Diejenigen, die denken, dass angehende Pädagogen spielerisch durch die sechs bis sieben Semester tanzen, werden schnell eines Besseren belehrt. Pädagogikstudenten sollten ein hohes Maß an Lese- und Diskussionsfreude mitbringen. Im Studium geht es vor allem darum, sich mit pädagogischen Theorien, Prinzipien und Methoden auseinanderzusetzen und zu lernen, wie man Lernangebote plant und umsetzt. Dabei kommen angehende Erziehungswissenschaftler stets mit anderen Disziplinen wie Biologie, Soziologie, Psychologie und Philosophie in Berührung. Selbst mit Mathe müssen sich die Studenten im Laufe der Semester auseinandersetzen; um den Erfolg von Bildungsmaßnahmen überprüfen zu können, müssen sie immer wieder Daten erheben und auswerten – und das alles möglichst innerhalb eines bestimmten Budgets. Selbstverständlich sind auch soziale Kompetenzen gefragt, immerhin steht der Mensch bei den Erziehungswissenschaften im Mittelpunkt. Neben einer guten Menschenkenntnis ist auch Teamfähigkeit wichtig. Schließlich geht es im beruflichen Alltag stets darum, sich mit Kollegen auszutauschen und ein gemeinsames Bildungsziel zu verfolgen.
Wer sich des großen theoretischen Anteils bewusst ist und am Wunschstudiengang Pädagogik festhält, kann sich entweder an einer Uni oder an einer Fachhochschule einschreiben. Viele Hochschulen bieten Erziehungswissenschaften ausschließlich als so genannten fachwissenschaftlichen Studiengang an, also als Ein-Fach-Studium. Zum Teil ist aber auch ein Zwei-Fach-Studium wählbar, bei dem die Studenten neben dem erziehungswissenschaftlichen Schwerpunkt ein weiteres Fach belegen. Wer will, kann sich von Anfang an auf ein bestimmtes Berufsfeld spezialisieren. Die Angebote sind vielfältig und reichen von Rehabilitationspädagogik über Kindheitspädagogik bis hin zu Medien- und Musikpädagogik. Weil es so viele verschiedene Studiengänge gibt, ist es umso wichtiger, dass man sich schon vor dem Studium über das berufliche Ziel im Klaren ist.
Steht der Studienschwerpunkt fest, muss nur noch der passende Studienort gefunden werden. Das ist aufgrund der hohen Bewerberzahlen allerdings nicht immer leicht. Pädagogik ist ein sehr beliebtes Studienfach und aus diesem Grund an einigen Hochschulen zulassungsbeschränkt. Wer sich den Studienort aussuchen und Ansprüche an den Studiengang stellen will, sollte also einen entsprechend guten Abiturschnitt haben.
Viele der möglichen Arbeitsbereiche von Pädagogen liegen außerhalb der Schule. So gehören je nach Studienschwerpunkt beispielsweise auch Senioren, Süchtige, Migranten und Behinderte zu ihrer Zielgruppe. Erziehungswissenschaftler können zum Beispiel leitende Funktionen in Kindertagesstätten oder Behinderteneinrichtungen übernehmen, sie sind aber auch in Unternehmen für die betriebliche Aus- und Weiterbildung zuständig. Je nach Spezialisierung oder zweitem Wahlfach ist es sogar möglich, gesundheitspräventive Sportkurse oder Seminare für Erwachsene an Volkshochschulen zu geben, E-Learning-Konzepte zu entwickeln oder in Redaktionen von pädagogischen Fachzeitschriften oder Schulbuchverlagen zu arbeiten.
Zwar spielt Pädagogik während des Lehramtsstudiums eine gewisse Rolle, aber ein Pädagogikstudium befähigt nicht grundsätzlich zum Lehrberuf. Wer vor einer Schulklasse stehen und unterrichten will, muss in der Regel entweder einen Bachelor of Education oder ein Zwei-Fach-Studium Bachelor of Arts belegen. Danach lassen sich dann ein Master of Education und das notwendige Referendariat anschließen. Die genauen Bedingungen können sich von Bundesland zu Bundesland unterscheiden. Deshalb sollte man sich vorab genau informieren, mit welchem Studienmodell es anschließend welche Möglichkeiten gibt.
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