Studiengänge rund ums Finanzwesen
Finanzmetropole Frankfurt
Das Studium kostet Geld – und schränkt gleichzeitig die Möglichkeiten ein, dieses selbst zu verdienen. Nicht selten erfordert dein Studiengang konstante 40-Stunden-Wochen. Um alles dennoch finanzieren zu können, hast du verschiedene Möglichkeiten. Welche das sind und wie du staatliche Förderungen in Anspruch nimmst, zeigen wir dir.
Immer mehr junge Menschen wählen ein Studium anstelle einer Berufsausbildung. Aktuell gibt es rund 2,8 Millionen Studierende in Deutschland, Tendenz steigend. Der passende Studiengang ist eine wichtige Basis für das spätere Berufsleben – doch zu welchem Preis? Laut dem Deutschen Studentenwerk addieren sich die Kosten für ein Studium mit zehn Semestern auf 36.000 bis 75.000 Euro pro Person. Die Spanne ist deshalb so groß, da die benötigte Summe von vielen Faktoren abhängt. Da stellt sich die Frage: Wie kannst du als Student:in dein Studium ohne externe Hilfe finanzieren?
Studieren ist in Deutschland günstig. Während in den USA hohe fünfstellige Studiengebühren pro Jahr anfallen, sind die direkten Abgaben an die Universitäten in Deutschland gering. Schwerer ins Gewicht fallen die Lebenshaltungskosten in Großstädten. Studierende können Unterstützung von staatlicher Seite, von den Eltern oder durch Stipendien erhalten.
Als Student:in hast du verschiedene Ansprüche, wenn es um staatliche Unterstützung geht. Am bekanntesten ist das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG), eine staatliche Sozialleistung, die eine Ausbildung oder ein Studium finanziell ermöglicht. BAföG besteht aus zwei Teilen: Zu 50 % aus einem zinsfreien Darlehen und zu 50 % aus einem staatlichen Zuschuss, der nicht zurückgezahlt werden muss.
Ein weiterer wesentlicher Kostenfaktor, der bezuschusst wird, ist das Wohnen. Durch das Wohngeld wird ein Teil der Miete rückzahlungsfrei übernommen. Wohngeld für Studierende kannst du nur beantragen, wenn du kein BAföG erhältst. Außerdem nutzbare, staatliche Leistungen (je nach Einzelfall) sind Kindergeld (welches deine Eltern erhalten), Bürgergeld und gegebenenfalls ein Kinderzuschlag.
Bildungskredite und Studiendarlehen sind eine Möglichkeit, unabhängig von der Auszahlung des BAföG Geld zu erhalten. Beispielsweise wird der KfW-Förderkredit für Studierende über deine jeweilige Hausbank vergeben und überzeugt durch anpassbare, geringe Rückzahlungsbeträge, eine flexible Gestaltung der Laufzeit und eine Vergabe unabhängig vom Einkommen. Bildungskredite werden über den Studienzeitraum monatlich ausbezahlt. Eine einmalige Auszahlung ist nicht möglich, was das Risiko minimiert, das Geld schnell auszugeben.
Besonders begabten Student:innen wird von verschiedenen Institutionen ermöglicht, ein Stipendium zu erhalten. Hierbei handelt es sich jedoch nur um eine geringe Anzahl, meist werden die Teilnehmer:innen per Los gezogen. Ein bekanntes Stipendium ist das sogenannte Deutschlandstipendium. Besonders begabte Student:innen erhalten 300 Euro im Monat, wobei 150 Euro der Bund übernimmt, die andere Hälfte wirbt die Hochschule über private Geldgeber:innen. Andere Stipendien werden etwa von der Heinrich-Böll-Stiftung oder der Studienstiftung des deutschen Volkes angeboten.
Student:innen haben die Möglichkeit, mit Nebenjobs Geld zu verdienen. 538 Euro (Minijob) sind dabei sozialversicherungsfrei für Arbeitnehmende. Während des Studiums darfst du maximal 20 Stunden pro Woche arbeiten, um nicht den Status als hauptberuflich Studierende zu verlieren. Davon ausgenommen sind selbstständige Tätigkeiten. Zudem gilt diese Grenze nicht innerhalb der Semesterferien.
Eine beliebte Lösung, um das Studium zu finanzieren, ist Unterstützung aus dem Familienkreis. Hier fallen keine Zinsen an und die Rückzahlung wird privat und ohne Verträge geregelt. Viele Eltern in Deutschland unterstützen ihre Kinder im Studium auch finanziell, ohne Rückzahlungen einzufordern. Wichtig hierbei ist, nicht zu viel Geld zu leihen – die Hemmschwelle, Schulden aufzunehmen, ist bei Angehörigen der eigenen Familie geringer.
Sind eigene Ersparnisse vorhanden, solltest du zunächst diese nutzen, um die einkommensschwache Zeit im Studium zu überbrücken, bis du monatlich Geld verdienst. So musst du keine Schulden aufnehmen und bist finanziell unabhängig. Oft ist auch ein Bausparvertrag vorhanden, welchen deine Eltern für dich besparen.
Ein bezahltes Praktikum ermöglicht dir, praktische Erfahrung in einem Unternehmen zu sammeln, welches mit deinem Studiengang in Verbindung steht. Gleichzeitig erhältst du eine vergleichsweise hohe Vergütung. Diese Praktika können sowohl in speziellen Zeiträumen während des Semesters als auch in den Semesterferien absolviert werden. Private Forschungsprojekte werden oft von Professoren oder externen Organisationen geleitet und bieten neben der materiellen Vergütung auch die wertvolle Möglichkeit, praktische Fähigkeiten zu entwickeln.
Bildungsfonds und angepasste Sparpläne sind eine Möglichkeit, finanzielle Mittel für Bildungszwecke anzulegen und später für Ausgaben im Bildungsbereich zu nutzen. Beispielsweise kann das Geld für Studiengebühren, Lehrmittel oder Weiterbildungen verwendet werden. Es ist ratsam, einen solchen Sparplan anzulegen, wenn du vorhast, in Zukunft noch einmal zu studieren oder du dich gerade in der Ausbildung vor dem Studium befindest.
Anhand dieser Möglichkeiten kannst du abwägen, welche Finanzierungsmöglichkeit für dich die beste ist. Unser abschließender Tipp: immer zuerst die eigenen Rücklagen nutzen und die Familie fragen!
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