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Berufe auf dem Bau

Für Teamplayer, die anpacken und mitdenken

Bislang haben das Baugewerbe nur wenige Schüler auf dem Schirm, wenn sie nach ihren beruflichen Wünschen gefragt werden. Und das oft nur deswegen, weil sie zu wenig über die Branche wissen. Wer beim Stichwort Bau an verschwitze, sonnenverbrannte Männer ohne Schulabschluss denkt, liegt definitiv falsch. Hier werden stattdessen gut ausgebildete Fachkräfte gebraucht, die gerne im Team arbeiten, anpacken und mitdenken können. Auch Frauen sind hier entgegen aller Vorurteile gern gesehen. Denn die Aufgaben sind wie die Berufsbilder so vielfältig, dass es nicht überall auf Muskelkraft und einen entsprechenden Körperbau ankommt. Wichtig für die Arbeit auf den Bau ist allerdings, dass du Spaß am Umgang mit Maschinen hast und dich für Technik interessierst. Das gilt sowohl für die Berufe, für die du eine duale Berufsausbildung brauchst, aber auch für die Jobs, die du nur mit einem abgeschlossenen Studium ausüben kannst. Denn entweder bedienen Fachkräfte im Baugewerbe technische Geräte oder sie sind – wie etwa in ingenieurwissenschaftlichen Berufen - für vorausgehende Planungen zuständig und müssen sich mit der entsprechenden Technik auskennen.

Berufe auf dem Bau: Gutes Gehalt und tolle Karrierechancen

Starte in dein duales Studium Bauingenieurwesen

Du interessierst dich für die Baubranche, kannst dich aber nicht zwischen einer Ausbildung und einem Studium entscheiden? Dann passt das duale Studium Bauingenieurwesen gut zu dir: Hier bekommst du theoretisches Wissen an einer Hochschule in Köln, Bochum oder Wuppertal vermittelt und sammelst zudem jede Menge praktische Erfahrungen während einer Ausbildung. Danach wartet ein extrem abwechslungsreicher Job auf dich! Du stellst zum Beispiel statische Berechnungen für neue und bestehende Bauwerke auf, koordinierst die Teams auf der Baustelle und findest kreative Ansätze zur Umsetzung von Bauvorhaben. Klingt spannend? Dann bewirb dich bis zum 15. Mai!

Arbeit als Bauingenieur auf einer Baustelle.

Gute Bezahlung, beste Zukunftsaussichten

Egal für welchen Beruf du dich letztendlich entscheidest, eines steht fest: Weil sich die Unternehmen fast immer über volle Auftragsbücher freuen können, zahlen sie ihren Mitarbeitern ein ordentliches Gehalt. Schon als Azubi gehörst du zu den Spitzenverdienern, denn Nachwuchs wird händeringend gesucht. Laut Bauindustrieverband NRW liegt das durchschnittliche Ausbildungsgehalt im ersten Jahr bei 890 Euro, im zweiten bei 1.130 Euro und im dritten sogar bei rund 1.495 Euro monatlich. Zudem darfst du auf einen sicheren Arbeitsplatz hoffen. Derzeit sind in den rund 74.000 Baufirmen 760.000 Fachkräfte beschäftigt. Prognosen zufolge sollen es zukünftig sogar noch mehr werden. Denn egal ob auf dem Land oder in der Stadt, bei gutem oder schlechtem Wetter, in wirtschaftlich guten oder schlechten Zeiten - gebaut wird eigentlich immer. Hast du einen Job bei einer der vielen Baufirmen sicher, und kannst durch Fleiß und Leistung überzeugen, brauchst du dir um Arbeitslosigkeit keine Gedanken machen.

Ausbildung oder Studium?

Ausbildung oder Studium - welcher Bildungsweg lohnt sich? Das kommt darauf an, was du willst. Wenn du gerne mit den Händen arbeitest und am Ende des Tages dein Werk voller Stolz begutachten willst, passt eine duale Ausbildung zu dir. Außerdem sind die Entwicklungsmöglichkeiten nach deinem Abschluss in der Regel vielfältiger als nach einem Studium. So kannst du etwa als ausgelernter Trockenbaumonteur diverse Weiterbildungszertifikate erwerben oder dich Schritt für Schritt zum Vorarbeiter, Werkpolier, geprüften Polier oder Industriemeister nach oben arbeiten. Mit ausreichender Berufserfahrung oder dem (Fach-)Abi ist außerdem der Gang an eine Hochschule möglich. Bist du eher der Theoretiker, kann ein Studium der richtige Start in dein Berufsleben sein. Mit der Wahl eines bestimmten Studienganges legst du dich häufig auf ein Arbeitsgebiet fest und hast weniger Möglichkeiten dich fachlich weiterzubilden. Finanziell sind die Unterschiede übrigens oft gar nicht so groß: Ein Azubi, der sich zum Meister fortbilden lässt, verdient im Baugewerbe nicht selten genauso gut wie eine studiere Fachkraft. Ausschlaggebend bei der Wahl deines Bildungsweges sollte also ausschließlich dein Interesse sein.

Ausbildung im Hoch-, Tief- oder Ausbau

Unter den Ausbildungen sind die Möglichkeiten vielfältig. Du kannst einen Beruf im Hochbau, Tiefbau oder Ausbau erlernen. Zu den Klassikern im Hochbau gehört zum Beispiel die duale Ausbildung zum Beton- und Stahlbetonbauer. Hier lernst du, wie du Bauteile für neue Gebäude und Konstruktionen wie Brücken, Hochhäuser oder Hallen aus Beton und Stahlbeton herstellst. Dazu gehört die Arbeit mit schwerem Gerät wie Rüttel- und Stampfmaschinen, du musst aber auch Verlegepläne lesen und den Bedarf an Baustoffen berechnen können. Als Feuerungs- und Schornsteinbauer bist du für die Errichtung von Feuerstellen, Kaminen und Abgaskanälen zuständig. Dabei kommt es auf Genauigkeit und Sorgfalt an. Denn nur wenn vorher festgelegte Maße und Werte eingehalten werden, funktionieren die Anlagen einwandfrei.
Im Tiefbau kannst du zum Beispiel Rohrleitungsbauer oder Kanalbauer werden. Egal ob du dich um Abwasserleitungen oder Zuleitungssysteme für Wasser, Gas oder Öl kümmerst: Du hebst mit Baggern Gräben aus, verlegst die entsprechenden Rohre und kontrollierst deren Dichtigkeit. Als Straßenbauer trägst du Straßenbeläge ab und erneuerst sie mit Hilfe von Baggern, Pressluftgeräten, Raupen und Straßenfräsen. Ähnlich arbeitest du als Gleisbauer – anstatt Asphalt und Steine verlegst du allerdings Schienen und Weichen.
Der Zimmerer ist ein klassischer Ausbildungsberuf im Ausbau. Arbeitest du gerne mit Holz, kannst du hier Großes schaffen: Du baust Treppen, Dachstühle oder gleich ganze Holzhäuser oder Brücken. Wenn du nicht gerade mit Hobel- und Sägemaschinen arbeitest, hast du Winkelmesser, Lot und Wasserwaage in der Hand.

Auch Akademiker sind auf der Baustelle gefragt

Wer nicht unbedingt den klassischen Weg einer Ausbildung gehen will, kann sich für ein Studium entscheiden. Verbreitet sind duale Studiengänge, die die Vorteile einer Ausbildung und eines Studiums vereinen: Die Theorie bekommst du in Seminarräumen und Hörsälen vermittelt, die Praxis in einem Ausbildungsbetrieb. Am Ende hast du eine abgeschlossene Ausbildung und einen Studienabschluss in der Tasche. Auf diese Weise kannst du zum Beispiel acht Semester lang Bauingenieurwesen studieren.  Hier lernst du viel über Bauphysik, Baustofflehre, Technische Mechanik und Mathe. Wenn du dich mehr für Elektrik und Elektrotechnik begeistern kannst, passt vielleicht der neunsemestrige duale Studiengang Energie- und Gebäudetechnik besser zu dir. Du bekommst unter anderem Grundlagen in Gebäudesystemtechnik, Raumlufttechnik, Heiz- und Kühlsysteme sowie Elektrische Gebäudeausrüstung vermittelt.
Entscheidest du dich erst nach deiner abgeschlossenen Ausbildung für den Gang an die Hochschule, kannst du auch ein berufsbegleitendes Studium absolvieren. Vorteil: Du arbeitest weiter und verdienst Geld. Innerhalb von acht Semestern machst du sozusagen "nebenbei" deinen Abschluss – zum Beispiel als Bauingenieur mit dem Schwerpunkt Baustellenmanagement. Hier lernst du wirtschaftliches Denken und viel über die Themen Arbeitssicherheit, Projektsteuerung, Vertragserstellung und Baurecht.

Die Bauindustrie im Wandel: Zukunftsperspektiven

Technisch steht die Bauwirtschaft am Beginn einer Revolution, die du nicht verpassen solltest: Neue Technologien, Digitalisierung und mehr Nachhaltigkeit werden den Bau in den kommenden Jahren und Jahrzehnten stark verändern. Die Bauwirtschaft ist heute eine innovative Branche, die leistungsfähige, ressourceneffiziente, klimaangepasste, intelligente, sozial und gut gestaltete Bauwerke und Infrastrukturen errichtet. Die virtuelle Baustelle mit „Building Information Modeling“ (BIM) als moderner, weltweit eingesetzter digitaler Methode in Planung, Bau und Betrieb von Gebäuden gehört in vielen Unternehmen inzwischen zum Standard. Häuser entstehen im 3D-Druckverfahren, und in Zukunft werden Baustellenfahrzeuge autonom fahren und selbstständig Arbeiten ausführen. In der Bauwirtschaft wird aber auch schon ab dem ersten Lehrjahr mit knapp 900 Euro im Monat und rund 1.500 Euro im dritten Lehrjahr während der ganzen Ausbildung richtig gutes Geld verdient, während andere noch sehen müssen, wie sie ihre Studiengebühren finanziert bekommen. 

Und was musst du mitbringen für die Karriere in der Bauwirtschaft?

Du solltest auf jeden Fall über handwerkliches Geschick und Kreativität verfügen. Aber auch gute Noten in den Naturwissenschaften sind gefragt: Mathe ist für einen Bauingenieur immer das Handwerkszeug! Aber Teamfähigkeit gehört auch dazu: Auf dem Bau bist du immer im Team aktiv. Auch als Führungskraft, wenn man eine Baustelle als Bauleiter managt und Personal und Budgets zu verantworten hat. Außerdem gehört auch das in der Arbeitswelt der Baubranche dazu: Neben dem Bau-Boom und dem Sanierungsstau in der Infrastruktur bieten neue Arbeitsfelder beispielsweise in der Umweltbranche auf die lange Sicht zukunftsfähige und topaktuelle Entwicklungsmöglichkeiten. Denn auf dem Bau geht die Arbeit nie aus!