Beruf Schadenregulierer
"Man entwickelt ein Näschen für Betrüger"
Die Bundeswehr bietet spannende Karrieremöglichkeiten und ist eine attraktive Option für junge Menschen, die nach einem herausfordernden und sinnstiftenden Beruf suchen. Wer bei der Bundeswehr Karriere machen will, muss sich darüber klar sein, dass die attraktive Bundeswehr-Ausbildung ihren Preis hat: sowohl in der langen Verpflichtungszeit als auch in den Gefahren, denen Bundeswehrsoldat:innen inzwischen durch Auslandseinsätze wie etwa dem in Afghanistan ausgesetzt sind.
„Für Abiturienten ist die Offizierslaufbahn der klassische Einstieg in die Bundeswehr-Karriere, und da gehört eigentlich immer ein Studium dazu“, sagt Wehrdienstberatungsoffizier Raphael Friedel. An den Bundeswehrhochschulen in München und Hamburg können technische Fächer wie Luft- und Raumfahrttechnik, Maschinenbau, aber auch Medizin und Geistes- sowie Wirtschaftswissenschaften studiert werden. Das Studieren bei der Bundeswehr hat gegenüber einer zivilen Hochschulausbildung einige Vorteile: Nach nur vier Jahren haben die Offiziersanwärter:innen den Master in der Tasche – eine gute Betreuung und straffe Organisation machen es möglich.
Das Gehalt nach der Ausbildung oder dem Studium bei der Bundeswehr liegt bei über 1.500 Euro netto. Du musst also definitiv nicht nebenbei jobben. Die hohen Mieten in den beiden beliebten Großstädten sind auch kein Problem: Es gibt ausreichend Apartments auf dem Campus, in denen die künftigen Offiziere kostenlos wohnen können.
Das Studium bei der Bundeswehr ist sehr gefragt, doch viele (Fach-)Abiturient:innen schlagen auch die Feldwebellaufbahn ein und machen eine Ausbildung, für die sie sich neun Jahre verpflichten müssen. Auch hier ist die Auswahl groß: Industriemechaniker:in, Mediengestalter:in oder Physiotherapeut:in sind nur einige von mehr als 50 Ausbildungsberufe angeboten. Die Azubis sind hier ebenfalls schneller fertig als im zivilen Leben, in 21 Monaten haben sie ihren – von der Industrie- und Handels- bzw. Handwerkskammer abgenommenen – Abschluss in der Tasche.
Doch auch für die Techniker:innen, Kaufleute und Mediengestalter:in beim Bund gilt: Nach der Ausbildung arbeiten sie als Soldat:innen im militärischen Bereich, denn jede Ausbildung hat einen klaren Bezug zum späteren Job: Mechatroniker:innen setzen Panzer in Stand und Mediengestalter:innen sind für die „operative Information“ durch eigene Magazine oder Fernsehsendungen zuständig. Dabei sind 80 Prozent des Tages normaler Berufsalltag, der Rest ist mit Schießtraining, Sport und Märschen militärisch gefüllt – schließlich dürfen die Zeitsoldat:innen nichts verlernen und müssen auch körperlich fit bleiben.
Auslandseinsätze gehören mit zum Job, man erklärt sich für die gesamte Verpflichtungszeit bereit, auch im Ausland zu arbeiten. „Natürlich läuft man als Mediengestalter nicht Patrouille, aber man kann durchaus im Lager Schreibtischarbeiten erledigen“, erklärt Friedel das Prinzip. Man sei immer Soldat: „Es ist realistisch, dass jeder Soldat, der 13 Jahre dabei ist, einmal ins Ausland muss. Militärpolizisten, die in Afghanistan die Sicherheitskräfte ausbilden, gehen meist mehrfach.“
Und das ist nicht ungefährlich: Seit Beginn des Einsatzes in Afghanistan sind 60 Bundeswehrsoldat:innen gefallen. Du solltest also gründlich überlegen, ob du dieses Risiko für einen gut bezahlten und krisensicheren Job aufnehmen möchte.
Unter den Bewerber:innen sind auch immer mehr Frauen, die sich für eine Stelle bei der Bundeswehr interessieren: Mehr als 24.000 leisten ihren Dienst bei der Bundeswehr – und es sollen noch mehr werden. Es gibt inzwischen Frauen, die Tornados fliegen, aber auch Kompaniechefinnen, die für 150 Männer verantwortlich sind. Friedel hat den Eroberungszug der Soldatinnen miterlebt: „Anfangs gab es schon Vorurteile, ob sich eine Frau da durchsetzen kann, aber viele sind echt ehrgeizig und starten inzwischen richtig durch. Da müssen sich die Männer karrieremäßig warm anziehen!“
Doch was müssen Bewerber:innen – egal ob männlich oder weiblich – mitbringen, um bei der Bundeswehr eine Ausbildung zu absolvieren? Auf jeden Fall sollten sie teamfähig sein, schließlich arbeiten sie die ganze Zeit mit Menschen zusammen. Außerdem müssen vor allem die Offiziersanwärter:innen bereit sein, früh Verantwortung zu übernehmen, denn sie sind schon nach einem halben Jahr für die Grundausbildung ihrer Kollegen mitverantwortlich. Und wer die Doppelbelastung von fachlicher und militärischer Ausbildung hinbekommen will, muss zudem leistungsfähig sein, auch körperlich.
Wenn du die nötigen Grundvoraussetzungen mitbringst, kannst du für die Offiziers- oder Feldwebellaufbahn bei der Bundeswehr eine Bewerbung einreichen, je nachdem, ob du studieren oder eine Ausbildung machen möchtest. Für beide Laufbahnen müssen die Bewerber:innen erst einmal einen Einstellungstest bestehen, der neben körperlichen Tests auch eine Art Assessment-Center vorsieht. Nach Gruppenübungen, Eignungstests und einem Intelligenztest kommst du auch noch auf die Couch. Das einstündige psychologische Gespräch stellt laut Wehrdienstberater Friedel die größte Hürde dar: „Da zählt die Persönlichkeit, und man muss ganz offen sagen, dass nicht jeder für eine Karriere bei der Bundeswehr geeignet ist!“
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