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Das Studium im Fach Wirtschaftspsychologie ist sehr beliebt und wird an vielen Hochschulen als Studienfach angeboten. Wie sinnvoll ist die Kombination aus wirtschaftlichen und psychologischen Themen in einem Studiengang? Das beantwortet Prof. Dr. Wera Aretz, Prodekanin am Standort Köln der Hochschule Fresenius. Sie leitet dort den Studiengang Wirtschaftspsychologie, den sie 2005 selbst entwickelt hat.
Die Wirtschaftspsychologie als Teildisziplin der Psychologie beschäftigt sich mit verschiedenen Fragestellungen, die in drei Hauptkategorien eingeteilt werden können: In der Markt-, Werbe- und Medienpsychologie geht es um Fragen wie „Wie erreicht man eine Zielgruppe?“, „Wie sollte eine Werbekampagne gestaltet sein?“ oder „Kann man Werbewirkung messen?“. In der Personalpsychologie beschäftigt man sich genauer mit Unternehmen und forscht über die Motivation und Weiterentwicklung von Mitarbeitern. Der dritte Pfeiler ist die Organisationspsychologie, in der es beispielsweise um Fragen wie "Wie kann ich ein Unternehmen effizient strukturieren?“ oder „Was passiert, wenn zwei Unternehmen fusionieren?“ geht.
Das Studium ist interdisziplinär ausgerichtet, das heißt dass sowohl psychologische Kompetenzen vermittelt als auch Wissen aus den Wirtschaftswissenschaften und den Rechtswissenschaften gelehrt werden. So können die Absolventen ihr psychologisches Know-how in der Wirtschaft umsetzen, was den Anforderungen des Arbeitsmarktes entspricht. Es gibt kein allgemeines Rahmencurriculum, daher sieht der Lehrplan an verschiedenen Hochschulen unterschiedlich aus. Bei uns an der Hochschule Fresenius besteht das Studium zu ca. 70 Prozent aus psychologischen Inhalten und zu 30Prozent aus Inhalten der Wirtschafts- und Rechtswissenschaften. Das ist meistens so, auch wenn der Anteil der psychologischen Inhalte variiert.
Es ist zwar ein theoretisches Fach, aber trotzdem sehr lebensnah und beschäftigt sich mit konkreten Fragestellungen. Deshalb macht nicht nur das Studium große Freude, sondern auch die Tätigkeit als Wirtschaftspsychologe. Man kann viel gestalten, verbessert die Zusammenarbeit innerhalb von Unternehmen und steigert den wirtschaftlichen Erfolg. Durch die sehr breite Ausrichtung des Studiums sind Absolventen sehr gut auf viele verschiedene Aufgaben nach dem Studium vorbereitet. Wichtig finde ich in diesem Zusammenhang auch darauf hinzuweisen, dass die Psychologie eine empirische Wissenschaft ist. Das heißt, dass unsere Arbeit auf erhobenen Daten, Analysen, Interviews und Statistiken basiert und somit evidenzbasiert ist. Ich glaube daran, dass eine interdisziplinäre Bildung wichtig ist, um auch über den Tellerrand hinauszublicken – so wird auch das analytisches Denken und Handeln geschult und man lernt, Aufgaben und Probleme aus unterschiedlichen Perspektiven heraus zu betrachten und zu lösen.
In der Schule kommen die Fächer Pädagogik oder Psychologie diesem Studium am nächsten. Es schadet nicht, wenn man Themen wie Statistik, Mathe oder Biologie prinzipiell offen gegenübersteht. Man sollte sich davon aber nicht abschrecken lassen: Ich selber hatte am Matheunterricht in der Schule auch keinen Spaß, aber Statistik in der Wirtschaftspsychologie fand ich dann sehr spannend, weil man diese Zahlen direkt anwenden kann. Am wichtigsten ist meiner Meinung nach aber Interesse am Erleben und Verhalten von Menschen.
Um bösen Überraschungen vorzubeugen, sollte man sich den Studienverlaufsplan der verschiedenen Hochschulen ansehen. Dort sieht man, welche Fächer in welchem Semester auf die zukünftigen Studentinnen und Studenten zukommen. Aber Papier ist sehr geduldig, daher kann ich nur empfehlen, zu Schnupper- oder Informationstagen an verschiedenen Hochschulen zu gehen. Dort kann man Vorlesungen besuchen und ein Gefühl dafür entwickeln, wie das Studium aussehen könnte. Oftmals liefert das den besten Eindruck.
Bei uns an der Hochschule Fresenius gibt es keinen klassischen Numerus Clausus (NC). Es gibt unterschiedliche Meinungen dazu, welche Vorzeichen auf ein erfolgreiches Studium hindeuten. Vielen Hochschulen ist die Abiturnote sehr wichtig, andere bewerten die individuelle Grundmotivation für das Fach als wichtigsten Aspekt. An unserer Hochschule ist letzteres entscheidend, aber auch hier sollten sich Interessierte die verschiedenen Angebote mit den jeweiligen Voraussetzungen genau ansehen.
Jeder Studierende muss während des Studiums ein Pflichtpraktikum absolvieren. Es gibt außerdem Projektarbeiten mit Kooperationspartnern. Dabei erhält ein Team aus Studierenden eine praktische Fragestellung von einem Wirtschaftsunternehmen, die anschließend beantwortet wird. Dabei geht es beispielsweise um Marktforschung oder die Entwicklung eines Kommunikationskonzepts.
Das erlernte Wissen wird kontinuierlich durch Klausuren, Hausarbeiten und Projektarbeiten überprüft. Am Ende des Studiums muss eine klassische Bachelor-Thesis angefertigt werden, also eine schriftliche Arbeit, die innerhalb von acht Wochen anzufertigen ist. Dies ist eine empirische Arbeit, also müssen Daten erhoben werden, beispielsweise über einen Online-Fragebogen. Das kann wahnsinnig spannend und interessant sein, wenn zu Themen wie „Die Auswirkung von Emojis auf die textbasierte Kommunikation“ geforscht wird.
Darüber kann ich für die Wirtschaftspsychologie keine allgemeingültige Aussage treffen. Der Bachelor ist der erste berufsqualifizierende Abschluss, insofern können Absolventen auch damit direkt ins Berufsleben starten. Je nach Laufbahn und zukünftigem Arbeitgeber kann ein Master-Abschluss sinnvoll sein, aber das muss im Einzelfall betrachtet werden. Bei uns entscheiden sich ungefähr jeder Zweite für ein Masterstudium.
Unsere Statistiken belegen, dass ein Großteil unserer Absolventen im Personalbereich arbeitet. Mit einem Abschluss in Wirtschaftspsychologie kann man beispielsweise als Personalreferent oder als Personalentwickler angestellt werden. Darüber hinaus entscheiden sich viele Absolventen für eine Karriere als Unternehmensberater oder im Marketing. Auch die Marktforschung ist ein mögliches Berufsfeld. In diesen Tätigkeitsfeldern können Wirtschaftspsychologen ihre Kompetenzen ideal anwenden. Damit möchte ich aber nicht ausschließen, dass Absolventen dieses Studiengangs auch in vielen anderen Bereichen verantwortungsvolle Aufgaben übernehmen können. Wirtschaftspsychologen werden überall aufgrund ihrer diagnostischen und methodischen Kompetenzen sehr geschätzt und es gibt einen großen Bedarf, der vor dem Hintergrund des demografischen Wandels noch wachsen wird.
Weil nicht nur das Studium, in dem man sich mit dem Erleben und Verhalten des Menschen im wirtschaftlichen Kontext beschäftigt unglaublich viel Freude und Spaß macht, sondern auch die Arbeit in der Wirtschaft. Man kann selbst gestalten und übernimmt Verantwortung für die Gesellschaft und das Individuum.
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