Internationale Studiengänge
Die Chance für Weltentdecker
Claudia Otto ist Sozialpädagogin. Für ihren Job braucht sie viel Einfühlungsvermögen: Sie leitet Seminare für Arbeitslose, die es alleine nicht mehr zurück auf den Arbeitmarkt schaffen. Sie motiviert ihre Schützlinge und hilft ihnen, neues Selbstbewusstsein zu gewinnen.
Mein ursprünglicher Berufswunsch war Polizeipsychologin, das dazu nötige Studium erschien mir aber zu theoretisch. Meine Alternative war das Sozialpädagogik-Studium an einer Fachhochschule. Dafür habe ich mich wegen der großen Praxisnähe entschieden. Vor allem die beiden berufspraktischen Semester waren wichtig, um die erlernte Theorie in die Praxis umsetzen.
Das Studium zur Diplom-Sozialpädagogin habe ich innerhalb der Regelstudienzeit von 4 Jahren geschafft. Gleich nach dem Abschluss fand ich meinen ersten Job in einer Einrichtung für behinderte Menschen. In diesem Bereich hatte ich bis dahin noch gar keine Erfahrungen gesammelt. Da hieß es erst einmal, Berührungsängste abzubauen. Nach einer Eingewöhnungsphase habe ich diese Arbeit jedoch sehr zu schätzen gelernt, die Erfahrungen aus diesem Job möchte ich nicht missen.
Dann habe ich mich beruflich noch einmal verändert: Jetzt arbeite ich für einen Bildungsträger und leite Seminare für Arbeitslose. Die Menschen, die ich betreue, haben verschiedene gesundheitliche Beeinträchtigungen und finden deswegen keinen Job. Meine Aufgabe ist es, sie zu betreuen und zu motivieren. Ich führe viele Gespräche, versuche herauszufinden, was diese Menschen wollen, was sie können und was sie sich gesundheitlich zumuten können. Gemeinsam suchen wir nach einer geeigneten Arbeitsstelle. Ich helfe bei den Bewerbungsunterlagen, gehe bei Bedarf mit zu den Vorstellungsgesprächen und verhandle mit den Arbeitgebern über die Möglichkeiten einer Beschäftigung.
Zusammenfassend kann ich sagen, dass der Beruf des Sozialpädagogen ein Job ist, in dem man auf andere Menschen zugehen muss, auch wenn man vielleicht nicht ihrer Meinung ist. Dabei sollte man stark genug sein, Rückschläge zu verkraften und darauf eingestellt sein, dass manche Menschen sich gar nicht helfen lassen wollen. Man sollte an das Gute im Menschen glauben und Humor haben. Wichtig ist, dass man selbst ausgeglichen ist und gut abschalten kann. Wenn man sich zu sehr aufopfert, ist man schnell ausgebrannt - so ein "Burn out Syndrom" hilft niemanden. Deswegen muss man eine klare Grenze zwischen Berufs- und Privatleben ziehen.
Der soziale Bereich macht niemanden zum Millionär. Oft fehlen die Mittel, weil Gelder gekürzt werden. Für den Job braucht man also auch eine gehörige Portion Idealismus: Wer keinen Spaß an seiner Arbeit hat, ist schnell frustriert. Mit dem Studienabschluss in Sozialpädagogik hat man aber viele berufliche Möglichkeiten. Jobs gibt es in der Jugendarbeit, bei Beratungsstellen, bei Behörden, im interkulturellen Bereich oder im Bildungsbereich. Man arbeitet mit suchtkranken Menschen, mit Straffälligen, mit Senioren oder mit behinderten Menschen. Es gibt eine ganze Reihe von Weiterbildungsmöglichkeiten, zum Beispiel Therapeutenausbildungen oder Qualifizierungen zum Trainer.
Ich bin mit meinem Beruf rundum zufrieden. Ich gebe viel, bekomme aber auch viel zurück. So kann ich jeden Tag mit Begeisterung an die Arbeit gehen!
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