Du liest gerne und liebst originelle, elegante oder einfach gekonnte Formulierungen? Wenn du dich beruflich mit Texten beschäftigen willst, sowohl was Sprache als auch was Inhalt angeht, ist das Studium der Literaturwissenschaft vielleicht genau richtig für dich. Du kannst deinen Schwerpunkt auf Deutsch legen, aber auch auf andere Sprachen. Hier bekommst du alle wichtigen Informationen.
Bücher sind deine Welt und du möchtest dein Hobby zum Beruf machen? Dann solltest du vielleicht Literatur studieren. Gute Voraussetzungen bringst du außerdem mit, wenn du schon in der Schule mit guten Noten im Deutschunterricht geglänzt hast, es magst, Aufsätze zu schreiben, dich für Gedichte interessierst und gerne Interpretationen verfasst. Eine gute Rechtschreibung und Grammatik ist ein Muss. Denn ums Schreiben wird es im Literaturwissenschaft-Studium neben dem Lesen vor allem gehen. Du erwirbst die theoretischen Grundlagen, um Texte wissenschaftlich zu analysieren, ihre Wirkung beispielsweise mit ihrem Aufbau zu begründen. Die Pflichtlektüre im Literaturwissenschaft-Studium verlangt dir außerdem einiges an Selbstorganisation ab, damit du es schaffst, im vorgegebenen Zeitraum die vielen Bücher und Texte zu lesen. Die meisten Hochschulen lehren Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (auch Komparatistik genannt). Diese Kombination bedeutet, dass nicht nur deutsche, sondern auch Literatur anderer Sprachen im Studium behandelt wird. Nach der Lektüre und Analyse vergleichst du dann die Texte – zum Beispiel in Bezug auf thematische Schwerpunkte oder auch die Darstellung von Geschlechterrollen. Wenn dich die Fremdsprachen abschrecken, kannst du statt Vergleichender Literaturwissenschaft auch nur Allgemeine Literaturwissenschaft in Verbindung mit Kulturwissenschaften, Altertumswissenschaften oder Sprachwissenschaften studieren. Im Allgemeinen ist das Literatur-Studium an den meisten Universitäten und Fachhochschulen nicht zulassungsbeschränkt.
Je nach Hochschule kannst du den Studiengang Germanistik, deutsche Philologie, Komparatistik, Anglistik oder Europäische Literaturen studieren. Das Studium dauert zwischen sechs und acht Semester. In den ersten Semestern geht es um literaturtheoretische und literaturgeschichtliche Grundlagen. Erst ab dem dritten Semester hast du dann auch die Möglichkeit, individuelle Vertiefungsrichtungen zu belegen – und dich zum Beispiel auf antike Sprachen und Kulturen, Literaturübersetzung, mittelalterliche Literatur oder eine andere Fachrichtung zu fokussieren. Wenn du eine fremdsprachige Literaturwissenschaft studierst, beispielsweise Anglistik, Amerikanistik, Hispanistik, Italianistik, Romanistik, Skandinavistik oder Slawistik, erwarten einige Hochschulen zum Studienbeginn bereits Sprachkenntnisse auf einem bestimmten Niveau.
Das Literatur-Studium schließt in der Regel mit einem Bachelor of Arts ab. In Verbindung mit einem Lehramtsstudium, bei dem Deutsch im Zweitfach studiert wird, ist auch der Bachelor of Science möglich. Weitere Abschlüsse in Verbindung mit Fremdsprachen und Lehramt sind Bachelor of Education, Bachelor Lehramt Grundschule oder auch Bachelor Lehramt Sekundarstufe I.
Die beruflichen Einsatzmöglichkeiten für einen studierten Literaturwissenschaftler sind sehr breit gefächert. Bist du eher der Forschertyp, bleibst du am besten gleich an der Uni und sattelst einen Master obendrauf. Als weiterführende Studien bieten sich Fächer wie Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Germanistische Literaturwissenschaft, Digitale Geisteswissenschaften/Computerphilologie, Editionswissenschaft oder Film- und Medienkultur-Forschung an. Um als Dozent an einem Institut für Literaturwissenschaft lehren, forschen und publizieren zu können, brauchst du in der Regel einen Doktortitel und manchmal sogar eine Habilitation. Für die Lehramtsbefähigung, um Deutsch an einer Schule unterrichten zu können, brauchst du ebenfalls einen Master. Ansonsten kannst du mit einem Bachelor auch schon ins Berufsleben starten. Übliche Einstiegsfelder sind beispielsweise die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, der Journalismus oder die Online-Redaktion.
Nach deinem Abschluss als Literaturwissenschaftler kannst du bei Verlagen, in Redaktionen, in Pressestellen oder in der Erwachsenenbildung arbeiten. Aber auch Bibliotheken, Museen und juristische oder historische Forschungseinrichtungen kommen als mögliche Arbeitgeber in Frage. Du kannst als Literaturwissenschaftler außerdem in der freien Wirtschaft Jobs finden, und etwa Gebrauchsanweisungen inhaltlich und sprachlich korrekt formulieren.
Wenn du schon eine Reihe an Projekten auf die Beine gestellt und Berufserfahrung gesammelt hast, kannst du dich als Literaturwissenschaftler als Lektor oder Texter auch selbstständig machen.
Im Beruf:
Je nach Bundesland, Berufserfahrung und Zusatzqualifikation liegt das Gehalt eines Literaturwissenschaftlers zwischen 3.500 und 5.000 Euro.
Einstiegsgehalt:
In den ersten beiden Jahren nach dem Studium kannst du mit einem Einstiegsgehalt zwischen 2.000 und 3.200 Euro rechnen.
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