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Hochschulrankings

Ein Hochschulranking hilft dir bei der Studienwahl, denn es listet auf, wo es sich zu studieren lohnt. Wir stellen dir die bekanntesten Uni-Rankings vor und erklären, wie sie funktionieren.

Wie finde ich die passende Uni für mich? Diese Frage stellen sich viele vor dem Start ins Studentenleben. Helfen kann ein sogenanntes Hochschulranking, in dem Hochschulen bzw. deren Fachbereiche miteinander verglichen werden. Jedes Uni-Ranking hat seine eigenen Methoden, mit denen es die Qualität von Hochschulen zu messen versucht. Deshalb solltest du dir immer anschauen, nach welcher Methode die Daten erfasst werden. Einige Hochschulrankings setzen auf objektive Kriterien, zum Beispiel die Ausstattung von Bibliotheken und Laboren, das zahlenmäßige Verhältnis von Dozenten und Studenten oder die durchschnittliche Studiendauer. Andere setzen bei subjektiven Meinungen von Studenten, Professoren und Personal-Chefs über die jeweilige Hochschule bzw. einen bestimmten Studiengang an. Die Ergebnisse eines Rankings solltest du immer danach beurteilen, was dir für deine Studienzeit wichtig ist. Geht es dir um die Laborausstattung, das Renommee der Dozenten oder beispielsweise um die Atmosphäre auf dem Campus?

Prominentestes deutsches Beispiel: das CHE-Hochschulranking

Die umfassendsten deutschen Hochschul-Charts werden alljährlich im April im Studienführer der "Zeit" veröffentlicht. Das Ranking, das vom Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) durchgeführt wird, berücksichtigt die 31 meiststudierten Fachrichtungen – von Architektur bis Zahnmedizin – und listet dabei Unis und Fachhochschulen getrennt voneinander auf. Insgesamt umfasst das Ranking mehr als 300 Hochschulen, mehr als 2.700 Fachbereiche und 10.000 Studiengänge. Hierbei gibt es eine große Bandbreite an Kriterien, die sich auch von Fach zu Fach unterscheiden können. Neben objektiven Kriterien wie der Betreuung, dem Lehrangebot und der Ausstattung zählt auch die Meinung der Professoren und Studierenden.

Im Heft werden vier bis sechs ausgewählte Kriterien herangezogen, um die konkurrierenden Hochschulen mit farbigen Punkten in Spitzen-, Mittel- und Schlussgruppe einzuordnen. In der Online-Version hingegen kannst du dir aus 37 Indikatoren diejenigen auswählen, die dir am wichtigsten sind und dir so dein ganz persönliches Ranking zusammenstellen. Als Schnäppchenjäger suchst du vielleicht gezielt nach Unistädten mit niedrigen Mieten und als Sportfreak nach den vielfältigsten Unisport-Angeboten. Neuerdings kann man auch auf den ersten Blick erkennen, wie viele Studenten für den Studiengang eingeschrieben sind. Denn ob du dir den Hörsaal mit 50 oder mit 300 Kommilitonen teilst, macht einen gewaltigen Unterschied.

Das CHE-Hochschulranking gilt als das relevanteste deutsche Hochschulranking, aber es gibt auch immer wieder Kritik an der Methodik. So werden teilweise zu kleine Stichproben genommen, die eigentlich statistisch nicht aussagekräftig sind. Manchmal liegen auch keine Daten zu den Hochschulen vor, diese tauchen dann ohne Punkte ganz unten im Ranking auf. So entsteht aber schnell der Eindruck, dass diese negativ bewertet wurden.

Aus Personaler-Sicht: Uni-Ranking von Universum und WirtschaftsWoche

Das Uni-Ranking der Beratungsfirma Universum und der Zeitung WirtschaftsWoche befragt ausschließlich Personaler danach, welche Hochschule ihrer Meinung nach am besten für das Berufsleben ausbildet. Der Fokus liegt auf den Studiengängen BWL, Maschinenbau, Informatik und Jura. In den letzten Jahren ergab die Befragung, dass besonders Absolventen von Großstadt-Universitäten bei den Unternehmern gerne gesehen sind. Allerdings ist das Ranking inhaltlich sehr einseitig und bei gerade einmal mehr als 500 Personalern nur bedingt aussagekräftig.

Das Ranking der Studenten: Studycheck

Einen ganz anderen Ansatz verfolgt das Bewertungsportal Studycheck. Ähnlich wie bei Zalando oder Amazon können die Studierenden selbst ihre Hochschule und ihren Studiengang mit einem Sternchen-System bewerten. Sie vergeben bis zu fünf Sterne in Kategorien wie Studieninhalte, Dozenten, Organisation und Campusleben. Außerdem müssen sie ihre Bewertung zumindest kurz begründen.

Achtung: Die Bewertungen sind natürlich nicht objektiv, da die meisten Studenten keine Erfahrungswerte von anderen Hochschulen haben und somit schlecht vergleichen können. Je nachdem, ob die Website an der Hochschule bekannt ist, variiert auch die Anzahl der Bewertungen extrem. Trotzdem gibt dir die Seite sehr gute Hinweise auf das Uni-Leben: Wie ist zum Beispiel die Organisation an meiner Wunsch-Hochschule? Wie gut wird man betreut? Welche Einführungsveranstaltungen sollte man aus Studentensicht unbedingt besuchen? Denn gerade diese Fragen können über Erfolg und Misserfolg in den ersten Semestern entscheiden. Viele Studienabbrecher scheitern eher an den Umständen (chaotische Organisation, schlechte Betreuung) als am eigentlichen Lernstoff. Da kann dir Studycheck wichtige Hinweise geben, die über die Ersti-Broschüre der Fachschaft hinausgehen.

Das Humboldt-Ranking für internationale Forschung

Wenn du Interesse hast, nach dem Studium an der Universität zu forschen, ist das Humboldt-Ranking der Alexander von Humboldt Stiftung ein guter Indikator für dich. Die Stiftung fördert Wissenschaftskooperationen zwischen ausländischen und deutschen Forschern. Das Ranking misst alle zwei bis drei Jahre, wie viele Geförderte der Stiftung in einem Jahr an einer deutschen Hochschule arbeiten und wie viele davon schon Wissenschaftspreise erhalten haben. Da die Stipendiaten ihren Gastgeber selbst auswählen, weist eine hohe Anzahl drauf hin, dass die Hochschule international ein hohes Ansehen genießt. Weil sich die Fachgebiete an den Hochschulen oft sehr unterscheiden, differenziert das Ranking auch nach den vier großen Wissenschaftsbereichen: Geistes- und Sozialwissenschaften, Lebenswissenschaften (Medizin, Biophysik, Pharmazie, etc.), Naturwissenschaften und Ingenieurswissenschaften.

Ranking international: Times Higher Education World University Ranking

International findet alljährlich besonders die Rangliste des britischen Magazins „Times Higher Education“ (THE) große Beachtung. Es vergleicht komplette Hochschulen und einzelne Fächergruppen weltweit. Die Bewertung basiert auf einer Online-Befragung von Uni-Absolventen, die heute in der Forschung oder Lehre tätig sind. Circa 100.000 Antworten aus 88 Ländern werden ausgewertet. Traditionell belegen dabei amerikanische und britische Unis die vorderen Plätze. Deutsche Universitäten, die schon einige Jahre in den Top 100 rangieren, sind unter anderem die Ludwig-Maximilian-Universität München, die Universität Göttingen und die Universität Heidelberg. Wie bei den anderen Rankings sind auch die Einschätzungen des World University Rankings sehr subjektiv.

Ähnlich funktioniert das internationale Academic Ranking of World Universities (ARWU), jährlich herausgegeben von der Shanghai Jiao Tong University. Seit 2003 rankt das ARWU die 500 "besten" Universitäten der Welt, wobei die ersten Plätze, angeführt von der University of Harvard, von amerikanischen Hochschulen eingenommen werden. Die erste europäische Uni im Ranking 2016 ist die University of Cambridge in England auf Platz 4. Die erste deutsche Hochschule kommt erst auf Platz 47 mit der Universität Heidelberg. Gemessen wird unter anderem die Anzahl der Nobelpreisträger in der Lehre und unter den Absolventen so wie die Anzahl der wissenschaftlichen Fachpublikationen. Beide internationalen Rankings dienen den jeweiligen Beteiligten häufig als Marketinginstrument und sich nur bedingt aussagekräftig. Wenn du aber gerne im Ausland studieren möchtest, kannst du ruhig einen Blick riskieren.