Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie gewinnen nach ihrer Ausbildung die mineralischen Rohstoffe Steine und Erde, die sie auch zu fördern und zu transportieren wissen. Sie kennen sich mit den verschiedenen Baustoffen wie Gips, Dolomit, Zement, Asphalt, Kalk oder Porenbeton für Straßen und Gebäude bestens aus. Die Produktionsanlagen für die Verarbeitung von mineralischen Rohstoffen steuern und überwachen Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie . Gips, Dolomit, Zement und Kalk werden in der Baustoffindustrie als hydraulische Bindemittel verwendet, beispielsweise für Beton oder Keramik. Für diese Baustoffe werden Rohstoffe benötigt, die in Steinbrüchen abgebaut werden. Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie sind mit Baggern und Muldenkippern in Steinbrüchen vertraut und sitzen sogar selbst am Steuer. Diese können bis zu 450 Tonnen Rohstoffe in einer Ladung transportieren. Die Bedienung von Betonmischern gehört ebenso dazu wie das Gießen von Betonelementen zu Fertigbetonplatten. Anschließend werden die Oberflächen mit Wasserdruck bearbeitet. Hinzu kommt die Instandsetzung von Bauteilen und Maschinen. Neben diesen doch eher anstrengenden Arbeiten fallen auch Tätigkeiten im Labor an. Dort werden beispielsweise Proben von frischem Beton untersucht, um eine hohe Qualität zu gewährleisten. Feinere Baustoffe werden mittels spezieller Anlagen geprüft. Entsprechende Software ist anschließend an der Auswertung beteiligt.
Im Zuge der Produktion wird stets die Qualität mit Hilfe von Messungen und Analysen überprüft. Kommt es zu Abweichungen, so werden die Einstellungen der Maschinen korrigiert. Zum Schutz vor Lärm und Kleinstteilen tragen Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie bei der Arbeit Schutzkleidung, einen Helm, eine Schutzbrille und ein Gehörschutz. Beim Abfüllen von Zement kann es trotz Absauganlagen zu einer Staubentwicklung kommen, deswegen werden zur Vorsicht Atemschutzmasken getragen. Zu ihren Aufgaben gehört auch die sachgerechte Verpackung sowie die Reinigung und Wartung der Produktionsanlagen. Die Tätigkeit eines Verfahrensmechanikers in der Steine- und Erdenindustrie erfordert körperlichen Einsatz und Kondition, Schichtdienst ist je nach Betrieb möglich. Gearbeitet wird in Werkhallen, in Prüflabors, mitunter in Büros und im Freien, so beispielsweise in Steinbrüchen. Anstellung können sie in Zement-, Kalk- sowie Gipswerken und in Betrieben zur Gewinnung von Steinen und Erden, zum Beispiel Kalksteinbrüche, finden.
Eine Voraussetzung, um als Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie arbeiten zu können, ist die dreijährige duale Berufsausbildung. Das bedeutet, dass die Ausbildung sowohl im Betrieb als auch in der Berufsschule stattfindet. Während der Lehre übernimmst du im Unternehmen nach und nach alle Aufgaben, die dich auch im späteren Berufsleben erwarten.
Innerhalb der Ausbildung zum Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie kann im letzten Ausbildungsjahr zwischen sechs Fachrichtungen gewählt werden - Baustoffe, Transportbeton, Gipsplatten oder Faserzement, Kalksandsteine oder Porenbeton, vorgefertigte Betonerzeugnisse sowie Asphalttechnik. Innerhalb der Fachrichtung Baustoffe werden für die Herstellung von Zement, Kalk und Gips Abbau- und Förderanlagen gesteuert. Unter der Fachrichtung Transportbeton ist das Mischen von Beton zu verstehen, der dann zu der entsprechenden Baustelle transportiert wird. Die Fachrichtung Gipsplatten oder Faserzement steht für die Herstellung von Innenwänden und Decken. Und innerhalb der Fachrichtung Kalksandsteine oder Porenbeton werden Mauersteine sowie fertige Bauteile hergestellt. Vorgefertigte Betonerzeugnisse stehen für Rohre, Platten und Fertiggaragen und im Bereich der Asphalttechnik werden Sand, Schotter und Splitt für den Straßenbau gefertigt.
Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres legst du den ersten Teil der Abschlussprüfung ab, er besteht aus den Lerninhalten Werkstoffbearbeitung, Erschließung, Gewinnung und Förderung von Rohstoffen, Hydraulik und Pneumatik, Elektrotechnik, Mess-, Steuerungs- und Regelungstechnik, Verfahrenstechnik und Produktions- und Prozesssteuerung. Der zweite Prüfungsteil erfolgt am Ende deiner Ausbildung und besteht ergänzend aus den Lernfeldern Arbeitsplanung und systematische Störungsbeseitigung, Maschinen und Anlagen, Maßnahmen zur Qualitätssicherung sowie Brenn- und Veredelungsprozesse.
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Du musst auf dem Papier keinen Mindestschulabschluss vorweisen können. Laut Bundesagentur für Arbeit bringen Ausbildungsanfänger allerdings meistens einen mittleren Bildungsabschluss mit. Laut des Datensystems Auszubildende (DAZUBI) des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) haben 57 Prozent der Ausbildungsanfänger mittlere Reife und 43 Prozent einen Hauptschulabschluss.
Voraussetzung für die duale Ausbildung ist ein Ausbildungsvertrag mit einem Ausbildungsbetrieb, die sich ihre Auszubildende nach eigenen Kriterien auswählen. Bist du unter 18 Jahre alt, so muss eine ärztliche Bescheinigung über eine Erstuntersuchung vorgelegt werden.
Für die Ausbildung zum Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie sind gute Leistungen in den Fächern Mathe, Physik, Chemie und Werken/Technik wichtig. Weitere Voraussetzungen sind, dass dir körperliche Arbeit liegt und dir Staub und Dreck nichts anhaben können. Technisches Geschick ist hier ebenfalls gefragt.
Um keine neuen Entwicklungen in deinem Arbeitsbereich zu verpassen, haben Verfahrensmechaniker in der Steine- und Erdenindustrie eine große Auswahl an Weiterbildungsmöglichkeiten, um später auch in Führungspositionen arbeiten zu können.
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