Voraussetzung für die Zulassung zum Studium ist die Allgemeine Hochschulreife bzw. die Fachhochschulreife. Einige Hochschulen setzen ein Vorpraktikum voraus. Manchmal müssen angehende Studenten auch einen bestimmten Numerus Clausus erfüllen oder einen Eignungstest absolvieren. Wichtige Eigenschaften sind Selbstständigkeit und eigenverantwortliches, motiviertes Arbeiten. Die Tätigkeiten erfordern innovatives und kreatives Denken verbunden mit Kostenbewusstsein. Dazu sind technisches Verständnis, handwerkliche Begabung, Teamfähigkeit und ein grundsätzliches Verständnis von mathematisch-naturwissenschaftlichen Zusammenhängen wichtig.
Das Bauingenieurwesen-Studium (Grundstudium) beginnt mit den wichtigsten ingenieurtechnischen Grundlagen und Kompetenzen für das spätere Berufsleben. Die Anforderungen während des Grundstudiums sind mit denen anderer Ingenieurstudiengänge vergleichbar. Zu Beginn werden vor allem die ingenieurtechnischen Grundlagen (Mechanik) und mathematische Grundlagen vermittelt. Daneben spielen die Vermessungskunde, Baustofflehre und das Entwerfen von Gebäuden (Baukonstruktion, technisches Zeichnen) eine zentrale Rolle. Am Ende des Grundstudiums hast du die Fähigkeiten zum Lösen ingenieurtechnischer Probleme und die wichtigsten Fachgrundlagen erlangt.
In der zweiten Hälfte des Bachelorstudiums, also dem Hauptstudium, werden speziellere Kenntnisse für den späteren Berufsalltag vermittelt. Außerdem entscheidet sich jeder Studierende für eine Spezialisierung, die gezielt auf den zukünftigen Beruf vorbereitet: In der Vertiefung Baubetrieb lernt man, wie Baustellen geleitet und Arbeitsteams geführt werden. Im Fachbereich Geotechnik wird vermittelt, welchen Anforderungen ein Untergrund entsprechen muss. Bei der Vertiefung im Bereich Konstruktiver Ingenieurbau geht es hauptsächlich um Statik und Mathematik für die zukünftige Arbeit in Ingenieurbüros. Studierende mit dem Schwerpunkt Verkehrswesen beschäftigen sich mit Schienen- und Verkehrswegen, während es in der Wasserwirtschaft um Wasserver- und entsorgung sowie Kanalsysteme geht. So kann man sein Studium entsprechend der eigenen Interessen gestalten.
In Nordrhein-Westfalen bieten eine Vielzahl an Hochschulen Studiengänge im Fachbereich Bauingenieurwesen an. Die Technische Hochschule Köln ist beispielsweise die größte Fachhochschule in Deutschland und gilt zudem als Vorreiter-Hochschule in Sachen dualer Studiengänge. Du kannst entsprechende Studienfächer zudem unter anderem an der Bergischen Universität Wuppertal, der Hochschule Bochum und der Fachhochschule Münster finden.
Das berufsqualifizierende Bachelorstudium schließt mit der Bachelor-Thesis als erste eigenständige wissenschaftliche Arbeit ab. Die Studierenden müssen darin nachweisen, dass sie in der Lage sind, mit den im Grund- und Fachstudium erworbenen Kenntnissen eine Problemstellung selbstständig zu lösen. Das kann zum Beispiel die eigenverantwortliche Planung eines kleinen Projektes sein, bei der nicht nur die Grundlagen von Planung und Entwurf, sondern auch Kenntnisse zu Bauausführung und Wirtschaftlichkeit gefragt sind. Wichtig ist bei der Wahl der Hochschule vor allem, dass alles vermittelt wird, was die Studierenden für den Beruf befähigt – dies lässt sich meistens durch einen Vergleich der Studienpläne ermitteln.