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Remote Work

Du hast zwar richtig Lust auf das Arbeitsleben, aber kannst dir nicht vorstellen, jeden Tag in ein und demselben Büro zu sitzen? Wie wäre es stattdessen mit der Arbeit von zuhause aus oder noch besser: aus dem Urlaub? Das alles geht mit "Remote Work". Wir erklären dir, was das genau ist, für welche Berufe "Remote Work" besonders geeignet ist und was die Vor- und Nachteile sind.

Was ist "Remote Work"?

"Remote Work" heißt übersetzt so viel wie „Fernarbeit“. Das Konzept ist eigentlich recht einfach: Wenn du "remote" arbeitest, arbeitest du nicht im Büro deines Unternehmens, sondern kannst deiner Beschäftigung von überall aus nachgehen. Arbeitest du in deinen eigenen vier Wänden, spricht man auch von "Homeoffice". Das ist aber nur eine Form von "Remote Work". Es gibt durchaus Beschäftigungen, bei denen du nicht einmal an deinem Schreibtisch sitzen musst. Das einzige, was du für diese Arbeit benötigst, ist eine Internetverbindung. Und die findest du theoretisch auch an der Nordsee, in Portugal oder in den Alpen. Je nach Beruf und Arbeitgeber ist gelegentliches Arbeiten mit Meerblick heutzutage also keine Seltenheit mehr. Besonders im Rahmen der Corona-Pandemie haben einige Beschäftigte die Umstellung in ihren Unternehmen auf "Remote Work" genutzt, um Arbeit und Urlaub miteinander zu verbinden.

Etwas anderes ist dagegen "Telearbeit". Sollte dir der Begriff bei der Jobsuche über den Weg laufen, bedeutet das, dass du ausschließlich an einem fest eingerichteten Bildschirmarbeitsplatz bei dir daheim tätig bist. Die entsprechende Hardware erhältst du von deinem Arbeitgeber.

Mit einer modernen digitalen Ausstattung und einer funktionierenden Internetverbindung erfolgt der Arbeitsalltag "remote" dann komplett digital. Die Kommunikation mit Kolleginnen und Kollegen fällt dabei nicht weg, sondern findet über E-Mail, Telefon und Chat- sowie Video-Plattformen statt. So kannst du auch ohne Anwesenheit im Büro an Meetings, Projektbesprechungen oder auch einer digitalen Kaffeepause teilnehmen.

"Remote Work" boomt

Da es keine wirklich einheitliche Definition von "Remote Work" gibt, handhabt jedes Unternehmen diese Arbeitsform ein wenig anders. Du solltest also bei Stellenanzeigen genau darauf achten, wie "Remote Work" bzw. "Homeoffice" dort praktiziert wird. Wenn dir die Möglichkeit von zuhause zu arbeiten besonders wichtig ist, solltest du das vor Arbeitsstart abklären und zusätzlich auch in deinem Arbeitsvertrag festhalten (wenn nicht schon vorhanden). Im schlimmsten Fall kann es ansonsten passieren, dass dein Arbeitgeber letztendlich doch darauf besteht, dass du täglich im Büro erscheinst.

Viele Unternehmen bieten eine hybride Form von "Remote Work" an, die es dir ermöglicht, auch (aber nicht ausschließlich) außerhalb des Büros zu arbeiten. Dies hat sich besonders durch die Corona-Pandemie mehr und mehr etabliert – sogar in alteingesessenen Firmen. Die Sorge von Arbeitgebern vor mehr Unproduktivität und Ineffizienz hat sich nämlich nicht bewahrheitet. Vielmehr ist oftmals sogar das Gegenteil eingetreten. "Remote Work" boomt. Besonders junge Menschen legen immer mehr Wert darauf, selbstbestimmt arbeiten zu können. Unternehmen, die junge motivierte Menschen wie dich suchen, kommen ihnen mit neuen freieren Beschäftigungsformen entgegen. Aus einem 9-bis-17-Uhr-Bürotag wird ein Egal-wo-egal-wann-Hauptsache-du-kriegst-die-Arbeit-getan-Arbeitstag.

Passende Jobs für "Remote Work"

Natürlich ist das nicht in allen Berufen möglich. Pflegefachleute oder Handwerker sind auf ihr Arbeitsumfeld im Krankenhaus oder auf der Baustelle angewiesen und können diese Art von praktischer Arbeit kaum zuhause ausüben. Allerdings gibt es immer mehr Berufsfelder, die keinen festen Arbeitsplatz benötigen. Solche neuen Berufsformen werden auch "digital nomadism" genannt: Arbeitnehmer, die lediglich ihren Computer brauchen und von überall aus arbeiten, sind quasi digitale Nomaden.

"Remote Work" funktioniert also am besten für solche Berufe, die erstens am Schreibtisch und zweitens recht eigenständig ausgeübt werden können. Dazu gehören beispielsweise Berufsfelder wie Buchhaltung, Informatik, Software Engineering, Grafikdesign, Webdesign, Marketing oder auch Texten und Dolmetschen. Für Menschen, die in ihrem Beruf viel schreiben, designen, programmieren, telefonieren oder mit digitalen Tools arbeiten, ist "Remote Work" also besonders geeignet. Das sind meist auch Tätigkeiten, in denen von Projekt zu Projekt gearbeitet wird und teils viel Kreativität gefragt ist. Solange das Endergebnis stimmt und Fristen eingehalten werden, ist den Arbeitgebern oder Projektauftraggebern hier meist egal, von wo und wann die Aufgaben ausgeführt werden. Besonders Freelancer (Freiberufler) arbeiten meist "remote".

Vorteile von "Remote Work"

Wie du dir jetzt sicher denkst, gibt es zahlreiche Vorteile von "Remote Work". Schließlich ist die Vorstellung unglaublich verlockend, einfach von zuhause oder aus dem Urlaub heraus arbeiten zu können. Tatsächlich haben auch Studien gezeigt, dass Arbeitnehmer dank Homeoffice und "Remote Work" zufriedener und sogar produktiver sind als ohne. Weniger Ablenkung durch Mitarbeitende und Unterbrechungen durch den Büro-Lärm fördern die Produktivität. In ihrem eigen geschaffenen Arbeitsumfeld können sich viele Menschen freier bewegen und dadurch auch besser konzentrieren. Hörst du gerne Musik? Während du im Büro kaum die Boxen aufdrehen kannst, ist das "remote" kein Problem.

Auch die sogenannte Work-Life-Balance wird für einige dadurch viel ausgeglichener. Für Leute, die normalerweise ins Büro pendeln, bedeutet "Remote Work" einen enormen Zeitgewinn. Schließlich fallen der Arbeits- und Nachhauseweg weg. Das erspart nicht nur Zeit, sondern je nach Verkehr und Auslastung der Züge auch einige Nerven. Du kannst außerdem länger schlafen, bist früher im Feierabend und kannst in der Mittagspause einen Powernap oder sogar eine Yoga-Session einlegen.

Nebenbei tut "Remote Work" übrigens auch der Umwelt gut. Weniger längere Arbeitswege bedeutet schließlich auch weniger Autofahrten oder Flugreisen. Und nicht nur die Arbeitnehmer haben dadurch Vorteile, sondern auch der Arbeitgeber selbst spart Kosten. Hat er viele Angestellte, die außerhalb des Büros arbeiten, muss er weniger Büroräume zur Verfügung stellen und kann somit Platz und Kosten sparen.

Herausforderungen von "Remote Work"

"Remote Work" klingt super. Tatsächlich bringt die Arbeit ohne Büroalltag aber auch Herausforderungen mit sich. Denn digitale Meetings, Chats und Telefonate ersetzen nicht den alltäglichen Austausch zwischen Kollegen im Büro. Nicht nur der Klatsch und Tratsch (der ab und an durchaus dazugehört), das gemeinsame Feierabendbier oder die gemeinsame Mittagspause fallen weg, sondern auch der direkte Informationsfluss über Arbeitsthemen. Hast du im Büro eine Frage oder möchtest etwas mit der Kollegin absprechen, klopfst du einfach im benachbarten Büro an. Dadurch werden Anliegen schneller geklärt. Der höhere Informationsfluss gestaltet gemeinsame Projekte effizienter und stärkt den Zusammenhalt im Team. "Remote Work" kann dagegen Isolation bedeuten. Tipp: Solltest du viel "remote" arbeiten, vereinbare gemeinsame digitale Kaffeepausen und halte die Kommunikation über die Team-Chats aufrecht (auch deine Kollegen freuen sich hin und wieder über lustige Memes).

Da die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit in den eigenen vier Wänden leichter verschwimmt, arbeiten einige Arbeitnehmer "remote" sogar mehr als sie müssten. Damit dir das nicht passiert, solltest du immer die Zeit im Blick haben und vor allem diszipliniert arbeiten. Dabei ist nämlich dein Zeitmanagement ganz wichtig. Du hast zuhause keinen Chef oder keine Chefin im Nacken sitzen, die dir Druck machen und musst selbstständig deinen Arbeitsflow aufrechterhalten. Die Motivation, die du im Büro durch das dortige Umfeld und deine Kollegen bekommst, musst du zuhause selbst erbringen. Außerdem kann es nicht schaden, sich ab und an persönlich bei seinen Vorgesetzten blicken zu lassen, wenn es um das Thema Gehaltserhöhung oder Beförderung geht. Denn auch wenn du "remote" gute Arbeit ablieferst, Leistung muss auch heute vielerorts noch "gesehen" werden, um anerkannt zu werden.

Ist "Remote Work" die Zukunft?

"Remote Work" ist heute eine super Alternative zum stetigen Büroalltag, besonders, wenn du kreativ und in ruhiger Atmosphäre ohne Störgeräusche arbeiten möchtest. Um aber nicht ganz auf den direkten Austausch mit Kollegen zu verzichten, setzen viele Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber heute eher auf eine Hybrid-Lösung zwischen Büro und Homeoffice. So kann an einigen Tagen konzentriert zuhause gearbeitet werden, parallel Wäsche gewaschen und länger geschlafen werden, und an anderen der persönliche Austausch mit Kollegen gepflegt werden. „Remote Work“ findet bei immer mehr Unternehmen Einklang in den Arbeitsalltag. Inwiefern diese sehr freie, selbstständige Arbeitsform die Zukunft ist und ob sie sich mehr und mehr etabliert oder doch eher auf hybride Formen gesetzt wird, wird sich noch zeigen!

"Remote Work" klingt cool, aber eigentlich weißt du noch überhaupt nicht, was du beruflich machen möchtest oder welches Studium zu dir passt? Dann check doch mal unseren Berufswahltest aus. Oder du klickst dich durch unsere Rubriken Berufe nach Themen oder Studieren nach Themen.