Entgegen aller Vorurteile ist ein Anglistik-Studium kein Intensiv-Englischkurs, sondern eine eigene Wissenschaft. Wie eigentlich alle Sprachwissenschaften besteht es aus drei Grundbausteinen: Linguistik, Literatur und Kultur. Die Linguistik oder Sprachwissenschaft betrachtet die einzelnen Bestandteile der Sprache wie Worte und Klänge. Sie beantwortet zum Beispiel folgende Fragen: Wie sind bestimmte Worte entstanden? Aus welchen Silben setzen sie sich zusammen? Wie hat sich die Sprache im Laufe ihrer Zeit verändert? In den Vorlesungen und Seminaren der Literaturwissenschaft dreht sich alles um englischsprachige Gedichte, Romane und Dramen. Du interpretierst die englischen und amerikanischen Klassiker, von denen es eine ganze Menge gibt. Anders als in der Schule lernst du parallel ganz verschiedene Theorien und Methoden der Textanalyse kennen, die du dann an den Werken von Shakespeare, Mark Twain und Co. ausprobierst. Je nach Dozent können auch Literaturverfilmungen auf dem Stundenplan stehen. Die Kulturwissenschaft legt den Fokus auf die Länder und Regionen, in denen Englisch gesprochen wird. Hier lernst du jede Menge über die Politik, Geschichte und Gesellschaft der jeweiligen Länder. Neben der britischen und amerikanischen Kultur sind in den letzten Jahren besonders die ehemaligen britischen Kolonien wie Indien, Afrika und die Karibik Gegenstand der Kulturwissenschaft. Du analysierst, wie der englische Einfluss die Kultur verändert hat oder wie zum Beispiel Einwanderer aus den Ex-Kolonien England und Amerika prägen.
Es gibt circa hundert Anglistik- und/oder Amerikanistik-Studiengänge in Deutschland, von denen du dich bei etwa zwei Drittel zulassungsfrei einschreiben kannst. Manche Hochschulen setzen allerdings eine bestimmte Englisch-Note auf dem Abiturzeugnis oder einen Sprachtest voraus. Anders ist es, wenn du Englisch auf Lehramt studieren möchtest, was auf etwa die Hälfte aller Anglistik-Studenten zutrifft. In diesem Fall kann der Numerus Clausus sogar im Einserbereich liegen, da das Fach unter angehenden Lehrern sehr beliebt ist.
Um sich breiter für den Arbeitsmarkt zu qualifizieren, bieten viele Hochschulen einen Kombi- oder Zweifach-Bachelor an, bei dem du das Fach mit anderen Wissenschaften wie Geschichte, BWL oder einer anderen Sprache verknüpfen kannst. Alle Veranstaltungen werden auf Englisch gehalten. Nicht selten ist dein Dozent Muttersprachler und erwartet auch am Anfang des Studiums schon ein gewisses Sprachniveau von dir.
Mögliche Arbeitgeber nach dem Studium der Anglistik sind Kulturinstitute, Bibliotheken, Redaktionen, Verlage oder die Erwachsenenbildung. Schließlich sprichst du nach deinem Studium nicht nur (fast) so gut Englisch wie ein Muttersprachler, sondern bist auch ein Kultur- und Literaturexperte. Durch Praktika im In- und Ausland kannst du schon während des Studiums Erfahrungen sammeln und schon einmal mögliche Berufsfelder kennenlernen.
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