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Traumberuf

Eine Frage, die als Kind ganz leicht zu beantworten war, stellt sich mit zunehmenden Alter als immer schwieriger heraus: Was ist dein Traumberuf? Der große Traum vom Flug zu den Sternen als Astronaut:in bleibt den meisten schließlich doch verwehrt. Das heißt aber nicht, dass du nicht dennoch deinen für dich perfekten Traumjob finden kannst. Wir verraten dir, wie!

Als Präsidentin die Welt verändern, als Astronaut die Welt von oben sehen, als Schauspieler die Welt etwas schöner oder als Ärztin die Welt ein wenig besser machen – warum haben wir als Kind so große Träume? Die Antwort lautet wohl: weil wir der Realität noch nicht ins Auge sehen müssen. Im Laufe der Schulbahn stellen wir dann fest, dass es für viele Traumberufe etwas mehr bedarf als zu träumen. Das bringt allerdings auch etwas sehr Gutes mit sich. Du wirst gezwungen, dich mit einer realistischen Vorstellung von deinem Traumjob auseinanderzusetzen. Denn Krankenpfleger:in, Bäcker:in, Jurist:in, Dachdecker:in, Mechatroniker:in oder Mediengestalter:in können mindestens genauso tolle Traumberufe sein, wenn sie zu deinen Interessen und Kompetenzen passen. Eines ist sicher: Für jeden Topf gibt es auch im Berufsleben den passenden Deckel.

Traumberuf - Was soll das sein?

Viele Menschen denken beim Begriff Traumberuf an ein Hobby oder eine Berufung. Aber nicht jede, die gut kocht, wird gleich Köchin, und nicht jeder, der sich gerne sozial engagiert, muss gleich im sozialen Sektor arbeiten. Viele blenden dabei aus, dass Menschen, die ihr Hobby zum Beruf machen, ihr Hobby dadurch auch irgendwie aufgeben. Das, was Freizeit war und zum Ausgleich diente, kann dann mitunter stressig und anstrengend werden, wenn der berufliche Erfolg und die finanziellen Einkünfte davon abhängen. Es gibt mitunter gute Gründe, warum nicht alle in ihrem Traumberuf der ersten Stunde landen, dafür aber vielleicht in einem ganz anderen Job ihre Berufung finden. Andere wiederum schaffen es, in ihrem Traumberuf Fuß zu fassen, müssen aber feststellen, dass er eigentlich gar nicht das richtige für sie ist oder sie sich im Unternehmen gar nicht wohlfühlen. Du solltest dich bei der Berufswahl also nicht zu sehr von der Vorstellung an den angeblich einzigen Traumberuf beeinflussen lassen. So verpasst du ganz andere Möglichkeiten abseits der Strecke. Wichtig ist dabei auch: Dein Traumberuf kann noch so spannend oder außergewöhnlich sein, der Arbeitsalltag stellt sich auch hier ein. Am Ende musst du dich vor allem mit diesem anfreunden können.

Letztendlich sollst du aber natürlich deinen Träumen hinterherjagen! Auch daran merkst du, wie sehr dein Traumberuf wirklich zu dir passt. Denkst du ständig darüber nach, wie du dein Ziel erreichen kannst, und bist bereit, dafür viel zu arbeiten, bist du auf dem richtigen Weg. Kommt dir die Idee, deinen Traumberuf wirklich umzusetzen, aber nur hin und wieder ins Gedächtnis, ist es vielleicht nur die Vorstellung, an der du hängst, und nicht die Umsetzung. So oder so haben wir einige Tipps für dich, wie du den passenden Beruf für dich findest.

So findest du deine(n) Traumberuf(ung)

  • Nimm dir Zeit

Und zwar so richtig. In zwei Wochen Ferien findest du nicht mal eben deinen Traumberuf bzw. den Job, der am besten zu dir passt. Fange stattdessen früh genug an, dir regelmäßig Gedanken darüber zu machen. Achte dafür auch im Alltag auf Momente, in denen du glücklich und entspannt bist. Brauchst du beispielsweise ein wenig Druck, um gute Arbeiten zu schreiben? Oder fängst du lieber rechtzeitig an zu lernen, um bloß nicht in die Bredouille zu kommen. Versuche dabei auch einmal, die gesellschaftlichen und familiären Erwartungen an dich auszublenden. Nur weil du ein Einser-Abi hast, musst du kein Medizin oder Jura studieren. Umgekehrt kannst du mit einem Realschulabschluss Jurist:in werden. Mit viel Fleiß und Motivation gibt es immer Wege, Abschlüsse nachzuholen. Du solltest dich nur rechtzeitig informieren. Den Traumberuf zu finden, ist keine plötzliche Eingebung, sondern ein Prozess.

  • Notiere deine Gedanken

Gedanken aufzuschreiben, hilft dir, sie für den Moment aus deinem Kopf zu lösen und Abstand zu ihnen zu gewinnen. Du kannst jederzeit zu ihnen zurückkehren und sie weiterspinnen, bist aber nicht verpflichtet, sie jedes Mal sofort zu Ende denken zu müssen. So kannst du auch Pros und Contras notieren, die dir mit der Zeit auf- und einfallen. Ist beispielsweise Schauspieler:in dein absoluter Traumberuf, denkst du zu Beginn sicher nur an die Vorzüge. Du liebst es auf der Bühne zu stehen, dich mit Theaterstücken auseinanderzusetzen und hast auch kein Problem damit, an Wochenenden und Feiertagen zu arbeiten. Dazu gehört aber auch ein recht unsicherer Lebensstil, es gibt wenig Festanstellungen und du musst dich darauf einstellen, je nach Engagement immer wieder umzuziehen. Nach etwas Reifezeit merkst du vielleicht, dass dein Wunsch nach Sicherheit überwiegt. Solltest du dich dann gegen den Beruf entscheiden, bedeutet das aber nicht, dass du das Schauspielen aufgeben musst. Ein Hobby nimmt dir schließlich niemand weg, nur weil du in einem anderen Bereich arbeitest. Und außerdem: In einem Hobby kannst du auch erfolgreich sein!

  • Sei ehrlich zu dir selbst

Um deinen Traumberuf zu finden, darfst du dich vor allem selbst nicht anlügen. Ein Beruf, der nach außen hin erst einmal besonders toll und angesehen ist wie Ärzt:in oder Jurist:in, muss nicht der Richtige für dich sein, nur weil sich dir die Möglichkeit für diesen Weg bietet. Der oder die Leidtragende bist am Ende nämlich nur du. Bevor du also in einem Beruf landest, den du im schlimmsten Fall als monoton oder stressig empfindest, höre auf dein Bauchgefühl. Stell dir dafür gezielte Fragen und red bei den Antworten nicht um den heißen Brei herum, sondern sei ehrlich zu dir selbst: Was macht dir wirklich Spaß? Was bereitet dir Stress? Wo liegen deine Talente? Was sind deine Schwächen? In welcher Umgebung fühlst du dich wohl? Magst du es, dich täglich von Aufgaben überraschen zu lassen, oder brauchst du einen langfristigen Plan? Hast du kein Problem damit, stundenlang am Schreibtisch zu sitzen, oder bist du lieber den ganzen Tag in Bewegung?

  • Der Weg ist das Ziel

Diese Floskel ist zwar ziemlich verstaubt, aber man findet dennoch viel Wahres in ihr. Dein Traumjob ist nicht zwingend dein Traumberuf. Traumjob meint nicht nur den Beruf an sich, sondern bezieht das Arbeitsumfeld mit ein. Du kannst deinen Traumjob finden, also den Job, der nicht nur inhaltlich, sondern auch in Bezug auf deine Kolleg:innen, deine Arbeitszeiten oder dein Stresslevel zu dir passt, ohne dass er deinem ursprünglichen Traumberuf ähnelt. Das heißt nicht, dass du deine Erwartungen herunterschraubst, sondern kann auch einfach bedeuten, dass du dich im Laufe der Zeit veränderst und deine Wünsche an deine aktuelle Lebenssituation anpasst. Veränderungen und damit der Wandel von Wünschen und Träumen sind ganz normal. Außerdem bist du niemandem etwas schuldig. Entdeckst du auf dem Weg zum Traumberuf eine ganz andere Berufung, soll das vielleicht genau so sein. Die Zeit bis dahin ist keineswegs Zeitverschwendung, sondern war wichtig und wertvoll für deinen Reifeprozess. Ärgere dich also nie über Entscheidungen, die dich zwar nicht an das ausgeschriebene Ziel gebracht haben, dafür aber an einen anderen Punkt, der dich zufrieden macht. Du wirst heutzutage selten dein ganzes Berufsleben genau das machen, was du in Ausbildung oder Studium gelernt hast. Es ist außerdem immer üblicher, mitten im Berufsleben die Bahn zu wechseln. Nicht selten sind Quereinsteiger:innen sogar gerne gesehen, da sie mit ihrer Expertise aus einem anderen Bereich einen ganz neuen Blickwinkel mitbringen. Behalte dir also im Hinterkopf, dass du deinen Traumberuf nicht sofort finden musst und es nie zu spät für eine berufliche Veränderung ist.

  • Hol dir andere Meinungen ein

Du solltest dich in deinem Entscheidungsprozess für deinen Traumberuf mit deinen Freund:innen und Eltern austauschen. Oftmals können sie dir wichtige Punkte aufzeigen, auch in Bezug auf deine Talente und Schwächen, die du selbst vielleicht gar nicht wahrnimmst. Außerdem sprechen sie womöglich Dinge aus, die du gerne verdrängst, für deine Berufsentscheidung aber wichtig sind. Am Ende solltest du dich aber auch nicht zu sehr von der Meinung anderer beeinflussen lassen, besonders wenn du eigentlich schon genau weißt, was du machen willst. Denn auch hier gilt: Zu viele Köche verderben den Brei.

  • Sammle praktische Erfahrung

Alle Zeit der Welt, die ausführlichsten Notizen und die ergiebigsten Gespräche nutzen dir nichts, wenn dir die praktische Ausführung deines Traumberufs am Ende nicht gefällt. Um das zu verhindern, solltest du im Vorfeld an eine Ausbildung oder ein Studium Praktika machen oder mindestens mit Personen aus dem Berufskreis ins Gespräch kommen. Die Herstellung eines realen Bezugs hilft vor allem auch gegen eine Romantisierung deines Traumberufs. Dafür musst du keine ausgeschriebenen Praktika finden. Viele Unternehmen freuen sich über Initiativbewerbungen.

Es gibt mehr als einen passenden Beruf für dich

Eine ausgiebige Recherche wird dir zeigen, dass es mehr als einen Beruf gibt, der dich faszinieren kann. Gerade wegen der zahlreichen Möglichkeiten, die sich heute nach der Schule ergeben, fällt es vielen schwer, sich für einen Beruf zu entscheiden. Hinzu kommt die Vorstellung, dass du zwingend deinen Traumberuf ausüben und in ihm aufgehen musst. Dabei kannst du durchaus lernen, mit einem anderen Weg zufrieden zu sein. Vergleiche dich dabei nicht. Jeder Mensch ist anders und es gibt gute Gründe, warum du dich in genau diesem Beruf wohlfühlst und andere in einem anderen. Hinterfrag nicht alles und lass vieles auch erst einmal auf dich zukommen, bevor du vorschnell urteilst.

Grundsätzlich bedeutet das Finden des Traumberufs nicht, dass ein einmaliger Traum vom Astronaut:innen- oder Schauspieler:innen-Beruf in Erfüllung geht. Es geht vielmehr darum, dass du tagtäglich gerne zur Arbeit gehst, Spaß hast und Sinn in der Sache siehst. Dennoch solltest du nie aufhören, groß zu denken. Ob du etwas schaffst, liegt nicht nur an deinen Fähigkeiten und Talenten, sondern mindestens genauso an deinem Fleiß, deiner Motivation und deiner Bereitschaft, dazuzulernen.

 

Du bist noch ganz am Anfang bei der Berufssuche? Dann klick dich in unseren kostenlosen Berufswahltest und finde womöglich einen Traumberuf, an den du zuvor nie gedacht hättest. Eine Auflistung von weiteren spannenden Ausbildungs- und Studienmöglichkeiten findest du in unseren Rubriken Berufe nach Themen oder Studiengänge von A bis Z.