir?
Kunst-Studiengänge bieten die Möglichkeit, Kreativität zum Beruf zu machen. Doch was kann man mit einem Kunst-Studium machen? Der Artikel zeigt, welche beruflichen Perspektiven es gibt, welche Herausforderungen auf dich warten und wie du mit der richtigen Vorbereitung deinen Weg in der Kunstbranche findest.
Eins kommt vielen automatisch in den Kopf, wenn sie das Wort Kunst hören: brotlos! In der Tat müssen sich Künstler:innen meist mit einem eher geringen Einkommen begnügen, und der Großteil von ihnen jobbt nebenbei, um über die Runden zu kommen. Allerdings steht für die meisten, die Kunst studieren, Geld nicht an erster Stelle. Sie wollen sich kreativ ausdrücken und so Neues erschaffen.
Diesen Wunsch haben auch viele junge Leute, wenn sie die Schule verlassen und sich nach einem geeigneten Studiengang umsehen. Doch wie geht das eigentlich – kann man Kunst überhaupt studieren? Die Antwort lautet: Ja, und es gibt viele Wege, dies zu tun. Wir zeigen dir, welche Kunst-Studiengänge die richtigen Wege für dich eröffnen können und worauf du vorab achten solltest.
Kunst-Studiengänge lassen sich grundsätzlich in zwei Gruppen unterteilen: die Bildende/Freie Kunst und die Angewandte Kunst. Zur Freien Kunst gehören Malerei, Bildhauerei, Grafik oder auch Zeichnung. Dagegen ist unter der Angewandten Kunst etwa Bühnenbild, Keramik, Tanz oder auch Design zu verstehen.
Um sich besser für eine Richtung entscheiden zu können, gibt Harald Janze, Berufsberater bei der Arbeitsagentur Köln, einen Tipp: „Wer von sich selbst sagt, er möchte sein Leben ganz der Kunst widmen, ist eher bei den freien Künsten richtig. Wer dagegen lieber im Auftrag von Kund:innen arbeitet oder auch gerne mit dem Computer umgeht, sollte sich bei Design oder den angewandten Künsten umschauen.“ Auf ein bestimmtes Fach müssen sich Kunststudierende meist erst während des Studiums festlegen. In der Regel absolvieren sie zunächst ein Grundlagenjahr, bevor sie anschließend in eine Fachklasse wechseln.
Studiengänge für Bildende und Angewandte Kunst werden vor allem an speziellen Kunsthochschulen angeboten. Die größte Kunsthochschule hierzulande und zugleich Europas ist die Universität der Künste Berlin (UdK Berlin). Als besonders renommiert gelten außerdem die Standorte Düsseldorf, München und Leipzig. Allerdings bietet nicht jede Hochschule die gleichen Studiengänge an. Wer sich beispielsweise besonders für Goldschmiedekunst interessiert, hat mit München die richtige Adresse. Design-Interessierte finden dagegen etwa in Kassel oder auch Karlsruhe entsprechende Angebote. Um sich einen besseren Eindruck verschaffen zu können, finden auch regelmäßig Schnuppertage an den Schulen statt.
Ist die Wahl für eine bestimmte Hochschule gefallen, wartet die erste große Hürde: die Bewerbung. Die Studienplätze an den Kunsthochschulen sind begrenzt, die Zahlen der Bewerber:innen bis zu zehnmal so hoch. Die UdK Berlin nimmt jedes Jahr rund 110 neue Studierende auf – bei etwa 1.000 Bewerbungen. Wichtigstes Kriterium für die Professor:innen in der Zulassungskommission ist, ob die Bewerbenden eine besondere künstlerische Begabung mitbringen.
Die Bewerbungsmappe: Was braucht man um Kunst zu studieren?
Wer Kunst studieren möchte, muss vor allem eines tun: seine künstlerischen Fähigkeiten überzeugend unter Beweis stellen. Das wichtigste Element im Bewerbungsprozess ist daher die Bewerbungsmappe, die maximal 35 eigene Arbeiten umfassen sollte. Sie dient als Nachweis deiner kreativen Begabung und bildet die Grundlage für die Beurteilung durch die Zulassungskommission. Eine weitere Voraussetzung für eine Bewerbung ist an vielen Hochschulen neben einem Motivationsscheiben auch ein vorheriges mehrmonatiges Praktikum im handwerklichen Bereich.
Konnte die Mappe überzeugen, folgen praktische Übungen, Gespräche und teilweise auch eine Klausurprüfung. Allerdings ergattern die wenigsten gleich im ersten Anlauf einen Studienplatz. Wessen Mappe abgelehnt wurde, sollte nicht gleich hinschmeißen, rät Harald Janze. Denn das heiße noch lange nicht, dass derjenige nicht künstlerisch begabt sei. „Es lohnt sich, bei Absage eine qualifizierte Beurteilung der Mappe zu verlangen. So kannst du aus deinen Fehlern lernen und hast beim nächsten Mal eine viel größere Chance.“ Eine Überlegung sei außerdem, zunächst eine Handwerksausbildung als praktische Grundlage zu absolvieren. „Das kann später auch eine finanzielle Absicherung bieten, wenn es mit den Künstler:innenjobs nicht sofort klappt.“
Netzwerken in der Kunstszene: Dein Schlüssel zum Erfolg
Künstler:innen arbeiten in der Regel als Selbstständige, vor allem, wenn sie in der Bildenden Kunst tätig sind. Um ihre Arbeiten an die Öffentlichkeit zu bringen, müssen sie Kontakte zu Kunstgalerien aufbauen, sich für Ausstellungen bewerben und sich zudem in der Kunstszene mit möglichst vielen Künstler:innenn vernetzen. „Ein Netzwerk in der Branche ist das A und O, um im Beruf erfolgreich zu sein“, sagt Janze. Zudem rät Julia Lehner, Kulturreferentin der Stadt Nürnberg und Honorarprofessorin an der Akademie für Bildende Künste für das Seminar Kunst und Wirtschaft: „Nur wer mit Leidenschaft an einer Sache arbeitet, kann diese zum Erfolg führen. Seien Sie beharrlich und verfolgen Sie Ihre Ziele.“
Generell sei es schwierig zu sagen, wann ein Künstler oder eine Künstlerin erfolgreich ist. Wenn die Preise für die Arbeiten die Grenze der 100.000 Euro überschritten haben? Wenn das führende Fachmagazin dir eine Titelstory widmet? Oder wenn es dir gelingt, von deiner Kunst zu leben? „Ich fürchte, hier sind Künstler:innen in der anspruchsvollen Situation, Erfolg ganz individuell für sich definieren zu müssen“, sagt Lehner. Geht man rein statistisch an die Sache heran und nimmt dazu die Arbeitslosenzahlen der Arbeitsagentur als Grundlage, zeigt sich ein erfreuliches Bild: Die Zahl der Arbeitslosen in künstlerischen Berufen in den vergangenen Jahren stetig abgenommen.
Wenn dir die Selbstständigkeit in der Kunstszene zu unsicher erscheint, bietet ein Kunststudium dennoch zahlreiche Alternativen mit festen Strukturen. Viele Absolvent:innen finden spannende Aufgaben in Bereichen, die Kreativität und wirtschaftliche Sicherheit verbinden. Beliebte Berufsfelder sind:
Wenn du dich selbst weniger als kunstschaffende Person betrachtest und lieber mit den Arbeiten anderer Künstler:innen beschäftigst, könnte ein Studium der Kunstgeschichte etwas für dich sein. Studierende erlernen hier Methoden, um Werke nach Künstler:in, Epoche sowie politischen und religiösen Hintergründen zu interpretieren. Kunstgeschichte wird an vielen Universitäten als Bachelor- und Master-Studiengang angeboten. Berufsberater Harald Janze rät dazu, auch die dritte Ebene, die Promotion, in Betracht zu ziehen. Kunsthistoriker:innen arbeiten später in Museen, Galerien, Aktionshäusern oder Verlagen.
Kunst-Studiengänge erfordert nicht nur Talent, sondern auch Ausdauer und Mut, um in einer vielseitigen, aber oft herausfordernden Branche Fuß zu fassen. Ob als freischaffende:r Künstler:in, Designer:in oder Kunsthistoriker:in – die Möglichkeiten sind so vielfältig wie die Kunst selbst. Ein starkes Netzwerk, gezielte Vorbereitung und die Bereitschaft, auch Umwege zu gehen, können den entscheidenden Unterschied machen. Die Kunstwelt bietet nicht immer den einfachsten, aber sicherlich einen der inspirierendsten Wege, deine Kreativität in eine berufliche Zukunft zu verwandeln.
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