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Berufswahl-Experten auf Infotour

Talente entdecken, Ausbildung finden

Du weißt schon, dass du eine Ausbildung machen willst? Dann musst du nur noch herausfinden, welche zu dir passt. Helfen kann zum Beispiel die Infotour der Kampagne „Du + Deine Ausbildung = Praktisch unschlagbar!“. Wir erklären dir, worum es dabei geht.

Talente entdecken, Ausbildung finden

© BMBF/Peter Bender

 

Sie sind klein und blau, haben drei Reifen und stecken voller Wissen: die Infomobile der Kampagne "Du + Deine Ausbildung = Praktisch unschlagbar!". Vier Stück sind das ganze Jahr über deutschlandweit unterwegs und machen Halt auf Bildungsmessen, an Schulen und in Ausbildungsbetrieben. Begleitet werden sie von Beratungs-Experten, die Jugendlichen im Gespräch oder innerhalb von Workshops bei der Berufswahl helfen. Ute Michaelis ist eine davon. Im Gespräch gibt sie Einblicke, wie Beratungen in der Regel ablaufen.

Frau Michaelis, welche Fragen stellen Sie auf der Infotour besonders oft?
Jugendliche müssen oft erst einmal herausfinden, was sie überhaupt können. Viele sagen spontan als erstes "keine Ahnung". Dann frage ich nach: Welche Rolle übernimmst du in deinem Freundeskreis; bist du derjenige, der immer alles organisiert? Wie verbringst du deine Freizeit? Und warum magst du ausgerechnet dieses Computerspiel?

Was haben Computerspiele denn mit der Berufswahl zu tun?
Auf diese Weise kann man eine Menge lernen. Ich hatte mal ein Beratungsgespräch mit einem jungen Mann, der auf einer internationalen Rangliste für ein Spiel war, bei dem man viele Prozesse koordinieren muss. Mittlerweile ist er ausgebildeter Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung – und damit sehr zufrieden. In der Regel reichen 20 Minuten Beratungszeit aus, damit Jugendliche ihre individuellen Fähigkeiten und Talente erkennen.

Und dann helfen Sie bei der Suche nach der passenden Ausbildung?
Ich empfehle zum Beispiel dann ein Studium, wenn ich merke, dass jemand einen richtigen Forscherdrang hat. Das ist aber eher selten der Fall. Als ich letztens in einer Schulklasse eine Umfrage gemacht habe, wollten 80 Prozent hinterher am liebsten studieren. Auf meine Frage hin, wer viel liest und gerne Zusammenfassungen schreibt, gingen die Hände fast alle runter. Für viele kann der Theorie-Praxis-Mix von Ausbildungen sinnvoller sein kann.

Wieso denken viele erst einmal gar nicht daran, eine Ausbildung zu machen?
Der Verdienst ist bei jungen Menschen ein ganz großes Thema. Häufig wird ein Studium mit einem sicheren Einkommen verbunden. Dass die Perspektiven mit einer Ausbildung auch sehr gut sind, wissen die wenigsten. Wenn man sich danach zum Meister, Fachwirt oder Techniker weiterbildet, ist das Risiko, arbeitslos zu sein, noch geringer als bei Akademikern. Nur etwa 1,8 Prozent der Menschen mit abgeschlossener Ausbildung finden keine Arbeit.

Spüren Sie oft Druck oder Zukunftsangst, wenn Sie mit den Jugendlichen sprechen?
Ja. Viele wollen nach ihrem Schulabschluss weiter zur Schule gehen, weil sie sich noch nicht bereit für das Leben da draußen fühlen – auch nicht mit Anfang 20. Und bei fast allen gibt es die Angst, sich falsch zu entscheiden und das ihr Leben lang zu bereuen.

Was hilft gegen die Angst?
Ich erkläre, dass die Vorstellung, lebenslang ein und denselben Beruf auszuüben, nicht mehr der Realität entspricht. Ich zeige den Schülern Stellenanzeigen, auf die man sich mit ganz verschiedenen Ausbildungen oder Studienabschlüssen bewerben kann. Außerdem gibt es unzählige Weiterbildungsmöglichkeiten, auf die ich verweise. Heutzutage kann niemand 20 Jahre vorausplanen. Wir alle müssen wandelbar sein und lebenslang lernen.
 

Hier gibt's mehr Infos:
Wer einen der mehr als 90 Tourstopps besuchen möchte, findet unter www.praktisch-unschlagbar.de den nächsten Termin in seiner Nähe. Hier informiert das Bundesministerium für Bildung und Forschung außerdem über die verschiedenen Möglichkeiten und Perspektiven der beruflichen Bildung.