
Mobbing ist ein Phänomen des systematischen Ausgrenzens und Isolierens, das jeden treffen kann. Mobbing in der Schule und Mobbing am Arbeitsplatz sind weit verbreitet. Mit Cyber-Mobbing ist die Schikane auch in den digitalen Raum eingezogen. Wie du dich wehren kannst? Hier sind unsere Tipps.
Um sich gezielt gegen Mobbing wehren zu können, ist es wichtig zu wissen, worum es eigentlich geht und wie die Strategien der Täter sind.
Der Begriff "Mobbing" stammt aus dem Englischen (to mob/mob) und bedeutet "anpöbeln", oder "fertigmachen". In seiner heutigen Verwendung geht der Begriff auf den schwedischen Arzt und Psychologen Heinz Leymann zurück, der erstmals von Mobbing im Bereich des Arbeitslebens sprach und dazu Ende der 70er forschte. Nicht jeder Streit und Konflikt ist gleich ein Fall von Mobbing. Vielmehr ist unter Mobbing die systematische Ausgrenzung und schwerwiegende Erniedrigung eines anderen Menschen über einen längeren Zeitraum (mindestens einmal die Woche und über mehrere Monate) zu verstehen.
Mobbing hat viele Gesichter: Es kann sich in Form verbaler direkter Gewalt (beschimpfen, bloßstellen oder drohen) äußern aber auch in Form indirekter Gewalt. In diesem Fall werden den Opfern Informationen vorenthalten oder gezielt Gerüchte gestreut. Ebenso gehört die Beschädigung des Eigentums dazu. Dieser Ausdruck offener oder subtiler Gewalt gegen Personen findet in der Regel über einen längeren Zeitraum statt und zielt bewusst auf die soziale Ausgrenzung des Opfers. Beim Mobbing in der Schule oder am Arbeitsplatz kann ein Einzeltäter oder eine ganze Gruppe von Tätern beteiligt sein. Die soziale Ausgrenzung kann dich allerdings auch in anderen Kontexten treffen: im Seminar an der Uni, in deinem Ausbildungsbetrieb, in Wohneinrichtungen oder Vereinen.
Im Laufe der Jahre haben sich viele unterschiedliche Begriffe ausgeprägt, die jeweils das Machtgefälle und die Hierarchie zwischen den Beteiligten widerspiegeln. Beim Mobbing am Arbeitsplatz ist der Begriff "Bossing" eine Beschreibung für die Ausgrenzung und Schikane eines Mitarbeiters durch einen Vorgesetzten. Die systematische Schikane kann dich hier auf ganz unterschiedliche Arten treffen: Durch eine Unter- oder Überforderung der zugewiesenen Aufgaben, eine ungerechte Arbeitsverteilung oder ein Zuviel an Kritik. Im extremen Fall kann es sogar zur Manipulation deiner Arbeit kommen. Bist du bei der Ausbildung ständig anzüglichen Witzen und Kommentaren oder unsittlichen Berührungen ausgesetzt, ist das sexuelles Mobbing. Beim Staffing wird ein Vorgesetzter von seinen Mitarbeitern schikaniert. Ziel dieser beiden Mobbing-Strategien ist, das Opfer förmlich aus dem Unternehmen zu mobben und zu einer Kündigung zu bringen.
"Bullying" bezeichnet im deutschsprachigen Raum das Mobbing in der Schule. Es findet in jeder Schulform und jeder Altersgruppe statt und ist ein ernst zu nehmendes Gruppenphänomen, denn oft ist ein Großteil (die Mitläufer) der Klasse involviert. Für manche Kinder fängt die Schikane schon in der Grundschule an, oft auf dem Schulweg mit Schubsen, Raufen und Beschimpfungen. Auch im Kontext der Ausbildung an der Berufsschule oder im Betrieb ist Bullying ein Thema und für viele Betroffene ein triftiger Grund, den Ausbildungsbetrieb zu wechseln.
Mobbing endet für Kinder und Jugendliche mittlerweile nicht mehr am Schultor, sondern verfolgt sie sogar bis nach Hause. Natürlich ist Cyber-Mobbing auch in beruflichen Zusammenhängen ein Thema. Beim Cyber-Mobbing/Cyber-Bullying geht es um die Bloßstellung im Internet. Die systematischen Erniedrigungen setzen sich hier im digitalen Raum fort, Social Media (Whatsapp, Instagram, Twitter, Chats und Foren) macht es möglich, egal ob in Form kompromittierender Bilder und Videos oder Hate Speech. Die Opfer sind nirgends mehr sicher. Das Internet hat eine hohe Dynamik sodass sich die Inhalte schnell verbreiten. Die Absender können in der Regel nicht nachverfolgt werden.
Laut einer aktuellen Studie des Bündnis gegen Cyber-Mobbing und der Techniker Krankenkasse hatten 17,3 Prozent der befragten 8- bis 21-Jährigen in 2020 Erfahrung mit Mobbing im Internet. Insgesamt geben zwei Millionen Schüler an, von Cyber-Mobbing betroffen zu sein. Die coronabedingte Umstellung des Schulbetriebs auf Distanzlernen und die Verlagerung der Sozialkontakte ins Internet verschärft die Situation zusätzlich.
Die systematische Schikane zieht für die Mobbing-Opfer oftmals einen langen Leidensweg nach sich. Körperliche und psychische Reaktionen wie Schlafstörungen, Alpträume, Bauch- und Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit, Ängste, Depressionen, Leistungsrückgang, Rückzug bis hin zu Selbstmordgedanken und Suizidversuchen können die Folge sein. Aber so weit muss es nicht kommen, wenn du die Strategien der Täter früh genug erkennst und dir Hilfe holst.
Egal, ob du ein Mobbing-Opfer im beruflichen, schulischen oder in einem anderen Kontext bist - wichtig ist, dass du die Problematik erkennst, handelst und dir Hilfe suchst. Unsere Tipps im Einzelnen:
Die Anlaufstellen im Einzelnen:
Mit Einstieg findest du passende Ausbildungsplätze, Studiengänge und Gap-Year-Möglichkeiten. Melde dich an oder registriere dich und starte in
#DeineZukunft!
Du bist dir noch nicht sicher, was du beruflich machen möchtest? Dann absolviere unseren Interessencheck.
Mit diesem Online-Test findest du ganz einfach heraus, welche Berufe und Studiengänge zu dir passen.
#DeineZukunft
Registriere dich kostenlos und erstelle ein Profil. Dein Testergebnis kannst du in deinem Nutzerprofil jederzeit angucken.
Anmelden
Passwort vergessen
Du erhältst sofort eine E-Mail, mit der du dein Passwort zurücksetzen kannst. Kontrolliere auch den Spam-Ordner, falls die Mail nicht in den nächsten Minuten ankommt.
Dein Passwort wurde geändert
Dein Passwort wurde erfolgreich geändert. Du kannst dich jetzt mit deinen neuen Daten einloggen.
Viel Spaß